Freqenzweiche

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ghosthifi
Stammgast
#1 erstellt: 22. Feb 2006, 01:30
Man findet ja allgemein sehr wenig im Netz über Bauteile auf der Frequenzweiche.

Was bietet denn jetzt einen vernünftigen Kompromiß zwischen Kosten und Klang?

Beim Kondensator:
Elko rauh oder glatt, Tonfrequenzelko, Spezialelko,
Folienkondensator MKT,MKP
Kann man wirklich sagen das Elkos bei höherwertigen Weichen nicht nehmen sollte, warum?
Firmen: IT,Mundorf oder Noname, welche Rolle spielt das?

Widerstand, noch überschaubar: MOX oder Keramik?

Spulen:
- Luft, geringste Verzerrungen
- Folien (Mundorf?)
- Ferrit (Pilzkern/Rollenkern/Rohrkern) mit mittleren Verzerrungen, warum setzt man die ein? Wegen weniger Widerstand? Preis?

Was ist da dran das man Spulen nicht zu eng nebeneinander platzieren sollte?

Ich habe gerade eine Fertigweiche von Monacor auseinander gelötet, das ist eigentlich eine 12dB Weiche. Da war zwischen Woofer + und Verstärker Masse ein 12Ohm Widerstand seriell mit einem 3µF Kondensator verschaltet, was soll das denn bringen?

Welche Bücher könnt ihr empfehlen, die sich mit Frequenzweichen und Messtechnik befassen?

An dieser Stelle möchte ich lobend die Seite von Strassacker erwähnen, es ist wirklich unglaublich wieviele Informationen man dort findet.
detegg
Inventar
#2 erstellt: 22. Feb 2006, 01:57
Hi,

z.B. Berndt Stark, Lautsprecher Handbuch, ISBN 3-7905-0648-6 beantwortet auf ca. 20 Seiten alle Deine Fragen.

Gruß, Detlef
A._Tetzlaff
Inventar
#3 erstellt: 22. Feb 2006, 06:10
Kondensator: Am hochwertigsten sind Folien - bei großen benötigten Kapazitäten aber teuer, da tun es dann meist die günstigen Elkos (glatt, rau noch preiswerter), z.B. im Tieftonzweig. Da MKPs (oder alternativ MKTs, sind etwas preiswerter) bei den üblichen benötigten Kapazitäten als Serienelement für den Hochtöner nicht teuer sind, wären diese die optimale Wahl. Spezialkondis, z.B. mit Zinnfolie, Edelmetallfolie, Ölpapier, usw. sind teurer, bringen aber die letzten Prozente - ob man das hört, muss jeder für sich entscheiden.

Widerstände: Auch hier gilt: MOX im HT-Spannungsteiler, ansonsten reichen die Zementdinger.

Spulen: Bei großen Werten hat man keine Wahl (z.B. Tieftöner tief getrennt, Impedanzkorrektur), es sollten Kernspulen sein (Empfehlung: I.T. Ferrobar). Bei kleinen Werten Luftspulen (geringere Verzerrungen, Zweiweger z.B. oder Parallelspule zum HT); auch hier sind die Folienteile das Tüpfelchen auf dem I, es tun aber selbstvertürlich auch poplige Luftspulen - selbst teure Hersteller setzen auch meist keine höchstwertigen Teile ein!

Spulen sollten einen möglichst großen Abstand haben und die Achsen sollten sekrecht zueinander stehen. Meist reichen aber 10 Zentimeter Abstand völlig.

Zwei Möglichkeiten sind sinnvoll: Das Glied hängt parallel zum TT, dann könnte es eine Impedanzkorrektur sein oder Bestandteil des 12dB-Filters mit abgeschwächtem Parallelkondensator. Oder aber es ist das Hochpassfilter für einen Mitteltöner mit Pegelanpassung. Um das genau zu sagen, ist aber ein Schaltbild nötig.
ghosthifi
Stammgast
#4 erstellt: 22. Feb 2006, 14:42
danke für die Antworten!

du meinst, die Spulen sollten nicht parallel auf einer Linie verlaufen?
und auf Fertigweichen sieht man die ja meistens direkt nebeneinander, dann werde ich so eine Platine nicht verwenden die ich noch übrig habe

warum sollte man denn bei großen Werten Kernspulen nehmen? Verbessert sich dadurch die Impendanz?

wegen der Monacor Weiche kann ich nachher noch ein Bild posten
A._Tetzlaff
Inventar
#5 erstellt: 22. Feb 2006, 15:48
Ganz einfach: Man kann die Induktivität durch Einfügen eines Eisenkernes erheblich steigern - dann braucht die Spule weniger Windungen und somit weniger Draht (Eisen ist günstiger als Kupfer), hat demnach auch einen geringeren Gleichstromwiderstand (wichtig, denn letzterer sollte allerhöchstens fünf Prozent von der LS-Impedanz ausmachen - 8 Ohm, max. 0,4 Ohm Widerstand, besser noch weniger!). Wichtig ist das aber in erster Linie bei der Spule für den TT in Dreiwegern, denn hier wird i.A. eine niedrige Trennung verlangt und ein niedriger Widerstand. Bei MTs kann man schon wieder Luftspulen nehmen, da diese keine großen Werte brauchen, denn Kernspulen haben den Nachteil, dass das Eisen irgendwann magnetisiert wird (ab einem best. Stromfluss) und Verzerrungen auftreten. Im Tiefton sind diese aber weniger kritisch als im Mittel- oder Hochtonbereich.

Natürlich kannst Du auch Luftspulen an dieser Stelle nehmen, diese sind aber entweder sehr, sehr teuer oder haben einen großen Widerstand.
Bei Korrekturnetzwerken, also z.B. Saugkreisen, ist das aber unwichtig; hier kann man ruhig die billigsten Spulen nehmen.

Ich verdrahte Weichen meist frei (oder auf einem Holzbrett), da ist man völlig frei bei der Platzierung, zumal einige Platinen größere Bauteile eh nicht aufnehmen können.
ghosthifi
Stammgast
#6 erstellt: 24. Feb 2006, 03:38
hier die 2 Fertigweichen

Monacor 8Ohm



Canton 4Ohm (Werte stimmen nicht, nur die Widerstände)



[Beitrag von ghosthifi am 24. Feb 2006, 03:40 bearbeitet]
A._Tetzlaff
Inventar
#7 erstellt: 24. Feb 2006, 16:18
Bei der ersten Weiche ist die 12Ohm/3µF-Kombination wahrscheinlich zur Impedanzkorrektur (gleicht den induktiven Impedanzanstieg zu höheren Frequenzen aus). Ansonsten ist das eine simple Zweiwege-Weiche.

Die zweite Weiche ebenso, nur ist hier noch ein Vorwiderstand zur Pegelanpassung vorm Hochtöner. Stutzig macht mich aber der 1Ohm-Widerstand - er liegt in Reihe zum Tieftöner und Hochtöner! Sehr ungewöhnlich - bist Du sicher, dass die Weiche so stimmt? So macht es nämlich keinen Sinn. Möglicherweise gehört der Widerstand in Reihe zum 6,8µF-Kondensator (um die Wirkung etwas abzuschwächen).
ghosthifi
Stammgast
#8 erstellt: 24. Feb 2006, 16:49
du hast recht, Masse ist alles ohne Umwege zum Chassis durchgeleitet, da habe ich mich vertan

dann ist das bei der Monacorweiche ein Saugkreis?


[Beitrag von ghosthifi am 24. Feb 2006, 16:56 bearbeitet]
FF-Fish86
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Mai 2009, 13:45
Da hier qualitativ hochwertige antworten kommen,(in meinen Augen)klinke ich mich mal ein.
ich hab folgenes vor:

es geht nur ums frontsystem:

tieftöner aktiv über 2 kanäle des verstärkers,
der mittelton soll erst mit ca 600hz einsetzen
und bis 2500hz spielen.
der hochtöner soll erst mit ca 2000hz einsetzen
und dann halt den rest des Bands durchspielen.

macht man das mit ner drei wege weiche an der ich einfach den tieftonzweig weglasse oder wie kann man das realisieren??

Die Chassis hab ich schon,tsp kann ich schicken,oder einfacher
chassis sind von Mivoc XAW 180 HC ,XAW 210 HC und XGH 258 alu.

MFD für die antworten.
FF-Fish86
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 14. Mai 2009, 13:46
sorry hab zu spät gesehen wie alt der fred schon is.
wenn trotzdem jemand ne antwort hat
vielen dank
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