Gasbeton als Werkstoff?

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Stehwelle
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jun 2005, 18:57
Gasbeton lässt sich ja wunderschön modellieren, aber eignet sich das Zeug auch zum Bau von Lautsprecher-Gehäusen? Von Beton hab ich ja schon Gutes gehört. Nur der ist immer so umständlich zu verarbeiten.
sam_hifi
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 07. Jun 2005, 19:03
Es gibt Leute, die sich Hörner aus so Gasbeton gießen. Mehr weiß ich da auch nicht dazu, aber man kann bestimmt was über die Suche finden.
Neutz
Stammgast
#3 erstellt: 07. Jun 2005, 19:08
Guckst Du hier die Jungs haben da was realisiert, vielleicht hilft dir das ja weiter.
Sonyatze
Stammgast
#4 erstellt: 07. Jun 2005, 19:25
Habe mich da auch grede mal durch gelesen.
Also ich kann nur sagen Hut ab vor den Jungs
Spatz
Inventar
#5 erstellt: 07. Jun 2005, 20:55
Mit Gasbeton (heisst inzwischen übrigens Porenbeton) habe ich auch schon geliebäugelt.
Worans bei mir gescheitert ist, ist die Tatsache, dass das fertige Werkstück zum Aushärten in einen Autoklaven muss. Und wo will man den auftreiben?
Stehwelle
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 07. Jun 2005, 20:58
Hallo sam_hifi,

Gasbetonsteine werden aus Quarz- oder Natursand, sowie Kalk oder Zement und Wasser hergestellt. Der Zuschlag (Sand) wird in einem bestimmten Verhältnis mit dem Bindemittel (Kalk oder Zement) und Wasser gemischt. Diesem Mörtelbrei werden gasbildende Treibmittel zugegeben; in der Regel Aluminiumpulver. Aber auch Wasserstoffperoxid oder Kalziumkarbid. Danach wird das Gemisch in große Formen gegossen, wo das Aluminium mit dem Kalk reagiert. Der dabei enstehende Wasserstoff erzeugt Poren von ca. 2-3 mm Durchmesser. Die vorgehärtete Masse wird zu Plansteinen, Platten o. ä. geschnitten und in so genannten Autoklaven gehärtet.

Ich glaube kaum das das einer in seinem Keller macht!
70er-Receiver-Fan
Stammgast
#7 erstellt: 07. Jun 2005, 21:21
Hi.

Also zu Gas- bzw. Porenbeton kann ich noch etwas beitragen:
Auf dem Bau wird dieses Material schalltechnisch als eher ungünstig eingestuft. Aufgrund der geringen Masse hat es katastrophale Schalldämmwerte, die hohe Festigkeit bringt aber eine hohe Schallleitfähigkeit mit sich.
Überträgt man diese Eigenschaften auf den Boxenbau bekommt man zwar ein stabiles Gehäuse aber mit schlechten Dämpfungseigenschaften, Eigenresonanzen nicht ausgeschlossen.
Gasbeton würde ich daher nur in Verbundbauweise, z.B. mit einem bituminösen Beschichtung innen einsetzen.
Die Jungs mit ihrem Pascal-Projekt haben ja auch konsequent richtig "schweren" Beton genommen. Den halte ich auch für sehr viel besser geeignet. Nur das Modellieren ist da natürlich deutlich schwerer, da muß man sich vorher halt viele Gedanken über die Schalung machen...

Gruß RST
Haesel
Stammgast
#8 erstellt: 08. Jun 2005, 07:40
Also ich baue gerade ein Haus mit Gasbeton. Die angesprochene Schallübertragung findet nur bei direkte, Kontakt mit dem Material an, d.h. wenn man dagegen klopft, sonst eigentlich nicht. Es gibt vor allem 2 Festigkeitsklassen, PPW2 PPW 4. Die PPW4 ist der festere Werkstoff, weil Porenbeton gern zum Ausreissen und Ausbrüchen neigt. Also ich würde daraus keinen Lautsprecher bauen.
70er-Receiver-Fan
Stammgast
#9 erstellt: 08. Jun 2005, 10:21
Ich würde mit Porenbeton auch kein Haus bauen aber das gehört in ein anderes Forum...
Haesel
Stammgast
#10 erstellt: 18. Jun 2005, 07:21
Du bist ja ein Witzbold.....hast wohl die Ahnung vom Bauen...solche Kommentare finde ich immer Klasse. Porenbeton lässt sich einfach verarbeiten und es geht schnell. Vorteil hoher Dämmwert und es braucht kein Zusatzdämmung. Nachteil die Ausbrüche und die gute Abdichtung gegen Feuchtigkeit. Mein Keller ist sogar aus Porenbeton erstellt. Momentan gibt es ausser Fertigbauhäusern, keine besseren Dämmwerte. Also noch Fragen du Experte ?
Stehwelle
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 26. Jun 2005, 14:54
Geteielte Meinungen also!
Da Gasbeton ja nicht so teuer ist werde ich das mal ausprobieren! Ich dachte da an eine sehr massive Wandstärke!
Die einzelnen Steine vorformen, zusammen kleben, dann den Hohlraum aus dem Block raus bildhauern und für die Schrauben Hülsendübel mit gewindeförmiger Ausbildung, also ohne Spreizdruck, mit Pattex eindrehen. Den fertigen Rohling wollte ich dann von aussen solange mit leicht verdünntem Lack übergießen bis sich die Poren geschlossen haben!
Ich hoffe das wird was!
audiofisk
Inventar
#12 erstellt: 26. Jun 2005, 22:50

Stehwelle schrieb:
Geteielte Meinungen also!
Da Gasbeton ja nicht so teuer ist werde ich das mal ausprobieren!

Gute Idee, bin gespannt.


Ich dachte da an eine sehr massive Wandstärke!

5 cm oder etwas mehr sollten doch zum Testen reichen:
reduziert die Arbeit enorm, die Steine gibts doch in solchen Stärken.


Die einzelnen Steine vorformen, zusammen kleben, dann den Hohlraum aus dem Block raus bildhauern[...]

siehe Oben.


[...] und für die Schrauben Hülsendübel mit gewindeförmiger Ausbildung, also ohne Spreizdruck, mit Pattex eindrehen.

Kleb im Bereich der Schallwand von innen
eine ca. 10 mm Holzplatte drau, die Schrauben da rein/durch. Fertig. + Verstärkt auch noch den Porenbeton
im evtl. kritischen in der Nähe der Lautsprecher.


Den fertigen Rohling wollte ich dann von aussen solange mit leicht verdünntem Lack übergießen bis sich die Poren geschlossen haben!

Stell zum Testen erst mal ein Stück in gefärbtes Wasser...
Das saugt wie s*... Danach hast Du Lackverstärkten Porenbeton, extrafest.
Ich würde eher zähflüssiges Harz (z.B. gefülltes Epoxid) oder Spachtelmasse auf Epoxyd oder Polyesterbasis versuchen.
Die Eindringtiefe und der Verbrauch sind dann bei Harz reduziert, bei Spachtel noch mehr.
Läst sich danach auch schön schleifen und lackieren.
Im Verhältnis zur Trockenzeit und Kosten dürften die Harz/Spachtellösungen auch vorne liegen.


Ich hoffe das wird was! :*

Just try it.

]-audiofisk°<
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