Watt ist drin, Watt steht bloß drauf?

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Basti8290
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Nov 2010, 13:40
Hallo, habe mal ein/zwei Verständnisfragen:

Ein Stereo-Verstärker mit einer Leistungsaufnahme von z.B. max. 200W (vom Netzteil abgelesen), kann der 2x 120 Watt an die Lautsprecher liefern? Nein, oder? Hatte da nämlich so eine Diskussion

Anders herum, wenn ich 2 Verstärker habe, die beide die gleiche Lesitung an die LS liefern, bei dem einen steht eine Leistungsaufnahme von z.B. 400W max, bei dem anderen 800W. Verbraucht der mit 800W dann mehr Strom (schlechterer Wirkungsgrad)? Oder kann es dann gar nicht sein, dass die beiden Verstärker "nur" gleich viel Power liefern?
Rillenohr
Inventar
#2 erstellt: 09. Nov 2010, 18:07

Basti8290 schrieb:

Ein Stereo-Verstärker mit einer Leistungsaufnahme von z.B. max. 200W (vom Netzteil abgelesen), kann der 2x 120 Watt an die Lautsprecher liefern? Nein, oder? Hatte da nämlich so eine Diskussion


Ein Verstärker kann nicht mehr Leistung abgeben als er aufnimmt. Er wird immer weniger abgeben, weil er ja einen Eigenverbrauch hat.


Basti8290 schrieb:

Anders herum, wenn ich 2 Verstärker habe, die beide die gleiche Lesitung an die LS liefern, bei dem einen steht eine Leistungsaufnahme von z.B. 400W max, bei dem anderen 800W. Verbraucht der mit 800W dann mehr Strom (schlechterer Wirkungsgrad)? Oder kann es dann gar nicht sein, dass die beiden Verstärker "nur" gleich viel Power liefern?


Wenn 2 Verstärker gleicher Leistungsaufnahme unterschiedlich viel Leistung abgeben, dann ist in der Tat der Wirkungsgrad des Geräts mit der höheren Leistungsaufnahme schlechter. (Wirkungsgrad = Verhältis zw. aufgenommender und abgegebener Leistung).
Der Verstärker mit schlechterem Wirkungsgrad hat dann einen hohen Eigenverbrauch. Das kann ja z.B. auch an der Beleuchtung liegen, oder bei Röhrenverstärkern an der Heizung usw. Der Unterschied 400W/800W ist natürlich etwas hoch gegriffen.
Möller
Stammgast
#3 erstellt: 09. Nov 2010, 18:43
Klar kann ein Amp mit 100 Watt Leistungsaufnahme 120 Watt oder mehr, Impulsspitzen liefern.

Nur eben nicht lange, es müssen leisere Passagen folgen,
in der der Trafo die Elkos wieder aufläd,
sonst geht er in der Tat " in die Knie " bzw. Schutzschaltung.

LG Stefan
mentox76
Inventar
#4 erstellt: 09. Nov 2010, 18:50
Im allgemeinen redet man über Watt-Sekunden.. und mit Ausnahme der PWM-Amps kommt ein Verstärker nie über 60% Wirkungsgrad.. schon gar nicht wenn noch Beleuchtung und Vorverstärker etc intergriert sind.

Das es per Entladung der Kondensatoren zu einen Leistungsschub kommen kann ist unwahrscheinlich (@Möller), die Kondensatoren helfen eher dabei die Stromversorgung für diese Art von Implusleistungen stabiler zu gestalten. Wo 400 Watt rein gehen kommen 400 Watt raus.. allerdings nicht 400 Watt effektiv an den Lautsprechern sondern ein nicht zu kleiner Teil als Wärme...
Möller
Stammgast
#5 erstellt: 09. Nov 2010, 19:07
@menzox76,

kommt darauf an ob mann von einem "harten" Netzteil sprichst, so wie Du oder nem "weichen".

LG Stefan
mentox76
Inventar
#6 erstellt: 09. Nov 2010, 20:29
Möller nachdem ich mir dein Profil angesehen habe weiss ich das ich mit Dir besser einfach nur anstosse und nicht über Elektrotechnik und Physik rede
Basti8290
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Nov 2010, 22:11
Okay, danke für die Antworten
GlennFresh
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 09. Nov 2010, 22:24

mentox76 schrieb:
Möller nachdem ich mir dein Profil angesehen habe weiss ich das ich mit Dir besser einfach nur anstosse und nicht über Elektrotechnik und Physik rede :hail




Saludos
Glenn
Möller
Stammgast
#9 erstellt: 10. Nov 2010, 11:17
Guten Morgen Mentox76,

wenn ich was falsches geschrieben habe,
verbessere mic bitte.

LG Stefan
Passat
Inventar
#10 erstellt: 10. Nov 2010, 15:33
Die Leistungsaufnahme auf dem Typenschild ist nicht die maximale Leistungsaufnahme, sondern die Leistungsaufnahme nach IEC.

Deren Anforderungen sehen so aus:

Netzspannung +- 2%
Temperatur 15-35 Grad, vorzugsweise 20 Grad C
Messung 15 Minuten nach Einschalten
Messung mit Eingangssignal 1 KHZ
Messung mit Ausgangsleistung 50 mW (bei Surroundgeräten nur Frontkanäle aktiv).
Alle Lautsprecherausgänge mit Widerstand abgeschlossen, dessen Wert der erlaubten Minimalimpedanz entspricht.
Eingangssignal bei Receivern/Tunern = Antenne mit einem rauschfreien Signal, ansonsten Aux nach IEC 61938.


Und da hat dann ein Gerät schnell mal die 3-4 fache maximale Leistungsaufnahme gegenüber der Leistungsaufnahme, die auf dem Typenschild steht.

Grüsse
Roman
Rillenohr
Inventar
#11 erstellt: 10. Nov 2010, 15:41
Zumindest bei meinen Geräten steht bei der Leistungsaufnahme der Zusatz "max." dabei.


[Beitrag von Rillenohr am 10. Nov 2010, 15:50 bearbeitet]
detegg
Inventar
#12 erstellt: 10. Nov 2010, 15:49

Messung mit Ausgangsleistung 50 mW

... das wäre jetzt quasi Leerlauf?
Sorry - bin gerade etwas verwirrt

;-) Detlef
Passat
Inventar
#13 erstellt: 10. Nov 2010, 16:39
So steht es in der entsprechenden IEC-Norm drin!

Grüsse
Roman
Rillenohr
Inventar
#14 erstellt: 10. Nov 2010, 17:03
Das scheint etwas erklärungsbedürftig zu sein. Ich bin kein Elektrotechniker, nur Mechaniker, aber ich versuche das mal zu deuten - wenn du das nicht tust.
Es geht also um die Leistungsaufnahme bei 50mW Leistungsabgabe an die Boxen, nicht?
Was mag dann so größenmäßig auf dem Typenschild stehen? Vermutlich wenige Wättchen, oder? Die maximale Leistungsaufnahme dürfte dann beim ein oder anderen Gerät auch locker 10-20mal mehr sein (nicht nur 3-4mal). Der auf diese Weise ermittelte Wert ist dann sicher aufschlussreich zur Bestimmung des Wirkungsgrades.
Bitte korrigieren, wenn ich irre.

Ich denke, dass es in dem Thread eher um die maximale Leistung geht, und diese Angaben findet man ja auch.
Passat
Inventar
#15 erstellt: 10. Nov 2010, 17:45

Rillenohr schrieb:
Ich denke, dass es in dem Thread eher um die maximale Leistung geht, und diese Angaben findet man ja auch.


Stimmt, und eigentlich jedes Gerät erreicht mindestens die Herstellerangaben.
Meist sind es sogar 10-20% mehr.

Grüsse
Roman
Rillenohr
Inventar
#16 erstellt: 10. Nov 2010, 17:49
Fein, dann geht es mir wie Detlef, dann verstehe ich deinen Post nicht ganz.

Ob nun die max. Leistung auf den Punkt genau eingehalten wird, ist ja auch nicht entscheidend.

Das Thema war ja, ob an den Lautsprechern mehr ankommt, als über die Steckdose zugeführt wird.
Der Energieerhaltungssatz lässt grüßen!
detegg
Inventar
#17 erstellt: 10. Nov 2010, 20:04

Passat schrieb:
So steht es in der entsprechenden IEC-Norm drin!

Roman - bitte erkläre es mir!
Diese zitierte "Norm" wirft mein elektrotechnisches Grundverständnis komplett über den Haufen.

Danke
Detlef
Passat
Inventar
#18 erstellt: 10. Nov 2010, 20:36
Was soll ich da erklären?
Die IEC-Norm stellt die von mir zitierten Anforderungen.

Grüsse
Roman
boep
Inventar
#19 erstellt: 10. Nov 2010, 20:45
Hi Roman!

Wenn wirklich mit einer Leistungsabgabe von 2x 50mW getestet werden würde, hätte doch jeder Verstärker nur 5-6W Leistungsaufnahme auf dem Schildchen stehen.

Ich hatte die Angabe immer "unter Vollaussteuerung" gedeutet. Nur, dass da einige Hersteller schummeln und nur ein Kanal ansteuern, daher gibts Amps mit "2x 200W und 200W Leistungsaufnahme".


[Beitrag von boep am 10. Nov 2010, 20:46 bearbeitet]
Passat
Inventar
#20 erstellt: 10. Nov 2010, 21:06
Nö, ein üblicher HiFi-Vollverstärker nuckelt schon ohne Signal fröhlich 40-60 Watt aus dem Netz.

Im Übrigen geben einige Hersteller sogar beide Angaben, IEC und Max. in der Anleitung an.
Beispielsweise Yamaha RX-797:
Der hat 2x 160 Watt RMS an 4 Ohm.
Auf dem Typenschild steht die IEC-Leistungsaufnahme, die beträgt 260 Watt.
In der Anleitung wird zusätzlich die maximale Leistungsaufnahme genannt, und die beträgt 650 Watt!

Geht man von den 260 IEC-Watt aus, dann könnte man meinen, das die RMS-Leistung von 2x 160 Watt nicht stimmen kann.
Kennt man aber die max. Leistungsaufnahme von 650 Watt, dann sieht man, das die 2x 160 Watt RMS sehr gut passen.

Grüsse
Roman
detegg
Inventar
#21 erstellt: 10. Nov 2010, 22:12

Passat schrieb:
Auf dem Typenschild steht die IEC-Leistungsaufnahme, die beträgt 260 Watt.


Passat schrieb:
Die Leistungsaufnahme auf dem Typenschild ist nicht die maximale Leistungsaufnahme, sondern die Leistungsaufnahme nach IEC.

Deren Anforderungen sehen so aus:

Netzspannung +- 2%
Temperatur 15-35 Grad, vorzugsweise 20 Grad C
Messung 15 Minuten nach Einschalten
Messung mit Eingangssignal 1 KHZ
Messung mit Ausgangsleistung 50 mW (bei Surroundgeräten nur Frontkanäle aktiv).
Alle Lautsprecherausgänge mit Widerstand abgeschlossen, dessen Wert der erlaubten Minimalimpedanz entspricht.
Eingangssignal bei Receivern/Tunern = Antenne mit einem rauschfreien Signal, ansonsten Aux nach IEC 61938.

250W / 0,05W sind ungefähr 5.000 / 1

;-) Detlef
hf500
Moderator
#22 erstellt: 10. Nov 2010, 23:12
Moin,
so ziemlich alle Verstaerker der ueblichen Klasse-B Bauart sind bei mir noch nie auf den Trichter gekommen, z.b. 250W fuer 2x 50mW zu ziehen.
Das wuerde bedeuten, dass diese 250W komplett schon im Leerlauf in Waerme umgesetzt werden, was man deutlichst wahrnehmen koennte. Mit dem Ruhestrom werden in der Regel weniger als 10W umgesetzt, der Rest des Verstaerkers (also Vor- und Hauptverstaerker) kommt mit einer aehnlichen Leistung aus. So liegt denn die Leistungsaufnahme fuer die Masse der Geraete unter 50W bei Leerlauf oder kleinen Ausgangsleistungen.

Irgendwie gibt es dafuer fuer mich noch weiteren Klaerungsbedarf.

73
Peter
Basti8290
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 14. Nov 2010, 00:49

Rillenohr schrieb:

Das Thema war ja, ob an den Lautsprechern mehr ankommt, als über die Steckdose zugeführt wird.
Der Energieerhaltungssatz lässt grüßen!


Energieerhaltungsatz ist schon klar, aber für mich war eher die Frage, ob man die Rechnung wie folgt aufstellen kann:

Leistung die an den Lautsprechern ankommt =

Maximale Leistungsaufnahme "minus" Verluste (Wärme etc.)


Oder ob diese beiden Wattangaben nicht einfach miteinander zu verrechnen sind/ 2 verschieden Paar Schuhe....

Die Vermutung, dass man das nicht einfach verrechnen kann kam zum Teil auch daher, dass ich schon Verstärker gesehen habe, wo eine Leistungsaufnahme von z.B. 200W draufstand, der aber 2x 120W bringen sollte.

Das Problem scheint sich ja aber mit der Erklärung zu Leistungsaufnahme nach IEC-Norm und max. Leistungsaufnahme erübrigt zu haben
boep
Inventar
#24 erstellt: 14. Nov 2010, 01:10

Basti8290 schrieb:
Die Vermutung, dass man das nicht einfach verrechnen kann kam zum Teil auch daher, dass ich schon Verstärker gesehen habe, wo eine Leistungsaufnahme von z.B. 200W draufstand, der aber 2x 120W bringen sollte.

Das Problem scheint sich ja aber mit der Erklärung zu Leistungsaufnahme nach IEC-Norm und max. Leistungsaufnahme erübrigt zu haben :prost


Das Ding bei Versärkern mit o.g. Eckdaten ist einfach nur, dass einige Hersteller die Ausgangsleistung nur eines Kanals messen. Dem einen Kanal gehts sehr gut wenn er 120W abgeben soll und ein 200W Netzteil nur für sich hat.

Wird dann in der Praxis der 2. Kanal angesteuert, siehts schnell ganz anders aus. Dann hat man nen 2x 80W o.Ä. Amp...
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