Visaton Transmissionline

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Lauschman
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Sep 2013, 02:01
Moin zusammen,
Das ist mein erster Selbstbau und ich wollte mal meine Idee meiner Transmissionline zum Besten geben. Sie sollte eig. nur aus den alten Chassis von meinem Dad bestehen aber das Basschassi hat mich da es mit 4 Ohm aus der reihe tanzt doch noch dazu veranlasst ein neues kaufen zu müssen. Ich hab zuvor einiges gelesen, wollte aber aufgrund der "einfachen" geerbten Chassis nichts im Voraus diskutieren und habe einfach mal, dann nachehr doch mit recht viel mühe meine beiden Transmissionlines gebaut.

Frequenzweiche

Weiche trennt bei 1600/3000 Hz eine <1" Hochtonkalotte, denke Polycarbonat, <2" Mittelton Gewebekalotte und den WS20E, alles von Visaton, neu ist nur der WS20E. Was kann man von solchen schon mal verbauten alten Komponenten überhaupt noch erwarten? speziell von der Frequenzweiche, die konnte ich nicht auf ihre richtige Funktion hin vorher testen - nur halt mal anschließen ob die Kanäle gehen...

Tunnellänge, Durchmesser und Bedampfung laut http://acoustic-design-magazin.de/html/transmissionline.html errechnet.

(4xResonanzFreq) / 340 = Länge in m und mal 0,7 wenn man richtig Bedämpft

1

Rückseite und Mittelstück mit Dachpappe gedämpft, lockeren Schiefersplitt hab ich mit ner Drahtbürste entfernt. Das Gehäuse ist komplett aus OSB Platte und das Mittelstück aus Spanplatte - bei der Größe (30x30x60 cm) mit den Zwischenbrettern und Holzwinkeln sollte da nix mitschwingen können.

2

Ein Paar Schraubzwingen später...

3

Die Hoch und Mittelton Kalotten liegen einfach hinter dem Sonofil - nicht schön aber so bleibt der Kanal frei und die Box klein.

4

Bedämpfung rein und Deckel drauf...

6

Fertig!


Das Sonofil hatte ich vorher schon mal anders drin - viel zu gequetscht und habe ein bisschen ausprobiert, deswegen sieht es ziemlich zerstückelt aus, bleibt aber so liegen wies ist!

Ja wenn ich gewusste hätte das die Dinger so Klingen wie sie Klingen, dann hätte ich doch vil. noch die Hoch und Mitteltöner einlassen können, aber ich hake das jetzt als mein erstes Projekt ab und hoffe ich schraub sie nicht doch noch mal wieder auf und veränder sie... (hätt ich doch mal die WS25E verbaut)

Zum Klang:

Pioneer VSX 819 - Pure Direkt Einstellung - alles unter 50 Hz geht an den Sub - der ist aber grad aus

Die Höhen und Mitten sind dank der Kalotten ziemlich klar und stehen im Vordergrund. Der Bass geht für mein empfinden ganz schön tief - sollte die 50 Hz also schaffen, nur nicht sehr laut, eben im Hintergrund - ich wage mal einen vergleich zu Elac´s kleineren Standlautsprechern , wo der Bass schön im Raum steht aber einen halt nicht umhaut.

Über den EQ habe ich die Höhen ein wenig raus genommen und in Hinsicht auf meine nicht all zu hohen Erwartungen im Voraus (Rauschen, ein Chassi viel zu laut o.ä.) bin ich echt begeistert und tatsächlich zu jemandem geworden der sich nun hinsetzt und einfach mal "nur" Musik hört.

Kosten:
Da viel altes dabei, 75€ das Stück und wenn man sich mal so umhört um einiges mehr wert wobei ich hier noch mal die dicken Mitteltonkalotten loben muss - die sind echt Hammer, sowas hört man in der, ich sach mal 400€ Klasse nicht so oft!
Sei denn man baut Selber ^^

Das war bestimmt nicht mein letztes Projekt und TL

Frage: Ich habe die Basschassis ans Ende der Röhre gelegt, zum "gradebügeln" der Frequenzgänge soll es ja schlauer sein sie bei 1/3 zu platzieren, aber wird dann nicht der Kanal der TL auch um 1/3 kürzer? Muss man das dann nachlegen also quasi ein Drittel noch mal wieder dran hängen?

Ich freu mich auf Kommentare und Antworten,
bis denn, David
Lauschman
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 21. Sep 2013, 13:39
Demnächst noch eine TL mit dem Visaton B80...
Tucca
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 21. Sep 2013, 14:40
Hi David,

Frage: Ich habe die Basschassis ans Ende der Röhre gelegt, zum "gradebügeln" der Frequenzgänge soll es ja schlauer sein sie bei 1/3 zu platzieren, aber wird dann nicht der Kanal der TL auch um 1/3 kürzer? Muss man das dann nachlegen also quasi ein Drittel noch mal wieder dran hängen?

Nein, die Anordnung ändert nichts an der unteren Grenzfrequenz.
Allerdings verschieben sich in Abhängigkeit von der jeweiligen Anordnung die höherfrequenten TML- Resonanzen, die man durch entsprechende Anordnung des Dämmmaterials minimieren kann.

Grüße,

Michael
Lauschman
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Okt 2013, 02:05
jo - danke für deine antwort - auch mal ohne fachgesimpel ganz hilfreich
Giustolisi
Inventar
#5 erstellt: 30. Okt 2013, 09:51
Es ist etwas schade um den großen Aufwand, da so ein Lautsprecher mit Fertigweiche nicht richtig funktioniert. Wie bist du auf die Maße der TML gekommen? Mit Hornresponse komme ich auf sehr große Querschnitte wegen der hohen güte des Treibers.
SRAM
Inventar
#6 erstellt: 30. Okt 2013, 23:43
Schön geworden !

Wegen der Fertigweiche und des Querschnittes des TML: ersteres paßt bei den Trennfrequenzen meist doch erstaunlich gut und bei der Bedämpfung ist der Treiber in der TML gerade wegen seiner hohen Güte genau richtig untergebracht........


Gruß SRAM
Giustolisi
Inventar
#7 erstellt: 31. Okt 2013, 00:47
Fertigweichen sind eben nicht auf die Chassis abgestimmt. Man kann dabei Glück haben oder es geht in die Hose. Meistens letzteres. Wenn man Glück hat, haut es halbwegs hin. Eine Simulation die wenigstens Frequenzgang und Impedanzverlauf berücksichtigt, führt wahscheinlich zu einem besseren Ergebnis, für das Optimum kommt man um Messtechnik nicht herum.

Nach meiner Erfahrung brauchen Chassis mit so hoher Güte eine TML mit sehr großem Querschnitt. Das kann man auch simulieren. Mit mehr Wolle wird die Kiste unten rum nur leiser.
Lauschman
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 06. Nov 2013, 19:53
moin,
schön das hier doch noch eine Diskussion startet

ich habe als Querschnitt der TML einfach den des Chassis genommen und ihn zum ende der TML hin enger werden lassen --> laut acoustic-design-magazin. Ich habe keinerlei Simulationen gemacht - da eh erstes Projekt und überwiegend alte Bauteile die ich damals vom wert her eher schlechter eingestuft habe --> unglaublich aber man lernt beim basteln

wie viel größer wäre denn der querschnitt nach deinen Simmulationen oder berechnungen - ist da doch n GROßER unterschied?

gruß - David
Giustolisi
Inventar
#9 erstellt: 06. Nov 2013, 20:04
hast du die Maße des Kanals parat, also Anfangsquerschnitt, Endquerschnitt und Länge? Ich mache dir gerne eine Simulation von dem Ergebnis. Ich kann auch eine Simulation davon erstellen, wie ich es gemacht hätte.


[Beitrag von Giustolisi am 06. Nov 2013, 20:04 bearbeitet]
Lauschman
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 06. Nov 2013, 20:11
Meine Rechnung:

Resonanzfrequenz liegt bei 47Hz
340/(4x47)=1,8m

TML sollte also 1,8m lang sein, bei guter Dämpfung kann man

1,8m x 0,7 = 1,2m - und so lang ist dann meine TML auch geworden


Weil das bei mir gut funktioniert hat (vieleicht auch durch zufall mit meiner fertigweiche) hab ich das noch mal genau so für den B80 von Visaton gemacht mit 2 kleine breitband TML geabut - hat auch super funktioniert.

wobei man sich sicherlich streiten kann ob die TML überhaupt son großen Vorteil bringt...

wenn ich bei meinen B80 TML die öffnung abklebe und vergleiche - da kommt wesentlich mehr raus!!
Lauschman
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 06. Nov 2013, 20:45
ah, zu spät gelesen...

Unbenannt

Tiefe ist auch 264mm - sind wegen der 18mm OSB platte so komische maße..

also 90,80,74,60 mm x 264mm
Giustolisi
Inventar
#12 erstellt: 07. Nov 2013, 03:51
Ich habe simuliert.
das Obere ist dein Gehäuse.
visaton TML
visaton tmlb

Dein gehäuse erzeugt einen Buckel im Oberbass und fällt unten rum schnell ab.
Das von mir simulierte Gehäuse zeigt einen halbwegs linearen Verlauf, ganz gerade bekomme ich es auf die Schnelle nicht hin. Das Ding wäre aber ein wahres Monster mit 2000cm² Anfangsquerschnitt, 500cm² Endquerschnitt und 1,8m Länge. laut Hornresponse sind das 210 Liter netto. Ich hatte es bei so einem Chassis nicht anders erwartet, das ist eher etwas für undichte Gehäuse oder Dipole. Man bekommt ihn in der TML zum Laufen, aber man merkt, dass er nicht dafür gemacht ist.
Lauschman
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 19. Nov 2013, 23:08
nabend,
ich seh das das künstliche gehäuse in den höhen schöner runter läuft und der bass erst später abfällt und das auch dann abrupt und vorher höher ist als bei meinen echten lautsprechern - aber macht das so viel aus? ich sehe zum ersten mal solche grafiken mit so viele pears drinn - denne die sonst nur mit relativ glatten kurven - ist das künstliche gehäuse so viel besser? aus meiner sicht jetzt als jemand der noch nicht viel simmuliert hat sehen die kurven recht ähnlich aus.
ps: vielen dank für die sim.
Giustolisi
Inventar
#14 erstellt: 20. Nov 2013, 10:39

aber macht das so viel aus?

fast 20dB Unterschied bei 30 Hz kann man durchaus als gewaltig bezeichnen.

ich sehe zum ersten mal solche grafiken mit so viele pears drinn - denne die sonst nur mit relativ glatten kurven - ist das künstliche gehäuse so viel besser?

Dazu muss man verstehen, was so eine Simulation überhaupt aussagen kann. Wenn nur anhand der TSP simuliert wird, hat die Simulation nur im Bereich um die Resonanzfrequenz (vielleicht bis 300Hz hoch) Aussagekraft. Die Simulation gilt für eine absolut gerade, ungedämmte TML. Faltung und Dämmung glätten den verlauf bei höheren Frequenzen.
Durch die Positionierung des Treibers auf 1/3 der Lauflänge kann die erste Resonanz zwischen 100 und 200Hz abgefangen werden.
Was übrig bleibt und wirklich wichtig ist ist der verlauf bei tiefen Tönen. Ob ein Lautsprecher bis 60Hz oder bis unter 30Hz runter spielt kann man schon als gewaltigen Unterschied bezeichnen.
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