Leistung Mc-Crypt PA-3000

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Warf384#
Inventar
#1 erstellt: 25. Jun 2010, 19:45
Da mein Selbstbau kaputt war habe ich einfach mal einen McCrypt PA-3000 bei E-bay für 30 € ersteigert. Natürlich wollte ich erstmal wissen, wie weit die Leistung unter den angegebenen 100 W Sinus liegt. Also kaufe ich mir 8 Keramikwiderstände mit 8 Ohm und 20 Watt und löte 2 Blöcke in Reihe mit jeweils 4 Widerständen parallel, sodass ich 4 Ohm habe und die Widerstände 160 Watt abkönnen. Dann schließe ich den Verstärker an den PC und an den Widerstandsblock an und spiele am PC ein 50 Hz Sinussignal ab. Am Widerstandsblock ist das eine auf "Ampere" gestellte Multimeter in Reihe mit den Widerständen, das Multimeter was die Volts messen soll natürlich parallel.

Dann dreh ich natürlich erstmal voll auf und gucke erstaunt auf die Anzeigen der Multimeter:
43,23 Volt
6,81 Ampere

Also fast 300 Watt SINUS pro Kanal.
Aber wenn man beide Kanäle aufdreht leuchten wohl die Clip-LEDs weil der Ringkerntrafo nur 700 VA liefert.

Für beide Kanäle hätte man dann ca 150W. Immer noch eine beachtliche Leistung dafür dass es ein McCrypt ist. Und dass nur 100 W angegeben sind. Hat jemand eine Ahnung warum?? McCrypt übertreibt ja sonst auch sogar mit RMS-Angaben.


[Beitrag von Warf384# am 25. Jun 2010, 19:46 bearbeitet]
agnes27
Stammgast
#2 erstellt: 25. Jun 2010, 19:55
Leistung eines Verstärkers bezieht sich auf einen angegebenen Klirrwert.

z.B.
Yamaha 497
Max. Ausgangsleistung (4 ohm, 1kHz, 0.7% THD, Max) 105 W + 105 W
THD (engl. total harmonic distortion) ist Gesamtklirrfaktor


[Beitrag von agnes27 am 25. Jun 2010, 19:56 bearbeitet]
Warf384#
Inventar
#3 erstellt: 25. Jun 2010, 20:03
100W sind bei einem Klirrfaktor von 0.05% angegeben, allerdings sind keine Leistungsangaben bei höheren Klirrfaktoren da. Mit welchem Klirrfaktor kann man bei 1.5-facherLesitung rechnen? (Eingangssignal 2 V)


[Beitrag von Warf384# am 25. Jun 2010, 20:03 bearbeitet]
agnes27
Stammgast
#4 erstellt: 25. Jun 2010, 20:59
Rein theoretisch rechnerisch: Keine Ahnung
Aber im Forum gibts Experten für sowas. Wobei Klirr realistisch zu berechnen sicher aufwendig ist, es wohl kommt auf die Bauteile im Signalweg und deren Verhalten, wenn sie außerhalb der Spezifikation betrieben werden, an.
Ich vermute (als Laie) mal, dass der Klirrfaktor recht steil ansteigt.

Aber 50 Hz sind m.M. nicht geeignet um Audio-Verstärker zu testen. Und das Testsignal muss natürlich sauber sinusförmig sein.
Warf384#
Inventar
#5 erstellt: 26. Jun 2010, 09:17
Ich werd mir einfach nochmal neue Widerstände holen und das ganze bei 2 kHz messen. Kann man den Klirrfaktor eiglich ohne Oszilloskop messen?
germi1982
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Jun 2010, 17:32
Nein....

Und was für ein Multimeter hast du benutzt? Hoffentlich eines das den Echteffektivwert anzeigt (True RMS). Ansonsten misst du nämlich nur Mist.

Und die Sinusleistung wird bei 1kHz gemessen, der Klirr muss kleiner 1% sein und der Wert muss für mindestens 10 Minuten gehalten werden.


[Beitrag von germi1982 am 27. Jun 2010, 17:33 bearbeitet]
Warf384#
Inventar
#7 erstellt: 27. Jun 2010, 18:34
Ein Voltcraft 4095.

Die Sinusleistung werd ich nochmal bei 1k messen sobald ich neue Widerstände habe.
ruesselschorf
Inventar
#8 erstellt: 27. Jun 2010, 19:48
Hello,

damit das Ergebnis realistischer wird, solltest Du bei einer Stereo-Endstufe beide Kanäle gleichzeitig belasten.
Ohne Oszilloscop oder gar Klirr-meßbrücke kannst Du mit folgender Methode den Klirreinsatz bei Nennleistung recht genau bestimmen:
(Gilt nur für Transistorverstärker!)
Parallel zu den Lastwiderständen schliest Du über einen 50-100 Ohm Widerstand als Abschwächer einen Lautsprecher oder HiFibox als Monitor an. Fahr den Amp nun mit einem 300-400Hz Sinus hoch, sobald der Ton ins metallische wechselt ist der Clippingeinsatz erreicht, 0,3-0,5% Klirr sind so gut hörbar.
Das Multimeter sollte True-RMS anzeigen....

Gruß, Helmut
Warf384#
Inventar
#9 erstellt: 15. Jul 2010, 22:23
Ab ca 100 Watt ist es leicht, bei 120 Watt schon stark verzertt bzw klirrt. ab 200 Watt klingt es dann wie ein reiner Rechteckton.
Bei Musik fängt er so bei 160 Watt an zu clippen.


Was mir noch aufgefallen ist: Der Verstärker scheint die Bässe herauszufiltern ab einer Stellung des Lautstärkereglers von ca 11 Uhr. Die Potis haben aber nur die üblichen 3 Kontakte und keinen Loudnessabgriff


[Beitrag von Warf384# am 15. Jul 2010, 22:25 bearbeitet]
Warf384#
Inventar
#10 erstellt: 27. Apr 2015, 21:37
Moin!

Ich weiß nicht wie, aber irgendwie bin ich gerade wieder auf diesen alten Beitrag von mir gestoßen und konnte nur den Kopf schütteln.

Das damals verwendete Multimeter zeigte mir tatsächlich lediglich den Spitzenwert an (Was mir schon daran hätte auffallen müssen, dass U, I und R nicht zusammenpassen)


Also habe ich die alte Endstufe (ja, die gibts noch!) mal rausgekramt und neu gemessen:

Die angegebenen 2 * 100 W RMS liefert die Endstufe nur bei knapp 10% Klirr und blinkenden Clipping-LEDs, sind imho also nicht mehr wirklich so brauchbar.
Erst bei nur ~ 74 Watt RMS pro Ausgang sinkt der Klirr auf akzeptable Werte unter 1 %.

Insgesamt ist das Teil also etwas schwach auf der Brust und hält die versprochene Leistung nur bedingt ein.
Trotzdem ein kleines Lob von mir:
Die Endstufe ist extremt robust und hat inzwischen auch das eine oder andere mal den mehrstündigen Betrieb bei Vollast überlebt.
Störgeräusche wie Eigenrauschen- und Brumm sind nur sehr leise.
Nur schade dass das durch den spannungsgesteuerten Lüfter, der ab ca. 2,8 Volt am Ausgang anspringt und dann unsäglich herumlärmt, wieder zunichte gemacht wird.


Empfohlenes Einsatzgebiet:
- Kleine, nicht allzu tief getrennte PA Tops auf kleinen Parties (Je nach Lautsprecher für max. 30 Personen)
- Abhörmonitore im Proberaum
- Verheizen von Messwiderständen
- Automatischer Lufterfrischer mit Duftaroma Flammschutzmittel
countD
Stammgast
#11 erstellt: 27. Apr 2015, 23:46
@agnes27:

z.B.
Yamaha 497
Max. Ausgangsleistung (4 ohm, 1kHz, 0.7% THD, Max) 105 W + 105 W


Hallo agnes. Ist das der RX497?
Gruß
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