Ich und mein gefährliches Halbwissen.

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Pd-XIII
Inventar
#1 erstellt: 10. Jul 2014, 10:27
Guten Morgen allerseits

Ich hab mir ja in den letzten Monaten ein paar kleine Bretterhaufen gebastelt. Vom Ergebnis bin ich auch heute noch(1 Jahr nach meinem ersten Paar) vollkommen hin und weg. Unterdessen durfte ich auch in den Genuss von ein paar(eher wenigen) anderen DIY Lautsprechern kommen und habe mittlerweile ein paar Orientierungspunkte, was mit DIY möglich ist und in welche Preisregionen man welche Ergebnisse einteilen kann...oder eben auch nicht. Durfte vor ein paar Wochen mal eine ScaMo hören und war fassungslos von dem P/L-Verhältniss.
Aber das alles nur als Einleitung. Fakt ist, dass ich schon ziemlich angefixt bin und in Zukunft unbedingt noch ein paar "richtige" Lautsprecher bauen möchte.
Zuerst dachte ich an die Cobra-Hörner, und hatte meine Frau auch schon fast rum bekommen. Dann hab ich mir aus einem Karton eine Attrappe gebastelt, um die mögliche Aufstellung im Raum zu simulieren und musste vor der Tiefe kapitulieren: Die Eingangstür zu meinem Wohnzimmer wäre wohl zur Hälfte verstellt...nicht das es MICH stören würde

Als nächstes(und irgendwie immer noch aktuell) kam ich auf die Volta von Strassacker. Die hat ungefähr die gleiche Grundfläche wie meine aktuellen Lautsprecher(Quadral Taifun X), ist allerdings um einiges höher und mMn optisch sehr sexy. Da der Preis allerdings auch etwas höher ist, und mir ein paar Werkzeuge und die Erfahrung damit fehlen, würde ich mir die Fronten anfertigen lassen, wodurch der Preis noch etwas höher würde. Aber das wäre mir ja erstmal egal. Ich bin momentan ziemlich zufrieden mit meiner Ausrüstung, darum habe ich auch(momentan) kein Problem damit, noch etwas Zeit ins Land ziehen zu lassen und etwas zu sparen.

Jetzt kenne ich mich allerdings schon ein paar Jährchen, und weiß darum genau, dass während der Sparphase meine Pläne noch das ein oder andere Mal über den Haufen geworfen werden. Aus diesem Grund möchte ich einfach mal ein paar Entscheidungsgrundlagen abklären und mein gefährliches Halbwissen minimieren.
Hierfür würde ich gerne diesen Thread hernehmen und so nach und nach immer mal ein paar Fragen in den Raum werfen.

Also gut, dann los:

Zuerst löse ich mich mal von den oberen Plänen und gehe in eine komplett andere Richtung.
Es wäre möglich, dass sich meine Wohnsituation in den nächsten Jahren zu positiven verändert. In diesem Fall wäre es möglich, ein HiFi-Zimmerchen einzurichten. Da noch nichts sicher ist, kann zum Raum auch noch keine Auskunft gegeben werden und soll auch erstmal keine Rolle spielen.
Es geht hauptsächlich darum, dass ich dann gerne etwas "größeres" in diesen Raum stellen möchte.
Meine Gedanken pendeln da gerade um zwei Eckhörner 18. Und ab hier fängt die Fragerei an:
Was könnte ich den beiden zur Seite stellen? In der HH war vor ein paar Monaten ein Leserbrief, in welchem ein Leser seine Kombination aus Eckhorn 18 und Cobra Horn vorstellte. Das könnte ich mir ja vorstellen...abgesehen davon, dass es preislich unglaublich gut dasteht. Kennt jemand zufällig den Verfasser des Leserbriefes oder liest er gar zufällig gerade meinen Beitrag? ich würde mir die Kombination gerne einmal anhören und mich über die Verschaltung informieren.
Falls dies nicht der Fall ist, kommt nun mein Halbwissen zu Tage: Ich würde das jetzt so machen, dass ich über ein Reckhorn A 408 die Trennung vornehme. Jetzt hab ich gesehen, dass dieser Verstärker einen Eingang über Lautsprecherklemmen hat. heißt das, dass ich den Reckhorn über LSP-Kabel an meinen Verstärker ranhänge und dann zum Eckhorn über den Sub-Out gehe. Allerdings sehe ich am Reckhorn keinen Sat-Out ausser über RCA:? Man geht ja wohl kaum mit dem Sat Out nochmal über einen Verstärker zum Sat, oder? Das würde ja bedeuten, dass man vom Verstärker über LSP-Kabel zum Reckhorn, und von diesem dann via RCA zu noch einem Verstärker. Und spätestens hier wird mir klar, dass ich einen total irren Denkfehler habe und permanent irgendwas übersehe.

So, das gehört ja eigentlich in das Unterforum Verkabelung und hat hier reichlich wenig zu suchen. Aber jetzt(und wahrscheinlich bei den meisten folgenden Fragen auch) geht es eher um das Thema DIY-Lautsprecher.

Gesetzt dem Fall ich würde oben genannte Kombination aus Eck- und Cobra-Horn bauen, und ins Eckhorn das Empfohlene AM120 verbasteln, kann ich an diesem die Cobras anschließen? Also pro Eckhorn je ein AM120 und Cobra Horn. Das wäre ja dann quasi teilaktiv. Aber ratsam?

Das mit dem Teilaktiv ist auch so eine Sache, über die ich auch schon bei der Volta nachgedacht habe. Wenn ich den TT-Part der Volta mit einem Aktivmodul alá AM120 ausstatte und an diesem dann das Top anschließe, macht das Sinn? Und inwiefern muss dann die Weiche angepasst werden?

Puh, schon echt erschreckend: Wenn ich mir den ganzen Text noch einmal so durchlese, traue ich mich schon gar nicht mehr auf "Thema erstellen" zu drücken. Ich könnte gut verstehen, wenn die erste Antwort "Lies dich am besten noch mal ein" lautet. Aber scheinbar suche ich immer nach den Falschen Themen. Auf jeden Fall trotte ich noch immens im Schatten.

Ich danke daher schon einmal jedem, der den Text bis zum Ende durchgelesen hat. Auch wenn es beim stärker werdenden Kopfschütteln wahrscheinlich zu einer Herausforderung für die Augen wird

Ach ja, wie schon angedeutet, soll das hier in erster Linie keine Kaufberatung werden. Das wäre ja auch unsinnig, da weder Raum, noch Budget oder anvisiertes Ziel bekannt ist(also noch nicht mal mir). Das wird dann ein anderes Thema, wenn es mal so weit ist. Kann aber auch gut sein, dass sich das noch über 2-3 Jahre hinzieht.

Danke für alles und Grüße
Philipp
Black-Devil
Gesperrt
#2 erstellt: 10. Jul 2014, 13:16
Hallo Phillip,

da hast du tatsächlich ein paar kleine Denkfehler drin.

Erst einmal zur Reckhorn:
Der Eingang über die LS-Klemmen ist für Leute gedacht, die an einem Stereo-Verstärker ohne Subwoofer-Ausgang zusätzlich zu ihren Lautsprechern noch einen Subwoofer betreiben wollen. Die eigentlichen Lautsprecher laufen also ohne vom Bass befreit zu werden weiter wie vorher auch.

Wenn du die Lautsprecher auch filtern willst, musst du von der Quelle (CD-Player z.B. oder bei mehreren Quellen ein Vorverstärker) in den "Low Input" und vom "Sat Out" dann in deinen Stereo-Verstärker.

Das AM120 ist ein reines Subwoofer-Verstärkermodul mit nur einem Endstufenkanal. Du kannst damit also NUR einen Subwoofer betreiben. Die Hauptlautsprecher brauchen, genau wie beim Reckhorn auch, einen eigenen Verstärker.

Wenn du Sub und LS mit einem Modul antreiben willst, würden sich die 2-Kanal-Module von Hypex (2.100, 2.400+2.700) oder die MiniDSP PWR-Ice anbieten. Durch deren integrierten DSP kann man sogar noch Raumanpassungen usw. machen - die sind also deutlich flexiebler als ein Reckhorn oder Mivoc.

Pd-XIII
Inventar
#3 erstellt: 10. Jul 2014, 13:40
Ah, und schon fallen die ersten Vorhänge.
Klar, klingt ja auch viel logischer.

Gut, da der Reckhorn allerdings nur einen Sub-Out hat, bräuchte ich also für den Betrieb von 2 Eckhörnern auch 2 Reckhorn(-hörner), oder kann man die getrost in Reihe schalten. Aber dann hat das ganze ja nichts mehr mit Stereo zu tun(also im Sub-Bereich)

Mein Gedankengang war der, dass ich aus dem Eckhorn in Verbindung mit den Cobra-Hörnern ein 3-Wege-Prinzip hinbekomme.
Aber dann wäre ein DSP(z.B.:Audaphon DSP 26) sinnvoller.Bei Verwendung eines solchen kann ja dann getrost auf die passive Weiche verzichtet werden, da jeder Kanal eigenständig programmiert werden kann. Es würden dann also die 6 Treiber(je 3 pro Seite) direkt am DSP angeschlossen werden.
Aber spätestens bei dieser Lösung wäre dann wahrscheinlich Messen ein Muss

Ja, oder eben mit den von dir erwähnten Mini-DSP von Omnes. Da könnte man dann quasi in jedes Eckhorn ein solches Modul einbauen und dann einfach nur noch die Trennfrequenz einstellen. Das scheint mir jetzt der einfachste und komfortabelste Weg zu sein. Die Weiche der Cobras könnte dann ja original bestehen bleiben. Wäre mit knapp 540,- pro Seite(ohne Gehäuse) auch noch recht verträglich.
Black-Devil
Gesperrt
#4 erstellt: 10. Jul 2014, 14:13

Pd-XIII (Beitrag #3) schrieb:

Aber spätestens bei dieser Lösung wäre dann wahrscheinlich Messen ein Muss

"wahrscheinlich" kannst du schon mal streichen!

Subs kann man ruhig zusammenschalten, weil 99% der Musikaufnahmen im Bass Mono sind.

Wenn noch kein Verstärker vorhanden ist, wäre je ein 2-Kanal-Modul natürlich sehr praktisch.
Wenn es wirklich die Kombi Cobra/Eckhorn werden soll, dann braucht man auch nur sehr wenig Leistung - die kleinsten Module reichen hier locker.

Aber ich würde mir die LS unbedingt vorher anhören!
Pd-XIII
Inventar
#5 erstellt: 10. Jul 2014, 14:51

Black-Devil (Beitrag #4) schrieb:


Aber ich würde mir die LS unbedingt vorher anhören! :prost



Ja auf jeden Fall. Deswegen würde es mich mal interessieren, mich mit dem genannten HH-Leser zu unterhalten um ggf. mal bei ihm probehören zu können. Außerdem könnte ich dann mal ein Auge darauf werfen, wie er die Dinger antreibt. Vielleicht frag ich einfach mal bei der HH an, ob die den Kontakt herstellen könnten.
Probehören ist eh Pflicht, schon alleine weil ich noch nie Hörner gehört habe und gar nicht weiß, ob mir das zusagt, bzw. mir den Unterschied momentan noch nicht einmal wirklich vorstellen kann.

Mir ging es hauptsächlich um die Klarstellung mit Reckhorn, DSP und Konsorten. Damit ich nicht Überlegungen aufgrund von vollkommen missverstandenen Fakten anstrebe. um quasi Fehlentscheidungen im keim zu ersticken. Da werden bestimmt noch ein paar entlarvende Fragen von mir kommen

Naja, mal schauen. Bis es so weit ist, habe ich mich vielleicht so viel mit der Materie auseinander gesetzt, dass ich eine eigene Entwicklung anstreben kann...aber ich glaube wohl eher nicht.

Du hast ja schon so das eine und andere gebaut(hab schon ein paar mal deine Beiträge verfolgt). Du entwickelst doch auch hauptsächlich selber und greifst kaum auf Bausätze zu.
Wie legst du ganz am Anfang fest, was du benötigst? Ich tu mir schon schwer, mich in eine Richtung von Bausätzen zu entscheiden. Wenn ich jetzt auch noch am Reißbrett anfangen müsste, mit nichts in der Hand, wüsste ich ja gar nicht mit was ich anfange. Ich meine, dass der FG so linear wie möglich sein sollte ist klar, aber der Weg dort hin ist nicht wirklich eindeutig...glücklicherweise. Auf was achtest du bei einem neuen Projekt, bzw. nach welchen Kriterien triffst du welche Entscheidungen?
Black-Devil
Gesperrt
#6 erstellt: 10. Jul 2014, 17:09
Dass ich "hauptsächlich" selbst entwickle kann man nun wirklich nicht behaupten! Mein erster wirklich von Grund auf selbst entwickelter Lautsprecher ist die Audeca, die zwar fertig ist, aber noch nicht final gemessen werden konnte. Die (K)langspielplatte würde ich da gar nicht mit zählen - viel zu Entwickeln war da nicht...

Wenn du wirklich ans selber Entwickeln denkst, solltest du dir erst einmal bewusst sein, was es werden soll. Größe, Pegelfestigkeit, Kosten und Einsatzzweck sollten erst einmal klar sein. Dann kann man sich entsprechende Chassis suchen, mit denen diese Anforderungen erfüllt werden können und die auch zueinander passen (Einsatzbereich, Wirkungsgrad, Abstrahlverhalten).
Jetzt muss ein Testgehäuse gebaut werden, das deinen Vorstellungen entspricht und darin werden dann die einzelnen Chassis gemessen. Mit den Messungen können dann Simulationen z.B. in Boxsim gemacht werden, womit man sich schon mal viel Arbeit sparen kann, oder man macht es wie früher, baut Weichen auf und misst, optimiert, misst, optimiert, misst... Alte Hasen im Selbstbau stricken dir eine Weiche, die grob funktioniert sogar aus dem Stegreif heraus, Anfänger brauchen dafür schon sehr lange und jede Menge Weichenbauteile.
Irgendwann hat man dann (hoffentlich) eine funktionierende Weiche gefunden, die auch klanglich überzeugen kann. Dann kann man sich an schöne Gehäuse machen.

Es ist natürlich kein Hexenwerk und keine Raketenwissenschaft, aber ohne Erfahrung ist das Entwickeln ein sehr langwieriger und auch kostenintensiver Prozess. Ob man dann Ergebnisse erreicht, wie es echte Profis hin bekommen, ist dann natürlich noch die andere Frage.

Wie ein Entwicklungsbericht aussehen kann, kannst du dir mal hier anschauen. Und das sind "relativ" simple 2-Weger...

Übrigens wird der Aufwand was das Messen und Optimieren angeht bei Aktiven Systemen nicht kleiner - lediglich die Arbeit und Kosten, verschiedene Weichen aufzubauen, entfallen.


[Beitrag von Black-Devil am 10. Jul 2014, 17:09 bearbeitet]
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