2-Wegerich-Projekt mit Peerless + Vifa

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Gelscht
Gelöscht
#1 erstellt: 15. Aug 2005, 00:52
Hallo,

ich lese schon lange bei Euch mit und hab in meinen Sommerferien endlich die Zeit dazu gehabt mein erstes DIY-Projekt zu verwirklichen und zwar einen kleinen 2-Wegerich.

Bei der Chassiswahl für den Tiefmitteltonbereich blieb ich schnell am Peerless HDS 134 hängen, der mir von der Größe und den Werten sehr gut passte, weil ich nur ein ca. 12m² großes Zimmer zu beschallen habe.

Dem Hochtonbereich wollte ich einen Hochtöner aus dem Hause Vifa zusprechen. Auf der Suche nach etwas passendem stolperte ich dann bei ibäh über einen XT25 BG(!), der dem XT25TG ähnelt, aber so nicht verkauft wird, sondern in den LS-Serien von Acoustic Research verbaut wird und auch leicht modifiziert ist, was man auch anhand der Bilder sehen kann.

Dann ging es ans Berechnen. Ein passendes Volumen für den Tiefmitteltöner war schnell ermittelt und darauf dann auch eine Weiche. Bei dem Hochtöner hatte ich so meine Sorgen, bis ich auf ein Projekt einer dänischen Site (http://home1.stofanet.dk/troels.gravesen/) gestoßen bin, bei welchem fast genau dieselben Chassis verbaut wurden wie bei mir: Ein Peerless HDS 134 und ein Vifa XT25TG Hochtöner.
Auf der Site des Projekts (http://home1.stofane..._b/HDS134_DX25TG.htm) war dann auch gleich ein Bau- und Weichenvorschlag. Ich übernahm darauf die Weiche und den Gehäusevorschlag, der sich aber auf das Volumen nicht weiter auswirkte, ich hatte nur andere Abmessungen gehabt.

Es war vielleicht etwas riskant eine XT25TG Weiche für einen modifizierten XT25 BG zu verwenden, aber ich ging davon aus, dass Acoustic Research da nicht die Welt daran verändert hat.

Dann ging's ans Bauen, aber erstmal Teile bestellt bei Klingtgut LSV (großen Dank nochmals an Herr Dahmen für die flotte Lieferung und den tollen Service :))

Der Bau:

Die ersten Probleme fingen bereits beim Holzzuschnitt an. Ein zweites Mal werde ich das Holz nicht mehr im Baumarkt zurecht schneiden lassen
Nach dem ersten Zusammenleimen konnte ich die beiden Rohgehäuse in die Tonne treten. Waren alle schön schief, weil da nicht richtig zurechtgeschnitten worden ist. Dann bin ich ein zweites Mal hin und hab mir alles nochmal neu geholt. Wieder einige Teile leicht schief, die ich dann nochmals zurechtschneiden ließ, um dann zu Hause nochmals feststellen zu müssen, dass sie 1mm zu kurz waren und sofort fiel mir die Schrift auf einer Infotafel bei dem Holzzuschnitt im Baumarkt wieder ein: "Wir schneiden auf den Millimeter genau Ihr Holz zu"

Das Holz war dann auch das, was mich am meisten Zeit gekostet hat. Das größte Problem waren die Tiefmitteltöner wegen ihrer unrunden Form, die ich aber dennoch versenken wollte. Mit dem billigen (und das nicht nur im Preis) Aldi Fräser und einem selbstgebauten Fräszirkel hab ich es dann auch mehr oder weniger, mit mehr Holzstaub+Leim Spachtel hier und mit weniger Holz da, geschafft die Vertiefungen für die Chassis zu fertigen.
Dann wurde das Gehäuse erstmal mit Bitumen ausgekleidet, satte 5,5mm zu dem bereits 19mm starkem MDF dazu.



Das Weichenlöten ging relativ flott von der Hand, wobei ich das nächste Mal mehr auf die Drahtdicke achten sollte, denn die große Spule ist ziemlich groß geworden



Dann wurden Tiefmitteltöner ->



und der genannte Vifa XT25 BG eingebaut ->






Wie auf den Bildern deutlich zu erkennen ist, ist auf dem Hochtöner nicht nur das AR Logo drauf, sondern er hat auch einen Doppelmagneten und die aufgesetzte Spitze unterscheidet sich ebenfalls von der des XT25TG.

Am Ende habe ich mich nochmals entschlossen dem ganzen ein Finish zu geben und zwar in Mahagoni ->



Das kommt der Optik zu Gute und im Vergleich zu meinen "alten" KEF Cantor III sieht die Sache auch gleich ganz anders aus ->



Und das gefällt nicht nur mir, sondern auch meinem Marantz 2275


Zu guter Letzt bleibt natürlich die Frage: "Und, wie klingen sie nun?"

Da ich nicht wirklich Vergleiche anstellen kann und mich vor dem Bau auch in keinem einzigen Hifiladen "umgehört" habe, bleibt mir nur ein subjektiver Ersteindruck, den ich schildern kann.

Hören tue ich fast alles (Blues, Jazz, Klassik, Pop, etc.) und eigentlich auch fast immer "ohne alles", also quasi Direct-Source über den Marantz.

Zuerst einmal war ich vom Bass sehr überrascht. Hätte wirklich nicht soviel von einem 13cm Chassis erwartet. Stimmen klingen voluminös und wohlproportioniert, Bässe kommen auch gut herüber. Mit einer kleinen Bassanhebung kann man diese nochmals präsenter erscheinen lassen, ohne dass das Chassis dabei eine Mehrarbeit zu verrichten scheint. Der Hub hält sich selbst bei gehobener Lautstärke in Grenzen. Also alles in allem wirklich mehr als ausreichendes Bassfundament für meinen 12m² Raum. Das Tiefenfundament kann bei mir mein Aktivsub übernehmen, aber denn brauche ich wirklich nur in ganze tiefen Fällen oder beim Schauen einer DVD.

Nun die Höhen. Die Ängste um die Modifikation von AR und um die Weiche waren unbegründet. Die Hochtöner spielen weder zu laut noch zu leise und passen sich dem TMT perfekt an. Sie spielen selbst bei kleinen Lautstärken äußerst präzise und legen wirklich schonungslos alle Details offen. Instrumente klingen wie sie sollen und für den Hörer entsteht eine wahre, livehaftige Bühne, so dass man in sehr vielen Fällen die Lautsprecher nicht mehr zu orten vermag, sondern nur eine Bühne als Ganzes vor sich wahrzunehmen scheint.

Insgesamt bin ich mehr als zufrieden mit dem DIY Projekt und hätte soviel Homogenität und Dynamik von einem solch kleinen LS wahrlich nicht erwartet.
Selbst preislich bin ich fast im Rahmen geblieben. Angepeilt waren ca. 150,-€ pro LS und ausgegeben habe ich dann am Ende ca. 170-180,-€ pro LS.
Die gesammelten Erfahrungen, die Bemühungen und Anstrengungen waren es, gegenüber dem Kauf eines Fertiglautsprecher (womöglich für weit aus mehr Geld), am Ende alle Mal Wert



MfG und so long

Eugen
usul
Inventar
#2 erstellt: 15. Aug 2005, 09:50
Wow, die Optik ist Top. Wie hast du das Furnier nachbehandelt?
PeHaJoPe
Inventar
#3 erstellt: 15. Aug 2005, 10:18
Gelungener Beitrag

Von der Größe wären "Sie" genau das was meine mir Angetraute möchte.

Das einzige was ich verändern würde, sind Die Spikes, die sind mir zu gewaltig. Ist natürlich ne Geschmacks-(Ansichtssache)sache und Preisfrage.

Werde mir auf jeden Fall die Sache genauer anschauen.
HerrBolsch
Inventar
#4 erstellt: 15. Aug 2005, 11:27
Die Spikes kenn ich doch? Hab sie ohne die beiden Scheiben verwendet und nur zu Dritt pro Box (da man die Höhe dann nicht mehr regeln kann). Sieht ganz nett aus und steht sicher genug.
wastelqastel
Inventar
#5 erstellt: 15. Aug 2005, 14:05
sehen echt klasse aus messing und mahagoni passen spitze zusammen
Gelscht
Gelöscht
#6 erstellt: 15. Aug 2005, 14:59
Hallo,

danke erstmal für die Kritik und das Lob ^^


@ usul

Das "Furnier" ist nicht nachbehandelt und es ist in dem Sinne glaube ich auch kein richtiges Furnier. Ich war im Baumarkt unterwegs, als ich darauf gestoßen bin.
Nennt sich "d-c-fix" und das gibt's in verschiedenen Mustern und Holzarten. Es ist eine ziemlich dünne, selbstklebende Folienschicht aus Kunststoff. Ich habe versucht das Holz so glatt wie nur möglich zu schleifen (dennoch sieht man hier und da ein paar unebene Stellen, aber ich fand's halt für's erste mal gar nicht mal so schlecht und vom Hörplatz aus sieht man's eh nicht ). Nach dem Schleifen habe ich mit einem kleinen Farbroller aus Schaumstoff eine dünne Schicht Ponal express auf die zu beklebende Fläche aufgetragen. Dann das zugeschnittene Stück selbstklebende Folie draufgeklebt und mit nem anderen, härterem Roller glattgerollt. Als alles eben und Bläschenfrei war, habe ich mir einen Fön genommen und erstmal die Folie erwärmt. Das bewirkt, dass sie sich minimal zusammenzieht und sich quasi an die Fläche anschmiegt und sich besser mit dem Leim verbindet. Dann habe ich die Kanten erwärmt. Diese werden durch die Wärme ebenfalls sehr biegsam und elastisch und können sehr gut umgeklappt werden. Dann habe ich, wie man's üblicherweise beim normalen Furnier auch macht, mit einer feinen Feile und im spitzen Winkel die überstehenden Reste weggefeilt. Dann nochmal mit dem Fön erwärmt und glattgestrichen. Die Kanten könnte man sicher auch mit einem scharfen Messer abschneiden, aber ich hab's zur Sicherheit mal mit der Feile probiert und das ging auch wunderbar.



MfG

Eugen
Joey911
Inventar
#7 erstellt: 15. Aug 2005, 15:08
Wie teuer ist denn diese Folie?

Es sieht echt super aus, aber auch mir wären die Spikes zu mächtig.

Gruß
jaochim
Gelscht
Gelöscht
#8 erstellt: 15. Aug 2005, 15:17
Hallo,

also die Folie gibt's im Baumarkt in zwei Größen. Einmal 67,5cm x 200cm für 7.99,-€ und dann nochmal in 45cm x 200cm für 5.29,-€. Bin für die Boxen (ca. 1,4m²) mit einer 67,5cm x 200cm Rolle bestens zurecht gekommen.

Und ja, Tieferlegung der Spikes werd ich gleich mal vollziehen



MfG

Eugen
Gelscht
Gelöscht
#9 erstellt: 15. Aug 2005, 15:39
So,

hab ganz vergessen noch ein Bild von der Rückseite zu machen




...und tiefer geht's net mehr





Gruß

Eugen
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