Frequenzanpassung Lautsprecher

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beissreflex
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Nov 2015, 17:48
Hallo alle zusammen,

ich hab aus ein paar Resten, die ich hoch hatte, vor ein paar Wochen mal zwei Lautsprecher gebastelt.
Kosten waren lediglich ein paar euro für das Holz.

Es handelte sich um zwei coaxial Magnat free-air Lautsprecher mit von denen einer ein defekten HT hatte. Dazu noch zwei alte HT und eine Frequenzweichen, die ich rumliegen hatte.
Aufgrund der fehlenden Daten vom Lautsprecher hab ich das Gehäuse auf gut Glück gebaut. Da freeairwoofer ein sehr großes Gehäuse brauchen war meins - überraschung - leider zu klein.
Das Gehäuse hat ca 20l. LS ein Durchmesser von 16cm, Bassreflexrohr 6*20cm
Bei 90-100Hz ist der Lautsprecher ziel zu laut. Mit einem eq lässt sich das beheben.
Ansonsten hören sich die LS überraschend gut an.

An die erfahrenen Bastler hier: Ist es möglich durch eine Vergrößerung des Gehäusevolumens den Frequendbereich der momentan bei ~95Hz liegt, in richtung 40-50 Hz zu schieben? Und wie viel größer würdet ihr da veranschlagen?
Dämmaterial hab ich schon so viel wie möglich wieder raus genommen. Ich hab demnächst nämlich wieder ein bisschen zeit und Lust zu basteln.

Beste Grüße
http://www.directupload.net/file/d/4180/wfaqmuy3_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4180/wfaqmuy3_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4180/z2yobmx9_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4180/z4h4d6pe_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4180/tndcig8m_jpg.htm
http://www.directupload.net/file/d/4180/f38b8gu9_jpg.htm
Viper780
Inventar
#2 erstellt: 22. Nov 2015, 19:05
Wenn es FreeAir Chassis sind dann lieber einen Dipol bauen (unter OpenBaffle wirst du hier einiges finden)

Koax mit defekten Hochtönern? Zu Laut in einem sehr wichtigen Frequenzbereich? Kann mir nicht vorstellen dass das gut klingt.

Schreib bitte mal rein was das für Chassis sind und am besten auch gleich die TSP dazu - nur so kann man sagen ob rein vom Gehäuse was geht.
Hast du Simuliert? Boxsim, WinISD,.... helfen dabei grob abzuschätzen ob ein Chassis zum Gehäuse passt.
Solltest du keine TSP finden kannst du das auch recht einfach mit der Soundkarte und wenigen Komponentne selber messen

Hilfe zur Frequenzweiche findest du in dem Thread: http://www.hifi-foru..._id=104&thread=28121 und einen Linksammlung mr allem für dich wichtige: http://www.hifi-foru..._id=104&thread=11747
beissreflex
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Nov 2015, 20:41
mit dem eq kann ich die frequenz ja runter regeln. die HT habe ich ja ebenfalls ersetzt.
Der Lautsprecher war mal ein "Magnat Racer 320". Alles nicht sooo hochwertiges Zeug.
Dafür, dass mich das ganze gut 10€ gekostet hat, ist es tatsächlich ganz gut. besser als jedes poplige 2.1 system von logitech oder so für 50€
meine magnat vintage 320 hören sich natürlich deutlich besser und voller an, aber das kann man ja nicht vergleichen.
wenn ich das reflexrohr zu klebe is das dröhnen weg, wenn ich es raus nehme ist es deutlich stärker. liege ich falsch in der annahme, dass ein größeres gehäuse das problem beheben könnte?
Viper780
Inventar
#4 erstellt: 22. Nov 2015, 20:49
Ja liegst du. Das was du machst ist nicht mal schätzen oder empirisch untersuchen sondern pfusch.

Wenn du das Bassreflexrohr zumachst hast du eine Geschlossene Box die üblicherweise weniger Tief kann als mit Bassreflex aber deutlich flacher abfällt. Was dabei raus kommt hängt aber vom Chassis, dem Innenvolumen des Lautsprechers und der exakten Geometrie des Rohres ab.

Uns fehlt die Wichtigste Information, die des Chassis - ohne den TSP können wir da wohl keine echte Aussage treffen. Aber auch ohne Messungen der Box ist es ein stochern im dunkeln.

Die Grundlagen dazu hab ich dir in den 2 Links gegeben. Les sie dir durch und verstehe sie erstmal, dann frag bitte weiter.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#5 erstellt: 23. Nov 2015, 10:42
Gewisse Sachen lassen sich (zum Glück oder leider?) pauschalisieren:
Solche Car-HiFi Chassis wie deine Magnats sind idR für den Einsatz in autotüren oder Heckablagen gedacht. Also freeair wie du selbst schon erkannt hast (da die Volumina so groß bzw unberechenbar sind, dass sie als "unendlich" angenommen werden). Das hat für den Hersteller den Vorteil, dass er sich bei der Bass-Auslegung des Chassis keine großen Gedanken machen muss (da man in den gegebenen einbausituationen eh nichts vernünftiges machen kann).
Daher bekommen die Chassis Parameter die einfach zu fertigen sind, mit denen sich aber außer freeair tatsächlich nicht viel anfangen lässt.

Hier einige Richtwerte:
- Qts (Gesamtgüte) liegt meist in Bereich >=1,0
- FS (Resonanzfrequenz) liegt abhängig von Durchmesser und damit Membranmasse und Einspannungshärte irgendwo zwischen 70Hz & 100Hz
- Vas (äquivalentes Luftnachgiebigkeitsvolumen) liegt verhältnismäßig hoch (bei 16,5ern irgendwo um 50-100L schätze ich)

Damit lässt sich dem Chassis nur in einer sehr großen Box Bass entlocken.

Eine gute Orientierung liefert das sogenannte EBP (Efficiency Bandwidth Product), welches sich aus Qes (Elektrische Güte) und FS (Resonanzfrequenz) errechnet. Qes ist dabei immer etwas höher als Qts (das soll an dieser stelle an Mathematik genügen ).
Hier die Formel: EBP = FS : Qes
Werte über 100 stellen eine Eignung für Bassreflex-Gehäuse dar, deutlich unter 100, unter 65 etwa, sind Chassis die besser für geschlossene Gehäuse geeignet sind.

Am Beispiel fiktiver Daten für deine Magnats mit FS von 80Hz und Qts von 1,0 (Qes von 1,15):
EBP = FS : Qes = 80 : 1,15 = ~69,...
Damit wäre er für BR ungeeignet (das Gehäuse wurde sehr groß, das Rohr sehr lang und klein vom Durchmesser -> nicht so toll).
Allerdings ist das Chassis auch kein expliziter Kandidat für geschlossene Gehäuse, jedoch schon sehr viel eher als für BR.
Wie groß das Gehäuse sein muss, dafür braucht man noch den Vas wert.

Du siehst also: Einfach ein Lautsprecherchassis in irgendein Gehäuse stecken ist nicht
Grüße, Reference
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