Dämmmaterial für LS-Wände: Was und woher?

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KaiF
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Dez 2017, 01:59
Ich habe früher Bitumenplatten zur Dämmung von Biegeschwingungen der Gehäusewände verwendet. Die waren knapp 1 cm stark, konnten gesägt oder geschnitten werden und wurden einfach auf die Innenwände geleimt. Zusätzlich zu Versteifungen, versteht sich.
Ich habe mich mal umgesehen, kann diese Platten aber nirgendwo mehr finden. Es gibt entweder die viel zu dünnen Matten für Autobleche, oder Wellplatten für's Dachdecken. Daher meine Frage:
- Hat hier noch jemand eine Quelle für solche Platten?
- Oder sind die jetzt obsolet und es gibt besseres - wenn ja, was?

Herzlichen Dank!

P.S.: Mir ist klar das es auch andere Konzepte und Materialien gibt - sandgefülltes Sandwich, Stein, etc. Mich interessiert allerdings hier nur wie ich MDF schwingungsärmer kriege.

P.P.S.: Das Bild zeigt solche Platten auf 22mm MDF geklebt in einem meiner alten 200-Liter Gehäuse für Tiefbass plus Mid-Bass.

Start Demontage


[Beitrag von KaiF am 06. Dez 2017, 02:02 bearbeitet]
Wave_Guider
Inventar
#2 erstellt: 06. Dez 2017, 04:08
Nach Bitumenplatten sieht das so gar nicht aus.

Eher nach irgendwelcher gepresster Wolle unter Beigabe von irgendwelchem Bindemittel.

Wenn tatsächlich Bitumen im Spiel wäre, dann sollte sich das riechen lassen.
Also per einem Geruch von Teer.

Grüße von
Thomas
MBU
Inventar
#3 erstellt: 06. Dez 2017, 05:34
Für mich sieht das nach Weichfaserplatte aus.
Kyumps
Inventar
#4 erstellt: 06. Dez 2017, 10:30
gehe da mit dem uiblen Michael, Weichfaserplatte sieht so aus.
Bitumen ist ja schwarz....

Weichfaserplatten dienen aber der Dämpfung und nicht der Versteifung oder Dämmung
Das Gehäuse besser verstreben hilft gegen Biegeschwingung weitaus mehr und setzt die Reso nach oben außerhalb des Arbeitsbereichs der im Gehäuse arbeiteten Subs/TMTs
KaiF
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Dez 2017, 13:08
Das sind bitumengetränkte Weichfaserplatten.
http://www.materialarchiv.ch/app-tablet/#detail/646

Wurden u.a. von Klinger in den 1980ern empfohlen. Weichfaser alleine bringt zwar auch was, ist aber weit weniger effektiv.
Und nein, die riechen kaum.


[Beitrag von KaiF am 06. Dez 2017, 13:19 bearbeitet]
KaiF
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 06. Dez 2017, 13:13

Kyumps (Beitrag #4) schrieb:
gehe da mit dem uiblen Michael, Weichfaserplatte sieht so aus.
Bitumen ist ja schwarz....

Weichfaserplatten dienen aber der Dämpfung und nicht der Versteifung oder Dämmung
Das Gehäuse besser verstreben hilft gegen Biegeschwingung weitaus mehr und setzt die Reso nach oben außerhalb des Arbeitsbereichs der im Gehäuse arbeiteten Subs/TMTs


Es geht hier um die Unterbindung von Biegeschwingungen, also um Dämmung. Dämpfung mit Platten im Schwingungsknoten (an der Wand) macht überhaupt keinen Sinn. Und das dies ZUSÄTZLICH zu Versteifungen ist hatte ich - glaube ich - erwähnt.


[Beitrag von KaiF am 06. Dez 2017, 13:49 bearbeitet]
wing787
Stammgast
#7 erstellt: 06. Dez 2017, 13:26
Bitumen wirkt dämmend? Ich dachte eher dämpfend.. dann ist Alubutyl, die Car-Hifi- Variante, sicher auch nichts.
KaiF
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 06. Dez 2017, 13:28
Okay, sieht so aus als ob diese Platten irgendwann in "Hydrophobierte Holzfaserdämmplatten" umbenannt wurden.
Dann werde ich mal sehen, wo ich die herkriege.
nullHydrophope Holzfaserdämmplatten
KaiF
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 06. Dez 2017, 13:37

wing787 (Beitrag #7) schrieb:
Bitumen wirkt dämmend? Ich dachte eher dämpfend.. dann ist Alubutyl, die Car-Hifi- Variante, sicher auch nichts.


Die Idee beim Auto ist die Gleiche: Biegeschwingungen des Blechs unterdrücken. Nur braucht man dafür wesentlich dünnere Matten. So wie ich es verstehe,wandelt Bitumen durch seine Innenreibung (sehr hohe Viskosität) Bewegungen in Wärme um - je schneller die Bewegung, desto größer der mechanische Widerstand.
kceenav
Stammgast
#10 erstellt: 06. Dez 2017, 14:46
KaiF
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 06. Dez 2017, 21:52
Danke - ja, das ist das Material.
spendormania-again
Inventar
#12 erstellt: 06. Dez 2017, 22:10
Warum keine Fliesen? Kostet kaum was, dämmt aber ganz hervorragend. Halten übrigens auch auf Fugenleim bombenfest.
bizarre
Inventar
#13 erstellt: 06. Dez 2017, 23:20
Die Platten sind zur Körperschalldämpfung fast wirkungslos, brauchbar für Wärmedämmung, das wenige Bitumen dient als Feuchtigkeitsschutz...

Hier : gehts ins Eingemachte zum Thema......
KaiF
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 07. Dez 2017, 17:47

bizarre (Beitrag #13) schrieb:
Die Platten sind zur Körperschalldämpfung fast wirkungslos, brauchbar für Wärmedämmung, das wenige Bitumen dient als Feuchtigkeitsschutz...

Hier : gehts ins Eingemachte zum Thema......


Die Behauptung kann ich dem Thread - nach erstem Überfliegen - nicht entnehmen. Die Dämpfung der Wandschwingung durch Komposite wird dort nicht behandelt. Es geht um die Steifigkeit und Dicke der MDF ... erstere wird durch die Bitumen-Faserplatten nicht erhöht, letztere zwar geringfügig, aber mit einem Material völlig anderen Schwingungsverhaltens.

Außerdem vertraue ich im Zweifel lieber dem Ingenieur, der das nicht nur theorisiert, sondern auch gemessen und dokumentiert hat. In dem Fall Hans Herbert Klinger, ausgewiesener Experte im Gehäusebau.
Kann durchaus sein, dass inzwischen bessere Materialien gefunden wurden - daran wäre ich dann äußerst interessiert.

P.S.: Bezogen auf die Argumentation in dem Thread: Die Bitumenplatten stellen eine Schwingungsdämpfung dar, erhöhen also den Widerstand R. Die zu Schwingung angeregte MDF Platte muss bei jeder Oszillation Verformungsarbeit (Dehnung oder Stauchung) an der Bitumen-Faserschicht leisten, die ja nicht in der gleichen Frequenz schwingen will. Dabei wird Schwingungsenergie in Wärme umgewandelt, auf Kosten der Amplitude.
Wenn JFA diesen Widerstandswert ermitteln und in seine Formeln einsetzen würde, könnte er die Effektivität sogar bestätigen.


[Beitrag von KaiF am 07. Dez 2017, 18:12 bearbeitet]
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