AVR als Vorstufe im Stereobetrieb oder lieber zusätzlichen Vorverstärker?

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M.Cremaster
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 01. Sep 2018, 20:29
Hallo,


wie der Titel andeutet, stellt sich mir die Frage, ob ich meinen NAD T 747 als Vorstufe für meine Ayre V5XE behalten soll oder ob ich klanglich zugewinne, wenn ich eine reine Stereovorstufe verwende.

Ich bin mir der Zwiespältigkeit des Themas durchaus bewusst. Dennoch habe ich eine Rotel Vorstufe ausprobiert, mit der es im Verbund zwar im Mittenband noch transparenter, durchhörbarer und der Hintergrund noch stiller wurde, aber Stimmen und Instrumente klangen sehr frisch, dünn, silbrig. Vielleicht erzeugen Rauschen und erhöhter Klirr ja tatsächlich unter Umständen für kompakteren, verwascheneren und dadurch subjektiv weicheren Klang. Ich stehe allerdings auf warmen Klang und bin schon der Überzeugung, mit der Elektronik kleine, aber deutlich wahrnehmbare Unterschiede im Entspannungsgrade zu erwirken. Ich sage bewusst nicht Tonalität, denn linear sollte die Vorstufe schon sein. Jedenfalls klingen Stimmen und Instrumente über den NAD 747 an der Endstufe wärmer, intensiver, irgendwie bekomme ich emotional mehr Zugang zur Musik als mit dem sehr sauberen, objektiv vielleicht besseren Klang der Rotel.

Wie könnte ich diese Emotionalität noch weiter steigern ohne Höhen zu verschlucken, über k2 Klirr von Röhren in der Eingangsstufe?

Welche Vorstufe bis 1000 Euro Neupreis bietet möglichst viel typischen Röhrenklang? Ich kenne Röhren-Pres, die ich von Halbleitern nicht hätte unterscheiden können, von Octave oder Croft etwa. Recht nüchtern und drahtig....

Ich hatte mal eine AMC, sind die Vincent Hybrid Teile ähnlich mellow und warm? Wer hat dbzgl. Erfahrungen?

Um bei Transen Pres zu bleiben: Gibt es dort Möglichkeiten außer EQs, den Klang wärmer zu gestalten? Etwa mit einer älteren Sugden oder Atoll Vorstufe oder lohnt sich für mich ein Umstieg wirklich nur, wenn es eine Röhre wird und für die sandene Vorverstärkung tut es ebenso gut der NAD?

Der klingt tatsächlich wärmer und harmonischer, gefälliger als die analytische Rotel.

Vielleicht ist das technisch nicht haltbar, wenn ich das so formuliere. Ich möchte niemanden provozieren.

Vielen Dank für alle konstruktiven, auch kritischen Ideen und Denkanstöße!


[Beitrag von M.Cremaster am 02. Sep 2018, 17:38 bearbeitet]
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#2 erstellt: 02. Sep 2018, 17:25
Hallo

Ich würde dir für deinen Anspruch, Geschmack und Budget die große Vorstufe von Project ans Herz legen. Also die Project Pre Box RS bzw deren Bruder mit extrem aufwendigen DAC Project Pre Box RS Digital wenn dir ein Analogeingang ausreicht. Aber diese Geräte bitte nur mit dem guten Linearnetzteil Power Uni One betreiben. Neu zusammen für ca 1200,- für die reine Pre Box RS plus Netzteil aber gebraucht erheblich günstiger u finden.
Das Ergebniss ist ein wunderbarer 3D Klang mit großer Bühne und bis in die hintersten Ecken ausgeleuchteter Raumeindruck mit großer Musikalität.
Im Vergleich zu einer AVM V30 ist bei der Project die Verarbeitung sogar fast besser und das Klangerlebniss einfach musikalischer.
Und bei der Pre Box RS Digital kannst du sogar von Röhre auf Transistor umschalten. Beides in Class A

lg Carsten


[Beitrag von Fan_großer_Schwingspulen am 02. Sep 2018, 17:26 bearbeitet]
M.Cremaster
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Sep 2018, 17:36
Vielen lieben Dank Carsten,


die RS hatte ich au schon im Visier, allerdings meinst du die RS Digital, die DACs benötige ich nicht, die normale RS würde reichen. Da kann ich zwar nicht umschalten, aber das ist nicht schlimm.

Die Serie hatte ich mal mit Blumenhofer Hörnern erlebt. Meine Lautsprecher sind der Genuin nicht unähnlich. Ebenfalls saubere Hörner.


Glaubst Du, dass ich mit der Project besser fahre als mit einer Vincent SA 32, einer AMC CVT 1030 MK 2 oder der kleinsten Croft in Bezug auf Luftigkeit, losgelöster, ätherischer Klang und Röhrenschmelz?

LG

Benjamin
M.Cremaster
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 02. Sep 2018, 17:40
Tausend Dank für den Tipp! Digitale Eingänge benötige ich keine, mindestens jedoch 4 analoge. Die RS hat 3 symmetrische und drei asymmetrische.


LG

Benjamin
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#5 erstellt: 02. Sep 2018, 18:06
Kenne die anderen Vorstufen nicht persönlich aber die Project umso besser und diese hat schon viele Vergleiche erlebt. Sie ist leicht charmant abgestimmt und trotzdem schön klar. K2 dominiert hier und dies sorgt für die große Bühne. Es gibt keine Verluste wenn man sie überbrückt und die Quellen direkt an die Endstufen legt aber der Spaßfaktor steigt mit ihr.
Aber wie gesagt, bitte nur mit dem guten Netzteil.
Habe die RS zu den Mitteldeutschen Hifitagen ebenfalls an den großen Blumenhofer LS gehört und dies war beeindruckend. Vorallem die unglaubliche Raumtiefe fiel hier auch sofort ins Ohr.
Für das Geld wird man kaum was bessers finden und wenn ich schaue was andere Hersteller wie AVM oder Octave für ähnliche Hybritvorstufen verlangen, ist es schon toll was Project hier bietet.
Auf der Messe wurde gesagt, daß der Project Inhaber in Östereich privat ein großer Fan von Audio Research Vorstufen ist und seinen Entwicklern eine Audio Research als Vorlage für die RS hinstellte mit dem Auftrag so weit wie nur möglich an diesen Klang heranzukommen.


[Beitrag von Fan_großer_Schwingspulen am 02. Sep 2018, 18:07 bearbeitet]
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#6 erstellt: 02. Sep 2018, 18:10
für 30 Euro Aufpreis gibt es auch noch die edle und praktische Alu FB dazu. Die kleine Originale ist nicht besonders .
M.Cremaster
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 02. Sep 2018, 18:28
Hach, so ein Zufall, dann haben wir uns wohl verpasst.

Ich habe lange im obersten Stockwerk gehört. Meine Hörner klingen etwas weicher, aber ansonsten recht ähnlich.

Nun gut, meine Entscheidung ist gefallen.

LG

Benjamin
Dadof3
Moderator
#8 erstellt: 04. Sep 2018, 11:09

M.Cremaster (Beitrag #1) schrieb:
Vielleicht ist das technisch nicht haltbar, wenn ich das so formuliere. Ich möchte niemanden provozieren.

Mit Röhrenvorstufen kann man durchaus den Klang beeinflussen, gerade in die Richtung, die du dir wünscht.

Die Erfahrungen, die du im Vergleich NAD vs. Rotel gemacht hast, würde ich aber mal in einem Blindtest verifizieren wollen. Ich vermute, dass sich das dort nicht bestätigen wird. So eine Erfahrung kann auch ganz hilfreich sein bezüglich der Auswahl der richtigen Röhrenvorstufe.

So weit zu den technischen Überlegungen. Letztlich musst du aber das Gerät finden, mit dem du dich wohlfühlst, und da ist es dann egal, ob das Wohlgefühl eine technische Grundlage hat oder auf Einbildung basiert.


[Beitrag von Dadof3 am 04. Sep 2018, 11:10 bearbeitet]
Sockenpuppe
Gesperrt
#9 erstellt: 04. Sep 2018, 18:41
@M.Cremaster

Mir ist beim schmökern aufgefallen, dass du in LE beheimatet bist, soweit diese Information noch aktuell ist. Sollte dem so sein könnte ich dir anbieten eine Audreal XA 3200 Mk II zum Test beizusteuern, sofern Interesse besteht. Diese steht zwar nicht zum Verkauf, bringt aber evtl. Licht ins Dunkel.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass diese seit dem Kauf ungenutzt - bis auf einem Probelauf - in der Verpackung schmachtet.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 04. Sep 2018, 23:48 bearbeitet]
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#10 erstellt: 04. Sep 2018, 18:56
da sind wir jetzt wohl schon drei Leipziger
Dadof3
Moderator
#11 erstellt: 04. Sep 2018, 21:45
LE steht für mich für Leinfelden-Echterdingen ...
Fan_großer_Schwingspule...
Inventar
#12 erstellt: 04. Sep 2018, 22:22
ich meinte Sockenpuppe,den Themenersteller und mich

Mit deinen Blindtests gehe ich leider auch bei Vorverstärkern überhaupt nicht mit da die Unterschiede hier manchmal noch krasser sind wie bei den End- bzw Vollverstärkern.
Aber deswegen kann man trotzdem mal ein paar gute Vorschläge machen welche hier weiter helfen.
Sockenpuppe
Gesperrt
#13 erstellt: 04. Sep 2018, 23:45
@Dadof3

So schön Baden-Württemberg auch sein mag, bin ich doch ein Kind des Ostens.

mit frdl. Gruß


[Beitrag von Sockenpuppe am 04. Sep 2018, 23:54 bearbeitet]
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