Aktivierungstest mit MiniDSP

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tecneeq
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Sep 2020, 16:19
Hallo,

ich möchte mal zum testen einen Lautsprecher aktivieren, sozusagen die eingebaute Weiche ausschalten.

Die Lautsprecher die in Frage kommen sind Klipsch R-41M, da sie deutlich günstiger als meine großen Focals sind, und sie hier rumliegen. Sollte sich das ganze lohnen, geht es den Focals auch an den Kragen!

Also erstmal habe ich einen MiniDSP 2x4HD besorgt, hier ist mein weiterer Plan:

  • CD-Player digital an MiniDSP anschliessen
  • MiniDSP grob konfigurieren
  • 4 Kanal Endstufe am MiniDSP anschliessen
  • Klipsch Lautsprecher öffnen und Hochtöner- sowie Tiefmitteltöner-Kabel nach aussen führen und an die Endstufen anklemmen
  • Mit existierendem UMIK-1 tunen


Dazu habe ich Fragen:

  1. Wie kriege ich in das ganze einen Knopf für eine Lautstärkeregelung?
  2. Wie schütze ich den Hochtöner vor versehentlichem niederfrequentem Tötungsgeräusch?
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Sep 2020, 20:57
1: AVR als Verstärker benutzen
2: miniDSP korrekt konfigurieren. Für die Angsthasen - einen Kondensator vor den HT.

Schönes Projekt, an dem man viel lernen kann 🙃👍
icebaer72
Stammgast
#3 erstellt: 21. Sep 2020, 08:21
Neben einem AVR kannst du auch den MiniDSP 2x4HD selbst zur Lautstärkeregelung nehmen.
Der hat zwar keinen Drehknopf. Lässt sich aber per IR-FB laut/leise stellen.
Kopernikus22
Gesperrt
#4 erstellt: 21. Sep 2020, 08:51

Wie schütze ich den Hochtöner vor versehentlichem niederfrequentem Tötungsgeräusch?


Das wäre denkbar bei einem Verwechseln der Frequenzbänder beim Anschluss. Ansonsten eher unwahrscheinlich.

Wenn ich prüfen will, ob der Mini-DSP die richtigen Filter auf die richtigen Ausgänge legt, schließe ich eine kleine Endstufe an einen Fullrange-Speaker und prüfe die Ausgänge einzeln durch. Ich höre dann ja, welches Band wo raus kommt.

Danach besteht Gefahr höchstens durch Unachtsamkeit beim Basteln. Denkbar wäre das Abziehen der Cinch Kabel bei laufender Endstufe, ein Finger kann ganz schön laut brummen. Oder ein Verwechseln der Buchsen...

Später im Betrieb wird eh nichts passieren, weil der Klirr der Tieftonendstufe nicht zum Hochtöner durch dringt.


Wie kriege ich in das ganze einen Knopf für eine Lautstärkeregelung?


Grundsätzlich gibt es an jeder ernst zu nemenden Endstufe einen Regler für die Eingangsempfindlichkeit. Mit denen würde ich auch bei den ersten Tests die Lautstärke begrenzen.

Dazu wie gewohnt am AVR/Amp.
4711Catweasle
Stammgast
#5 erstellt: 21. Sep 2020, 10:02
tecneeq, eine vorab Konfiguration des Mini DSP sehe ich als " Pferd von hinten aufzäumen".
Du kennst Ja das individuelle Verhalten der unbeschalteten Chassis, auch unter Winkel, in der Box (noch) nicht.

Wenn du möchtest beschreibe ich dir gern mein Vorgehen bei der Entwicklung einer DSP beschalteten Box.

Einen "Schutzkondensator" setze ich speziell bei echten Bändchen, AMTs und anderen Folien HT ein.
Sollte es doch mal zu einem "Einschalt Plopp" in der Kette kommen......

Bei einer Horn / Treiber Kombi lässt sich im Einzelfall die Hornladung (Anstieg zu tieferen Frequenzen hin) mit einem Vorkondensator entzerren.
Das kann man aber genauso gut mit einem EQ im DSP machen.
tecneeq
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 21. Sep 2020, 15:31
Einen AVR dafür habe ich nicht. Ich werde die IR-Codes suchen, und eventuell einen rotary Encoder und eine Infrarot-LED besorgen. Oder eben die Fernbedienung ordern.

@4711Catweasle: Wär prima wenn du dein Vorgehen grob umschreibst, oder dort hinlinkst wo du es schon beschrieben hast :-)
MBU
Inventar
#7 erstellt: 22. Sep 2020, 00:58

tecneeq (Beitrag #6) schrieb:
Oder eben die Fernbedienung ordern.


Für den minidsp 2x4 HD kannst du jede beliebige Fernbedienung verwenden. Guckst du am Ende der Seite.

Noch ein Tipp: Der minidsp 2x4 HD kann vier verschiedene Konfigurationen speichern, zwischen denen du per FB umschalten kannst. Achte darauf, daß die nicht verwendeten nicht so konfiguriert sind, daß bei versehentlichem Umschalten der Hochtöner beschädigt werden könnte, z.B. durch Muten der Ausgänge.
4711Catweasle
Stammgast
#8 erstellt: 22. Sep 2020, 09:39

tecneeq (Beitrag #6) schrieb:
Wär prima wenn du dein Vorgehen grob umschreibst....


Ich gehe einfach mal davon aus das du weißt wie man einen funktionierenden Messaufbau für den LS macht und wie man gefenstert (gegatet) misst und wie man Raummessungen am Hörplatz macht.
Ich setze auch eine funktionierende Kette aus DSP-Lautstärkesteller-Amping voraus.

Vom HT sollte mittels einer Impedanzmessung die Resonanzfrequenz ermittelt werden.
Anhand der Resonanzfrequenz kannst du den Einsatzbereich (grob ab 2x Fs) des HT ermitteln.
Wenn du z.B. eine Fs von 1000Hz ermittelt hast kannst du ihn ab ca. 2000Hz einsetzen.

Messaufbau für gefensterte Messungen, PC / Messoftware / Soundkarte als Quelle am DSP.
1 - Rohmessungen (unbeschaltet) vom HT und TMT bis mindestens 45 Grad Winkel - besser 90 Grad.
Drehachse für die Winkelmessungen ist um die Schallwand Front.
Messhöhe - entweder Höhe Achse HT (Ohrhöhe) oder mittig zwischen den Chassis.

Anhand der Messungen kann man beurteilen wo die Trennfrequenz liegen kann und welche F-gang Fehler per EQs korrigiert werden sollten.

Bei den F-Gang Fehlern unterscheide ich zwischen Fehlern die sich durch die Winkel fortsetzen -> komplett korrigieren, und Fehler (meist Kanteneffekte) die nur z.B. auf Achse auftreten -> wenig oder garnicht korrigieren.
Grund dafür - ein nur unter einem Winkel auftretender Fehler, den du voll korrigierst, wäre unter allen anderen Winkeln überkompensiert.

2 - Mit den EQs des DSP alle Frequenzgang Fehler korrigieren, auch mindestens eine Oktave
über die geplante Trennung hinaus.
Bafflestep Kompensation für den TMT einstellen.
Pegelanpassung für den (meist lauteren) HT einstellen.
Jede Einstellung per Messung prüfen.
Senken/Einbrüche im Frequenzgang fülle ich nicht auf - das kann man moderat machen, ich mag das aber nicht.

3 - Hoch und Tiefpass im DSP einstellen, einzeln und Addition per Messung prüfen.
Wenn notwendig nachregeln und mit einem verpolten Chassis (sollte einen max. Einbruch bei Trennung geben) nachmessen.
3.1 - Delay im DSP einstellen bis sich dieser maximale Einbruch einstellt.

4 - Fertig eingemessene Entzerrung (Korrektur der Fehler und Trennung) unter Winkeln messen und ggf. nachjustieren.

Messaufbau für ungefensterte Messungen vom Hörplatz - hier ist eine Glättung von bis zu 1/3 Oct. durchaus statthaft.
1 - Frequenzgang auf Abhörwinkel (erste Wellenfront) von linker und rechter Box.

2 - Energie Frequenzgang (gewedelte Messungen reichen imho) von beiden LS gemeinsam.

Durch diese Messungen kannst du Fehler durch den Hörraum identifizieren und korrigieren.
Speziell positive Raummoden im Bass, die ich um ca 70% reduziere.
Energie Frequenzgang Messung nach Einstellungen im DSP zeigt ob noch nachjustiert werden sollte.

Dann mache ich sehr ausgiebige Hörtests und regele u.U. noch mehrfach nach.

Das war jetzt eine ganz grobe umschreibung.

Wenn du magst kannst du hier mal reinschauen, da habe ich eine 3Wege Box entwickelt:
http://www.hifi-foru...read=1100&postID=1#1


[Beitrag von 4711Catweasle am 22. Sep 2020, 10:19 bearbeitet]
tecneeq
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 22. Sep 2020, 11:07
Vielen Dank das du dir die Zeit genommen hast, sind jede Menge Stichwörter drin die ich erstmal verdauen muss.

Korrigierst du den Raum auch über 300 Hz im MiniDSP oder nimmst du da Raumänderungen vor? Bis wohin muss man mit Raummoden überhaupt rechnen, findet das nur im Tiefbass statt?
MarsianC#
Inventar
#10 erstellt: 22. Sep 2020, 11:19
Dieser Messbericht von ASR zeigt bereits einige Probleme, die du bestimmt mit den Freiheitsgraden eines DSP/Aktivbetrieb lösen kannst.

PS: Raummoden bis zur Schröderfrequenz, dann erfolgt der Übergang zu Reflexionen. Z.B. hier berechnen. Dann eben dieses Werkzeug verwenden ;).
Ohne sehr umfangreiche Akustikmaßnahmen wirst du ohne PEQs für die Moden nicht auskommen.
Zum Messen den TMT an den linken, den HT an den rechten Kanal hängen und in REW hin- und herwechslen. 4711Katzl hat alles bereits beschreiben.


[Beitrag von MarsianC# am 22. Sep 2020, 11:24 bearbeitet]
4711Catweasle
Stammgast
#11 erstellt: 24. Sep 2020, 13:55

tecneeq (Beitrag #9) schrieb:


Korrigierst du den Raum auch über 300 Hz im MiniDSP oder nimmst du da Raumänderungen vor? Bis wohin muss man mit Raummoden überhaupt rechnen, findet das nur im Tiefbass statt?

Der vom Marsianer verlinkte Rechner zeigt dir gut was da passiert.
Bei meinem Hörraum (Wohnzimmer) kann ich am Raum nicht viel machen, habe aber das Glück
das nur eine tieffrequente Mode wirklich stört......wenn der LS sie anregt.
Messung im Raum versus Berechnung:





MarsianC# (Beitrag #10) schrieb:
Dieser Messbericht von ASR zeigt bereits einige Probleme, die du bestimmt mit den Freiheitsgraden eines DSP/Aktivbetrieb lösen kannst.


Das dürfte schon mal sehr hilfreich sein.
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