Schrauben & Spulen

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xeper
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Feb 2006, 11:33
Moin!

Man kann ja im Forum öfters lesen, dass Spulen nicht einfach mit einer dicken Eisenschraube im Lautsprechergehäuse angebracht werden soll. Die Erklärung ist einleuchtend: Schraube wirkt wie ein Spulenkern, welcher die Induktivität der Spule verändert.

Nun habe ich mich gefragt, ob ier schon mal jemand vermessen hat, in welcher Größenordnung sich die Induktivität bei einer "normalgroßen" Schraube ändern kann . Richtige Eisenkerne in Spulen sind ja idR. 1. deutlich größer & 2. sitzen sie mittig in der Spule, wohingegen ja eine Schraube zur Befestigung nur ein paar Millimeter in die Spule hineinragt.

Wenn ich mir anschaue, dass Eisen eine Permeabilitätszahl von 300-10000 haben kann, die linear in die Induktivität eingeht, frage ich mich, ob da schon die blosse Anwesenheit einer Eisenschraube in der Nähe des Spuleninneren große Abweichungen erzeugen kann, oder ob die Schraube schon deutlich in die Spule hineinragen muss...

Meinungen?

-cord
usul
Inventar
#2 erstellt: 10. Feb 2006, 12:05
Mit Spulen habe ich es noch nicht probiert. Aber bei den vielgeschmähten Drahtwiderständen habe ich mal eine Impedanzmessung gemacht. Das Ergebnis: keine sicht Änderung des Widerstandes bis 20kHz (die Messung war nicht so genau, aber ich würde sagen, die Differenz zwischen Gleichstromwiderstand und Impedanz bei 20kHz war sicher geringer als 3%).

Mit Spulen könnte man das mit einer Impedanzmessung auch probieren. Also: Bevor hier rumphilosophiert wird einfach selbst probieren. Eine Impedanzmessung ist ja nicht sonderlich kompliziert.
xeper
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Feb 2006, 12:12

Mit Spulen könnte man das mit einer Impedanzmessung auch probieren. Also: Bevor hier rumphilosophiert wird einfach selbst probieren. Eine Impedanzmessung ist ja nicht sonderlich kompliziert.


Die allwissende Müllhalde [1] schlägt vor, eine Kondensator parallel zu legen & die Resonanzfrequenz des entstehenden Schwingkreises zu bestimmen... vielleicht mach ich das mal als Hobbyprojekt

-cord

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Induktivit%C3%A4t#Messger.C3.A4te
usul
Inventar
#4 erstellt: 10. Feb 2006, 12:26

xeper schrieb:
Die allwissende Müllhalde [1] schlägt vor, eine Kondensator parallel zu legen & die Resonanzfrequenz des entstehenden Schwingkreises zu bestimmen... vielleicht mach ich das mal als Hobbyprojekt :)



??? Und wie bestimme ich mit Hausmitteln die Resonanzfrequenz? Erscheint mir doch arg kompliziert. Warum nicht einfach die Impedanz bei verschiedenen Frequenzen vergleichen?
Caisa
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 10. Feb 2006, 12:42
Warum nicht einfach Messingschrauben nehmen???

Gruß Caisa
xeper
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 10. Feb 2006, 13:11

Warum nicht einfach Messingschrauben nehmen???


Nu, das würde natürlich das Problem lösen, aber mich würde halt interessieren, wie stark der Effekt in der Praxis ist.

Vielleicht probiere ich als erstes auch mal:

Rauschgenerator -> Spule mit/ohne Schraube -> Frequenzanalysator

Da sollte man ja den Unterschied auch sehen können...

-cord
70er-Receiver-Fan
Stammgast
#7 erstellt: 10. Feb 2006, 14:24
Da ich so ein hübsches Induktivitäts-Messgerät habe werde ich das heute nachmittag mal testen... Ich muß sowieso noch meinen Vorrat älterer Spulen messen und beschriften .

Ergebnis berichte ich dann in Kürze

Gruß, Rainer
70er-Receiver-Fan
Stammgast
#8 erstellt: 10. Feb 2006, 21:15






oberste Reihe Luftspule 0,82 mH
mittlere Reihe Luftspule 0,47 mH
untere Reihe Luftspule 0,27 mH

Linke Spalte ohne Schraube M5/60
mittlere Spalte mit Schraubenkopf
rechte Spalte mit Schraube (ca. mittig)
jhohm
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 10. Feb 2006, 21:47
Hallo Receiver-Fan,

jetzt sollten alle Unklarheiten beseitigt sein, danke Deiner Messungen!!
Wer jetzt noch sagt, Schraubenköpfe machen nichts aus, scheint es nicht besser zu wissen.
Aber eine chique Methode zur Feinabstimmung von Spulen hast Du mir aufgezeigt

Gruß Jörn
Jogi42
Inventar
#10 erstellt: 10. Feb 2006, 21:50
Das ist ja wahnsinnig. Das verdoppelt ja die Werte. Könnte man auf der Vodooseite als Tuning anbieten
70er-Receiver-Fan
Stammgast
#11 erstellt: 10. Feb 2006, 22:15
Es gibt ganz offensichtlich eine Abhängigkeit vom Durchmesser des Spulenkörpers und/oder der Anzahl der Windungen. Bei der 0.82 mH-Spule sind die Auswirkungen ja prozentual geringer als bei den kleinen Werten.

Gruß, Rainer

P.S. Bei den "Messing"-Schrauben sollte man sehr aufpassen, ob die Rein-Messing oder nur vermessingte Eisenschrauben sind...
Der_Diablo
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 13. Feb 2006, 23:06
ich seh da noch ein problem bei der messung:

mit dem messgerät werden ja quasi die "kleinsignalparameter" der spule gemessen

wenn da jetzt in einem lautsprecher ordentlich strom durchfließt und sich ein entsprechendes magnetfeld ausbildet, wird das eisen dann wohl früher oder später in sättigung gehen und sich die induktivität der spule mit "schraubenkern" wieder verändern
usul
Inventar
#13 erstellt: 13. Feb 2006, 23:10

Wer jetzt noch sagt, Schraubenköpfe machen nichts aus, scheint es nicht besser zu wissen.

Nichts ausmachen wohl nicht. Allerdings sind die Änderungen bei einem Schraubenkopf mit 5% immer noch so gering, dass es kaum hörbare Einflüsse auf den Frequenzgang dürfte.

Aber natürlich ist es sicher nicht schlecht, das lieber gleich zu vermeiden.
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