Subwooferaufstellung - eine Lebensaufgabe

Hallo miteinander !

Hier mal meine Subwoofer-"Leidensgeschichte":

Angefangen habe ich mit einem Boxenset, bestehend aus 4 Canton Ergo 80 und einem Ergo CM 51.
Die Ansprüche wuchsen, es fehlte das Bassfundament und ich ergänzte das Set um einen Canton Ergo AS1.

Mein damaliger Hörraum war ca 24 qm groß, aber L-förmig.
In einer Dachwohnung im Altbau mit Dielung und Leichtbauwänden - das Dröhnen ergab sich dadurch schon zwangsläufig von allein.

Das hatte zur Folge, das ich den Woofer nur sehr schlecht kontrollieren konnte.Der Bass war immer dort wo ich nicht war.
Der Untermieter war am meisten genervt - irgendwann bekam ich mal eine Einladung zur Hörprobe von ihm!
Das Hörerlebniss in seiner Wohnung war wirklich erschreckend - mein verschwundener Bass tauchte plötzlich bei ihm wieder auf.So konnte es nicht weitergehen !
Wir habe uns dann darauf geeinigt, das er, wenn er zu Hause ist, das Licht im Flur anmacht - worauf ich jedesmal vor Filmbeginn im Hausflur nachschaute, um dann natürlich auf große Pegel zu verzichten.

Deswegen habe ich einen 2.Woofer angeschafft - ein Canton AS 50.
Damit war jedoch das Problem der Anbindung an den Hörraum nicht gelöst.
Ich hatte zwar jetzt mehr Druck, aber immer noch unpräzise Bassverteilung und die Türen vibrierten jetzt mit..
Also mußte ich die Pegel erhöhen.

Jedesmal wenn ich dann also Filme anschaute, brüllte meine Frau aus der Küche - dort war der Bass extrem hörbar- die Welle stand förmlich dort, und das waren gut 10 m vom Hörplatz entfernt!

Mittlerweile sind wir umgezogen.
Ich habe jetzt einen rechteckiger Hörraum - gut bedämpft ( sehr wichtig für die Schallreflexionen ) noch dazu im Neubau( Schwerbetondecken-und Böden )- perfekt eigentlich für einen Downfire -SW.

Dafür hätte ich gern mal den Yamaha Sub YST-1500 probiert, leider war der zu diesem Zeitpunkt bereits EoE.

Ich habe es tatsächlich geschafft, beide SW kontrolliert in den Raum einzubinden.
Der AS50 brachte das letzte Quäntchen Tiefgang ( Begrenzung bei 40 Hz ), während der
AS1( voller Frequenzgang) für ein schönes Fundamant sorgte.

Auch bei Stereo klang es ganz wunderbar, wofür ich auch fast ein Jahr lang alles ausprobiert habe.
Unter anderem die Woofer gedreht, einen angehoben usw.
Letzendlich brachte die Gegenüberstellung im Hörraum das erwartete Ergebniss.

Irgendwann aber waren die zwei Woofer meiner Frau zuviel.

"Zwei solche Kisten müssen ja wohl nicht sein..."
Ich suchte also nach einem gemeinsamen Nenner - einem Kompromiss.

Kurzum , beide Woofer wurde verkauft und im Equalizer des AVR der Bassbereich angehoben - und das klang so einigermaßen voluminös ( dachte ich so... ), bis ein Freund sich von seiner Freundin trennte und seinen Teufel M 5500SW bei mir unterstellte ( nur mal kurz ! ).

Mein Hörplatz befindet sich ca.3/5 in der Raummitte und den Woofer habe ich hinter dem Hörplatz,ca.30cm von der Wand , mit dem Chassis zur Wand aufgestellt - einfach um beim kurzen Soundcheck noch nachregeln zu können.

Was soll ich sagen - der perfekte Aufstellungsort!
Kein dröhnen, kein vibrieren der Gipskartonwände und außerhalb des Hörraumes nur dezent wahrnehmbar.
Ein unglaubliches Bassfundament - mächtig,füllig und voluminös !

Jetzt war ich aber angefixt !
Also Test Nr.2, diesmal reinweg Musikwiedergabe.
Angefangen mit Klassik : Danse Macabre -von Camille Saint Saens.

Besonders dieses Stück auf der offiziellen Test-CD von Car& HiFi kenne ich in und auswendig - ein riesiger Dynamikbereich, volles Orchester und Basspauken fordern die Hauptlautsprecher und den Woofer.


Ich bin sowas von hin und weg - präzise Bassschläge, voller, runder und sinlich-warmer Bassklang - so hatte ich das Stück noch nicht erlebt...
Meine Gänsehaut war unglaublich.

Mein Fazit : Auch Stereo an Standboxen ist mit SW-Unterstützung noch steigerbar !

Mal kurz noch die HipHop Mucke meines Sohnes eingelegt - perfekt !
Auch hier Präzision,Schnelligkeit und Tiefgang...

Also mein Freund kriegt den Teufel M 5500SW nicht mehr zurück.
Jahrelang hegte ich Vorurteile gegen Teufel !
Und bisher glaubte ich, daß große Woofer schlecht in kleine Räume passen - beide Vorurteile sind hiermit widerlegt.

Einen entscheidenten Anteil daran hat mit Sicherheit die üppige Endstufe des Teufel SW.

Praktisch hat sich damit ( bei mir )auch die Frage nach einem weiteren SW erledigt.

Nochmal kurz zu den anderen zwei Woofern : Ich hab von Haus aus eine Affinität zu Canton - ich wills mal fixiert nennen.

Der Ergo AS1 ist ein sehr musikalischer Woofer, bedingt durch seine geschlossene Bauform dickt er nicht auf - ich würde ihn mal als Schmeichlerisch und Sanft unterstützend bezeichnen - ihn bemerkt man erst, wenn er abgeschaltet wird.
Der AS 50 ist ein richtiger Paukenschlag, straff, direkt und heftig... weniger für die Musik geeignet - wobei mein Sohn mit seinem HipHop und Techno schon nicht von ihm lassen konnte.

Trotzdem mochte ich sie beide, da sie sich hervorragend ergänzten.

Grüße Pier

P.S.: Ich empfehle unabhängig von meiner plötzlichen Vorliebe für diesen Subwoofer, auf jeden Fall ein Modell mit größtmöglichen Einstellmöglichkeiten zu wählen.

Es ist in 90% aller Fälle von verzweifelter Unzufriedenheit mit dem eigenen SW , immer der Hörraum !
Und die richtige Positionierung der Lautsprecher ( manchmal nur um wenige Zentimeter verrückt) ist der Schlüssel zum schönen Klang !
In diesem Sinne - probieren, probieren und probieren...

Ein schönes Weihnachtsfest allen Forenusern,
Pier