Dipol ohne Schallwand

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pling
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 13. Mrz 2006, 03:18
Hallo,

ich habe in der HH 4/05 auf Seite 71 einen Leserbrief gefunden, der diese Fotos des Verfassers zeigt:



Ein schönes TT-'Gehäuse'. Freeair. Open, no baffle.


Könnt ihr mich anhand der Treiberdaten über Sinn und Unsinn aufklären, das in meinem 20qm-Raum mit zwei Omnes Audio 'SW 12.01 AC' auszuprobieren?


Viele Grüße,
Micha
KSTR
Inventar
#2 erstellt: 13. Mrz 2006, 05:29
Hallo Micha,

guckstu:
http://linkwitzlab.com/models.htm, Sektionen A und B
http://linkwitzlab.com/faq.htm, z.B. Q4 und Q34

und überhaupt die ganze Linkwitz Seite,

dann wird schnell klar, dass es
* ohne etwas schallwand nicht viel bringt, weil viel zuwenig Output, d.h. man bräuchte Dutzende(!) Speaker,
* der Speaker nicht optimal ist (F-res zu hoch, X-max zu klein, Wirkungsgrad klein)

==>> Humbug, schiebt bloß ein bischen Luft im Kreis rum...

Wenn Dipol, dann so wie es der Herr Linkwitz beschreibt (der kann das, ist als absolute Autotität auf dem Gebiet Dipole -- und für Lautsprecher generell -- weltweit bekannt)

Gruß, Klaus


[Beitrag von KSTR am 13. Mrz 2006, 05:32 bearbeitet]
DER_BASTLER
Inventar
#3 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:14
Ich würde die Bilder anders interpretieren: Der Besitzer wollte einfach eine individuellere heizung. Als Lautschprecher Fan ist der Kilomax 18 natürlich dann eine Heizung mit äußert ansprechendem Design

Um ein gehäuse wirst du zwangsläugi nicht rumkommen!

mfg Bastler
2eyes
Inventar
#4 erstellt: 13. Mrz 2006, 13:33

DER_BASTLER schrieb:
... Um ein gehäuse wirst du zwangsläugi nicht rumkommen!
mfg Bastler


Nicht so voreilig urteilen.

Schaust Du hier:
www.claudionegro.com/
und dann unter "Projects" den Unterpunkt "Speaker" und dort "Dipole" wählen. (Eine direkte Navigation ist leider nicht möglich)

Gruß Rudolf


[Beitrag von 2eyes am 13. Mrz 2006, 13:36 bearbeitet]
pling
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Mrz 2006, 01:37
@KSTR
Danke für die Links und Deine Einschätzung. Beim ersten Querlesen von Linkwitz habe ich nicht wirklich viel verstanden; das braucht erheblich mehr Zeit.

@2eyes
Den Link schaue ich mir jetzt an.

Viele Grüße,
Micha
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 15. Mrz 2006, 01:24
Moin,

war nicht in der Zeitschrift auch eine Kontaktadresse des
"Erfinders" dieser Konstruktion?
Vielleicht solltest du mal in direkten Kontakt mit ihm treten, bzw dir das ganze anhoeren!
pling
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Mrz 2006, 00:50
Hallo.

so, ich werde die freie Aufhängung des TT ganz ohne Schallwand nicht probieren.
Allerdings interessiert mich ein Dipol-Versuch sehr. Ich habe dazu eine Sub-Weiche, bei der ich den BassBoost wählen kann (15-65 Hz, 0-6 dB) und ein Subsonic-Filter (10-30 Hz).

Der Treiber ist der Omnes Audio SW 12.01 AC
Membranmaterial: Aluminium, Sicke: Schaumstoff, UV resistent,
Bemerkung: Aluminium Korb, Doppelschwingspule, hinterlüftete Zentrierung, Polkernbohrung 20 mm.

280|Einbaudurchm.(mm)
152|Einbautiefe (mm)
318|Aussendurchm. (mm)
350|Nennbelastbarkeit (RMS)
2 x 2 Ohm|Nennimpedanz (Ohm)
fs - 500 Hz|Übertragungsbereich
87,1|SPL mittl. Schalldruck (dB, 1W/1m)
90,49|SPL (dB 2,83V/1m)
3,7 Ohm|Impedanzminimum / 100 Hz
+/-12 mm|Maximaler Hub
51|Schwingspule Durchmesser (mm)
22|Schwingspule Wickelhöhe (mm)
10|Schwingspule Luftspalttiefe (mm)

32,9|fs
14,95|B*L
1,49|Le
3,16|Re
5,61|Qms
0,485|Qes
0,44|Qts
44,0|Vas
473|Sd
168|Mms
0,14|Cms
6,35|Rms

Könnte mir bitte jemand simulieren bzw. empfehlen, welche Bauart von Dipol und welche Größe sich am ehesten eignen würde, auch wenn der Treiber bestimmt nicht optimal für Dipol ist?

Vielen Dank vorab,
Micha
digitalfrost
Stammgast
#8 erstellt: 16. Mrz 2006, 13:46
Wie wärs mit einem H bzw. U Dipol. Fläche so klein wie möglich, Schenkellänge ~ 48cm.
Eigentlich müsstest du mit 6db/oct Konstant anheben, bzw mit 18db/oct unterhalb von fs. Ich würds mal mit +6db bei 40hz probieren wenn bei 80hz getrennt wird. Steilflankige Trennung mit 24db/oct wär wohl nicht schlecht um Resonanzen die sich bei ~180hz bemerkbar machen müssten möglichst rauszufiltern.

Ich experimentiere z.Z mit 2 18cm Chassis die ich aus alten Mangatboxen ausgebaut habe. Qts 0.67, 60hz fs. Computer als Frequenzweiche, Trennung wie oben und elektronischer Entzerrung, funktioniert erstaunlich gut. Man kann halt kaum Laut hören, aber es geht.
timo_bau
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 16. Mrz 2006, 14:01
Der Ripol, Auszug aus www.lautsprechershop.de , hat einige Vorteile



Mein Tip versuchs mit der Variante!!!

Gruß Timo
2eyes
Inventar
#10 erstellt: 16. Mrz 2006, 15:38

pling schrieb:
Könnte mir bitte jemand simulieren bzw. empfehlen, welche Bauart von Dipol und welche Größe sich am ehesten eignen würde, auch wenn der Treiber bestimmt nicht optimal für Dipol ist?

Der Treiber eignet sich durchaus für einen Dipol-Versuch.
Kannst Du noch angeben, ob Du mit dem Omnes reinen Tiefbass versuchen willst (20-80 Hz) oder ob Du eher von 30 Hz bis 150 oder sogar 200 Hz raufgehen möchtest? Im Fall 1 wäre ein Ripol sinnvoller, im Fall 2 vielleicht ein H-Dipol.

Gruß Rudolf
timo_bau
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 16. Mrz 2006, 16:25
Halloo Pling,
hast du den Omnes Audio SW 12.01 AC schon oder musst du ihn erst besoregn. Im Zweiten Fall würde ich die ersten Versuche wohl den Treiber bevorzugen, den auch Axel der Ripolerfinder vorschlägt. Der funktioniert sehr gut im Ripol, Stichwort Luft und Pfeifgeräusche.

Den Zusatz von Rudolf kann ich voll und ganz zustimmen. Der Ripol ist ausgelegt für den Frequenzbereich unterhalb um die 100 Hz, je nach Treiber kommen heftige Resonanzen im Bereich ab 150 bis 250 Hz (Also je nach Größe und Eignung des Treibers), das hatte ich vergessen zu erwähnen. Aber aus Heimkinosub ist eh der Bereich unterhalb 80 Hz interessant.

Gruß Timo
pling
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 16. Mrz 2006, 19:34

digitalfrost schrieb:
Wie wärs mit einem H bzw. U Dipol. Fläche so klein wie möglich, Schenkellänge ~ 48cm.
Eigentlich müsstest du mit 6db/oct Konstant anheben, bzw mit 18db/oct unterhalb von fs. Ich würds mal mit +6db bei 40hz probieren wenn bei 80hz getrennt wird. Steilflankige Trennung mit 24db/oct wär wohl nicht schlecht um Resonanzen die sich bei ~180hz bemerkbar machen müssten möglichst rauszufiltern.

Ich dachte erst an die U Form, aber H scheint ja den Vorteil der gleichmäßigeren Abstrahlung zu haben; Linkwitz favorisiert W oder H, soweit ich das verstehe. Die Anhebungen könnte ich zusätzlich zur Subweichen-Einstellung mit dem DEQ 2496 einstellen; für die Trennung nach oben hat die Subweiche leider nur 12dB/oct. Du meinst mit 'Fläche so klein wie möglich' die Schallwand, oder? Was ist bei der H-Form die Schenkellänge, für die Du 48cm empfiehlst?


2eyes schrieb:
Kannst Du noch angeben, ob Du mit dem Omnes reinen Tiefbass versuchen willst (20-80 Hz) oder ob Du eher von 30 Hz bis 150 oder sogar 200 Hz raufgehen möchtest? Im Fall 1 wäre ein Ripol sinnvoller, im Fall 2 vielleicht ein H-Dipol.

Als reine Stereo Ergänzung zu den KEF iQ3 brauche ich ca. 30-80 Hz. Für künftige Projekte (evtl. Ersatz für iQ3) hätte ich aber nach oben gern etwas Reserve bis ca. 110 Hz. Ich vermute, dann kommt der Ripol in Frage, oder? Ist eigentlich der Wirkungsgrad bei Ripol und H-Dipol ähnlich?

Hier noch einige Details:
- ich höre nur Stereo, kein Surround
- mein Raum hat ca. 20 qm (Altbau, 3.50m Deckenhöhe) mit Dielenboden und Teppich. Der Raum ist nicht wenig möbiliert.
- Musik: (fast) alles, Pop, Rock, etwas Jazz, wenig Klassik, wichtig sind mir weibliche Stimmen
- ich höre oft leise Musik und nur manchmal sehr laut (über Zimmerlautstärke)
- KEF iQ3: Kompaktlautsprecher, reichen bis ca. 80 Hz herunter (BR, 17cm Koax-Chassis, ca. 87 dB).


timo_bau schrieb:
hast du den Omnes Audio SW 12.01 AC schon oder musst du ihn erst besoregn. Im Zweiten Fall würde ich die ersten Versuche wohl den Treiber bevorzugen, den auch Axel der Ripolerfinder vorschlägt. Der funktioniert sehr gut im Ripol, Stichwort Luft und Pfeifgeräusche.

Den Zusatz von Rudolf kann ich voll und ganz zustimmen. Der Ripol ist ausgelegt für den Frequenzbereich unterhalb um die 100 Hz, je nach Treiber kommen heftige Resonanzen im Bereich ab 150 bis 250 Hz (Also je nach Größe und Eignung des Treibers), das hatte ich vergessen zu erwähnen. Aber aus Heimkinosub ist eh der Bereich unterhalb 80 Hz interessant.

Drei SW 12.01 AC werden in den nächsten Tagen geliefert. Ich höre nur Stereo, kein Heimkino. Ich wollte den Treiber erst in CB bauen, aber irgendwie ziehen mich die xxPole immer mehr in ihren Bann. Tja, nun ist es zu spät, sonst hätte ich eher den Strassacker Ripol mit RBS512 (ist das der GBS512 ?) gebaut, der ja von 'Der_Axel' freigegeben wurde. Aber wie ihr sagt, habe ich ja mit meinem Treiber auch noch Chancen.

Könnte man die oberen Resonanzen beim Ripol nicht durch einen Sperrkreis bändigen? Soweit ich es verstehe, macht Timmermanns das bei seinem U-Dipol so (HH 2/05) und lt. Frequenzschrieb sieht das nicht schlecht aus. Ich messe jetzt mal aus, ob der Strassacker Ripol Plan baulich zum SW 12.01 AC passt.

Viele Grüße,
Micha
2eyes
Inventar
#13 erstellt: 16. Mrz 2006, 20:52

pling schrieb:
Was ist bei der H-Form die Schenkellänge, für die Du 48cm empfiehlst?

Kann eigentlich nur die "Tiefe" des H sein - entspricht dann (sehr grob) der halben Wellelänge der Resonanzfrequenz.

pling schrieb:
Für künftige Projekte (evtl. Ersatz für iQ3) hätte ich aber nach oben gern etwas Reserve bis ca. 110 Hz. Ich vermute, dann kommt der Ripol in Frage, oder? Ist eigentlich der Wirkungsgrad bei Ripol und H-Dipol ähnlich?

Mit 110 Hz solltest Du mindestens eine Oktave unter der Resonanz sein. Das kann dann evtl. reichen, um auch eine Ripol-Resonanz nicht extra bedämpfen zu müssen.
Bei einem Vergleich des gleichen Treibers in Ripol und H-Form musste ich dem Ripol 3 dB mehr geben, damit es am Hörplatz zum darüberstehenden Breitbänder passte. Das als -äußerst subjektive - Abschätzung des Wirkungsgrades.

pling schrieb:
Könnte man die oberen Resonanzen beim Ripol nicht durch einen Sperrkreis bändigen?

Könnte man und sollte man, um die Ripol-Resonanz sauber zu glätten. Hilft allerdings nur, wenn der Sperrkreis auch zur Reso passt. Da ist dann Messen angesagt.
pling
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 17. Mrz 2006, 02:35

2eyes schrieb:
Bei einem Vergleich des gleichen Treibers in Ripol und H-Form musste ich dem Ripol 3 dB mehr geben, damit es am Hörplatz zum darüberstehenden Breitbänder passte. Das als -äußerst subjektive - Abschätzung des Wirkungsgrades.

Rudolf, welcher Bauform hast Du denn klanglich den Vorzug gegeben, Ripol oder H-Dipol?

Ich habe mir die Bemaßung des Strassacker-Ripols angesehen und müsste die hintere Kammer für den Omnes-Treiber vergrößern, d.h. die Tiefe der hinteren Kammer von 7cm auf ca. 10,5cm (+50%) vergrößern. Sollte ich dann auch die vordere Kammer (original 3,5 cm Tiefe) um 50% vergrößern? Viel hat das dann nicht mehr mit Axel R.'s Ideen gemeinsam...

Viele Grüße,
Micha
2eyes
Inventar
#15 erstellt: 17. Mrz 2006, 15:15

pling schrieb:
Rudolf, welcher Bauform hast Du denn klanglich den Vorzug gegeben, Ripol oder H-Dipol?

Ich kann kaum behaupten, dass das eine deutlich "besser" klänge als das andere. Entscheidend für mich waren andere Kriterien: Mit dem H-Pol verschiebe ich die Resonanz zu höheren Frequenzen und kann damit höher trennen. Und beim H-Pol ist theoretisch (und wohl auch praktisch) die 8er-Charakteristik noch ausgeprägter. Beides war mir im individuellen Fall wichtig, kann bei Dir aber durchaus nebensächlich sein. Der H-Pol ist natürlich vom Volumenbedarf her ein ganz anderer KLOTZ!

pling schrieb:
Ich habe mir die Bemaßung des Strassacker-Ripols angesehen und müsste die hintere Kammer für den Omnes-Treiber vergrößern, d.h. die Tiefe der hinteren Kammer von 7cm auf ca. 10,5cm (+50%) vergrößern. Sollte ich dann auch die vordere Kammer (original 3,5 cm Tiefe) um 50% vergrößern? Viel hat das dann nicht mehr mit Axel R.'s Ideen gemeinsam...

Hmmm ... diese Frage wäre in der Tat am besten von Axel zu beantworten. Ich habe keine Maßzeichnung vom Omnes gefunden. Deshalb weiß ich auch nicht, ob Du tatsächlich 10,5cm brauchst. Tatsache ist, dass die gewünschte Ripol-Wirkung schon von einer ziemlich schmalen Kammer abhängt. In welchem Verhältnis die vordere und hintere Kammer stehen müssen (Bandbreite), kann ich Dir aber nicht sagen.
Ich würde beide Kammervolumen, wie von Dir erwähnt, um den gleichen Prozentbetrag vergrößern und mich evtl. auf mehr Equalizing-Bedarf einstellen. Noch besser wäre natürlich, wenn Du mal den Axel selbst fragst.

Gruß Rudolf
pling
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 17. Mrz 2006, 21:02
So, die Treiber sind da. Gegenüber der Bemaßung des Strassacker-Ripols müsste die hintere Kammer für den Omnes-Treiber in der Tiefe von 7 cm auf 8,6 cm vergrößert werden (+ 23 %), damit der Treiber gerade so reinpasst. Die vordere Kammer (original 3,5 cm Tiefe) um 23 % vergrößert wären dann 4,3 cm.

Ich habe noch einige Daten zum Omnes SW 12.01 AC gefunden:


RiPol'Axel könntest Du mir dazu etwas sagen?
Lohnt sich ein Ripol-Testaufbau, oder kann ich es gleich bleiben lassen und anstatt dessen ein H oder U Dipol bauen?

Viele Grüße,
Micha
2eyes
Inventar
#17 erstellt: 18. Mrz 2006, 00:10
pling,
Du solltest Dir unbedingt auch diesen Beitrag anschauen. Der Autor ist in jedem Fall kompetenter als ich:
http://www.hifi-foru...=4869&postID=146#146
ESELman
Stammgast
#18 erstellt: 18. Mrz 2006, 11:57
Hi,

zunächst die schlechte Nachricht...für den Dipol hätteste mit dem SLS12 ein besseres lineareres Ergebnis zum halben Preis erzielen können!
Die gute Nachricht..simulatorisch läuft der Omnes im Ripol auch ganz gut. Basierend auf Kammern von 35x4 und 35x10cm sinkt die fs auf etwa 27Hz (mit passivem Notch davor sogar auf 21Hz und zusätzlichem Quer-C sogar auf unter 20Hz!).
Die beiden Spulen müssen seriell geschaltet sein und bei einem Dipol mit 2 Treibern sollten hier auch beide Treiber seriell geschaltet werden. Selbst dann ist die Impedanz (mit Filter!) bei nur etwa 2,3Ohm.
Zwischen 100 und 50Hz berägt der Pegelabfall 3dB, darunter 6dB/8ve. Um eine Bassanhebung wird man daher kaum herum kommen.
Bei dieser Dimensionierung gehe ich von einem möglichen Hub von +-6mm aus,wie ihn HH angibt. Sollten +-12mm -nach Omnes- tatsächlich möglich und störarm möglich(!) sein, dann sollte zumindest die vordere Kammer um mind. 1cm verbreitert werden.

jauu
DerESELman
digitalfrost
Stammgast
#19 erstellt: 18. Mrz 2006, 13:45
Ich wusste garnicht das Ripole simulierbar sind? Wie müsste für den SLS12 das Gehäuse und der Notchfilter aussehen?
Dipolfan
Neuling
#20 erstellt: 18. Mrz 2006, 19:16
Als Verfasser der eingangs zitierten Leserzuschrift in der Hobby Hifi 04/05 (Dipol ohne Schallwand) möchte ich die Kritiker gern mit der in meinem Hörraum (Wohnzimmer) gemessenen Frequenzgangkurve konfrontieren. Über die Erklärungsversuche bin ich jetzt schon gespannt. Man darf Linkwitz eben nicht nur lesen, sondern sollte seine Theorie auch verstehen.



Übrigens wird der gezeigte Frequenzverlauf verzerrungsarm bis zur Diskolautstärke erreicht.

Bei Interesse bin ich gern bereit, die Lautsprecher vorzuführen.
2eyes
Inventar
#21 erstellt: 18. Mrz 2006, 20:50

Dipolfan schrieb:
Über die Erklärungsversuche bin ich jetzt schon gespannt. Man darf Linkwitz eben nicht nur lesen, sondern sollte seine Theorie auch verstehen.

Edge simuliert einen frei aufgehängten 18"er mit dem Membrandurchmesser des Kilomax etwa so:
http://rudolffinke.homepage.t-online.de/audio/kilomax_18.gif
(Ich habe das Bild extra auf die gleiche Bildproportion gezogen wie die Messung) Ich tippe daher auf grob 20 dB elektronische Anhebung zwischen 500 und 20 Hz. Sollte ich völlig danebenliegen, wäre ich allerdings um eine Erklärung verlegen.

Übrigens wird der gezeigte Frequenzverlauf verzerrungsarm bis zur Diskolautstärke erreicht.

Darf man fragen, welche Hübe dazu erforderlich sind?
Granuba
Inventar
#22 erstellt: 18. Mrz 2006, 21:05
Moin,

Edge ist wie jedes Simulationsprogramm auch nur ein Simulationsprogramm! Das Chassis wird u.a. nicht berücksichtigt, d.h. der Freequenzgang. Es ist ja nicht so, daß ein chassis unter 100Hz und ohne Gehäuse keinen Schalldruck mehr produziert.

Harry
2eyes
Inventar
#23 erstellt: 18. Mrz 2006, 21:52
Harry,

EDGE geht von einem idealen Lautsprecher aus, der auf unendlicher Schallwand und auf Achse gemessen linear von 1-1 Million Hz läuft. Der Kilomax kann deshalb ohne Equalizing höchstens schlechter als meine Simu sein, aber nicht besser.

Es ist ja nicht so, daß ein chassis unter 100Hz und ohne Gehäuse keinen Schalldruck mehr produziert.
Habe ich denn nicht gerade ebensolches zu beweisen versucht???

Im übrigen hatte mir der Verfasser der oben von mir verlinkten Studie mal seine Equalizer-Einstellungen für verschiedene Lautsprecher geschickt: Sie liegen zwischen 12 und 20 dB Anhebung von 500 Hz bis 32 Hz. Dipolfan geht ja noch 10 Hz darunter.
Granuba
Inventar
#24 erstellt: 19. Mrz 2006, 02:05

2eyes schrieb:
Harry,

EDGE geht von einem idealen Lautsprecher aus, der auf unendlicher Schallwand und auf Achse gemessen linear von 1-1 Million Hz läuft. Der Kilomax kann deshalb ohne Equalizing höchstens schlechter als meine Simu sein, aber nicht besser.

Es ist ja nicht so, daß ein chassis unter 100Hz und ohne Gehäuse keinen Schalldruck mehr produziert.
Habe ich denn nicht gerade ebensolches zu beweisen versucht???

Im übrigen hatte mir der Verfasser der oben von mir verlinkten Studie mal seine Equalizer-Einstellungen für verschiedene Lautsprecher geschickt: Sie liegen zwischen 12 und 20 dB Anhebung von 500 Hz bis 32 Hz. Dipolfan geht ja noch 10 Hz darunter.


Sorry!
Also, ich teste hier gerade auch einen dipol, allerdings nen reinen Subwoofer, und der braucht auch noch etwas mehr Entzerrung als die 3dB bei 32Hz, die das Mivoc AM 120 liefert. Jetzt gehts schon bis 30Hz, aber des kann auch noch tiefer gehen... Ohne massige Entzerrung oder passende Raummoden läuft da nich viel, so zumindestens bislang mein Verdacht.

Harry
Dipolfan
Neuling
#25 erstellt: 20. Mrz 2006, 22:41

2eyes schrieb:
Ich tippe daher auf grob 20 dB elektronische Anhebung zwischen 500 und 20 Hz. Sollte ich völlig danebenliegen, wäre ich allerdings um eine Erklärung verlegen.

Korrekt, die Anhebung beträgt rund 18dB zwischen 100Hz und 20Hz. Zwischen 500Hz und 10Hz (Maximum) beträgt sie rund 25dB. Bei diesen zugegebenermaßen extremen Werten muß man jedoch berücksichtigen, dass die große Membranfläche die notwendigen Auslenkungen stark reduziert.


Darf man fragen, welche Hübe dazu erforderlich sind?

Hängt vom Musikmaterial ab. "Normale" Musik hat nur geringe Frequenzanteile unter 30Hz - hierbei liegen die maximalen Auslenkungen auch bei hoher Lautstärke im Bereich von wenigen Millimetern. Es gibt jedoch Test CDs, die bis ca. 15Hz Signale liefern. Die resultierenden Membranhübe sind dann deutlich sichtbar und können den linearen Bereich von 10mm verlassen. Bei diesen CDs muss man sehr vorsichtig mit dem Pegelregler umgehen. Zum Glück hat der Kilomax eine mechanische Belastungsgrenze von über 30mm.
2eyes
Inventar
#26 erstellt: 21. Mrz 2006, 00:37

Dipolfan schrieb:
Korrekt, die Anhebung beträgt rund 18dB zwischen 100Hz und 20Hz.
Puuhhh, dann brauch´ich ja nicht umzudenken.

Dipolfan schrieb:

2eyes schrieb:
Darf man fragen, welche Hübe dazu erforderlich sind?

Hängt vom Musikmaterial ab. "Normale" Musik hat nur geringe Frequenzanteile unter 30Hz - hierbei liegen die maximalen Auslenkungen auch bei hoher Lautstärke im Bereich von wenigen Millimetern. Es gibt jedoch Test CDs, die bis ca. 15Hz Signale liefern. Die resultierenden Membranhübe sind dann deutlich sichtbar und können den linearen Bereich von 10mm verlassen. Bei diesen CDs muss man sehr vorsichtig mit dem Pegelregler umgehen. Zum Glück hat der Kilomax eine mechanische Belastungsgrenze von über 30mm.

Winfried,
danke für die Erläuterung. Eine Frage hätte ich noch, die mir schon beim Lesen in der HH 4/05 einfiel:
Geraten die Kilomax nicht ins Schwingen/Taumeln oder zumindest ins Vibrieren? Der Aufhängungsort in Höhe der Schwingspule ist ja eigentlich ideal. Aber so völlig ohne Fixierung in der Lautsprecherachse - geht das einfach so?

Neugierig
Rudolf
Dipolfan
Neuling
#27 erstellt: 22. Mrz 2006, 21:24
Hallo Rudolf,

[quote="2eyes"]Geraten die Kilomax nicht ins Schwingen/Taumeln oder zumindest ins Vibrieren? Der Aufhängungsort in Höhe der Schwingspule ist ja eigentlich ideal. Aber so völlig ohne Fixierung in der Lautsprecherachse - geht das einfach so?[quote="2eyes"]

Die Aufhängung ist leicht V-förmig, der Schnittpunkt der Seile liegt unterhalb des Chassis-Schwerpunktes. Jede Taumelbewegung wird so wirkungsvoll bedämpft.

Bezügl. der Schwingungen kann man zwei Moden unterscheiden:
1. die Schwingung des gesamten Chassis um die Aufhängungsachse an der Decke. Dieser Mode mit einer Resonanzfrequenz von 0.4Hz wird jedoch nicht durch Musik angeregt (siehe unten), sondern allenfalls durch den Staubsauger der Hausfrau (in diesem Fall finden auch kurzzeitige Taumelbewegungen statt).
2. Beim Musikhören schwingen die Membran und das restliche Chassis um den gemeinsamen Schwerpunkt (der natürlich stehenbleibt). Bei der Anregung durch die treibende Kraft gilt die Impulserhaltung. Die Amplituden sollten im umgekehrten Verhältnis zu den Massen von 180g /13kg stehen. Eine 10mm Auslenkung der Membran bewirkt somit nur ca. 0,15mm Auslenkung des gesamten Chassis.

Ich kann dieses theoretische Ergebnis empirisch bestätigen - für meine Augen bleibt das Chassis auch bei großen Membranauslenkungen ruhig stehen.
el`Ol
Inventar
#28 erstellt: 23. Mrz 2006, 15:54
Ich hab mal bei Tymphany über Dipole nachgefragt. Die haben den LAT ohne alles empfohlen. Oben rum fällt mir der Coherence 12 ein, der unter 200Hz eh wenig bringt, wenn man den Messungen von Andreas Guhde glauben kann. Trennfrequenz von 1500Hz finde ich auch nicht schlecht, damit es in den Höhen nicht zu "dipolig" wird.
wp48
Stammgast
#29 erstellt: 26. Feb 2008, 14:14
Hi Leute

und speziell @Dipolfan,

bin gerade erst auf diesen zwei Jahre alten Fred gestoßen, aber ich hole ihn noch mal hoch, weil ich nicht verstehe, warum der nicht weiterlief. Nach meiner Meinung fängt es doch gerade erst an, interessant zu werden! Wie so viele andere bin ich auf der Suche nach dem „richtigen“ Dipol, habe meinen alten WHD-15er provisorisch als I-Pol aufgebaut, um seine Dipoltauglichkeit zu testen und muss sagen: allein das schon hat mich umgehauen! Jetzt bin ich wie elektrisiert beim Betrachten des Aufbaus von Dipolfan, den ich in der HH 4/05 noch verständnislos als etwas verschrobene Phantastik bestaunt hatte (wir alle machen mal Fehler; Dipolfan möge mir verzeihen). Zu OB gibts ja nun schon einiges, aber als genial erscheint mir die Konsequenz, mit der Dipolfan das durchgezogen hat; alles andere als Mainstream. Ich will’s jetzt ganz genau wissen! – Also:

1. Elektronische Anhebung zwischen 18 und 25dB: das geht wohl nur über einen Equalizer? Welche(r) wäre(n) geeignet?

2. Wo liegen die Trennfrequenzen?

3. Wie/womit wird getrennt? (Passive Frequenzweiche scheidet wohl aus?)

4. Wie viel Leistung müssen die Endstufen aufbringen können?


Soweit meine Fragen von allgemeinem (?) Interesse. Falls jemand auf diesen Zug aufspringt und es weitergeht, hätte ich noch mehr Fragen. Und ach ja:

Dipolfan schrieb:

Bei Interesse bin ich gern bereit, die Lautsprecher vorzuführen.


Ein tolles und freundliches Angebot! Also - an Interesse mangelt es bei mir sicher nicht. Wo wäre das denn?


Mit hoffnungsfreudigen Grüßen

Wolfgang
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