Was sagt mir der Widerstand eines Microfons

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frankydee3
Neuling
#1 erstellt: 22. Jul 2005, 19:50
Hallo Leute,

ich habe folgendes Problem (oder auch nicht) bei einer Sprechanlage in einem Hubschrauber:

Die Intercom-Anlage ist mit Original???-Peltor-Headsets ausgestattet dessen Microfon 235 Ohm (also kein Kondensatormicro)und an den Lautsprechern je 230 Ohm (macht parallelgeschaltet 115 Ohm am Stecker) Innenwiderstand haben. Diese funktionieren einwandfrei, deshalb als Referenz.

Nun wollte ich mir ein gebrauchtes Headset kaufen. Einer unserer Mitarbeiter sagte mir ich müsse auf den Widerstand von Micro und Lautsprecher achten. Also das Original??? ausgemessen und obige Werte erhalten. Die Headsets der meisten anderen Mitarbeiter (nicht von Peltor) haben allerdings Werte von etwa 150 Ohm am Micro und 300 (150 parallel) Ohm am Lautsprecher ... und Funktionieren. Angeblich sollen das Näherungswerte des anderen Herstellers sein. Das neue (gebrauchte) Headset bestellt und gekommen ist eines mit einem 5 Ohm Micro und 20 (10 parallel) Ohm Lautsprechern!!! Und es funktioniert irgendwie auch. Nur die Lautstärke am Lautsprecher ist niedriger. Dummerweise hängen an der Intercom-Anlage natürlich mehrere Headsets so dass ich meine Lautstärke nicht einfach beliebig hoch drehen kann.

Nun meine Fragen: Was sagt der Widerstand überhaupt aus? Ändert sich der Widerstand mit der Frequenz des arbeitenden Lautsprechers/Micros? Kann man einfach einen Widerstand anlöten um ihn anzupassen? Warum funktionieren die anderen Headsets genauso gut wie das Original-Headset? Ist der Widerstand überhaupt der Wert auf den man achten muss?

Ich hoffe mir kann hier jemand weiterhelfen.

Franky
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 23. Jul 2005, 16:15
Mikrofone:
Wie Du schon angetönt hast, gibt es Elktret-Kondensatormikrofone (auch am PC), die eine Speisung verlangen.

In Deinem Fall sind normale dynamische Mik im Einsatz. Ein Elektret an Deiner Anlage würde nicht funktionieren, weil der eingebaute Verstärker im Mik keine Speisung bekommt. Umgekehrt dürfte dort, wo eine Speisung vorhanden ist, kein dynamisches Mik angeschlossen werden (ausser die Speisung kommt über eine eigene Leitung), weil es durch diese Spannung zerstört werden könnte.

Dynamische Mikrofone (ohne zusätzlichen Übertrager) haben eine Nennimpedanz von 150 Ohm bei US-Ausführungen und 200 Ohm bei Europa-Ausführungen. Diese beiden Varianten können problemlos gegeneinander ausgetauscht werden.
Was zu beachten ist, ist die Ausgangsspannung, also wie viel beim reden raus kommt. Ausserdem sollte beim Headset das Mikrofon vornehmlich von der Sprecherseite her den Schall aufnehmen und nicht von der Rückseite, damit keine Störgeräusche übertragen werden. Das ist die Richtcharakteristik, die eben vorteilhafterweise eine "Niere" oder Superniere" sein sollte. "Kugel" und "Acht" ist weniger günstig.

Die Impedanz von 150 oder 200 Ohm hat nichts mit dem Drahtwiderstand zu tun, den man mit einem Instrument messen kann. Solche Messungen sind daher meist falsch.

Bei alten Röhrenanlagen gab es noch "hochohmige" Mikrofone. Hier war entweder ein Übertrager im Mik eingebaut oder wurde in die Leitung gesteckt. Dieser erhöhte normalerweise die Spannung um das 10-fache und die Impedanz um das 100-fache. Das einfach als Allgemeinwissen.

Hörer (Lautsprecher):
Normalerweise werden die Hörer, zumindest bei Stereoanlagen, mit einem Vorwiderstand im Gerät geschützt. Dies führt auch dazu, dass mehr oder weniger alle Dinger etwa gleich laut waren (von Spezialausführungen abgesehen).
Bei solchen Einrichtungen wie einer Gegensprechanlage (auch TV-Kamera-Intercom), sind die Gegebenheiten anders. Hier wird normalerweise eine Hörerimpedanz von 100 bis 600 Ohm pro Kapsel verlangt. Innerhalb dieses Bereichs sollte die Lautstärke ungefähr ähnlich sein. (Hörer mit höherer Impedanz (mehr Ohm) sind eher leiser). Die Ausgangsstufen solcher Schaltungen sind meist nicht für den Anschluss nieredohmiger Hörer gebaut. Damit fallen sowohl die uralten Billighörer weg, welche einen kleinen Radiolautsprecher hatten (8 Ohm) wie auch die Walkman-Hörer mit etwa 30 Ohm.

Zusammenfassung: Du solltest ein Headset mit dynamischem Mik von (Prospektangabe, nicht nachmessen!) 150 bis 200 Ohm verwenden und die Hörkapseln sollten eine Impedanz von rund 200 bis 500 Ohm haben.
Je nach Schaltungskonzept können zu niederohmige Hörer den Ausgang so belasten, dass die anderen Teilnehmer fast nichts mehr hören.
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 23. Jul 2005, 16:17
Nachtrag:
Der Widerstand ist mehr oder weniger frequenzunabhängig. Und ein anlöten eines zusätzlichen Widerstandes bringt nichts, weil dieser ja höchstens den Pegel reduziert.
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