Brauche ich wirklich eine PA-Endstufe fürs Wohnzimmer !

Autor

Beitrag

Stefan65242
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 22. Jan 2009, 20:26

Hallo,

ich hätte nicht gedacht, dass ich Foren wie diese mal brauche. Eigentlich höre ich lieber Musik als technische Probleme im Zusammenhang damit zu lösen... Es geht um folgendes:

Ich habe meinen "Hörraum" aus der Scheune ins Wohnzimmer verlegt, damit auch die Canton Ergo RC-L. Und was passiert: der Verstärker, ein NAD AV 716 (baugleich Onkyo TX-SV 515 Pro) meldet nach kurzer Zeit laut hören "protect" und schaltet stumm. Die Anleitung sagt dazu nur, dass man in dem Fall den Onkyo dealer kontakten soll. Ich nehme mal an, um ein leistungsstärkeres Gerät zu kaufen

Gleiches hatte ich in der Scheune auch schon. Da war eine NAD 216 Endstufe, die sich nach ein paar Minuten laut ständig abstellte (deshalb verkauft). Ein netter Mensch klärte mich damals darüber auf, dass HiFi-Verstärker die angegebene Leistung wohl nur kurzzeitig liefern müssen (stimmts?). Egal, die NAD 216 wurde ersetzt durch eine Behringer EP 1500, die auch zuverlässig tut. Aber wegen eigenem Lüfter ziemlich laut ist. Zumindest zu laut für's Wohnzimmer, wo auch mal leise Musik läuft.

Aber öfter auch mal laute Musik. Nach meiner Defintion ist wirklich "laut", wenn ich mich, während die Stereoanlage Musik macht, selbst nicht mehr hören darf, auch wenn ich so laut schreie, wie ich nur kann

OK, also ziemlich laut. Bitte keine Gesundheitshinweise deswegen, mein Gehör ist deutlich älter als 40 Jahre. Hund und Katze werden natürlich vorsorglich evakuiert, und Nachbarn gibt's hier nicht.

Kurzum: kriege ich diese Lautstärke dauerhaft (über ein paar Stunden) mit irgendeiner bezahlbaren HiFi-Endstufe hin, oder muss icd da ins PA-Lager wechseln?

Viele Grüße und besten Dank im voraus,
Stefan

mogo
Inventar

#2 erstellt: 22. Jan 2009, 20:38

Stefan65242 schrieb:

Nach meiner Defintion ist wirklich "laut", wenn ich mich, während die Stereoanlage Musik macht, selbst nicht mehr hören darf, auch wenn ich so laut schreie, wie ich nur kann 8)

Für solche Pegel sind die normalen AVR nicht wirklich ausgelegt. Zudem es sich bei deinem Gerät auch noch um einen Surroundverstärker handelt, bei dem die einzelnen Endstufen sowieso eine nicht zu hohe Leistung liefern können.

Für deinen Fall würde sich tatsächlich eine zusätzliche Endstufe lohnen. Empfehlenswert wäre eine passiv gekühlte (ohne Lüfter) Studio-Endstufe.
Allerdings kosten die Geräte bei gleicher Leistung natürlich etwas mehr als die günstigen PA-Amps.

Problem wäre jetzt nur, dass dein AVR offensichtlich keine Preouts hat und du somit Probleme mit dem Anschluss einer zusätzlichen Endstufe bekommst.

jopetz
Inventar

#3 erstellt: 22. Jan 2009, 20:47

Hi,

also nach Datenblatt liefert der Onkyo 2x115W an 4 Ohm, und das dauerhaft. Mit deinen zwei Cantons sollte es da in 2 m Abstand etwa 106 dB laut sein -- das ist schon recht brachial laut, aber ob es dir reicht, weiß ich natürlich nicht.

Wenn du die Cantons mit den als Belastbarkeit angegebenen 200 W fütterst kommst du im gleichen Setup übrigens auch 'nur' auf ca. 109 dB. Das ist nicht wirklich viel lauter.

Ich kenne die Cantons nicht und weiß nicht, ob die irgendwo ein fieses Impedanzloch haben, aber 'eigentlich' sollte die Kombination funzen.

Eine Stereo-Endstufe mit deutlich mehr als 2x115 W an 4 Ohm gibt es natürlich -- aber ob du das noch als 'bezahlbar' ansiehst?

Aber wie wäre es denn mit einer pragmatischen Lösung: Du verwendest die vorhandene Lüfterendstufe, wenn es richtig laut sein soll und fürs gepflegtere Hören den NAD. Ist auf jeden Fall die billigste Alternative...

Jochen

PS: Die NAD 216 THX wird übrigens mit 2 x 125 W an 8 Ohm Dauerleistung angegeben, das sollten dann ca. 180-200 W an 4 Ohm sein. Klingt fast so als würden die Cantons die angegebenen 4 Ohm DEUTLICH unterschreiten, oder als läge da ein Defekt vor...

[Beitrag von jopetz am 22. Jan 2009, 20:50 bearbeitet]

mogo
Inventar

#4 erstellt: 22. Jan 2009, 20:58

Naja, ob die Herstellerangaben wirklich erreicht werden...
Ich habe auch einen Onkyo AVR der ungefähr aus der Zeit kommen dürfte, der ist mit 2x120W angegeben. Da habe ich es auch schon geschafft die Schutzschaltung ansprechen zu lassen - bei deutlich geringeren Pegeln wohlgemerkt.

lens2310
Inventar

#5 erstellt: 22. Jan 2009, 21:31

Endstufen kann man schon mit der Klangregelung oder Loudness an die Grenze treiben. Auch 2 x 200 Watt helfen da nich wirklich weiter.
Ich würde Hochwirkungsgradlautsprecher und Starke Endstufen empfehlen.

jopetz
Inventar

#6 erstellt: 23. Jan 2009, 14:09

lens2310 schrieb:

Ich würde Hochwirkungsgradlautsprecher und Starke Endstufen empfehlen.

Das mit der starken Endstufe hast du ja selbst schon relativiert, aber der Vorschlag, wirkungsgradstärkere LS zu nehmen, lag mir auch schon auf der Zunge. Die 89 dB/W/m der Canton sind zwar nicht extrem leise, aber auch nicht gerade sehr laut.

Hör dich z.B. mal bei Klipsch um, die haben üblicherweise einen Wirkungsgrad von über 95 dB/W und etliche (ich kenne nicht das ganze Sortiment) sind 8 Ohm LS, die belasten auch die Endstufe nicht so -- da kannst du dann richtig Krawall machen.

Jochen

Stefan65242
Schaut ab und zu mal vorbei

#7 erstellt: 24. Jan 2009, 02:56

Hallo,

erstmal vielen Dank für eure Antworten!

jopetz schrieb:

Aber wie wäre es denn mit einer pragmatischen Lösung: Du verwendest die vorhandene Lüfterendstufe, wenn es richtig laut sein soll und fürs gepflegtere Hören den NAD. Ist auf jeden Fall die billigste Alternative...

Das ist eine gute Idee, so werde ich es machen.

Ich habe den NAD / Onkyo mit den Ergo RC-L nun länger im Wohnzimmer gehört, und dabei ist mir zweierlei aufgefallen: Wann die "protect"-Schaltung anspricht, ist scheint's nicht nur von der subjektiven Lautstärke abhängig, sondern auch vom Signal. Bei "modern" abgemischten CDs (völlig übersteuert?) steigt das Gerät sehr viel früher aus als bei "älteren". Zum anderen mag der Papagei die maximale Lautstärke über längere Zeit gar nicht. Seltsam, normalerweise liebt der Krach und kräht lautstark mit (so laut, dass man es im Urwald über 1 km Luftlinie hören kann). Aber hier fing er irgendwann an, sich dauernd an den Ohren zu kratzen und wurde sichtlich unruhig. Also muss ich da wohl Selbstbeschränkung üben und für den richtigen Krach in die Scheune gehen.

Ist schon OK so. Wenigstens sind die Cantons aus der Scheune raus - kaufen durfte ich die damals, aber die beste Ehefrau von allen meinte nach einmal angucken: "Diese riesigen Dinger kommen mir nicht ins Haus!" :-( Dabei sind es schöne Lautsprecher, in der Scheune eine reine Verschwendung. Die hätten von Anfang an ins Wohnzimmer gehört.

Gut. Also brauche ich für die Scheune noch Lautsprecher, die richtig Lärm machen. Nicht HiFi, die Scheune (bzw. ein darin abgeteilter Raum) ist gut 60 m² groß, und von Raumakustik ist eh' nicht die Rede - auch wenn die Wände soweit möglich mit Molton abgehängt sind. Also richtig laut, und richtig Bass. Darf einem schon schlecht werden, wenn man direkt davor steht ;-) Leider kenne ich mich im PA-Bereich gar nicht aus. Größe und Aussehen der Lautsprecher sind völlig egal, Preis natürlich nicht. Ich würde gerne mit 1.000 EUR auskommen, wenn's irgendwie geht; kann auch gebraucht sein. Eine zweite Endstufe (wieder eine Behringer 1500) ist zur Not zusätzlich auch noch drin. Die soll im Mono-Betrieb 900 Watt an 8 Ohm liefern, das müßte doch eigentlich reichen.

Hat jemand eine Empfehlung für passende Lautsprecher für mich? Wiegesagt, in dem Bereich habe ich überhaupt keine Ahnung, und Probehören ist da wohl kaum machbar (auffem Dorf in Brandenburg). Wenn ich so ein bischen im Netz suche, läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen. Statements wie "extrem hoher Schalldruckpegel" oder "15 Zoll Tieftöner für brutalen Punch" klingen ziemlich genau nach dem, was mir vorschwebt :-)

Viele Grüße,
Stefan

chris-rock
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 24. Jan 2009, 08:33

Hallo Stefan,

und was hälst du von so einen aktive PA-Set?

http://www.thomann.de/de/aktive_pa_komplettsets.html

Damit hast du das Geld für die Enstufe gespart und bist dennoch flexibel. Und meiner Meinung nach sind die Set`s klanglich top und haben nenn ordentlichen Wumms! :-)

Let´s rock!

Grüße
Chris

WenigWatt
Stammgast

#9 erstellt: 24. Jan 2009, 09:46

Hallo Stefan,
würde Dir auch mal einen Blick nach

da empfehlen.
Gruß Micha

Stefan65242
Schaut ab und zu mal vorbei

#10 erstellt: 25. Jan 2009, 11:06

Hallo,

danke für die links. Ich werde erstmal ein bischen stöbern und evtl. nochmal nachfragen, bevor ich mich in Sachen Lautsprecher entscheide.

Ich erinnere mich nämlich noch ziemlich unangenehm an den Kauf der PA-Endstufe... nachdem der NAD 216 sich dauernd abschaltete, landete ich bei Ebay bei einer PA-Endstufe von Omnitronic - ein Anfängerfehler, weiss ich jetzt auch - mit angeblichen 2x750W an 4 Ohm. Dieses Teil jedoch schaltete sich noch früher und öfter ab als die NAD 216, obwohl es doch fast viermal soviel Leistung bringen sollte !!! Also innerhalb von 14 Tagen zurückgegeben und dafür die Berhinger 1500 gekauft, die wirklich zuverlässig funktioniert.

So eine Fehlkauf-Erfahrung brauche ich bei bei den Lautsprechern wirklich nicht nochmal.

Viele Grüße,
Stefan

Toni_
Hat sich gelöscht

#11 erstellt: 25. Jan 2009, 12:19

Hallo zusammen,

wenn ich das jetzt so alles lese, komme ich auf
die Idee Aktien von Hörgeräte Herstellern zu kaufen ....

Gruß
Toni

Stefan65242
Schaut ab und zu mal vorbei

#12 erstellt: 15. Feb 2009, 13:21

Hallo,

weil mir die Musik im Wohnzimmer mit dem NAD 716 nun auf Dauer doch zu leise war, habe ich inzwischen Abhilfe geschaffen und recht günstig eine Yamaha MX-830 gekauft (davor hängt ein NAD 917). Damit ist Überlastung kein Problem mehr, und es klingt so, wie ich es mag: kalt, hart, trocken. Was Überlastung betrifft, muss ich jetzt wohl eher auf die Lautsprecher acht geben