Wie rechnet man die R M S Selbstgebauter Lautsprecher aus?

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Z0ckerT0bi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Okt 2013, 02:44
Als Beispiel:

Ich habe einen Lautsprecher mit:

1x 80 W RMS Mitteltieftöner
1x 120 W RMS Tieftöner
1x 100 W* RMS Hochtöner

Wie rechnet man da jetzt die R M S aus?

Oder das was man ihnen den halt an Leistung geben kann.
Black-Devil
Gesperrt
#2 erstellt: 28. Okt 2013, 02:57
Hallo!

Zu allererst einmal: Lautsprecher haben keine Leistung. Die hat nur der Verstärker!

Die Angaben auf den Chassis sind auf die elektrische Belastbarkeit bezogen. Allerdings sagt das noch überhaupt nichts darüber aus, wie laut, gut oder sonstwas eine Box ist.

Auch ein Hochtöner mit 100Watt Belastbarkeit kann man mit einem 10 Watt Verstärker ganz einfach über den Jordan schicken. Deine Chassis werden sich dagegen über einen Verstärker, der saubere 200 Watt liefert, deutlich mehr freuen.

Dazu kommt noch, dass die Frequenzweiche und das Gehäuse einen großen Anteil an der Belastbarkeit haben - ohne die zu kennen kann man deshalb keine vernünftige Aussage treffen.

Im Endeffekt bringt dir so eine Angabe also gar nichts. Lieber deutlich zu viel Leistung vom Verstärker, als zu wenig. Wenns irgendwann wirklich zu viel wird, hört man das eigentlich deutlich, dann macht man einfach leiser. Ist der Verstärker am Ende und darüber hinaus, wirds von alleine leiser...

MBU
Inventar
#3 erstellt: 28. Okt 2013, 04:35
hi,

bei Tieftönern bzw. Tiefmitteltönern ist meistens die mechanische Belastungsgrenze (Schwingspule schlägt an) früher erreicht, als die elektrische (Schwingspule brennt durch bzw. Kleber löst sich). Das hängt weniger vom Chassis als vom gewählten Gehäuse ab.

Hochtöner sterben dagegen meist an durchgebrannten Schwingspulen. Die Belastbarkeit ist im großen und ganzen von der Frequenzweiche abhängig.

Verschärfend wirken sich bei dem Thema zu schwache Verstärker aus, die viel zu laut aufgedreht werden. Diese gehen dann ins Clipping, d.h. sie produzieren annähernd Rechtecksignale, die kein Lautsprecher aushält, wil er dann viel zu heiß wird oder zu weit auslenkt.


Im Endeffekt bringt dir so eine Angabe also gar nichts. Lieber deutlich zu viel Leistung vom Verstärker, als zu wenig. Wenns irgendwann wirklich zu viel wird, hört man das eigentlich deutlich, dann macht man einfach leiser.


Wenn der "schwarze Teufel" recht hat, dann hat er recht.

Torsten70
Inventar
#4 erstellt: 28. Okt 2013, 10:56

MBU (Beitrag #3) schrieb:
Diese gehen dann ins Clipping, d.h. sie produzieren annähernd Rechtecksignale, die kein Lautsprecher aushält, wil er dann viel zu heiß wird oder zu weit auslenkt.


Ich glaube die genauere Erklärung wäre, dass der clippende Verstärker und das damit sich dem Rechteck annähernde Signal eine Menge Oberwellen enthält, wie man hier vereinfacht erkennen kann:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fourier-Transformation*
Diese Oberwellen sind nichts anderes als hohe Töne, die dann von der Frequenzweiche richtigerweise an den HT weitergeleitet werden. D.h. der HT bekommt einen guten Teil der Energie übergeben, die in einem annäherndem Rechtecksignal von z.B. 500Hz steckt, um es in Schall zu wandeln. Und das ist für viele HTs zuviel des Guten, zumal das ja noch "OnTop" ist, denn die restliche Arbeit die der HT sonst noch hat ist ja weiterhin zu leisten, und das auch noch mit hohem Pegel.

*Wem der erste Blick nicht für das Verständnis reicht, muss das "Boxenbaun" leider aufgeben und in Zukunft Holzeisenbahnen schnitzen. Ist ja auch bald wieder Weihnachten


[Beitrag von Torsten70 am 28. Okt 2013, 11:00 bearbeitet]
Gelegenheitshörer
Stammgast
#5 erstellt: 28. Okt 2013, 12:45
[quote="Torsten70 (Beitrag #4)"][quote="MBU (Beitrag #3)"]
Ich glaube die genauere Erklärung wäre, dass der clippende Verstärker und das damit sich dem Rechteck annähernde Signal eine Menge Oberwellen enthält, wie man hier vereinfacht erkennen kann:
[url]http://de.wikipedia.org/wiki/Fourier-Transformation[/url]*[/quote]

Richtig. Wenn Du ein ideales Rechteck als Summe von Sinuswellen darstellen möchtest, benötigst Du theoretisch sogar unendlich hohe Frequenzen.

Wie ist das eigentlich mit Class D bzw. Schaltverstärkern? Die haben ja ohnehin immer einen Tiefpassfilter vor dem Ausgang, um die Schaltfrequenz herauszufiltern. Also müsste das Ausmaß des Clippings dort doch eigentlich geringer sein, oder?
pelowski
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 28. Okt 2013, 15:38

Gelegenheitshörer (Beitrag #5) schrieb:
...Wie ist das eigentlich mit Class D bzw. Schaltverstärkern? Die haben ja ohnehin immer einen Tiefpassfilter vor dem Ausgang, um die Schaltfrequenz herauszufiltern. Also müsste das Ausmaß des Clippings dort doch eigentlich geringer sein, oder?

Hallo,

das ist zwar prinzipiell richtig, nur wird damit das hier besprochene Problem kaum entschärft.

- Erstens liegt die Fg des TP meist bei ~50kHz, weil man ja durch den flachen Abfall des 12dB/Oktave-Filters bei 20kHz
noch kaum einen Abfall möchte.

- Zweitens fällt die Amplitude der Harmonischen mit ihrer Ordnung. Das heißt, dass die nicht,- oder nur kaum bedämpften
Oberwellen nur sehr wenig zur Erwärmung der Schwingspule des HTs beitragen.

Grüße - Manfred
Big_Määääc
Inventar
#7 erstellt: 28. Okt 2013, 15:55
maximale elektrische Leistung kann man sehr gut anhand der Schwingspulenmaße abschätzen,
dann noch das pegelreduzierende Filterwerk davor mit einbeziehen und gut.

Idealerweise noch die genaue Typenbezeichnung der Chassis nennen,
damit hier vll mit Erfahrungswerten geholfen werden kann,
und diese lustige Clipping-Runde erst garnicht entsteht
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