"Cumulus Horn 2": (Zusammen-)Baubericht

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Acurus_
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 29. Okt 2013, 15:48
Das gelegentliche Lesen der Hobby Hifi hat mich in den letzten Jahren viel Geld gekostet. Doch es war immer sinnvoll investiert. Es begann mit der Ausgabe 3/2004. Die "Thor evo 04" musste ich unbedingt haben. Und seit knapp neun Jahren versüßt sie mir mein akustisches Leben. Einige Jahre später geschah es erneut um mich. In der Ausgabe Hobby Hifi 2/2009 wurde die "Cumulus Horn 2" präsentiert. Und nun, knapp vier Jahre später, habe ich sie mit Hilfe meines Vaters realisiert.

Zunächst galt es, im Sommer 2013 noch einen Bausatz aufzutreiben. Bei Blue Planet Acoustic wurde ich fündig. Zusammen mit meinem Vater studierte ich dann den Gehäusebauplan. Zwar kann mein älterer Herr ziemlich gut mit Holz umgehen. Auch ist er technisch voll ausgestattet. Doch dieses Gehäuse rang ihm Respekt ab. Das galt insbesondere für die hintere Treiberkammer, welche das Endteil des Thiel-Chassis millimetergenau und vollständig umfassen soll. Also entschlossen wir uns, die Gehäuse fertigen zu lassen, um auf Nummer sicher zu gehen. Mit mehr Zeit hätten wir sie auch selbst bauen können. Hatte ich aber nicht.

Bevor wir ans Zusammenbauen schritten, ließen wir beide Gehäuse in Klavierlack lackieren. Das hat jemand erledigt, der sonst Autos lackiert und mit MDF keine Erfahrungen hat. Wir mussten ihn dazu überreden, es trotzdem zu probieren und ihm war nicht sehr wohl dabei. Der Lackierer ist klassisch vorgegangen: Kritische Stellen wurden zunächst gespachtelt, dann gefüllert, danach kamen zwei Schichten Schwarz und darauf zwei Schichten Klarlack, samt Schleifarbeiten natürlich. Und die Gehäuse wurden anschließend bei 60 Grad "gebacken". Das Ergebnis sieht nach meinem Dafürhalten verdammt gut aus:

Cumulus 01Cumulus 02

Jedoch trat im Backofen ein kleines Problemchen auf: Die Wärme hat an den Klebestellen (Leim war es wohl nicht) des Gehäuses den Klebstoff ganz leicht rausgedrückt. Das sieht man hier:

Cumulus 03

Vermutlich wäre es besser gewesen, die Gehäuse vor dem Lackieren einmal "vorzubacken", um solche Stellen zu erzeugen, damit man sie vor dem eigentlichen Lackierprozess wegschleifen kann. Mich stört das aber nicht. Die Lautsprecher sehen trotzdem super schön aus und diese Stellen werden auf der Oberseite wirklich nur sichtbar, wenn man im geschlossenen Raum mit einer pedantischen Veranlagung ganz nah rangeht. Am meisten hat sich der Lackierer geärgert. Wir wussten aber alle, dass er uns gewarnt hatte und schließlich mussten wir ihn ja überhaupt überreden, zur Abwechslung mal MDF statt Metall in Farbe zu tauchen.

Ich rückte mit den beiden Thiel-Chassis erst nach diesen Arbeitsschritten bei meinem Vater an. Auch die Weichen hatte ich vorfertigen lassen:

Cumulus 04

Damit es beim Zusammenbau zu keinem Durcheinander von Plus und Minus und überhaupt kommt, wurden die Anschlüsse an den Weichen noch mal idiotensicher mit farblichem Klebeband markiert und etwas Lot an die Kabelspitzen angebracht. Im nächsten Schritt wurden die Anschlusskabel an die Chassis gelötet, wobei beim Löten unterhalb der Lötstellen alles mit Stoff etc. gesichert wurde, damit nichts nach unten tropfen konnte:

Cumulus 5

Was man auf dem Bild nicht sieht, die Kabel mussten später noch mal neu angelötet werden, weil sie so für die Kabelführung in der Kammer zu weit auseinanderstanden. Also wurden sie jeweils leicht nach innen geknickt, damit sie unmittelbar hinter der Lötstelle eng beieinander lagen. Der Grund dafür ist hier an den vorgefertigten Kabelführungen ersichtlich, durch welche die Chassis-Anschlußkabel (siehe Kabelführung oben und unten) nach hinten in die Frequenzweichenkammer gezogen werden:

Cumulus 6

Dieses harmonische, verletzungsfreie Bild sollte man sich merken, denn später sah das alles eher wie eine Schlachtbank aus. Dazu komme ich jetzt.

Im nächsten Schritt wurden die Chassis testweise ins Gehäuse eingeführt. Dabei gab es eine nicht unwesentliche Überraschung. Sie passten nicht richtig. Das hatte einen einfachen Grund. Die hintere Treiberkammer, welche das hintere Ende des Chassis exakt aufnehmen soll, lag bei beiden Lautsprechern etwa 3 Millimeter zu weit links unten. Man konnte das Chassis also so weit reinstecken bis es vorne auf dem Gehäusedeckel auflag, weiter kam man nicht. Das Chassis wurde also hinten von der Treiberkammer exakt fixiert und vorne passte es nicht in die vorgefertigten Fassungen. Bei anderen Chassis ist das eigentlich egal, aber bei der Konstruktion des "Cumulus Horn 2" hat es erhebliche Auswirkungen. Das sieht man auf den folgenden Bildern. Oben rechts ist zu viel Spalt und unten links steht es entsprechend über:

Cumulus 7Cumulus 8

Über die Gründe kann man streiten. Vielleicht liegt es daran, dass die Gehäuse gebacken wurden. Ich vermute aber, der Ursprung liegt woanders. Egal. Zumindest wäre es besser gewesen, wenn ich dem Gehäusebauer ein Chassis zum Einpassen zur Verfügung gestellt hätte. Hatte ich aber nicht. Von diesem Problem abgesehen hatte der Gehäusebauer aber perfekte Arbeit abgeliefert und super mit mir kommuniziert. Dass es einen ärgerlichen Transportschaden an einer Box gab, was Spachtelarbeiten an einer schwierigen Stelle nachsichzog, lag darüber hinaus am Transportunternehmen. Denn die Gehäuse waren sehr gut verpackt. Doch zurück zum Zusammenbau.

Handwerker machen das passend, was nicht passt. Zarte Seelen sollten jetzt besser nicht weiterlesen. Denn es wird brutal. Zunächst greift man zum Gummihammer und versucht, diese teuren und zarten Chassis irgendwie ins Gehäuse zu kloppen. Wir hämmerten vorsichtig, weil wir sonst den Lack auf dem Gehäusedeckel zerstört hätten. Das Biest bewegte sich nicht ein Stück, die Stauchung war einfach zu groß, weil die hintere Treiberkammer millimetergenau das Chassishinterteil umfasste. Zunächst frästen wir ein wenig an den Stellen weg, wo die Streben des Korbs gegen das Holz drückten und hofften, das Problem so beheben zu können.

Cumulus 9

Das führte aber nicht weiter. Bei mir lagen jetzt die Nerven blank und mein Vater musste mich ständig mit den Worten "Junge, da musst Du jetzt durch" beruhigen. Denn es half nur noch eine Kombination aus zwei Schritten. Zum einen flexten wir vorsichtig am Chassis etwas vom Rahmen im Bereich links unten ab. Schon der Gedanke, an diesen Teil rumflexen zu müssen, ließ mich erschauern. So sah das dann aus, während mein Zigarettenkonsum in die Höhe schnellte. Denn das, was hier passiert, ist eigentlich ein absolutes No-Go:

Cumulus 10Cumulus 11

Parallel dazu wurde in der hinteren Chassiskammer im Bereich rechts oben Holz weggefräst.

Cumulus 12

Beide Schritte waren ziemlich schwierig, schon weil die hintere Kammer eigentlich nicht vergrößert werden sollte. Pro Lautsprecher wurde die Vorgänge etwa 10 Mal wiederholt, also immer nur ein klein wenig gefräst bzw. geflext und danach geprüft. Das dauerte insgesamt zwei Tage. Irgendwann passte es. Zum Ausgleich für das Fräsen in den hinteren Treiberkammern haben wir dickeres Schaumisolierband verklebt. Das hat sehr gut geklappt und die Kammern sind dort absolut dicht. Schließlich und endlich wurden die Chassis verschraubt. Hierbei gefällt mir nicht, dass die Zierringe, die am Ende aufgesetzt werden, aus Plastik sind. Da hat man wirklich - berechtigte - Angst, mit den Schrauben das Plastik zu zerstören. Metall wäre hier eine in jeder Hinsicht sehr viel bessere Alternative gewesen.

Hier noch ein Foto von einem kurzen Testaufbau, bevor die Dinger in meinem Kofferraum verstaut wurden:

Cumulus 13

Ohne meinen Vater hätte ich das nie und nimmer hinbekommen. Das sind die Situationen, wo einem die alten Herren zeigen können, was sie drauf haben und die Söhne zwingen, bei ihnen in die Lehre zu gehen.

Auf den Bildern sieht man noch nicht die Füße, die ich zusätzlich habe anfertigen lassen. Sie orientieren sie an den Füßen der "Thor evo 04". Wenn beide Füße bei mir sind, stelle ich noch mal bessere Bilder von der schönen "Cumulus Horn 2" ein.

Zum Klang: Als ich die Lautsprecher bei mir das erste Mal hörte, war ich wirklich baff. Diese Hörner hatte ich ja mehr oder weniger ins Blaue hinein geordert. Meine Ohren sind auf die "Thor" geeicht. Der kann man eine hohe Analytik attestieren, wodurch sie nicht so warm klingt. Gerade deswegen wollte ich zusätzlich noch Hornlautsprecher. Zwar bin ich mit dem Rücken und Schieben noch nicht ganz durch, aber die "Cumulus" klingt hervorragend und sehr viel anders als die ebenfalls stark aufspielende "Thor". Seit zwei Tagen liegt meine Bach-Edition wie Blei im CD-Spieler. Wie soll ich es beschreiben? Die "Cumulus" ist sehr warm, sehr direkt. Gesang hat eine völlig andere Charakteristik. Die Bühne ist breit und die Mittigkeit bestechend. Man hört dem Lautsprecher die völlig andere Philosophie an. Die Cumulus hat aber weniger Bass als die Thor (ich rücke aber noch!). Ich würde es nach zwei Tagen so formulieren: Bei klassischer Musik spielt das "Cumulus Horn 2" in einer höheren Liga als die Thor. Bei Rock oder Metal wird es wohl andersrum sein.

In der Hobby Hifi wurde es damals so beschrieben:

Die schlanken Hornlautsprecher spielten vom Start weg mit begeisternder Lebhaftigkeit und gleichzeitig einer überzeugenden Souveränität. Das Hilton Ruiz Ensemble legte mit 'Home Cookin' (Something Grand) eine schier unglaubliche Spielfreude an den Tag. Das in dieser Aufnahme eingesetzte umfangreiche Schlagwerk schien im Hörraum eine Explosion nach der anderen auszulösen. Das gesamte Instrumentarium stand so greifbar und plastisch im Raum, wie wir es bisher nur ganz selten erleben durften. Danach zeigte Nils Lofgren mit seinem unplugged aufgenommenen "Keith Don't Go" (Acoustic Live) unfassbare Facetten seiner Akustik-Gitarre. Die explosive Dynamik dieser Aufnahme verblüfft immer wieder, aber diesmal war das, was der Marantz-Player via Stax-Endstufen an die Lautsprecher lieferte, noch direkter und klarer. Jeder Anriss der Saiten hatte einen eigenen, unverwechselbaren Charakter. So etwas vermitteln nur Lautsprecher mit überragender Feinzeichnung, und das Cumulus-Horn 2 gehört zu diesen seltenen Exemplaren. (...) Große Klasse, das Cumulus Horn 2. Wer auf große Lautstärke verzichten kann, findet in diesem Lautsprecher Klarheit und Wahrheit, tonale Perfektion in Kombination mit überragender Räumlichkeit. Der Lautsprecher verschwindet, Musik durchflutet den Raum.

Ich höre weiter!


[Beitrag von Acurus_ am 29. Okt 2013, 18:40 bearbeitet]
joltec
Inventar
#2 erstellt: 30. Okt 2013, 01:09
hallo,

sehr schön
auch deswegen, weil man mal wieder einen schwarz lackierten Lautsprecher sieht.
Das die Stoßkanten im Nachhinein, mal früher mal später, hervortreten, ist ganz normal.
Da hättest du vorbacken und schleifen können wie ein Weltmeister.

Gruß Jörg
lonelybabe69
Inventar
#3 erstellt: 30. Okt 2013, 01:25
Vorab gesagt hast du wunderschöne Lautsprecher gebaut
Mein Respekt auch an den Lackierer.



Acurus_ (Beitrag #1) schrieb:
Und die Gehäuse wurden anschließend bei 60 Grad "gebacken". Das Ergebnis sieht nach meinem Dafürhalten verdammt gut aus:

Cumulus 01Cumulus 02

Jedoch trat im Backofen ein kleines Problemchen auf: Die Wärme hat an den Klebestellen (Leim war es wohl nicht) des Gehäuses den Klebstoff ganz leicht rausgedrückt. Das sieht man hier:

Cumulus 03

Vermutlich wäre es besser gewesen, die Gehäuse vor dem Lackieren einmal "vorzubacken", um solche Stellen zu erzeugen, damit man sie vor dem eigentlichen Lackierprozess wegschleifen kann. Mich stört das aber nicht. Die Lautsprecher sehen trotzdem super schön aus und diese Stellen werden auf der Oberseite wirklich nur sichtbar, wenn man im geschlossenen Raum mit einer pedantischen Veranlagung ganz nah rangeht. Am meisten hat sich der Lackierer geärgert. Wir wussten aber alle, dass er uns gewarnt hatte und schließlich mussten wir ihn ja überhaupt überreden, zur Abwechslung mal MDF statt Metall in Farbe zu tauchen.
........

Über die Gründe kann man streiten. Vielleicht liegt es daran, dass die Gehäuse gebacken wurden. Ich vermute aber, der Ursprung liegt woanders.


Jeder Hobby-Tischler weiss doch heut zutage, daß das Holz ständig arbeitet. Und am stärksten arbeitet es, wenn manns wechselenden Temperaturen und damit wechselnden Feuchtigkeiten aussetzt. Es mag sein, daß das Backen bei 60° bei Metallteilen eine schnellere Trocknung zu Folge hat. Bei Holz hat leider ein viel zu grosser Temperatursprung stattgefunden, sodaß es sich ausgedehnt hat. Fertig.
Du hast mit dieser Aktion das Durchdrücken der Kanten quasi beschleunigt, anstatt zu verzögern

Aber super Arbeit, muss ich schon sagen
eTapio
Stammgast
#4 erstellt: 30. Okt 2013, 09:13
Hallo Acurus_,

ich habe Deine Lautsprecher schon "drüben" im SMB-Board gesehen. Sind sehr schön geworden.

Ich habe auch ein paar aus MDF und lackieren lassen. Auch bei mir kommt ganz leicht die Kante durch, fällt aber eigentlich kaum auf. Wirklich nur bei ganz genauem hinschauen. Ich habe jetzt aber einen ganz guten Tip diesbezüglich bekommen ( für die nächsten Lautsprecher ). Es gibt da so Schattennutfräser mit der man so eine kleine V-förmige Nut erzeugen kann. Wenn man jetzt so eine Nut auf genau die Stosskante frässt und hinterher wieder zuspachtelt soll sich dieselbige nicht mehr abzeichnen. Der Aufwand dafür hält sich auch in Grenzen.

Ich bin ja auch großer Koax-Fan. Wäre mal interessant zu hören, wie der Thiel sich bei der angestrebten Musik schlägt.

Viele Grüße,
Tapio


[Beitrag von eTapio am 30. Okt 2013, 09:14 bearbeitet]
lonelybabe69
Inventar
#5 erstellt: 30. Okt 2013, 10:03

eTapio (Beitrag #4) schrieb:
Ich habe jetzt aber einen ganz guten Tip diesbezüglich bekommen ( für die nächsten Lautsprecher ). Es gibt da so Schattennutfräser mit der man so eine kleine V-förmige Nut erzeugen kann. Wenn man jetzt so eine Nut auf genau die Stosskante frässt und hinterher wieder zuspachtelt soll sich dieselbige nicht mehr abzeichnen. Der Aufwand dafür hält sich auch in Grenzen.

das kommt mir doch irgendwie bekannt vor
klick auf Post 52
Acurus_
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 30. Okt 2013, 10:29
Schattennutfräser

@eTapio
@lonelybabe69

Oh Mann, hätte ich das vorher gesehen, hätte ich das definitiv so gemacht. Andererseits: Dieser Effekt ist wirklich kaum sichtbar und daher zu vernachlässigen.
eTapio
Stammgast
#7 erstellt: 30. Okt 2013, 10:35

lonelybabe69 (Beitrag #5) schrieb:

eTapio (Beitrag #4) schrieb:
Ich habe jetzt aber einen ganz guten Tip diesbezüglich bekommen ( für die nächsten Lautsprecher ). Es gibt da so Schattennutfräser mit der man so eine kleine V-förmige Nut erzeugen kann. Wenn man jetzt so eine Nut auf genau die Stosskante frässt und hinterher wieder zuspachtelt soll sich dieselbige nicht mehr abzeichnen. Der Aufwand dafür hält sich auch in Grenzen.

das kommt mir doch irgendwie bekannt vor
klick auf Post 52


Habe den Tipp von einem Lackierer bekommen.

Viele Grüße,
Tapio
ingo74
Inventar
#8 erstellt: 30. Okt 2013, 10:39
richtig schön geworden
Acurus_
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 30. Okt 2013, 10:41

lonelybabe69 (Beitrag #3) schrieb:
Vorab gesagt hast du wunderschöne Lautsprecher gebaut
Mein Respekt auch an den Lackierer.

Jeder Hobby-Tischler weiss doch heut zutage, daß das Holz ständig arbeitet. Und am stärksten arbeitet es, wenn manns wechselenden Temperaturen und damit wechselnden Feuchtigkeiten aussetzt. Es mag sein, daß das Backen bei 60° bei Metallteilen eine schnellere Trocknung zu Folge hat. Bei Holz hat leider ein viel zu grosser Temperatursprung stattgefunden, sodaß es sich ausgedehnt hat. Fertig.
Du hast mit dieser Aktion das Durchdrücken der Kanten quasi beschleunigt, anstatt zu verzögern

Aber super Arbeit, muss ich schon sagen :prost


Danke. Das wird insbesondere den Lackierer freuen und ich gebe es weiter. Diese Kanten trafen ihn wirklich in seiner Berufsehre.

Das Holz arbeitet, ist bekannt. Deswegen gibt es ja MDF, weil das eigentlich nicht so arbeitet. Der Kleber in den Lautsprechern hatte bis zum Lackieren etwa drei Wochen Zeit, zu trocknen. Ich vermute, hätte ich diese Schattennutfräse zuvor angewendet, wäre das Ergebnis noch perfekter geworden. Aber noch mal: Das mit den Kanten ist eine Marginalie. Der Lack auf den Boxen ist richtig schön dick und extrem fest. Insofern hat der Lackierer da eine ziemlich gute Technik angewendet. Das mit dem Vorbacken wird gerade noch mal getestet. Zurzeit werden nämlich die Füße lackiert - und die wurden "vorgebacken". Ich bin sehr gespannt.

Die Lautsprecher spiegeln ganz herrlich. Gestern abend habe ich mit einem feuchten Lappen mal den ganzen Baustaub etc. vorsichtig entfernt. Wenn die Füße da sind, schiebe ich noch schöne Bilder nach.


[Beitrag von Acurus_ am 30. Okt 2013, 10:43 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#10 erstellt: 30. Okt 2013, 10:52
feine böxlis
(wenngleich ich die modifikationen niemals am chassis, sondern ausschliesslich an der rückkammer durchgeführt hätte!)



Deswegen gibt es ja MDF, weil das eigentlich nicht so arbeitet.

doch, tut es!
daher unabhängig vom material: immer auf gehrung arbeiten
Acurus_
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 30. Okt 2013, 11:08

herr_der_ringe (Beitrag #10) schrieb:
feine böxlis
(wenngleich ich die modifikationen niemals am chassis, sondern ausschliesslich an der rückkammer durchgeführt hätte!)


Ich auch nicht. Mein Vater ist da aber absolut schmerzfrei. Ich hatte fast das Gefühl, er war ganz scharf darauf, daran rumzuflexen, um mich leiden zu sehen. Der ist halt voll ausgestattet und liebt solche Situationen, um sein Material einzusetzen. Der eigentliche Spalt war auch noch etwas größer, als oben auf dem Bild sichtbar. Als das Bild aufgenommen wurde, hatte das Chassis schon ein paar Schläge mit dem Gummihammer nach rechts oben hinter sich


Deswegen gibt es ja MDF, weil das eigentlich nicht so arbeitet.


herr_der_ringe (Beitrag #10) schrieb:
doch, tut es!
daher unabhängig vom material: immer auf gehrung arbeiten


Beim nächsten Mal weiß ich es jetzt besser. Dafür ist ja auch dieser Thread, damit man Erkenntnisse austauscht.

lonelybabe69
Inventar
#12 erstellt: 30. Okt 2013, 11:17

Acurus_ (Beitrag #9) schrieb:

lonelybabe69 (Beitrag #3) schrieb:
Vorab gesagt hast du wunderschöne Lautsprecher gebaut
Mein Respekt auch an den Lackierer.

Jeder Hobby-Tischler weiss doch heut zutage, daß das Holz ständig arbeitet. Und am stärksten arbeitet es, wenn manns wechselenden Temperaturen und damit wechselnden Feuchtigkeiten aussetzt. Es mag sein, daß das Backen bei 60° bei Metallteilen eine schnellere Trocknung zu Folge hat. Bei Holz hat leider ein viel zu grosser Temperatursprung stattgefunden, sodaß es sich ausgedehnt hat. Fertig.
Du hast mit dieser Aktion das Durchdrücken der Kanten quasi beschleunigt, anstatt zu verzögern

Aber super Arbeit, muss ich schon sagen :prost



Das Holz arbeitet, ist bekannt. Deswegen gibt es ja MDF, weil das eigentlich nicht so arbeitet. Der Kleber in den Lautsprechern hatte bis zum Lackieren etwa drei Wochen Zeit, zu trocknen.


ich hatte beim Lackieren meiner Abouriou ein sehr lehrreiches Erlebniss.
Dies hab ich in einem anderen Thread bereits zum Ausdruck gebracht
hier ein Zitat

lonelybabe69 (Beitrag #44) schrieb:
ach, das liegt ja noch weit in dem unsichtbaren Bereich

Was ich bei mir beobachtet habe.

Ich hab meine LS in der Garage lackiert und wollte sie später zum Polieren ins Haus reintragen.
Beide lagen auf dem Tisch und der letzte Tag, bevor ich sie reintrug war es verhältnismäßg kälter als sonst. Und meine Frau hat den ganzen Tag das Garagentor offen stehen lassen. Und da konnte ich beobachten, daß bei der zum Garagentor zugewandten Seite (zum Glück wars die Unterseite) die Stoßkanten anfingen sich durchzudrücken. Zum Glück habe ich dies sofort bemerkt. Nach einem kurzen Schockzustand hab ich sie schnell rein getragen und paar Tage bei Zimmertemperatur liegen gelassen. Und Gott sei Dank haben sich die durchgedrückten Stosskanten wieder zurück gebildet.

Ich möchte mir garnicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn das Garagentor die ganze Nacht aufgewesen wäre

Nach diesem kurzen (Schock)Erlebniss bin ich zur Erkenntniss gekommen, daß wenn die LS nicht ständig wechselnden Temperaturen ausgesetzt werden, kann eigentlich nichts passieren mit den gespachtelten Fugen.

Und mit dieser Erkenntnis starte ich erstma in die Zukunft und hoffe nicht, daß ich eines Tages des Besseren belehrt werde

gruss
Viktor


[Beitrag von lonelybabe69 am 30. Okt 2013, 11:30 bearbeitet]
Acurus_
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 30. Okt 2013, 11:33

eTapio (Beitrag #4) schrieb:
Hallo Acurus_,

ich habe Deine Lautsprecher schon "drüben" im SMB-Board gesehen. Sind sehr schön geworden.


lonelybabe69
Inventar
#14 erstellt: 30. Okt 2013, 14:13
dunn_blow
captain_carot
Inventar
#15 erstellt: 30. Okt 2013, 22:15
Sehr schick geworden.
Acurus_
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 02. Nov 2013, 21:52
So, heute sind die Füße und die Deckel für die Frequenzweichenkammer gekommen. Hier mal ein paar Fotos, suboptimal mit Blitzlicht. Bei Bild 1 ist noch Bohrstaub etc. an der Box:

Cumulus Horn 2Cumulus Horn 2Cumulus Horn 2Cumulus Horn 2Cumulus Horn 2
ingo74
Inventar
#17 erstellt: 02. Nov 2013, 22:11
wow - traumlautsprecher
Acurus_
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 02. Nov 2013, 22:30
Jup!!



[Beitrag von Acurus_ am 02. Nov 2013, 22:31 bearbeitet]
captain_carot
Inventar
#19 erstellt: 03. Nov 2013, 00:30
Darf man noch mal um eine Panoramaaufnahme bitten?

Ich bin neugierig, wie das mit den weißen Chassis und Abdeckungen im Gesamtbild wirkt.
Acurus_
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 03. Nov 2013, 00:47
Mache ich morgen, wenn es hell ist.
Acurus_
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 03. Nov 2013, 16:28
Ist aber nur eine Handykamera ...

Der Fuß:
20131103_010


Die Zierringe habe ich noch nicht ganz so weit reingeschraubt, aus Angst, die Schrauben im Holz zu überdrehen. Das Dichtungsklebeband soll erst noch ein bißchen weiter nachgeben:
20131103_009


Und hier noch ein paar weitere:
20131103_001

20131103_003

20131103_005

20131103_006

20131103_007

20131103_008

20131103_013
captain_carot
Inventar
#22 erstellt: 03. Nov 2013, 22:44
Schaut wirklich sehr gut aus, den Kontrast zwischen Chassis und Lautsprecher finde ich sehr gelungen.
Acurus_
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 03. Nov 2013, 22:54
Danke. Die Zierringe sind in grau glänzend lackiert, damit der farbliche Übergang nicht ganz so heftig ist. Scheint mir gelungen zu sein.

ingo74
Inventar
#24 erstellt: 03. Nov 2013, 23:01
hast du die selber lackiert...?
Acurus_
Hat sich gelöscht
#25 erstellt: 03. Nov 2013, 23:02
Die Zierringe?
ingo74
Inventar
#26 erstellt: 03. Nov 2013, 23:06
ja
bei meinen hat mein erbauer/lackierer lieber die ringe nachgebaut und die dann passend lackiert.
Jens1066
Inventar
#27 erstellt: 03. Nov 2013, 23:07
Wow, sind wirklich klasse geworden.
Acurus_
Hat sich gelöscht
#28 erstellt: 03. Nov 2013, 23:10

ingo74 (Beitrag #26) schrieb:
ja
bei meinen hat mein erbauer/lackierer lieber die ringe nachgebaut und die dann passend lackiert.


Ja, die sind selbst lackiert. Die Plastikringe wurden angeschliffen und dann kamen insgesamt fünf Schichten drauf. Nach jeder Schicht lagen sie etwa 4 Stunden bei 50 Grad im Backofen.

Aus welchem Material wurden Deine Ringe nachgebaut? Das Plastik ist nicht so dolle ...
ingo74
Inventar
#29 erstellt: 03. Nov 2013, 23:12
mpx
warum ist das nicht gut - passgenau und stabil ist es doch, oder..?
Acurus_
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 03. Nov 2013, 23:14

Jens1066 (Beitrag #27) schrieb:
Wow, sind wirklich klasse geworden. :prost


Danke!!

Acurus_
Hat sich gelöscht
#31 erstellt: 03. Nov 2013, 23:15

ingo74 (Beitrag #29) schrieb:
mpx
warum ist das nicht gut - passgenau und stabil ist es doch, oder..?


Metall wäre mir lieber gewesen. Natürlich passt es. Aber Plastik ist eben Plastik.
ingo74
Inventar
#32 erstellt: 03. Nov 2013, 23:19
da brauchste ne cnc fräse, die knapp nen cm metall bearbeiten kann


[Beitrag von ingo74 am 03. Nov 2013, 23:20 bearbeitet]
Acurus_
Hat sich gelöscht
#33 erstellt: 03. Nov 2013, 23:26
Sind Deine aus Metall? Dann baue zwei aus und schicke sie mir

Auf diesem Bild siehst Du das "Problem". Plastik ist zu flexibel. Und an dieser schmalen linken Kante, wo keine Schraube sitzt, drückt die Schaumstoffdichtung das Plastik leicht nach oben.
Black-Devil
Gesperrt
#34 erstellt: 05. Nov 2013, 03:35
Klasse LS hast du da gebaut!

Vor schwarz Hochglanz hab ich mittlerweile auch gehörigen Respekt - das tu ich mir so schnell nicht mehr an.
Bei der Flex hab ich erstmal ungläubig gestaunt Ich hätte da auch nur die innere Aufnahme bearbeitet. Mit Dichtband (Notfalls auch Bauschaum) bekommt man das dann schon wieder soweit zu, dass es trotzdem passt.

Wegen der durchdrückenden Fugen:
Mein Onkel (Schreinermeister) sagt da immer: "Betone, was du nicht verstecken kannst!"
Eine kleine Schattenfuge oder V-Nut kann auch ganz edel wirken und vermeidet auch bei arbeitendem Holz, dass sich diese Probleme bemerkbar machen.

Nut fräsen und dann Spachteln kann auch problematisch sein, weil viele Spachtelmassen leicht schrumpfen beim aushärten.
Auf Gehrung ist natürlich auch eine Möglichkeit - aber bei einem so komplexen Gehäuse wie dem Horn ist da auch schnell mal ein halber mm Luft irgendwo, wo man es nicht brauchen kann!

Frag doch mal in einem größeren metallverarbeitenden Betrieb nach, was dich zwei der Zierringe aus Metall kosten würden. Die könnte man dann auch direkt Pulverbeschichten lassen. (Ingos Ringe sind aus MPX (Multiplex) )
Denn ich befürchte, die Plastikringe werden dir immer ein Dorn im Auge sein.


[Beitrag von Black-Devil am 05. Nov 2013, 03:37 bearbeitet]
Acurus_
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 23. Apr 2014, 21:28
Es geht weiter! Nachdem ich noch drei SCS4-Chassis (die letzten überhaupt verfügbaren) für Monitore auftreiben konnte, sind nun die drei Surrounder gerade beim Lackierer. Und da ein mattschwarzer Subwoofer schlecht neben klavierlackschwarzen Standboxen stehen kann, wurde er zerlegt und wird nun ebenfalls umlackiert. Als Center verwende ich bereits den original SCS 4 Monitor von Thiel. Die Farbe ist Esche schwarz, glänzt sogar. Ich hatte kurz überlegt, dass Teil auch zu zerlegen und neu lackieren zu lassen. Nun habe ich mich aber dagegen entschieden. Er gefällt mir so besser und bietet einen netten Kontrast:

20140423_007


[Beitrag von Acurus_ am 23. Apr 2014, 21:31 bearbeitet]
Acurus_
Hat sich gelöscht
#36 erstellt: 27. Apr 2014, 10:47
Alle drei Surrounder sind jetzt fertig. Die Gehäuse samt Frequenzweichen hatte ich bauen und die Gehäuse danach lackieren lassen. Natürlich in klavierschwarz. Hier ein Surrounder frisch nach dem Lackieren:

20140425_001

Wenn man die zum Lackieren abgeklebten Löcher öffnete, sah das dann so aus:

20140425_002

20140425_003

Wenn sich Vater und Sohn ans Zusammenbauen machen, wird unter kritischen Blicken der Mutter dafür der Wintergarten in Beschlag genommen:

20140425_004

Zunächst wurden die Chassis noch ohne Zierring nur testweise angeschlossen, um die Funktion zu prüfen:

20140425_008

Bei einem der drei Surrounder war der Bass stumm, also musste die Frequenzweiche ans Tageslicht geholt werden. Und siehe da, ein Kabel hatte sich gelöst:

20140426_003

Und jetzt sind sie fertig. Die Dinger sind wirklich schick geworden. Zugegeben: Das sind Surrounder auf recht hohem Niveau. Eigentlich sind es für sich betrachtet bereits ganz hervorragend klingende Stereomonitore:

20140427_001

20140427_004

20140427_006

20140427_007

Und da ich schon mal dabei war, wurde der Sub gleich in klavierlack umgestaltet:

20140427_008
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