Kleine LS mit TangBand W4-1052SDF

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yada
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 21. Dez 2022, 14:38
Hallo zusammen,

ich muss gleich eins vorwegnehmen, ich habe Null Ahnung von Lautsprecher Bau / Design und bitte daher auf diesem Wege um eure Hilfe.

Ich bin aus Projektresten eines Freundes an zwei TangBand W4-1052SDF gekommen und würde diese gerne in kleinen Gehäusen zu neuem Leben erwecken.

Nach kurzer Recherche bin ich auf zwei Gehäusekandidaten gestossen, die meiner Meinung nach als Nachbau in Frage kämen:

BPA BonBon 1052
Omnes Audio Base 3.AL (CT 312)

Vermutlich könnte man mit sowas wie CT218 BR noch mehr Tiefgang aus den Chassis raus holen, aber grössere Gehäuse schliesse ich aktuell wegen der zukünftigen Aufstellung der LS aus.

Die beiden Gehäusekandidaten haben soweit ich das überblicke um die 3,7 L Netto.

Rein aus Interesse habe ich den TangBand W4-1052SDF in 3,7 L mit WinISD einfach mal simuliert:

001

Einmal mit rundem BR Rohr, wie bei der BPA

003

und einmal mit rechteckigem Ausschnitt, wie bei der Omnes.

002

Bei der Simulation mit BR Rohr, kann ich den Durchmesser des Rohres maximal auf 4,3 bis 4,4 setzen damit das Rohr in gerader Ausführung noch ins Gehäuse passt.

Mache ich den BR als rechteckigen Port wäre eine mögliche Variante 1,3 x 10 x 13,45 cm, damit wäre die Rear Port Air Velocity bei einer Belastung von 20W bei beiden Varianten auch noch im grünen Bereich.

004

Hier im Forum hatte ich für die Abmessungen vom Bassport bei der Omnes Audio mal was von 1x10x11 cm gelesen, damit steigt aber die Rear Port Air Velocity allerdings sehr weit nach oben, was wohl so nicht gewünscht ist. Ich vermute mal das Omnis Chassis hat doch ganz andere Werte als die TangBand, denn ich kann mir kaum vorstellen, dass dies beim Design der LS so in Kauf genommen wurde.

Jetzt stellen sich mir einige Fragen:

1. Wie weit sollte ein BR Port oder Rohr von der Gehäuserückwand entfernt sein?
2. Kennt jemand den genauen Durchmesser und die Länge des Rohres bei der original BPA Bonbon?
3. Kennt jemand die genauen Abmessungen des BR Ports bei der original Omnes?
4. Welcher Sperrkreis als fertiges Produkt käme für die TangBand in Frage, oder hat jemand alternativ auch einen Schaltplan dafür parat?

Danke und Grüße

Reiner


[Beitrag von yada am 21. Dez 2022, 16:59 bearbeitet]
BananaJoe
Inventar
#2 erstellt: 22. Dez 2022, 02:05
Hi Reiner,

was mir dazu einfällt:

1.) Gefühlsmäßig würde ich mal sagen 1 cm reicht- ist ja auch kein Riesen-Chassis!

Ansonsten sollte klar sein, dass der W4-1052SDF nach deiner Sim nicht wirklich sowas wie Bass produziert!
Allgemein sagt man ja immer die Portfläche sollte mindestens 1/3 der Membranfläche sein! Wenn man sich aber aktuelle Konstruktionen ansieht, also tiefer Bass aus kleinem Gehäuse, wird das eher regelmäßig unterschritten

Was da sowieso nicht mit betrachtet wird, bzw. auch bei der Strömungsgeschwindigkeit nicht betrachtet wird, ist sowas wir scharfe Kanten, oder keine Abrundung am Rohr.

Interessanter wäre wohl die Reynolds-Zahl (welche zBp. Boxsim ausgibt)- also ab wann eine laminare Strömung zur turbulenten Strömung wird. Da man das evtl. auch hört. Aber auch da werden sowas wie scharfe Kanten nicht betrachtet.

Ich würde mal geschlossen simulieren und mir dazu einen Sub bauen!

Grüße


[Beitrag von BananaJoe am 22. Dez 2022, 02:12 bearbeitet]
bizarre
Inventar
#3 erstellt: 22. Dez 2022, 13:50
OK, mit Qts 0,42 und Vas 5,2l sollte eine BR Box so um die 6l haben... Kleiner geht nur auf Kosten von Tiefbaß und einem Buckel zwischen 100 und 200Hz...

Zur Simu : 20W ist sicher zu viel.. Einfach mal das Signal erhöhen bis Xlin erreicht wird...
40mm Port reichen bei meinen 4" TT mit 5mm Xlin - der W4 schafft nur gut die Hälfte....
yada
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 22. Dez 2022, 14:49
Erstmal vielen Dank für die Anregungen und Meinungen.

Ich habe gestern Abend nochmal die TangBands in der CT218 BR simuliert, die dürfte grob überschlagen, so um die 7 L Netto haben, vielleicht auch etwas mehr. Das Ergebnis sieht da wirklich um einiges besser aus:

F3 liegt bei ca. 60 Hz und wenn ich die Tuning Frequenz auf 66 verringere sind auch die Buckel fast weg.

001

Keine Ahnung, ob das wirklich passt was ich da simuliere, wie schon erwähnt ich hab eigentlich nicht viel Plan von der Materie.

7 L ist für mein Projekt schon wirklich viel, da muss ich nochmal genau recherchieren, ob ich das so hinbekomme, oder ob ich die Abstriche in Kauf nehmen muss und das Volumen verkleinere.
MBU
Inventar
#5 erstellt: 22. Dez 2022, 15:15
Wo willst du die Boxen denn aufstellen? Wohnzimmer/Schreibtisch/?
yada
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 22. Dez 2022, 15:18
"Küchenradio"
yada
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 22. Dez 2022, 21:34
Nach Anfrage bei BPA wurde freundlicherweise der Bauplan der BonBon 1052 zur Verfügung gestellt:

https://blueplanetacoustic.de/forums/topic/bon-bon-bausatz/

Toller Service, ein herzliches Dankeschön!!!
BananaJoe
Inventar
#8 erstellt: 22. Dez 2022, 23:15
Sehr schön und der Sperrkreis ist auch mit dabei!

Der www.lautsprechershop.de kommt in etwa auf die gleiche Empfehlung wie deine zweite Sim

Gehäuse-Empfehlung 2:
7,3 Liter BR-Box
mit HP50 der Länge 14 cm
ab 62/51 Hz (-3dB/-8dB).
https://www.lautsprechershop.de/hifi/tangband.htm
yada
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 23. Dez 2022, 00:48
Lautsprechershop.de ist ein guter Tipp, hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm.

Mit dem CT218 BR Gehäuse könnte man wohl das Maximum aus dem Chassis rausholen.

Leider für mich zu gross, daher werde ich wohl die BonBon bauen und Abstriche was den Tiefgang angeht in Kauf nehmen müssen.
yada
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 12. Jan 2023, 22:15
Hallo,

hier mal ein kleines Update, wie das Projekt weiter fortschreitet.

Ich hatte die Idee gleich den Zuspieler und die beiden Chassis in ein Gehäuse zu packen,
damit die Gesamteinheit noch kompakter wird.

Was liegt also näher, als erstmal einen Prototypen zu bauen, um zu überprüfen,
ob das Endergebnis dann auch klanglich überzeugen kann.

Aus anderen "Projektresten", denen ich jetzt neues Leben einhauchen wollte,
hatte ich noch einen alten Raspberry 3, dazu das passende Display, sowie einen Hifiberry Amp.

Im ersten Step habe ich eine Protofront erstellt, bei der alle Komponenten mittig sitzen.

Nachdem heute die erste Anprobe stattgefunden hat, habe ich mir überlegt noch einen IR Sensor
für eine Fernbedienung in die Front zu setzen. Allerdings geht es über/unter dem Display dann recht
eng zu, was mir optisch nicht gefällt.

Daher muss ich bei der finalen Version (falls der Entwurf mich überzeugt)
entweder die Front etwas höher bauen, oder das Display etwas weiter nach unten oder oben setzen, statt in die Mitte.

Zum Testen wird die Front aber so bleiben und ich werde damit den Prototypen aufbauen.

Bei der ersten Sitzprobe sieht es schon ganz schick aus:

IMG_20230112_193943

IMG_20230112_194621

IMG_20230112_194417

Grüße Reiner


[Beitrag von yada am 12. Jan 2023, 22:16 bearbeitet]
gazza-diy-audio
Stammgast
#11 erstellt: 19. Jan 2023, 03:45
Moin,

das Chassis kann im Rahmen seiner Parameter durchaus vernünftigen Bass (ca. 8 Liter BR) und ist mit nur zwei Bauteilen auch recht leicht zu beschalten.
Deswegen; bau doch. Chassis hast Du, kleines Gehäuse und zwei Bauteile dazu sind doch ein günstiger Spaß. Wenn Dir das nicht gefällt, wäre der 'Schaden' mit dem wenigen Holz und den paar Bauteilen überschaubar.

LG Gazza
yada
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 31. Jan 2023, 23:02
Hallo,

keine Ahnung, ob es jemanden interessiert, wie es hier weiter geht...

@gazza-diy-audio: Hab mich erstmal entschieden die beiden Chassis und den Raspberry mit Display in ein kompaktes Gehäuse zu stecken und bin gespannt auf das Ergebnis.

Das Zeitfenster für das Projekt war in letzter Zeit sehr klein, daher ist nicht viel passiert. Ich hab auch noch einige Bauteile bestellt, auf die ich warte. Daher hab ich auch keinen Prototypen mit der erstellten Front gebaut.

Hab die Front überarbeitet und den IR Sensor ergänzt und beim Displayausschnitt noch etwas Feintuning gemacht (Befestigungsbohrlöcher ergänzt, etc). Vielleicht komme ich dazu im Laufe der Woche oder am Wochenende dazu die Front in der Firma auf dem CNC-Bearbeitungszentrum erstellen zu lassen.

front_neu

Grüße
gazza-diy-audio
Stammgast
#13 erstellt: 13. Feb 2023, 12:43
Moin,

die Umsetzung ist handwerlich aus meiner Sicht optisch sehr ansprechend gelungen.

Ich vermute, dass die etwas geringe Resonanz der Tatsache geschuldet ist, dass es zunächst mal nur zwei Breitbänder sind, die mit der Elektronik in eine Gehäuse geschraubt werden. Das eigentlich Interessante wie z.B. die Chassis sich in dem Gehäuse und der Einbauposition messen und folglich beschalten lassen, steht ja noch aus.
Interessant wäre z.B. wenn diese Konstruktion in einem größeren Bücherregal bündig eingebaut wäre, wie sich das dann misst.

LG Gazza
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