Seitliche Bässe. geht das sooo?

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tobelz
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Feb 2012, 19:20
Hallo Ihr Wissenden ;-)) mal eine Frage:

Ich möchte je 2x 20cm Bässe als Tieftonunterstützung meiner Hornsatelliten einsetzten. Sie müssen wohl im Bereich von 35-250Hz laufen. Ansteuerung aktiv -Bässe parallel geschaltet. Schallwandbreite vorgegeben: . 25cm. Meine Frage : Kann ich die Bässe seitlich einbauen und impulskompensiert ?
So etwas baut man ja nicht jeden Tag. Klar kann ich die Bässe nach vorne strahlen lassen-aber wenn man schon ein paar Fliegen mit einem Schlag mehr treffen könnte ...;-))
Würde mich über kompetente Antworten freuen.
Beste Grüße,Tobias
DjDump
Inventar
#2 erstellt: 11. Feb 2012, 19:32
Ich persönlich würde von abraten, da Töne ab 180Hz schon ortbar werden. Also würdest du hören können, dass das Chassis an der Seite ist.
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 11. Feb 2012, 20:16
Ich sehe das ähnlich, die seitlichen Bässe sollten möglichst tief getrennt werden, so bis max. 150Hz sind machbar wenn ich mich recht erinnere.
Ein weiterer Nachteil, man schränkt sich stark bei der möglichen Aufstellung ein, die Lsp. benötigen zur Seite einen absolut freien Luftraum zum atmen.
Die Anpassung, also der homogene Übergang zum Mittel-Hochton gestaltet sich ebenfalls recht schwierig, also alles in allem keine ganz leichte Aufgabe.

Saludos
Glenn
Tommes_Tommsen
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 11. Feb 2012, 21:33
Hallo Tobias,

trenn doch den Fostex bei ca. 100 Hz, dann gibts keine Schwieigkeiten mit der Ortbarkeit.
Ars_Vivendi
Inventar
#5 erstellt: 11. Feb 2012, 22:12
Also Ortbarkeit und Seitenbass haben erstmal gar nix miteinander zu tun.

Wenn die Trennfrequenz so hoch gewählt wird, dass ein Subwoofer ortbar ist, dann ist er das egal ob mit oder ohne Seitenbass.

Willst du einen Subwoofer bauen oder zwei? Falls zwei, kannst du die Subs ja nahe den Tops aufstellen und dann ist eine etwas höhere Trennfrequenz kein Problem. Da 20cm-Tieftöner nicht so schnell bündeln, reicht es dann wenn der Abstand zwischen Tieftöner und Mitteltöner unter Lambda/4 der Trennfrequenz liegt.
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#6 erstellt: 12. Feb 2012, 09:46
Moin,

das mit der Ortung der Seitenbässe ist eigentlich Kappes. So groß kann der Laufzeitunterschied zum Mittelhochton gar nicht werden. Überlegt mal: 340 Hz hat 1 m Wellenlänge, die Laufzeit bekommt man gar nicht hin. Und alles darunter ist nur unter ganz ungünstigen Bedingungen als separate Schallquelle wahrnehmbar. Außerdem: allein durch die Filterung erreicht man ähnliche Verzögerungen. Und da hat sich auch noch nie einer beschwert.

Das Problem liegt ganz woanders. Der seitliche Bass sieht als Schallwand nicht die Front, sondern die Seite. Natürlich unterliegt er auch da dem Baffle Step, und das heißt, dass er mit steigender Frequenz zunehmend büńdelt - und zwar zur Seite. Will man nun nach vorne einen glatten Frequenzgang haben, muss man diese Bündelung natürlich berücksichtigen. Resultat: der Bass wird viel zu laut*, im schlimmsten Fall gibt es sogar im Energiefrequenzgang eine Überhöhung bei der Trennung. Geht man anders vor, und lässt den Bass nicht zu laut spielen, gibt es im Direktschall eine Senke, und die ist bei diesen Frequenzen definitiv schon hörbar.

Cpt.

*Und dann kann der Seitenbass nämlich doch wieder ortbar werden


[Beitrag von Cpt._Baseballbatboy am 12. Feb 2012, 09:50 bearbeitet]
Bee
Inventar
#7 erstellt: 12. Feb 2012, 12:12
....und genau deshalb ist es eine durchaus gute Idee, zwei Seitenbässe auf gegenüberliegenden Seitenwänden zu nutzen. Der Druckabfall in Richtung vorn wird dann vom gegenüberliegenden Chassis ein wenig aufgefangen.
Schiebt man die Chassis noch auf den Seitenwänden ganz nach vorn und an den Sat (also meist nach oben), drückt man die Bündelungsfrequenz zusätzlich nach oben.
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Feb 2012, 12:36
Die harmonische Abstimmung der seitlichen Bässe bleibt aber dennoch eine Herausforderung und an der Aufstellungsproblematik ändert das nichts!

Saludos
Glenn
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#9 erstellt: 12. Feb 2012, 14:24
Moin,


Bee schrieb:
....und genau deshalb ist es eine durchaus gute Idee, zwei Seitenbässe auf gegenüberliegenden Seitenwänden zu nutzen. Der Druckabfall in Richtung vorn wird dann vom gegenüberliegenden Chassis ein wenig aufgefangen.


da muss man das "wenig" aber schon sehr betonen. Idee dahinter ist, dass die beiden symmetrisch zur Mittelachse angeordneten Chassis, ähnlich der D'Appolito-Anordnung, in Richtung der Schallwand-Senkrechten (also nach vorne) bündeln. Für diese Bündelung braucht es natürlich, besonders bei den betrachteten Wellenlängen, schon ordentlich Abstand.

Nehmen wir mal eine typische Box mit Seitenbass: 15er Mitteltöner, daher ungefähr 17 cm breit, 25er Seitenbass, also vielleicht 30 cm tief, Bass mittig angeordnet. Effektiver Abstand der Bässe zueinander ist dann 17 cm + 2 * (30 cm / 2) = 47 cm. Nehmen wir mal mein schon genannten 340 Hz an, dann ist das ungefähr die Frequenz, ab der man von dem gewünschten Effekt etwas merkt. Sicherlich wird es eine Verbesserung gegenüber dem einzelnen seitlichen Bass geben. Aber ob sich der Aufwand dafür lohnt?


Schiebt man die Chassis noch auf den Seitenwänden ganz nach vorn und an den Sat (also meist nach oben), drückt man die Bündelungsfrequenz zusätzlich nach oben. :prost


Jupp.


BTW, wenn ich eine schlanke Box mit großem Bass bauen wollte, dann würde ich ihn senkrecht (oder leicht schräg) zur Schallwand in einen Kanal bauen (ähnlich Ripol). Vorteile: keine Probleme mit der Bündelung zur Seite, durch die Luftlast im Kanal leicht abgesenkte Resonanzfrequenz. Nachteile: durch die Luftlast leicht abgesenkter Wirkungsgrad (kann man durch besseres Chassis kompensieren), Tunnelresonanz (kann man wegfiltern). Bei irgendwem habe ich das Design auch schon mal gesehen, war glaube ich sogar ein kommerzielles Produkt, ich weiß es aber nicht mehr.

Cpt.
tobelz
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Feb 2012, 19:13
Hey Leute,
danke schon mal für die rege Beteiligung !!
Nochmal zur Klarstellung: Es werden in dem Sinn keine Subwoofer gebaut sondern Bassabteile-je eins unter einem Sat(gleichzeitig als Ständer für diesen dienend ) Jeder der Bassteile bekommt zwei 20er ( Mivoc WM8) in ca. jeweils 30 Liter BR.Gehäuse. Es wird eine aktive Stereoweiche und Stereoendstufe verwendet. Also nix anderes als die Bassabteilung einer normalen Aktivbox.

So. Die Gesamtlautstärke ist ja wohl in jedem Fall egal ,weil aktiv anpassbar. Es scheint nur der Knackpunkt zu sein ,ob ein harmonisches Abstrahlverhalten erreicht werden kann-bei 300 Hz (maximal) Trennfrequenz.
Die Bässe können ganz nach oben und ganz nach vorne positioniert werden-also in minimalem Abstand vom Breitbänder..auch das scheint mir nicht so das Problem zu sein ,oder? Und eigentlich sollte doch der Raum bei einer Verwendung von zwei Chassis,die nach links und rechts der Boxen abstrahlen gleichmäßig angeregt werden? Wie werden die beiden 20er an einer Box abstrahlen bei 250 bis 300Hz? Zunächst im Tiefton doch halbkugelförmig. Dann etwas mehr bündeln,aber das kann doch bei max. 300HZ nicht viel sein.Die BR.-kanäle kann man ja nach vorne gucken lassen,so daß in diese Richtung auch noch etwas Schall abgestrahlt wird.
Es lockt halt irgendwie der Gedanke der Impulskompensation...möchte einen trockenen Bass und wenig Gehäuseklang..Aber eventuell verspreche ich mit davon zuviel. Letztendlich wird das Basschassis ja schon recht gut durch die direkte Kopplung an die Endstufe an die Kandarre genommen.
Würdet ihr es trotzdem ausprobieren?
Grüßle, Tobias
-
Ars_Vivendi
Inventar
#11 erstellt: 12. Feb 2012, 20:30
Bei 300 Hz hat man immer noch eine Rundumabstrahlung. Erst ab 500-600Hz wird´s kritischer.

Also ich würde den Versuch absegnen.
Cpt._Baseballbatboy
Inventar
#12 erstellt: 13. Feb 2012, 18:58
Moin,

simuliere Dir mal Deine Seiten als Schallwand in Edge. Dann siehst Du ja, wie stark das schon bündelt.

Cpt.
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