Center Lautsprecher Treiber Wahl Dayton oder Peerless

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dbspl_freak
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 06. Apr 2020, 19:31
Hallo zusammen,

ich möchte einen Center Lautsprecher für einen AV-Reciever bauen, der derzeit im Stereo betrieb mit einem Subwoofer ist. Der Center Lautsprecher ist nur als Unterstützung der Stereo Lautsprecher während dem Film- und Fernsehabend gedacht (dafür ist der AV-Reciever schon konfiguriert).
Platz-technisch ist das Ganze sehr eingeschränkt (max. Höhe 60mm, theoretisch 100mm, wenn der Fernseher teilweise auf dem LS steht), daher meine Idee, einen extra flachen Center-LS zu konstruieren (ähnl. wie bei kommerziellen Soundbars).

Derzeit vorhanden:
AV-Reciever: Onkoy TX-NR509
Stereo Lautsprecher: Dayton Audio DS135-8 mit den Hochtöner ND28F-6 (Eigenbau auf ca 30Watt max. Leistung)
Subwoofer: Dayton Audio DCS205-4 mit 2x DS215-PR (verstärker Monacor SAM-300D) 40-120Hz Lin

Zur Wahl stehen die Treiber (jeweils zwei):
Dayton Audio DMA58-4
Peerless by Tymphany PLS-P830970

Da ich das Ganze nicht komplett unüberlegt anfangen möchte, stellen sie mir einige Fragen:
1. Was sind die Vor - /Nachteile dieser Treiber (Ich habe keine Erfahrung mit so kleinen Chassis)?
2. Bei der Simu mit WinISD sieht es so aus als wären die Dayton Audio linearer, wo liegt mein Fehler?
3. Reicht die untere Frequenz von 150Hz aus? (Der aktive Sprachbereich beginnt ja erst ab 200-300Hz, wenn ich mich nicht täusche)
4. Das Chassis von Peerless scheint tiefer zu spielen, ist das wirklich nötig?
5. Welches Material ist hier am Sinnvollsten? (Bis jetzt habe ich alle LS aus 19mm MDF gebaut, für die kleinen LS wohl zu überdimensioniert)

Budget: Ich würde gerne bei dem Center-LS unter 100€ bleiben, da mich das System bis jetzt schon ca. 600€ gekostet hat.

Material wie Holz, Dämpfungsmaterial, Leim, Schrauben, Anschlüsse sowie gute Kenntnisse in Sachen Holzbearbeitung sind vorhanden.
Freue mich auf euren Input!

LG Alex


[Beitrag von dbspl_freak am 06. Apr 2020, 19:49 bearbeitet]
dbspl_freak
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 05. Mai 2020, 13:01
Noch ein Versuch, vielleicht möchte jemand irgendwann mit diskutieren oder plaudern.
Ich habe mich nach langer Überlegung dann doch für die Fountek FR58EX entschieden, da die Verarbeitung und das Aussehen etwas Hochwertiger
sind (und zu guter Letzt natürlich der Klang laut Simulation). Da bei denen dann der Frequenzgang hinunter bis auf unter 100Hz geht und nicht schon bei etwa 180 Hz (Dayton und Peerless) Schluss ist war die Entscheidung dann doch eindeutig.
Die Treiber liegen bereits bei mir Zuhause, 10mm Multiplex Kiefer ist gekauft. Teile des Ls konnte ich bereits zuschneiden.
Aber noch ein paar Worte zum Design:
Simuliert habe ich alles mit WinISD (ist zwar umstritten, aber meine Erfahrungen sind alle positiver Natur), dabei ist herausgekommen:
(meiner Meinung nach am optimalsten)

Übertragungsfunktion

Volumen: 2,5L
Tuningfrequenz: 95Hz
Bassreflex: 54 x 22mm Länge 129mm
Vorgesehen ist außerdem noch ein Hochpass Filter 2. Ordnung mit einer Trennfrequenz von etwa 80Hz (LC-Glied), um die Lautsprecher im Sprachbereich zu halten und nicht mit tiefen Frequenzen zu überlasten.

Für mich war noch der Pegel und die Belastbarkeit interessant, da der Center in das System hineinpassen soll.
Dabei ergab die Simu bei einer Leistung von 25Watt einen Pegel von 99 – 100dB bis ca. 87Hz.

SPL - 25W

Die Aussteuerung der Membrane hält sich dabei in Grenzen:

Aussteuerung

Bei der gewählten Bassreflex Öffnung ist die Strömungsgeschwindigkeit auch im grünen Bereich:

flow

Nachdem ich Platz mäßig sehr beschränkt bin, habe ich mir eine zu dem Fernseher / Standfuß passende Form überlegt:
(Ansicht von Oben, sry wegen der schlechten Zeichnung)

Skizze

LG Alex
gazza-diy-audio
Stammgast
#3 erstellt: 05. Mai 2020, 17:10
Moin,

das Chassis hat mit Vorwiderstand eine Gesamtgüte von fast 0.6; deshalb glaube ich nicht ganz, dass das Chassis ohne Überschwinger bei einer Reso von 134Hz linear bis 95Hz läuft. Zeig doch bitte mal, mit welchen Daten Du das simuliert hast. Auch Deine Simulation


und zu guter Letzt natürlich der Klang laut Simulation


würde mich interessieren.

LG Gazza
dbspl_freak
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 06. Mai 2020, 06:43
Hallo Gazza,

danke für die Rückmeldung, simuliert habe ich natürlich zwei der Chassis:

det1

det2

det3

param

mit Filter:

det4

Quelle der TSP-Daten:
Foutek WinISD daten

Ich bin leider auf der Schiene des händischem Rechnens ein blutiger Anfänger, ich habe bis jetzt jedes meiner Projekte in WinISD simuliert, wie rechnet man sowas am besten / welche Faustformeln gibt es dafür?

LG Alex


[Beitrag von dbspl_freak am 06. Mai 2020, 06:49 bearbeitet]
gazza-diy-audio
Stammgast
#5 erstellt: 06. Mai 2020, 09:02
Moin Jan,

ich weiß jetzt nicht, wie Winisd zwei Chassis simuliert. Wie sich dadurch die Parameter ändern hängt ja entsprechend von der Schaltung (parallel / seriell) ab. Ich hatte jetzt auf die Schnelle nicht gesehen, dass die TSP vom Programm angepasst wurden. Das muss aber nichts heißen, denn ich weiß nicht, wie WinIsd das handhabt. Hast Du bewusst ohne Vorwiderstand simuliert, weil da gar keine Weiche / Sperrkreis geplant ist?

Und das wäre die nächste Frage: wie willst Du die beschalten? Aktiv? Ohne Entzerrung befürchte ich, dass Dir Blut aus den Ohren laufen wird.

Ich frage etwas kritisch, es ist aber nicht böse oder mit Häme gemeint.

LG Gazza
dbspl_freak
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 06. Mai 2020, 22:18
Guten Abend,

was ich aus den Daten entnommen habe, nimmt WinISD die Treiber scheinbar seriell

Tut mir leid die blöde Frage zu stellen, aber wofür den Vorwiderstand?
Angedacht war eigentlich nur der Hochpass, um dem Center die Tiefen zu nehmen und ihn damit belastbarer zu machen. (Hab wenig Erfahrung mit so kleinen Breitbändern, wofür bräuchte ich den Sperrkreis genau?)

Hmm, geplant wäre den direkt an den AV-Reciever zu hängen, warum sollte er so schlecht klingen?
Natürlich könnte ich auch einen DSP anschaffen und den Aktiv bauen und entzerren, aber werden die LS so schlecht klingen, dass ich den entzerren muss?

Kritik ist immer gut, deswegen poste ich auch in das Forum .

LG Alex


[Beitrag von dbspl_freak am 06. Mai 2020, 22:20 bearbeitet]
gazza-diy-audio
Stammgast
#7 erstellt: 07. Mai 2020, 00:55
Moin,

ich dachte, Du habest den 'Klang' bzw. den Frequenzgang simuliert?! Oder hast Du Dir das Datenblatt mit dem Frequenzschrieb des Herstellers angeschaut und gehst davon aus, dass der Lautsprecher sich so verhält wie in dem Datenblatt?


Hmm, geplant wäre den direkt an den AV-Reciever zu hängen, warum sollte er so schlecht klingen?


Ich befürchte, dass die Teile ohne Entzerrung ziemlich schrecklich klingen werden. Als Beispiel dazu vielleicht den 'größeren Bruder' des Fountek. Im Datenblatt sieht das so aus. Wenn man das Chassis in ein normales Gehäuse mit ca. 14cm Schallwandbreite baut, kommt in etwa dies dabei heraus:

FE87 in Testkiste

Und da muss man gar nicht lange überlegen; mit breitbandig bis zu 7dB Überhöhung zwischen 500Hz und 5kHz im Vergleich zum Grundton fügt ein so abgestimmter bzw. nicht abgestimmter Lautsprecher dem Hörenden körperliche Schmerzen zu. Oder wie hast Du den Frequenzgang des 58er simuliert?!

LG Gazza


[Beitrag von gazza-diy-audio am 07. Mai 2020, 00:57 bearbeitet]
dbspl_freak
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 11. Mai 2020, 09:36
Guten Morgen,

tut mir leid, dass ich so spät antworte.

Ich habe nochmal den Frequenzgang betrachtet:

frequ
Quelle: loudspeakerdatabase.com

Der Spike bei etwa 20kHz ist wohl doch recht hoch, da sollte ich noch eine Weiche dafür machen (Tiefpass...)

Du habest den 'Klang' bzw. den Frequenzgang simuliert?!


Naja, ich habe mir das Datenblatt angesehen und mit WinISD das Verhalten in der Box simuliert.
Wird sich der LS wirklich so anders als im Datenblatt verhalten? Bzw. werden die Chassis so schrecklich klingen?

Bis jetzt habe ich nur Erfahrung mit Subs bauen (klangen alle recht gut) und mit der Kombi von Dayton Audio DS135-8 mit den Hochtöner ND28F-6.

Ich habe mich auch mit den Dayton Audio PS95-8 gespielt und ein kleines PC-System damit gebaut, die klangen wirklich nicht so toll... wobei die Person, die das System bekommen hat der Meinung ist, dass sie gut klingen.


Und da muss man gar nicht lange überlegen; mit breitbandig bis zu 7dB Überhöhung zwischen 500Hz und 5kHz im Vergleich zum Grundton fügt ein so abgestimmter bzw. nicht abgestimmter Lautsprecher dem Hörenden körperliche Schmerzen zu. Oder wie hast Du den Frequenzgang des 58er simuliert?!


Hmm, gut ich steh ein bisschen an, was würdest du raten? Geht das mit einer Passiven Weiche zum ausbügeln? Ich würde nach dem Bau den Center einmessen und eine passende Weiche bauen.

Ich habe bereits mit dem Bau des Centers begonnen:
1. Kiefer Multiplex ist richtig blöd zu verarbeiten
2. Kiefer Multiplex verzieht sich ...
3. Holz ist bereits mit der Kreissäge gesägt (das Holz splittert voll)
4. Ich bin derzeit am Leimen ... ist bei verzogenem Holz echt mühsam, da alles niedergespannt werden muss

photo_2020-05-11_09-31-32

Plan:
1. Fertig Leimen
2. Löcher sägen
3. Testen (mit Mikro einmessen)
4. Weiche vllt. anpassen
5. Spachteln und Lackieren

LG Alex
Reference_100_Mk_II
Inventar
#9 erstellt: 11. Mai 2020, 09:48

Der Spike bei etwa 20kHz ist wohl doch recht hoch, da sollte ich noch eine Weiche dafür machen (Tiefpass...)

Der "Peak" ist die mit Abstand uninteressanteste Baustelle.


Naja, ich habe mir das Datenblatt angesehen und mit WinISD das Verhalten in der Box simuliert.
Wird sich der LS wirklich so anders als im Datenblatt verhalten? Bzw. werden die Chassis so schrecklich klingen?

Ja, denn WinISD simuliert lediglich den Bereich um die Resonanzfrequnez - also den Teil des Frequenzganges für den die TSP ausschlaggebend sind.
Nichts weiter.

Für "echte" SImus müssen Programme wie BoxSim oder VituixCAD herangezogen werden,
die dann aber auch mit vernünftig gemessenen Daten gefüttert werden müssen.


Geht das mit einer Passiven Weiche zum ausbügeln?

Im einfachsten Fall reicht erstmal ein Sperrkreis der den breitbandig überhöhten Mittelton gerade zieht.
Kauf vielleicht in den Kleinanzeigen einige ausgeschlachtete Frequenzweichen und dann spiel mit den Bauteilen rum.
Über Messungen halt immer weiter an einen möglichst geraden Verlauf herantasten.
Muss ja nicht perfekt werden - Hauptsache man bekommt nicht direkt nen Hörschaden.


Kiefer Multiplex ist richtig blöd zu verarbeiten

Dann geht halt los und kauf dir für 5€ MDF...
dbspl_freak
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 13. Mai 2020, 22:39
Guten Abend!

Danke Reference_100_Mk_II für deine sehr aufschlussreiche Antwort!

Ich werde mich einmal bei zeiten mit den genannten Programmen auseinandersetzen.

Deine Idee mit dem "Ausprobieren" von Weichenbauteilen klingt nicht so schlecht, ich werde mal, wenn der Center fertig ist einige Messungen durchführen und eine Weiche berechnen. Mal sehen, ob das dann auch hinhaut...


Dann geht halt los und kauf dir für 5€ MDF...


ähm, das werde ich das nächste Mal sicher machen

lg alex
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