CBA - das Cardioid Bass Array

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Peas
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 15. Mai 2019, 23:51
Hi, das Thema Unipol / Bassniere polarisiert. Dennoch spiele ich gerade mit einer ähnlichen Aufstellung, die meines Wissens noch nicht dokumentiert wurde, und stelle sie hier mal zur Diskussion. Ich nenne den Aufbau Cardioid Bass Array (CBA).

Ein CBA weist Ähnlichkeiten zum aus dem Heimkinobereich bekannten DBA und zum CSA aus der Beschallungstechnik auf. Es werden aus Sicht des Hörers hinter den Hauptlautsprechern weitere Tieftöner als Antischallquellen bzw. aktive Absorber installiert, vorzugsweise direkt an der Stirnwand. Dadurch wird der nach hinten abgestrahlte Bass ausgelöscht, bevor er durch die Wand reflektiert werden kann. Es wird eine Bassniere geformt. Durch die Richtwirkung verteilt sich der Bass gleichmäßiger im Raum und die Modenanregung fällt geringer aus, kein Bassloch in Raummitte mehr und weniger Dröhnen, der Bass wird knackiger.


Aufbau und Einstellung:

  • die Absorber müssen verpolt und um die Laufzeit verzögert werden (ggf. Latenz des eingesetzten DSP berücksichtigen)
  • die Absorber sollten etwa auf Höhe der normalen Tieftöner hinter den Boxen stehen, und zwar aus Sicht der (gedacht) parallel ausgerichteten Boxen
  • die Absorber sollten ca. 6 dB leiser spielen als die Hauptlautsprecher
  • folglich werden idealerweise zwei vorhandene Tieftöner um einen dritten ergänzt, so dass keine Pegelanpassung mehr nötig ist
  • Absorber sollten bis max. 200 ... 300 Hz spielen
  • dabei sollten sie ähnlich steil getrennt werden wie die normalen Tieftöner und in einem vergleichbaren Gehäuse (Volumen, Schallführung / Bassprinzip) verbaut sein
  • in Verbindung mit einem AVR sollte erst das CBA optimiert und dann eingemessen werden



Vorteile:

  • es können auch vorhandene Lautsprecher nachgerüstet werden
  • kein explizites Subwoofersystem nötig; zus. Tieftöner, Pre-Outs, DSP und eine weitere Endstufe reichen
  • die obere Grenzfrequenz ist höher als beim DBA
  • funktioniert auch dort, wo kein DBA realisiert werden kann
  • leichte Ausrichtung ("Zielen") durch vertikales und horizontales Verschieben der Absorber
  • die Ausrichtung kann im Gegensatz zum Unipol unabhängig von der Drehrichtung der Hauptlautsprecher erfolgen; keine Überlagerung der Schwerpunkte bei eingewinkelten Lautsprechern



Nachteile:

  • im Vergleich zum DBA weniger gleichmäßig
  • komplizierte Einrichtung
  • bei Verschieben der Hauptlautsprecher Anpassung der Konfiguration notwendig


Ich bin noch in der Experimentierphase, aber es hat auf jeden Fall Potenzial. Vielleicht probiert es auch mal jemand aus und teilt seine Erfahrungen hier mit.


Siehe auch hier:
http://www.hifi-zirkel.de/forum/viewtopic.php?f=15&t=253


[Beitrag von Peas am 16. Mai 2019, 20:39 bearbeitet]
Fosti
Inventar
#2 erstellt: 16. Mai 2019, 00:06
Folie 6: http://www.volkerhol...onabstrahlung_VH.pdf
Ist aber nicht ganz ohne, weil das Delay genau genommen frequenzabhängig ist.
Peas
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Mai 2019, 00:11
Das ist aber ein CSA. Das funktioniert zu Hause (mit Wand im Rücken) nicht so recht. Beim CSA ist der rückwärtige Pegel -3 dB (der einsame Treiber wird um 3 dB erhöht), es ist im Prinzip ein Gehäuse bzw. ein Stack. Die Viertelwellenaufstellung erfordert dagegen gewisse feste Abstäbde je nach Wirkfrequenz. In Räumen nimmt man eher Unipole mit -6 dB. Da ändert sich mit der Drehung die Basswiedergabe, das lässt sich nicht trennen. Deswegen ein getrennter Aufbau, der flexibler ist und gezielt die Wandreflexion unterbindet. Ebenso besteht keine Frequenzabhängigkeit.


[Beitrag von Peas am 16. Mai 2019, 01:06 bearbeitet]
Fosti
Inventar
#4 erstellt: 16. Mai 2019, 00:26

Peas (Beitrag #1) schrieb:
...Hi, das Thema Unipol / Bassniere polarisiert. Dennoch spiele ich gerade mit einer ähnlichen Aufstellung, die meines Wissens noch nicht dokumentiert wurde,.....


Doch: Folien 7 und 8. Nennt sich dort "End fired Array".
Peas
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 16. Mai 2019, 00:37
Beim EFA wird das Pferd von hinten aufgezäumt, die Zusatzbässe müssten im Raum stehen, nicht an der Wand, und es erfolgt keine aktive Auslöschung / Verpolung.
Fosti
Inventar
#6 erstellt: 16. Mai 2019, 00:41
Haarspalterei
Peas
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 16. Mai 2019, 00:46
Würde sagen, Haarsucherei Deinerseits.
Fosti
Inventar
#8 erstellt: 16. Mai 2019, 01:04
Das Aufstellen einer Bassreihe an der Frontwand ist nichts anderes als eine mögliche Variante des EFA.


[Beitrag von Fosti am 16. Mai 2019, 01:05 bearbeitet]
MarsianC#
Inventar
#10 erstellt: 16. Mai 2019, 01:19
Also eine D&D 8C oder Kii Three, aber alles ausgelagert?
Sobald ich mein Aurora DSP da hab probier so etwas sicher mal.
Peas
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 16. Mai 2019, 01:28
Ja, genau, ganz ähnlich.

Bei der Kii würde sich der Bass (genauer: sein vorderer Schwerpunkt) beim Einwinkeln leicht überlagern. Bei mir klingt sowas im Kreuzungspunkt schon unangenehm. Deswegen sind die Zusatztreiber nicht in der Box, sondern ausgelagert. Dann kann man sie quasi parallel ausrichten:



Beim DSP auf dessen Latenz achten und den Wert ggf. abziehen.


[Beitrag von Peas am 16. Mai 2019, 02:28 bearbeitet]
Peas
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 16. Mai 2019, 08:44
Hi Fosti, es wäre zunächst ratsam, wenn Du Dir Zeit nimmst und Deine Behauptung belegst und begründest, bevor sich jemand damit befasst, im Akkord aufgestellte Spontanbehauptungen zu widerlegen.

So ist das nicht normal, aber wir können ja normal weitermachen.


[Beitrag von Peas am 16. Mai 2019, 13:54 bearbeitet]
Fosti
Inventar
#14 erstellt: 16. Mai 2019, 09:58
Es mag ja sein, dass ich Dein Thema falsch verstanden habe, aber aus Deiner Beschreibung im Anfangspost ist es für mich nicht ersichtlich, das es sich um etwas anderes als ein EFA handelt. Vielleicht machst Du Dir ja mal die Mühe dazu eine verständliche Zeichnung zu erstellen, als zu der eher themenfremden KiiThree
Peas
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 16. Mai 2019, 14:07
Wie gesagt ist es näher am DBA und CSA als an einem EFA, denn dafür fehlen wesentliche Elemente. Mir ist keine Ausgestaltung des EFA bekannt, die dem nahe kommt. Es ist ein DBA mit Absorbern auf der falschen Seite oder wie schon angeklungen ein Unipol mit ausgelagerten hinteren Treibern, die man folglich so anordnen kann, dass es passt.

Die Handskizze beschreibt die Aufstellung, die trotz eingewinkelten LS eine parallele (aber auch andere) Ausrichtung der Bassnieren zueinander ermöglicht. Wenn man die Absorber verschiebt, dürfte das klar sein. Aber ich gebe zu, dass eine anschaulichere Darstellung hilfreicher wäre.

Andererseits: Wenn was unklar ist, frag gerne konkret. Die Beschreibung ist doch eigentlich ausführlich. MarsianC hat es gut zusammengefasst.

Interessant wären weitere praktische Erfahrungen. Wenn jemand noch ein minDSP rumfliegen hat und Treiber im Testgehäuse, kann man es fix ausprobieren. Das miniDSP 2x4 boxed hat eine Latenz von 1,5 ms oder 45 cm, die man abziehen muss, wenn nur die Absorber dranhängen, nicht aber die Haupt-LS.
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