Baubericht Harwood Monitor 13

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focal_93
Inventar
#1 erstellt: 18. Feb 2007, 18:54
Hallo Freunde,

möchte Euch mein neuestes Projekt vorstellen:

Mein Bruder wollte eine kleine, feine Box für entspanntes Musikhören haben und nicht unbedingt ein Vermögen dafür ausgeben. Unsere Wahl fiel auf die in der HH vorgestellte Harwood monitor 13. Nicht zuletzt deswegen, weil uns beide der magnetostatische HT gereizt hat.

Für das Gehäuse habe ich 18er Birkeleimholplatten mit 16mm MDF verklebt und daraus die Platten gesägt. 34mm Wandstärke haben wahrscheinlich wenige Fertigkompaktboxen am Markt . Der Gehäusebau war unspektakulär bis es an den Ausschnitt für den HT ging.

Ich baute nach einer Anleitung von Udo Wohlgemuth eine Frässchablone:




Das hat soweit ganz gut funktioniert. Was aber richtige Sch..... ist, sind die unterschiedlich breiten Auflageflansche des HT. Oben und unten sind das bloß rund 3mm, so genau kann man als Heimwerker kaum arbeiten. Ich habe also viel Material überstehen lassen und dann freihändig mit der Oberfräse ( a la Dremel) aufs Maß gebracht. ( Vorsicht, das ist sehr gefährlich, bitte nicht nachmachen .

Diesbezüglich ist der HT eine echte Fehlkonstruktion!!!


Hier sieht man die innere Rückseite mit den Ausschnitten für Terminal und Reflexrohr.


Für den HT habe ich ein separates Gehäuse gebaut, weil der Bernd Timmermanns in der Folgeausgabe darauf hingewiesen hat, dass das HT-Gehäuse hinten undicht ist. Ist bisschen schlecht zu erkennen:


Die Rückwand von hinten, mit verklebtem RR und Terminal:


Mein Bruder hat professionell die Weiche gelötet:


Provisorisch bei mir Keller zum ersten Hörtest:


Von hinten:


In Großaufnahme, die Oberfächenbehandlung kommt noch, ich habe mir mal eine Flasche Holzsiegel gekauft, mal testen was es bringt:



So sieht die provisorische Hörsituation aus , man beachte die Boxenständer aus einem liegenden Regal (rechts)und einem (selbstverständlich selbstgebautem) Schachtisch (links) mit Regalböden zum Höhenausgleich.

Zum Klang: Aus dem Stand heraus hat mich der Magnetostat begeistert; luftig, klar, bis in die höchsten Höhen zart und unaufdringlich, sagenhaft lange ausklingende Triangel oder Harfentöne...Wahnsinn!

Der 13er TMT kann seine Polypropmembran nicht verleugnen, er klingt warm und ausgeglichen. Für eine 13er auch erstaunlich tief, meine diesbezügliche Kontrabass Test-CD kommt knurrig ohne Pegelabfall bis in die untersten Lagen. Bezüglich Maximallautstärke reisst er natürlich keine Bäume aus, reicht aber meines Erachtens völlig aus um den Hausfrieden nachhaltig zu stören, so man das Pech hat in einer Mietswohnung zu wohnen.

Mein Bruder ist vollauf zufrieden, genau das hatte er sich vorgestellt.

Was will man mehr?

Grüsse

Uwe


[Beitrag von focal_93 am 18. Feb 2007, 19:12 bearbeitet]
polochen
Stammgast
#2 erstellt: 18. Feb 2007, 19:05
Super Bericht! Der Harwood Monitor hat mich auch sehr interessiert.

Gruß,
Kai
focal_93
Inventar
#3 erstellt: 18. Feb 2007, 21:10
Hallo Kai,

Danke für die Blumen .

War gerade nochmal eine Weile hören, der HT - Bereich ist wirklich traumhaft. Muss neidlos anerkennen, das er besser ist als der in meiner Duetta Top light mit Seas No Ferro Kalotte.

Wenn ich mehr Ahnung hätte, würde ich wahnsinnig gern versuchen, den HT mit dem 7er Eton zu vermählen. So eine Art
ER 4 für Nichtbesserverdienende :D.

Der Eton ist jedoch schon eine Klasse für sich, da kann der 13er Harwood nicht mithalten. ( Zumindestens in meinen Ohren )


Grüsse

Uwe
polochen
Stammgast
#4 erstellt: 18. Feb 2007, 22:47
Das wäre dann meine nächste Frage gewesen, wie er im Vergleich zur Duetta light ist. Vielleicht ist der etwas größere Harwood Monitor im Bassbereich ähnlich gut wie die Duetta Top. Ist jedenfalls auch ein interessantes Angebot für etwa 250 Euro pro Box.

Gruß,
gürteltier
Inventar
#5 erstellt: 18. Feb 2007, 23:52
sehr schöner bericht ich hatte mich auch mal für den LS interessiert, aber dann ist doch alles anders gekommen
Michith
Inventar
#6 erstellt: 19. Feb 2007, 01:01
Salü Uwe

klasse Bericht, sehr schön die Details gezeigt, und die handwerkliche Ausführung in gewohnt hoher Qualität, gratuliere zum Ergebnis

Gruss, Michi
gürteltier
Inventar
#7 erstellt: 19. Feb 2007, 01:08
vorallem die idee mit der geschraubten rückwand und deren umsetzung finde ich klasse. wieso bin ich da bei meinem letzten projekt nicht drauf gekommen
focal_93
Inventar
#8 erstellt: 19. Feb 2007, 15:06
@all,

Danke für die positive Resonanz!

@gürteltier:

Nach Möglichkeit sehe ich immer zu, in die Box reinzukommen, ohne dass ich die Chassis rausschrauben muss. Meistens ist das die Rückwand oder der Boden. Bisher hatte ich hierzu meistens einfach eine Ausfälzung in die Seitenwände gebracht, dass ist aber nicht das wahre, da MDF quer zur Faser kaum Festigkeiten aufweist.

Diesmal habe ich's schlauer angefangen und beim zusammenkleben der Birkemassivholzplatte und der MDF-Platten die Birke um zweimal MDF-Stärke überstehen lassen. Die innere Rückwand
ist bestens verklebt und beim Aufschrauben der äusseren Rückwand kann man die Schrauben richtig fest anziehen.

Ich nehme hierzu immer Schnellbauschrauben mit Grobgewinde, die sind eigentlich dafür gedacht, Gipskartonplatten an eine Holzunterkonstruktion zu schrauben. Die Schrauben sind gehärtet, superspitz und mit einem sehr breiten Gewindegang bei schlankem Schaft versehen - die ideale Schraube für MDF!


By the way: Habe mir von einem örtlichen Schlosser einen Fräszirkel bauen lassen:


Es ist eine Freude hiermit zu arbeiten
Die Grundplatte ist aus 6mm Alu, der Gleitstein aus Edelstahl. Aus diesem ragt nach oben eine M6 er Schraube, welche per Flügelschraube und Unterlegscheibe den Gleitsstein in der Nut fixiert. Als Drehpunkt habe ich einen 6mm Zylinderstift anschweißen lassen. Dank der exakten Arbeit des Schlossers, lassen sich nunmehr superexakte Ausschnitte fräsen - hurra. Kein Vergleich mehr zu meiner gleichartigen ehemaligen Schablone aus Holz.

Grüsse

Uwe
gürteltier
Inventar
#9 erstellt: 19. Feb 2007, 17:04

focal_93 schrieb:

@gürteltier:

Ich nehme hierzu immer Schnellbauschrauben mit Grobgewinde, die sind eigentlich dafür gedacht, Gipskartonplatten an eine Holzunterkonstruktion zu schrauben. Die Schrauben sind gehärtet, superspitz und mit einem sehr breiten Gewindegang bei schlankem Schaft versehen - die ideale Schraube für MDF!


das ist doch mal ein super tipp, denn von den schrauben habe ich noch hunderte hier rumliegen, die auf einsatz warten.
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