Gehäuseberechnung für d'Appolito

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astral67
Stammgast
#1 erstellt: 19. Mrz 2004, 22:30
Hallo Forum,

ich habe mal eine Frage. Als blutiger Laie und vollkommen unvoreingenommener Möchtegernbastler dachte ich mir aus den Resten meines Kellers mit 4 SPP-110/8 von Monacor zwei nette kleine PC-Lautsprecher zu bauen.
Sie sind ja eigentlich Breitbänder, aber wenn mann nicht besonders viel Wert auf Tiefbass (oder Bass allgemein, grins*) legt, dürfte das als d'Appolitobox einen recht netten Restesprecher ergeben, da sie bis ca. 2 kHz damals im Auto recht gut waren.

In diesem Zusammenhang nun ein paar Fragen:

1. Das Volumen für die Tieftöner bei d'Appolito müsste meines Erachtens wie zwei Einzelvolumina berechnet werden.
Liege ich da richtig? Das gleiche dürfte dann für den Bassreflexkanal gelten, oder?

2. Habt Ihr eine Empfehlung für einen preiswerten 4 Ohm Hochtöner, der ab gut 2 kHz einsetzbar ist?

Mit freundlichem Gruss,
Jens
astral67
Stammgast
#2 erstellt: 20. Mrz 2004, 19:30
Als Ergänzung zum obigen:

Der Gedanke wird etwas konkreter. Ich habe als ersten theorethischen Entwurf eine sehr schlanke, quadratische(!) Säule gerechnet mit 150mm Grundfläche.
Das ergibt ein Innenvolumen von gut 13 Litern.

Ich habe mich entschlossen, die beiden Chassis auf ein einziges Volumen arbeiten zu lassen. Dafür rechne ich das doppelte Volumen und die doppelte Querschnittsfläche für den Reflexkanal bei gleicher Länge.

Jetzt der Knackpunkt:
Ich stelle mir vor, den Austritt für die Bassreflexöffnung nach unten!!! strahlen zu lassen. Spricht da was gegen?

Der Vorteil wäre ein sehr handlicher Lautsprecher mit Bodenaufstellung hinter dem Schreibtisch. Das klangbildende wäre in Ohrhöhe und der Bass unterm Tisch...

Oder ist das, was aus dem Reflexkanal abgestrahlt stark ortbar?

Meinungen, Erfahrungen von Euch würde mich stark interessieren.

Gruss,
Jens
qnorx
Stammgast
#3 erstellt: 20. Mrz 2004, 23:11

1. Das Volumen für die Tieftöner bei d'Appolito müsste meines Erachtens wie zwei Einzelvolumina berechnet werden.
Liege ich da richtig?


Ja.
Allerdings spricht man hier nicht von einer D'Appolito Anordnung weil dort geht's eigentlich mehr um eine Optimierung des Abstrahlverhaltens. Das spielt bei Tieftönern eher eine untergeordnete Rolle. Hier wählt man zwei Chassis oft aus anderen Gründen, z.B. Impendanz, Auslenkung (wird halbiert), kleinere Chassis und daher weniger Partialschwingungen, etc.

Es gibt Simulations-Software welche Dich beim Konstruieren einer solchen Anordnung unterstützen (auch bei der Simulation des Ports). Würde vielleicht Sinn machen. Schau mal nach LspCAD, da gibt's ne gute Demo-Version (z.B. bei www.lautpsrechershop.de)
astral67
Stammgast
#4 erstellt: 20. Mrz 2004, 23:37
hallo,

erstmal danke für Deine Antwort. Meinst Du damit, dass ich auf die Anordnung zweier Chassis besser verzichten sollte?
Mal abgesehen davon, dass die Monacor ja bis in den Mitteltonbereich arbeiten sollen, habe ich noch irgendwie im Ohr, dass das Abstrahlverhalten durch die Anordnung des Hochtöners zwischen den Tief-(Mitteltönern) sich verbessern soll (2/3 der Wellenlänge bei Übernahmefrequenz als max. Abstand).

Kommt durch den Einsatz von zwei identischen Tieftönern nicht gleichzeit eine Absenkung der unteren Grenzfrequenz einher? hm....ich bin da nicht sicher, ob ich damit auf "gesundem" Halbwissen aufbau...ist halt alles schon was her...lach*...

Ne andere Sache, die ich noch überdenken muss, ist die Frage nach dem passenden Hochtöner. Die Monacor haben einen Wirkungsgrad lt. Datenblatt von 90 dB. Wenn ich zwei "stacke", dürfte ich doch einen Zuwachs von 6 dB haben oder irre ich mich da?

Im "Billig"-Bereich fallen mir da leider nur Piezohörner ein die um die 96 dB aufweisen...

jens
qnorx
Stammgast
#5 erstellt: 21. Mrz 2004, 05:30

Meinst Du damit, dass ich auf die Anordnung zweier Chassis besser verzichten sollte?



Nein, das würde ich so grundsätzlich nicht sagen. Es gibt gute Gründe mehrere Tieftöner zu verbauen. Ich persönlich würde diese dann aber jeweils in eigenen, getrennten Volumen arbeiten lassen, evt. gar mit unterschiedlicher Abstimmung, gerade bei Tieftönern die hoch angekoppelt werden.


Mal abgesehen davon, dass die Monacor ja bis in den Mitteltonbereich arbeiten sollen, habe ich noch irgendwie im Ohr, dass das Abstrahlverhalten durch die Anordnung des Hochtöners zwischen den Tief-(Mitteltönern) sich verbessern soll (2/3 der Wellenlänge bei Übernahmefrequenz als max. Abstand).


Ja, das gilt eigentlich vor allem für Hochtöner und Mitteltöner und es geht dort eigentlich eher um die Optimierung des Abstrahlverhaltens des Mitteltöners (wobei das bei der Lautsprecherkonstruktion eh immer so ne Sache ist, da interagiert alles, wenn man an einem Parameter "dreht", dann wirkt sich das auf andere auch aus).



Kommt durch den Einsatz von zwei identischen Tieftönern nicht gleichzeit eine Absenkung der unteren Grenzfrequenz einher?


Nein. Die Grenzfrequenz hat mit der Abstimmung zu tun, also mit dem Volumen und der Bemassung des Relfextunnels. Im Gegenteil, zwei Chassis in einem Volumen teilen sich dieses Volumen dann, d.h. dass die Frequenz sogar nach oben rutscht. Dass kann u.U. sogar ein ziemlich grosser Sprung werden. Daher: ein zweites Chassis bedeutet plus/minus Volumenverdoppelung und Anpassung der Querschnittfläche des Reflexrohres.


Ne andere Sache, die ich noch überdenken muss, ist die Frage nach dem passenden Hochtöner. Die Monacor haben einen Wirkungsgrad lt. Datenblatt von 90 dB. Wenn ich zwei "stacke", dürfte ich doch einen Zuwachs von 6 dB haben oder irre ich mich da?


Theoretisch ist das glaube ich der richtige Wert (bin mir jetzt nicht ganz sicher obs +3db oder +6db sind, aber ist ja auch schon spät... ). Aber ich würde das nur so als tendenzielle Grösse annehmen. Idealerweise kannst Du das Resultat messen und dann die Weiche anpassen (Vorwiderstand in Serie vor dem HT falls dieser zu laut spielt).

Noch so als ne Idee: Nimm' zwei Deiner TTs und bau damit einen Sub der tief abgestimmt ist, mit den anderen beiden TTs und zwei HT bauste Dir zwei Monitörchen wo die TTs nicht ganz so tief abgestimmt sind, dann bekommste zwei kleine Monitörchen auf den Tisch und das grössere Volumen darunter. Ist dann allerdings ne Frage der Verstärkung und Ankoppelung die man noch ansehen müsste. Kenne die Chassis allerdings nicht, weiss daher nicht, ob das dann auch akustisch sinnvoll umsetzbar ist und finanziell lohnt. Ist mir einfach eben spontan eingefallen...
astral67
Stammgast
#6 erstellt: 21. Mrz 2004, 11:58
Hallo,

Das mit den Monitörchen hört sich prinzipiell gut an.
Da ich aber das ganze dann passiv ankoppeln müsste, wird mir das aufgrund der tiefen Abkoppelung bzw. Übernahme bei den passiven Bauteilen kostenmässig aus dem Ruder laufen.
Es wird wohl definitiv eine Lösung ohne SW.

Zwei getrennte Kammern scheinen mir sinnvoller und günstiger zu realisieren zu sein.

Bei unterschiedlichen Abkoppelungsfreuquenzen weiss ich nicht, ob es da so etwas wie eine Richtschnur/Faustformel gibt, z.B. einer bis 800Hz und der andere bis 2kHz???

Dann müsste ich aber besser wohl auch die Art der Anordnung des Hochtöners in der Mitte der Basschassis aufgeben, oder ergeben sich dennoch positive Effekte dabei?

ps: nachtmensch, @gnorx?

jens
wolfi
Inventar
#7 erstellt: 21. Mrz 2004, 15:28
Hallo,
zwei Chassis die identisch " versorgt " werden, führen zu Theoretisch 6 dB " mehr". Allerdings glaube ich die 90 dB für die kleinen Monacors nicht. Tiefreichende 4 Ohm- Hochtöner mit kleinen Aussendurchmesser ( wichtig für nahe Montage in einer Schallzeile ) findet man im Autohifi -Bereich, z.B. bei Audax oder Visaton.
qnorx
Stammgast
#8 erstellt: 21. Mrz 2004, 15:40

Bei unterschiedlichen Abkoppelungsfreuquenzen weiss ich nicht, ob es da so etwas wie eine Richtschnur/Faustformel gibt, z.B. einer bis 800Hz und der andere bis 2kHz???


Bin jetzt nicht sicher, ob Du mich hier falsch verstanden hast. Bei der Unterbringung in zwei verschiedenen Volumen dachte ich an die Möglichkeit unterschiedlicher ABSTIMM-Frequenzen (nicht Ankoppelungsfrequenzen). D.h. eine Kammer ist z.b. auf 40 Hz abgestimmt (und hat ein entsprechend grösseres Volumen), die andere ist z.B. auf 60 Hz abgestimmt. Die Ankoppelung gegen oben bliebe in diesem Fall gleich.


Dann müsste ich aber besser wohl auch die Art der Anordnung des Hochtöners in der Mitte der Basschassis aufgeben, oder ergeben sich dennoch positive Effekte dabei?


Schaden kann's nicht. Ich würde mir allerdings nicht viel davon versprechen (denke nicht, dass Du da einen Unterschied hören wirst, aber in der Praxis wird man ja so oft überrascht).
astral67
Stammgast
#9 erstellt: 21. Mrz 2004, 15:51
@wolfi
lt. Datenblatt sind es tatsächlich 90dB
link: http://www.schlotzhauer.net/lautsprecher-lautsprecherchassis-hifi-bassmitteltoener-spp-110_8-s004.htm
Aber habe ich die Verstärkung auch noch, wenn ich die TT unterschiedlich abstimme, wie gnorx es angerissen hat?

@gnorx
habe Dich bezüglich der Abstimmung wirklich falsch verstanden.
Du meintest sicher die Abstimmung der unteren Grenze über Volumen und Bassreflexkanal.
Hast Du da einen konkreten Ansatz, den ich weiter verfolgen kann?

jens
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