Frage zur Kalibrierung / speziell Gamma

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AceStarOne
Stammgast
#1 erstellt: 23. Sep 2015, 12:29
Hallo zusammen, zur Zeit beschäftige ich mich wieder mit dem Thema Projektor-Kalibrierung. Mein Equipment besteht aus dem EODIS3 und HCFR. Kalibriert wird mein Epson TW-9200.

Kontrast und Helligkeit habe ich zuerst mittels Testbildern eingestellt.
Die Farbtemperatur mittels 10 bis 100 IRE Testbildern zu kalibrieren macht mir ebenfalls keine Sorgen.

Beim Gamma bin ich jedoch am zweifeln ob ich dort alles richtig mache.
So sieht der Gammaverlauf bei mir aus ohne das ich etwas im Gamma-EQ verändert habe, also Standard:

Pre-Gamma

Mittels Gamma-EQ kann ich den Gammaverlauf auf ca. 2.2 bringen, jedoch muss ich diesen dafür zum großen Teil auf Anschlagfahren. Das bedeutet zum Teil -32, was der maximal Einstellung entspricht.
Was ich mich aber Frage ist warum liegt das Gamma im Standard dermaßen daneben? Kann ich den Gammaverlauf nur über den Gamma-EQ verändern oder gibt es bei Epson TW-9200 noch andere Möglichkeiten? Hat der Gain-Faktor der Leinwand einfluss auf den Gammaverlauf? Laut diverse Reviews soll der Gammaverlauf des Epson Standardmäßig eigentlich schon gut sein. Kann man beim messen des Gamma was falsch machen?

Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen.

Gruß AceStarOne


[Beitrag von AceStarOne am 23. Sep 2015, 15:44 bearbeitet]
AceStarOne
Stammgast
#2 erstellt: 23. Sep 2015, 16:30
Noch eine Ergänzung:

So sieht ja der Gamma EQ beim Epson aus:

Gamma-EQ Epson

Die erste "Säule" und die letzte "Säule" habe ich nicht berührt, sondern nur die dazwischenliegenden Einstellpunkte. Liegt da eventuell der Fehler warum ich bis auf Anschlag einstellen muss?
dlj11
Stammgast
#3 erstellt: 23. Sep 2015, 17:14
Nun ja im Schnitt hast du ja ein gemessenes Gamma von 2.0. Was hast du für einen Wert ausgewählt im Gamma-Menü?

Wie sieht deine Grautreppe aus?

Siehe auch:

http://www.hifi-forum.de/viewthread-94-12938-41.html

Gamma sollte eigentlich bei korrekter Grautreppe fast von selbst ziemlich perfekt passen beim 9200er.


[Beitrag von dlj11 am 23. Sep 2015, 17:16 bearbeitet]
leon136
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 23. Sep 2015, 17:48

Die erste "Säule" und die letzte "Säule" habe ich nicht berührt, sondern nur die dazwischenliegenden Einstellpunkte. Liegt da eventuell der Fehler warum ich bis auf Anschlag einstellen muss?


Kann man nicht eindeutig beantworten da kommt es sehr darauf an wie schmal- o. breitbandig der GammaEQ ist, sprich wie sehr beeinflussen sich die
Stützstellen. Im Menü ein Gamma von 2.2 bedeutet in der Realität auch nicht automatisch immer 2.2 probiere doch mal 2.3
Mit RGB Gain und Bias verhält sich das nach meiner Erfahrung so, das sich untere IRE-Level und obere IRE-Level gegenseitig in die Quere kommen,
darum mehrmals hin und her schalten zwischen z.B. 80 u. 20IRE oder 100 u.10IRE bis das RGB-Level zwischen High und Low konstant ist.
Ein Punkt ist z.B. die Helligkeit Y und für die Graustufe (IRE) die in Bezug auf 100IRE erwartete Helligkeit Y Target.

1

in diesem Beispiel mit eingeblendeten Farben beim Gamma sieht man das die Farben vom Gamma her fast gleichmäßig verlaufen.
Jetzt könnte man im GammaEQ her gehen und bei gleichmäßigen RGB-Verlauf Weiss (wirkt auf alle Farben gleichzeitig) das Gamma geziehlt für
die IRE Stufen anpassen. Ich würde es mal mit einem Gamma 2.3 ausprobieren Ob es was gebracht hat kannst Du direkt am ON/OFF Kontrast ablesen.

mfg


[Beitrag von leon136 am 23. Sep 2015, 18:08 bearbeitet]
AceStarOne
Stammgast
#5 erstellt: 23. Sep 2015, 22:56
Vielen Dank für eure Informationen. Die Grautreppe habe ich meinem empfinden nach ziemlich gut hinbekommen (Delta E unter 2.0). Dennoch ist die Gammakurve nicht perfekt (helle Bildanteile werden zu hell dargestellt). Mittels Gamma EQ bekomme ich das dann zwar hin (Gamma 2.18) aber muss halt die Einstellungen ausreizen. Höher als Gamma 2.18 geht dann aber auch nicht. Deshalb die Frage ob man für den Gammaverlauf nur den Gamma EQ nutzen kann oder es da noch andere Tricks bzw. Möglichkeiten gibt.

Ich werde Morgen mal versuchen auch die erste und letzte "Säule" im Gamma EQ zu verwenden und schaue mal wie sich das dann verhält.

Die verschiedenen "fertigen" Gammakurven hatte ich schon probiert aber die sind auch alle nicht linear und auch nicht im Bereich von Gamma 2.2.
dlj11
Stammgast
#6 erstellt: 24. Sep 2015, 09:35
Bei meiner Kalibrierung des 9200er hat die Gamma-Kurve nahezu perfekt gepasst. Musste da nichts einstellen im Gamma-EQ, hab nur ein fertige Preset ausgewählt.

Kann sein dass du die Grautreppe gut hinbekommen hast (RGB sind auf gleichem Niveau), jedoch heißt das nicht dass die Gesamthelligkeit (von allen 3 Farben gemeinsam) passt. Wenn du jetzt beim Weißabgleich alle Regler um 1 erhöhst bleiben die RGB-Werte untereinander wieder gleich, jedoch steigt die Gesamthelligkeit. Ich hoffe du verstehst was ich meine Mit dem kannst du die Gammakurve auch beeinflussen. Angenommen du bist bei IRE30 und hast RGB alle auf 100%, jedoch ein Gamma von 2.1 - wenn du jetzt ein Gamma von 2.2 willst musst du die RGB-Regler GEMEINSAM in gleichen Schritten verringern, d.h. die Helligkeit wird weniger, das Gamma steigt...

Schwer zu beschreiben aber ich glaube du weißt was ich meine

Laut deiner Gammakurve müsstest du beim Grauabgleich die Werte GEMEINSAM erhöhen und beim Weißabgleich verringern. Probiers mal aus...
AceStarOne
Stammgast
#7 erstellt: 24. Sep 2015, 09:45
Hey super, das habe ich wirklich nicht gewusst. Ich habe einfach bei den IRE Testbildern alles so gut wie möglich auf 100% gebracht aber die Hellligkeit gar nicht beachtet. Das werde ich aufjedenfall jetzt nochmal machen. Dann muss ich den Gamma-EQ auch nicht mehr so dermaßen auf Anschlag fahren. Das ist ein super Tipp. Vielen Dank.
AceStarOne
Stammgast
#8 erstellt: 24. Sep 2015, 09:56
Eine Frage noch dazu, ich hatte gelesen das man möglichst die Farbe Grün beim RGB Abgleich nicht verändern soll, da man hier die meiste Helligkeit verliert. Jedoch müsste ich ja alle Farben verändern um das Gamma zu beeinflussen, sprich ich würde dadurch die Gesamthelligkeit reduzieren oder?
dlj11
Stammgast
#9 erstellt: 24. Sep 2015, 10:15
Naja Grün ist nicht bei allen Displays kritisch, es gibt ein paar Fälle wo man Grün beim Grauabgleich nicht erhöhen sollte (zumindest nicht zu viel) weil man eventuell dann den Schwarzpunkt damit versaut. Probiers einfach aus, dann kontrolliere wieder per Testbild die Helligkeit, der 17er Balken sollte gerade nocht sichtbar blinken. Beim 9200er glaube ich nicht dass es da Probleme gibt, war ziemlich unkritisch zu kalibrieren und hat sich sehr linear verhalten.

Aber es stimmt schon, grün macht ~71% der Helligkeit aus. Somit veränderst du mit Grün natürlich am meisten wenns um die Luminanz geht.
Master468
Inventar
#10 erstellt: 24. Sep 2015, 11:46

Eine Frage noch dazu, ich hatte gelesen das man möglichst die Farbe Grün beim RGB Abgleich nicht verändern soll, da man hier die meiste Helligkeit verliert. Jedoch müsste ich ja alle Farben verändern um das Gamma zu beeinflussen, sprich ich würde dadurch die Gesamthelligkeit reduzieren oder?

Die Empfehlung war nie richtig und wird es nie sein, da sie allen Grundsätzen der Farbvalenzmetrik widerspricht. Der gewünschte Farbwert an der betrachteten Stützstelle der Grauachse wird bei sauberer Umsetzung einer Mehrpunktkorrektur über eine eindeutige Reglerposition erreicht. Beim Weißpunkt gibt es unter Berücksichtigung der Erhaltung des maximalen Weißpegels (dies bedingt die Absenkung von maximal zwei der drei RGB-Kanäle - aber wiederum ohne Präferenz) ebenfalls nur eine valide RGB-Gain-Kombination.

Gruß
Denis


[Beitrag von Master468 am 24. Sep 2015, 12:21 bearbeitet]
leon136
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 24. Sep 2015, 13:15

Hey super, das habe ich wirklich nicht gewusst. Ich habe einfach bei den IRE Testbildern alles so gut wie möglich auf 100% gebracht aber die Hellligkeit gar nicht beachtet.


Du benutzt ja warscheinlich HCFR ? Probiere es aus, Echtzeitmessung starten in HCFR, das Gammadiagramm aufrufen, alle Grundfarben anzeigen
lassen, ein 100 oder 80IRE Testbild einspielen und dann mit den RGB-Gain Reglern "spielen"
Der Epson hat haber auch ein CM wo man die Farbluminanzen regeln kann und wieder das selbe Spiel, in HCFR Diagramm mit den Farben aufrufen,
Testbild z.B. Rot einspielen, Dauermessung starten und direkt in HCFR die x/y Koordinaten ablesen und delta Farbluminanz in %
12

Darauf hin sollten sich die festen x/y Koordinaten (z.b. für Rot x=0,64 y=0,33) verschieben und das Delta fallen oder steigen.

mfg


[Beitrag von leon136 am 24. Sep 2015, 13:22 bearbeitet]
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