CD leiser als Phono an AVM Vorstufe?

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Jaws1974
Stammgast
#1 erstellt: 23. Okt 2011, 15:03
Hallo an alle Forumsmitglieder.
Ich besitze seit kurzer Zeit eine rund 25 Jahre alte AVM "Vorstufe" (Diejenige, die auch so hieß.)
Nun ist es so, dass meine LPs (Thorens 147 mit Goldring IGC 920) mehr Pegel haben und weit voller klingen als CDs (gleiche Alben).
Mein CD-Spieler ist ein Marantz CD 5004.
Getestet habe ich das ganze mit den Alben "Love Supreme" von John Coltrane und "Eve" von Alan Parsons Project.
Ich war bisher eigentlich immer der Meinung, dass der Pegel bei CDs höher sei. So auch hier im Forum nachgelesen.
Ach ja: Als Endstufe dient eine ältere Denon POA 800.

Der Klang der LPs ist phänomenal, der der CD im Vergleich ok, aber eben leiser und weniger voluminös.
Die Frage ist also: Ist das normal oder stimmt was nicht mit der Vorstufe?
Wär klasse, wenn jemand einen Rat hätte.
Grüße Bernd
Albus
Inventar
#2 erstellt: 24. Okt 2011, 11:17
Tag,

um eine brauchbare Annäherung zu versuchen, benötigte man das Material für einen Vegleich der Hardware-Spezifikationen des Equipment-Arrangements; insbesondere die Größen von Eingangsempfindlichkeiten und Verstärkungsfaktoren. Geben die verfügbaren BDAs diese elementaren Daten her? Der Tonabnehmer, macht den Anfang, ist von der lauten Sorte (5 mV bei 5 cm/s), das allein kann es aber nicht sein (im Hinblick auf einen Unterschied CD : Vinyl).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 24. Okt 2011, 11:25 bearbeitet]
Jaws1974
Stammgast
#3 erstellt: 24. Okt 2011, 20:50
Problem ist, dass ich die Vorstufe gebraucht und günstigst erworben habe und die BDA fehlt.
Hab jetzt mal gegoogelt und folgende Angaben gefunden:

Laut Datenblatt:
Empfindlichkeit:
Hochpegel 200mv/47kOhm
Phono-MM 1,5mV/47kOhm
Störabstände:
Hochpegel 97db/100db(A)
Phono-MM 79db/85db(A)
Ausgangsimpendanzen:
Hauptausgänge: 220 Ohm
Übersprechen (????)
CD > 70db
Aufnahme > 77db
Frequenzgang:
Phono 30Hz-20kHz
Hochpegel 0 Hz-200khz

Beim CD-Spieler steht Folgendes:
Frequenzgang 20 Hz - 20 kHz
Dynamikbereich 100 dB
Signal-Rauschabstand110 db

Zum Tonabnehmer finde ich Folgendes(engl. BDA):
Frequenz: 20Hz-20 khz
Empfindlichkeit: 6,5mV rms+-1,5db at 1kHz and 5cm/s
Load resistance: 47 kOhm
Load capacitance: 150-200pF
Internal inductance: 570 mH at 1kHz

@Albus: Hilft das weiter?? Da absolut nicht der Hifi-Experte bin, hab ich einfach mal alle Daten, die möglicherweise wichtig sind aufgelistet.
Danke schonmal.

Grüße Bernd
Albus
Inventar
#4 erstellt: 24. Okt 2011, 21:26
Tag,

aha, das ist in Richtung meiner vorlaufenden Vermuterei: es handelt sich zunächst um einen Fall eines ungewöhnlich lauten Tonabnemers (6,5 mV, typisch 4-5 mV, Bezugsschnelle wie üblich 5 cm/sec.) bei ungewöhnlich hoher Phono-Verstärkung (133x, typisch 60-100-fach) einerseits, andererseits bei untypisch geringer Eingangsempfindlichkeit des Hochpegel (hier 200 mV für Nennleistung, typisch 120-150 mV).

Erste Zwischenmarke: Aus dem Phono-Modul kommt eine untypisch hohe Spannung; bei üblichem Plattenaufsprechpegel (10 cm Schnelle) kommt da eine Basis heraus von ~1,73 Volt! Grobe Rechnung: 6,5 : 5 = 1,3 x 10 = 13 x 133 = 1,729 Volt; das landet vom Phonoausgang im Eingang zum Hochpegelzweig.

Zweite Marke: Gängige CDs, Loundness war beiseite (die liefern dann die maximalen 2,0 Volt), sind mit Referenz-Pegel von -15 bis -20 dB gemacht (d.i. eine mittlere Basis von ca. 340 bis 200 mV). Der Hochpegeleingang verlangt ein höheres Spannungsniveau, nämlich 200 mV (siehe die technischen Daten).

Konklusio: Es ist kein Wunder dass hier die hoch verstärkte Plattenwiedergabe lauter heraus kommt als die CD-Wiedergabe. Es sei denn, man macht mit einer tasächlich auf 0 dBFS (full scale) ausgesteuerten CD eine passende Vorverständnisprobe.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 24. Okt 2011, 21:30 bearbeitet]
Jaws1974
Stammgast
#5 erstellt: 24. Okt 2011, 21:55
Vielen Dank Albus,

es ist also soweit alles in Ordnung, wenn auch untypisch.
Naja, dreh ich halt bei CD ein wenig lauter.
Auf jeden Fall hören sich die LPs wirklich fantastisch an, mit einer unglaublichen Räumlichkeit. Da ging die CD einfach etwas unter.

Grüße
Bernd

P.S.: Nochmal danke für die genaue Ausführung. Da hab ich echt wieder was gelernt.
shabbel
Inventar
#6 erstellt: 26. Okt 2011, 10:57
In Deinem Fall hast Du ein Paradebeispiel dafür, warum Vinyl besser als CD ist.
andre11
Inventar
#7 erstellt: 26. Okt 2011, 13:27
...oder das die lautere Quelle grundsätzlich als dynamischer ermpfunden wird.
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