Onken Gehäuse

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focal_93
Inventar
#1 erstellt: 14. Mrz 2008, 09:59
Hi Freunde,

hat sich schon mal jemand mit Onken beschäftigt?

Vorteile/ Nachteile?

Ich weiss bloß, dass Onken eine Spielart von BR ist, wobei die Öffnungsfläche des Resonators nahezu genau so groß ist wie die Membranfläche, was wohl zu extrem langen Rohren führt...

Helft meinem Halbwissen auf die Sprünge!

Grüsse

Uwe
Joern_Carstens
Stammgast
#2 erstellt: 14. Mrz 2008, 11:44

focal_93 schrieb:
hat sich schon mal jemand mit Onken beschäftigt?


Hi Uwe

da schiele ich im Moment auch ein bißchen hin.....

und fand über goolge das hier:
http://melhuish.org/audio/download/ONKEN_CALC.xls

vermutlich gibt es noch mehr, meine Suche war (noch) nicht sehr intensiv.

Deine Vermutung, dass große Rohr-Flächen zu einem sehr langen Kanal führen, hat bei mir ein Projekt sterben lassen wegen "Platzmangel" im Gehäuse. Für ein 4"-Chassis...

Inzwischen ist so meine Vermutung, dass da zwei Dinge eine Rolle spielen:

a) die ralativ große Fläche der Ventilationsöffnung

b) die meist symmetrische Anordnung der Öffnungen

Letzteres findet man auch bei einigen anderen Reflex-Modelle, wie CT194 oder solo103(was zumindest eine Anlehnung an Onken ist)

In wieweit diese Symmetrie nun "vorteilhafter" ist, weiß ich (noch) nicht....zumindest kann ich mir gut vorstellen, dass man mit zwei Schlitzen über die gesamte Höhe oder Breite ein Gehäuse besser belüften kann als durch ein (zu enges ?) Loch an einer Stelle....

Noch etwas ist "anders" als bei typischen BR-Konstruktionen:
Die Ventilationsöffnungen sitzen beide am Boden oder der Seite....da gab es mal so was mit "Druckschnelle" oder "Druckmaximum" oder so was....in einer "alten" Klang&Ton beim CT163 mal ausprobiert....ist lange her....

also füge ich mal Punkt c ein:

c) zwei Öffnungen am Gehäuse-Ende / Wand

Bin gespannt, was noch so kommt....und ob es vielleicht eine Simu gibt, die den Ort der Öffnung mit einbezieht.

Wer hat weitere Links zur Theorie oder (gute) Beispiele ?


[Beitrag von Joern_Carstens am 14. Mrz 2008, 11:46 bearbeitet]
turbo_rolf
Stammgast
#3 erstellt: 14. Mrz 2008, 11:53
Hallo Jörn,

Joern_Carstens schrieb:
Wer hat weitere Links zur Theorie oder (gute) Beispiele ?

Nichts von beiden, aber vor Jahr(zehnt)en gab es in Duisburg mal einen Selbstbauladen ("klein aber fein", oder so ähnlich), die Konstruktionen mit seitlichen Schlitzen über die ganze Höhe und weit in die Box hineinreichend als TL-Resonator verkauften. Waren insgesamt recht große Boxen.

Gruß
Rolf
Joern_Carstens
Stammgast
#4 erstellt: 14. Mrz 2008, 13:05
Moin

die "Fonken", also Fostex in einem Onken, sollten da auch erwähnt werden...

http://www.planet10-hifi.com/fonken.html
und dazu:
http://www.affordableaudio.org/Fonkens.pdf

Ob sich der Aufwand lohnt ? Das ist wohl die Frage....

Streng genommen soll die Luft innerhalb der ventilationsöffnungen genausogroß sein wie das Box-Volumen.
oder auf Deutsch: das Gesamtvolumen (Box plus Kanäle) ist doppelt so groß...
Möglicherweise gibt es speaker, mit denen diese Forderung erfüllt wird.

Bei kleinen speakern scheint das "besser" zu gehen....nur, warum nehme ich denn "kleine" speaker....könnte ich gleich einen großen ( = doppelt so großen) nehmen...

Naja, es führen bekanntlich viele Wege nach Rom...warum nicht auch mal einen "exotischen" nehmen ...
Packen wir's an !

Eines fällt noch auf: durch die komplexe Kanalgestaltung bekommt man sehr stark versteifte Gehäuse.....


[Beitrag von Joern_Carstens am 14. Mrz 2008, 13:34 bearbeitet]
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#5 erstellt: 14. Mrz 2008, 13:29
Hallo,
======
Onken ist eigentlich kein eigenes Prinzip, sondern echtes Bassreflex!. Die Frage danach wie lange die Kanäle werden müssen bei gegebener Abstimmung und Öffnungsfläche beantworten diverse Berechnungsprogramme. Mt größer werdender Öffnungsfläche werden auch die Kanäle immer länger, die Chassis müssen also geeignete Parameter für diese Bauart mitbringen. Und da es nicht schön aussieht, unter ein großes Chassis noch mal ein ähnlich großes BR-Loch zu machen kam die sinnvolle Idee, dies der Wand entlang als Schlitze zu auszuführen (diese haben aufgrund ihrer größeren Oberfläche jedoch einen etwas höheren 'Reibungs-Widerstand'.
Die BR-Öffnungsfläche sollte im allgemeinen 20% der Membranfläche nicht unterschreiten, 25% oder größer macht Sinn.
Die symmetrie spielt dabei keine Rolle, da BR erst im Bereich des Druckkammereffektes funktioniert. So gesehen tuts auch ein halber oder viertel - Onken.
averett
Stammgast
#6 erstellt: 14. Mrz 2008, 14:23
Strömungsgeräusche im BR-Kanal treten eher im Grenzbereich auf,
die PA-Leute fahren ihr Equipment ja eher an die Leistungsgrenze als
wir Hifi-Fritzen, von daher sind größere Tunnelquerschnitte, und damit
auch -längen bei denen eher anzutreffen als im Hifibereich, symmetrisch
verteilt, fertig ist der (das?) Onken.


- Bild ausgeliehen bei Jobst-Audio -

Wenn das Ganze so kompakt wie möglich sein soll, ist man ganz schnell
auch bei einem echten PA-Klassiker. Irgendwie auch ein bisschen Onken....

- Bild ausgeliehen beim Dieter -

Der_RiPol_-_Axel schrieb:
....Und da es nicht schön aussieht, unter ein großes Chassis noch mal ein ähnlich großes BR-Loch zu machen....

....finde ich jetzt überhaupt nicht....
Joern_Carstens
Stammgast
#7 erstellt: 14. Mrz 2008, 15:27

Der_RiPol_-_Axel schrieb:
.... dies der Wand entlang als Schlitze zu auszuführen (diese haben aufgrund ihrer größeren Oberfläche jedoch einen etwas höheren 'Reibungs-Widerstand'.


Hallo

wie muss ich denn den Korrekturfaktor für die Länge des Reflexkanales für so einen "erhöhten" Reibungswiderstand ansetzen ?
Also für ein "typisches" Schlitzlayout wie z.B. bei den oben verlinkten "Fonken" ?

Geht der auf 0,5 zu ?
Der_RiPol_-_Axel
Stammgast
#8 erstellt: 14. Mrz 2008, 15:38
Hallo,
======
> wie muss ich denn den Korrekturfaktor für die Länge . . . ....

Ich habe dazu vor vielen Jahren mal was gelesen - aber wo??
Ich bin der Überzeugung das so eine Abstimmun jedoch nur
dann sinnvoll möglich ist wenn man, zumindest Impedanzen,
messen kann.
Frank.Kuhl
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 14. Mrz 2008, 16:13
Hier mal ein paar Links zum Onken.

Der Name Onken stammt von einer kleinen High-End Lautsprecherfirma aus Japan. Die haben das alte Jensen System aufgegriffen. Später hat dann Jaques Mahul (heute Focal) Gehäuse nach diesem Prinzip entwickelt.

http://www.studiomaudio.info/onken.html

http://www.dcaudiodiy.com/jensen_imperial/jensen_imperial.html


http://methe-family.de/der_monitor.htm

http://www.diyaudio....did=15722&highlight=
Joern_Carstens
Stammgast
#10 erstellt: 14. Mrz 2008, 16:33

Der_RiPol_-_Axel schrieb:
....- aber wo??

is egal..da hab ich falsch gedacht....

wenn man das hier:
http://homepage.mac....Fonken-1v01a-map.pdf
mit den Original-Fostex-Daten nachrechnet, dann ist das ein ganz "Normales" BR.....nur geringfügig tiefer angestimmt, mit 58Hz anstatt 63Hz.
Naja, das kann man eben mit der Länge es Kanales und einem anderen Faktor ganz schnell "hinkriegen"....
Also keine große Zauberei....
el`Ol
Inventar
#11 erstellt: 14. Mrz 2008, 17:21
Es ist behauptet worden, das Onken-Gehäuse habe auch mit den damals erhältlichen Baumaterialien zu tun gehabt. MDF gab es nicht und Birkenmultiplex war sicher nicht günstiger als heute. Da geben zwei Platten mit ein paar Kanthölzern dazwischen schon ein deutliches Plus an Stabilität. Ansonsten kann ich nur dem Axel recht geben: auch mal über größere Ports nachdenken.
BolleY2K
Inventar
#12 erstellt: 14. Mrz 2008, 18:08
Interessant - ich dachte beim Threadtitel spontan an einen 500ml Joghurtbecher als MT-Volumen...
lui551
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 14. Mrz 2008, 18:59

BolleY2K schrieb:
Interessant - ich dachte beim Threadtitel spontan an einen 500ml Joghurtbecher als MT-Volumen... :D


Ich hab den Eindruck, dass die Jüngeren es für einen Joghurt halten und die Älteren für eine Lautsprecherkonstruktion mit einigermassen brauchbarer Effizienz. Die früheren Konstruktionen haben noch zum Ziel gehabt, aus wenig viel zu machen. In Zeiten, wo Verstärkerleistung und Aktivweichen günstig zu haben sind, gibt es wohl doch einen Trend zu aktiven CB Subwoofern - sprich: Gehäuse ohne Resonatoren.
musklon
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 14. Mrz 2008, 22:49
Hallo,

Ein Onken stehet bei mir auch ganz oben am Speise(Bau)Plan
Wenn hier ein Projekt enstehen würde wäre ich mit dabei.

War einer der Grundgedanken nicht das die Luftlast hinter dem Membran möglichst symetrisch ist?
Also den Br-Tunnel möglichst um das Chasi herum?
Ausserdem sollte der Lautsprecher gewisse Parameter haben die in einem Onkenfaktor ausgedrückt werden?
Berichtigt mich wenn ich falsch liege, ist nur angelesenes ohne praktische Erfahrung.

Gruß,

Olli
el`Ol
Inventar
#15 erstellt: 15. Mrz 2008, 11:22
So ein Onkenfaktor wäre extrem sinnvoll für jemanden, der nach passenden Chassis sucht. Ansonsten kann er sich totsimulieren oder welche nehmen, die speziell dafür optimiert sind, z.B. Supravox 285GMF.
Suche:
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