Transmissionline mit Passivmembran?

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WhyLee
Stammgast
#1 erstellt: 31. Mai 2011, 14:00
Hallo Liebe Lautsprecherspezialisten!

Ich hab noch 4 Stk. Dayton RS225 rumliegen. Das sind Aluminium-Bass/Mittelton-Treiber, die ich für Standboxen einsetzen möchte.
Ich hab lange nachgedacht, ob ich sie mittels D'Appolitokonstruktion um einen Hochtöner herum schnalle, tendiere jetzt aber eher zu einer Dreiwege-Konstruktion.

Also möchte ich die Daytons für satten Tiefbass einsetzen.
Da diese zusammen mit oder ohne Bassreflex viel Volumen benötigen habe ich hier eine interessante Frage:

Könnte mal rein vom Gefühl her eine Art Kombination aus Transmissionline und Passivmembran eine sinnvolle Kombination darstellen?
Also vorne unten die zwei Daytons, dann eine einmal gefaltete TL und hinten raus eine oder zwei Passivmembranen?

Die Idee dahinter:
Eine Passivmembran ist gegenüber eines Bassreflexsystems dafür bekannt, daß sie träger ist und sich damit folgende Eigenschaften ergeben:
- Unterhalb der Abstimmfrequenz fällt die Passivmembran etwas steiler ab
- etwas schlechtere Gruppenlaufzeit

Wenn ich aber 2 Meter TL dazwischen habe, und damit eine Phasenverschiebung im Bereich der Resonanzfrequenz bekomme, könnte diese zusammen mit der trägen Reaktion der Passivmembran ja eine gesamte Phasenverschiebung ergeben, sodaß die Phase an der Abstimmfrequenz gesamt gesehen wieder passt, oder?

Kann ich mit so einer Konstruktion auch Volumen einsparen?
Die zwei Daytons brauchen ja 90 Liter im geschlossenen Gehäuse, und im BR noch viel mehr.

Thanks4Feedback
lui551
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 31. Mai 2011, 19:02
Damit erhälst du eine BR-Box mit interressanten Stehwellen

Grüsse Lutz

Ps.:
Die zwei Daytons brauchen ja 90 Liter im geschlossenen Gehäuse, und im BR noch viel mehr.


70L BR sind meines Wissens auch OK. Vorausgesetzt Vertrieb und Hersteller veröffentlichen korrekte TSP`s


[Beitrag von lui551 am 31. Mai 2011, 19:09 bearbeitet]
Maliq
Inventar
#3 erstellt: 01. Jun 2011, 14:04

WhyLee schrieb:

Kann ich mit so einer Konstruktion auch Volumen einsparen?


Mit ziemlicher Sicherheit nicht. Das Volumen ergibt sich bei
TML aus der Linelänge und die ist abgestimmt auf die Resonanzfrequenz des Chassis.
Dirk_T.
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Jun 2011, 14:08
Schon mal an einer BR Konstruktion 5 Ordnung gedacht? also mit Hochpass?
fzeppelin
Stammgast
#5 erstellt: 01. Jun 2011, 14:49
Ähm, eine Passivmembran zusammen mit einer TML halte ich gelindegesagt für Unsinn? Du beraubst Dich damit der stärke einer TML, die nun mal nicht lediglich die Abstimmfrequenz anregt.

Deine TML würde eine Länge von knapp 3 Meter haben. Wenn Du Dich an die Faustformel halten willst, säßen die Treiber auf 60 cm (1/5) und 100 cm.

Wenn es klein werden soll, bliebe eigentlich fast nur noch GHP. Bei 30 litern spielt der Treiber dann irgendwo bei 48 Hz.
WhyLee
Stammgast
#6 erstellt: 03. Jun 2011, 00:08

lui551 schrieb:

...
70L BR sind meines Wissens auch OK. Vorausgesetzt Vertrieb und Hersteller veröffentlichen korrekte TSP`s


Ich hab mir schnell mal WinISD runtergeladen und die Parameter von daytonaudio des rs225S-8 eingegeben.

Geschlossen: 61,2L -3dB bei 50Hz
61,2L wäre kein Problem, vielleicht noch mit etwas Elektronik ein paar dB von 30-60Hz dazu geben und das Resultat wäre schon gut.

Bassreflex: 123,6L -3dB bei 28,6Hz
das Ergibnis gefällt mir hier schon sehr gut, aber die Gehäusedimensionen sind einfach zu groß.

Die Kurve, die WinISD hier zeichnet ist ja optimal.
Du sprichst aber von 70L, die auch noch ok sein sollen. Wie würde dann die Kurve aussehen?
Hat man dann einen leichten Einbruch bei 50/60Hz und eine leichte Überhöhung bei vielleicht 90Hz?

Eine kleine Welligkeit würde mich jetzt nicht großartig stören.
Kannst du da ein Freeware-Tool empfehlen, die die Kurve bei weniger Volumen visualisiert? 70L klingt schon nach sehr wenig, aber vielleicht gewinnt man mit etwas Bedämpfung wieder etwas Volumen.

Thanks4Info.
WhyLee
Stammgast
#7 erstellt: 03. Jun 2011, 10:34

WhyLee schrieb:

Ich hab mir schnell mal WinISD runtergeladen und die Parameter von daytonaudio des rs225S-8 eingegeben.

Geschlossen: 61,2L -3dB bei 50Hz


Ich hab gestern noch so in der Gegend rum überlegt und hab mich dann dafür entschieden die geschlossene Gehäusevariante zu nehmen.

Der Grund ist, daß ich nicht maximale Lautstärke brauche, sondern eher maximale Qualität.
Und wenn ich das mit einem Hypex-Subwoofer-Modul DS4.0 kombiniere, dann bin ich vermutlich qualitativ sehr gut unterwegs.
http://www.lautsprechershop.de/hifi/verst_hy.htm

Dabei kann man den Bereich von 20-50Hz noch um ein paar dB anheben. Damit bekomme ich eine niedrigere Grenzfrequenz und durch den hohen Dämpfungsfaktor der Aktivelektronik maximale Kontrolle der Lautsprecher.
Das Anheben des Bereichs von 20-50Hz um ein paar dB wird die Maximalleistung des Bassbereichs zwar minimal verringern weil die Chassis da schon ordentlich gegen das kleine Gehäusevolumen arbeiten müssen, aber mit 2 Stück dieser Basstreiber pro Kanal reicht das mehr als aus um jeden Wohnraum zu beschallen.
Ich schätze mal, da wäre auch mal eine fette Party drin.

Von dem her brauche ich eigentlich die BR- oder GHP-Variante nicht zu wählen, auch wenn diese ein paar dB effizienter wäre.
Die GHP-Version ist mir dann schon viel zu unsauber. Man bekommt zwar sehr viel Tiefbass aus kleinem Volumen, aber die Qualität ist nicht mehr die selbe als bei der geschlossenen Bauweise.

Somit hab ich durch die geschlossene Bauweise recht leicht folgendes erreicht:
* einfachstes Gehäusedesgin (aber natürlich mit Verstrebungen und vielleich noch einer Helmholz-Kammer gegen Stehwellen).
* maximale Impulstreue durch Vermeidung zusätzlicher Resonanzen (BR, GHP)
* maximale Impulstreue durch hohen Dämpfungsfaktor der aktiven Elektronik
* tiefe Grenzfrequenz durch Aktivelektronik
* trotzdem genug Lautstärke fürs Wohnzimmer wegen zwei Treibern pro Kanal

Sieht jemand noch einen negativen Punkt oder Fehler in meiner Denke?

Thanks,
WhyLee.
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