Hochohmige Chassis?

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CharlesDreyfus
Stammgast
#1 erstellt: 02. Dez 2018, 21:02
Tag zusammen,

kennt zufällig jemand brauchbare Chassis, die eine Impedanz von über 8 Ohm aufweisen?

Es geht um ein kleines Bastelprojekt, für das ich einen Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad suche, sodass kein separater Verstärker von Nöten ist.
Das Chassis sollte so breitbandig und linear wie möglich arbeiten.

Als Output dient ein ein Kopfhörerausgang eines Topping NX4 (<1 Ohm Ausgangsimpedanz). Der Pegel muss auf einen Meter Abstand nicht höher als 40 dB liegen. Von Seiten der Leistung also keine all zu hohen Anforderungen.

Gefunden habe ich bisher höchstens ein paar Ersatz-Kapseln für Kopfhörer oder Kleingerätemembranen für Telefone etc, aber keine richtigen Lautsprecher-Chassis. Gibt es in der richtigen überhaupt ernstzunehmende Optionen, die über die üblichen 4-8 Ohm hinausgehen?

Würde mich über ein paar Tipps sehr freuen.

Grüße
Dreyfus


[Beitrag von CharlesDreyfus am 02. Dez 2018, 21:15 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#2 erstellt: 02. Dez 2018, 22:14
dein Problem ist nicht "hochohmiges Chassis", sondern der Wirkungsgrad.

Selbstverständlich gibt's 16 ohm und mehr, z.B. Hoch-/Mittelton-Treiber, aber auch PA-Bässe, BB,
oder auch Kleinstlautsprecher, mal bei Visaton und Monacor schauen


[Beitrag von Kay* am 02. Dez 2018, 22:17 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#3 erstellt: 02. Dez 2018, 22:31
Mal anders herum gefragt: Warum dieser Verstärker?
CharlesDreyfus
Stammgast
#4 erstellt: 02. Dez 2018, 22:59

Kay* (Beitrag #2) schrieb:
dein Problem ist nicht "hochohmiges Chassis", sondern der Wirkungsgrad.

Selbstverständlich gibt's 16 ohm und mehr, z.B. Hoch-/Mittelton-Treiber, aber auch PA-Bässe, BB,
oder auch Kleinstlautsprecher, mal bei Visaton und Monacor schauen

Eigentlich war die Idee zunächst einmal, den Ausgang zu entlasten, indem ich LS mit etwas höherer Impedanz verwende. Der Wirkungsgrad wäre dann aber in der Tat der zweite Aspekt, der zu beachten wäre.

Der LS sollte eigentlich nur aus einem Treiber bestehen und dabei möglichst breitbandig arbeiten.
Gibt es da überhaupt etwas einigermaßen Brauchbares?

Würde ein 8 Ohm'er mit hohem Wirkungsgrad ggf. schon an solch einem Kopfhörerverstärker mit max. 1 Ohm Ausgangsimpedanz funktionieren?
Oder sollte man das Verhältnis deutlich großzügiger ansetzen?


Reference_100_Mk_II (Beitrag #3) schrieb:
Mal anders herum gefragt: Warum dieser Verstärker?

Er ist klein, portabel und hat für den Preis sehr gute Messwerte.

Wollte mir für dieses Projekt, bei dem der Lautsprecher nur selten zum Einsatz kommt, nicht extra einen neuen Verstärker zulegen.
Gibt natürlich auch günstigere Modelle von SMSL oder Sabaj. Aber die 60-80 Euro Aufpreis sind es mir - allein für diese Anwendung - eigentlich nicht wert. Der NX4 ist dank eingebautem Akku bereits komplett portabel. Beim Verstärker wäre ich wieder ans Netz gebunden. Oder gäbe es da wenigstens was mit USB-Power? Muss ja auch nicht viel Leistung haben für die Zwecke.

Ich brauche nur gelegentlich ein paar Sweeps bzw. ein weißes Rauschen zwischen ca. 150 Hz - 15 kHz über einen portablen Lautsprecher.
Wenn irgendwie möglich, dann würde ich das Ganze auch gerne über eine 1-Weg-Variante bewerkstelligen. Aber da wirds bei Breitband + möglichst linear + hoher Wirkungsgrad wohl eng...


[Beitrag von CharlesDreyfus am 02. Dez 2018, 23:25 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#5 erstellt: 02. Dez 2018, 23:40

Würde ein 8 Ohm'er mit hohem Wirkungsgrad ggf. schon an solch einem Kopfhörerverstärker mit max. 1 Ohm Ausgangsimpedanz funktionieren?

vermutlich sogar besser als ein 16ohm-Chassis,
denn ich glaube kaum, dass der KHV die nötige höhere Spannung schafft
CharlesDreyfus
Stammgast
#6 erstellt: 03. Dez 2018, 17:53
Vielleicht versuche ich es mal mit einem Monacor MSH-115 Mitteltöner. Der scheint, wenn man dem Datenblatt trauen möchte, zwischen 150 Hz und 10 kHz recht linear zu arbeiten und hat im Schnitt eine Empfindlichkeit von gut 90 dB.
bizarre
Inventar
#7 erstellt: 03. Dez 2018, 21:07
75dB in 1m sollte damit kein Problem sein, selbst mit einem 8 Ohm Vorwiderstand ( lt. NX4 Datenblatt min. 16 Ohm Last )..

Aber : in einer Box ists aus mit der perfekten Linearität vom Datenblatt. Sichwort : Bafflestep. Um diesen Buckel einzuebnen, braucht man mindestens einen Sperrkreis. Gazza hat das super hier : erklärt...

LG, Manfred
CharlesDreyfus
Stammgast
#8 erstellt: 03. Dez 2018, 21:19
Was spräche denn dagegen, die Box einfach wegzulassen oder aus akustisch halbwegs transparentem Material (porös mit geringem Widerstand) anzufertigen... bei dem geringen Pegel und weniger als 30cm Distanz?

Danke für den Link!
Werde ich mir zu Gemüte führen.


[Beitrag von CharlesDreyfus am 03. Dez 2018, 21:55 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#9 erstellt: 04. Dez 2018, 14:43

die Box einfach wegzulassen

akustischer Kurzschluss, über-alles weniger Wirkungsgrad (freq-abhängig)
CharlesDreyfus
Stammgast
#10 erstellt: 05. Dez 2018, 03:04
Danke.
Ich habe mich noch ein wenig eingelesen und heute auch einen ersten Versuch gemacht.

Zunächst zur Praxis:

Bin im Keller auf einen alten Panasonic (SB-045) Zwei-Weger mit 4 Ohm gestoßen und habe testweise einfach mal einen Klinkenanschluss angelötet. Danach direkt an den Topping NX4 angeschlossen und geschaut, ob man überhaupt ein brauchbares Signal bekommt. Im High-Gain Modus vom Kopfhörerausgang hatte ich im Nahfeld bereits bei ca. 25% Lautstärke (und gerade mal 50% digitaler Aussteuerung) einen brauchbaren Pegel. Damit könnte man sogar schon einen ruhigen Raum am Abend beiläufig beschallen. Der NX4 hat also auf jeden Fall genügend Luft nach oben!

Zurück zur Theorie:
Aufgrund der Ausgangsimpedanz von <1 Ohm wäre ein Chassis mit 8 Ohm denke ich etwas ausgewogener. Fragt sich nur, wie es da insgesamt mit der Leistung aussieht. Der NX4 liefert laut Datenblatt rund 300 mW bei einer Last von 32 Ohm. Der Ausgangsspannungshub liegt angeblich bei rund 9V auf 32 Ohm. Laut amirm bei Audiosciencereview sind wohl rund 5Vrms bei guter Verzerrungsfreiheit drin.
Wie stark ließe sich ein 8 Ohm Lautsprecher mit ca. 90 dB Kennschalldruck damit in etwa auslasten?

Die Bedenken bezüglich des akustischen Kurzschlusses sind wirklich nicht ohne.
Da ich keine meterweite Schallwand aufziehen kann, wird es wohl auf eine kleine Box mit entsprechender Entzerrung hinauslaufen. Der Vorteil liegt in meinem Fall allerdings darin, dass ich die nötigen Korrekturen direkt per Plugin in der DAW in meinen Workflow integrieren kann. Mit Messmikro als Referenz sollte das eigentlich kein großes Problem darstellen.
Wegen dem Gehäuse müsste ich mich allerdings noch mal (z.B. bezüglich der Proportionen) schlau machen, da ich noch nie einen solchen Lautsprecher gebaut habe. Dürfte bei lediglich einem Breitbänder-Chassis mit 10-15cm Druchmesser aber doch eigentlich kein großes Ding sein, oder?

Soweit zum aktuellen Stand.
Ich hoffe, ihr könnt mir noch ein paar hilfreiche Ratschläge geben.

LG
Dreyfus


[Beitrag von CharlesDreyfus am 05. Dez 2018, 03:10 bearbeitet]
Kay*
Inventar
#11 erstellt: 05. Dez 2018, 13:50

Wie stark ließe sich ein 8 Ohm Lautsprecher mit ca. 90 dB Kennschalldruck damit in etwa auslasten?

überhaupt nicht,
300mW abzgl. Verluste am Ausgangsinnenwiderstand,
nur ein bisschen Rechnerei, oder besser per PC+Soundkarte und z.B. Holm-Impulse oder ARTA messen
CharlesDreyfus
Stammgast
#12 erstellt: 05. Dez 2018, 18:41
Bei etwa 90 dB Kennschalldruck und 0.3 Watt am Kanal (bei 16 Ohm wohlgemerkt) kommt man rein rechnerisch doch auf rund 85 dB auf 1 Meter Abstand. Das ist doch schonmal eine annehmbare Hausnummer


[Beitrag von CharlesDreyfus am 05. Dez 2018, 18:41 bearbeitet]
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