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Klangqualität alter Verstärker aus den 90ern (altersbedingt)+A -A |
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Autor |
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löw
Ist häufiger hier |
11:01
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#1
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Hallo zusammen, wir überlegen bzw. planen, einen Hörraum im Stil der 90er einzurichten :). Haben noch nicht angefangen, weil es schon bei der technischen Ausstattung mit den Fragen anfängt. Es gibt ja allerlei alte Verstärker, CD-Player und Lautsprecher aus der Zeit, da werden wir sicher fündig, vermutlich Harman Kardon oder Marantz. Nun bin ich leider 0% Bastler. Kann also nicht mal einen Verstärker öffnen und nachsehen, was da kaputt sein könnte. Daher würden wir vermutlich auch von einem Händler ein Gerät kaufen, von dem wir wissen, dass es - Stand jetzt - funktioniert. Ich habe aber in den letzten Wochen zufällig mal gelesen, dass es bei Verstärkern aufgrund des Alters zur Verschlechterung des Klangs kommen kann. Wir suchen einen normalen Stereo-Verstärker, keinen Röhrenverstärker. Ist das eine Urban Legend wie beim Einspielen von Kabeln oder dem wochenlangen Anlassen des Verstärkers für besseren Klang? Natürlich kann ein alter Verstärker kaputt gehen, das wäre kein Problem, weil man es ja direkt merkt und dann zur Reparatur geben kann. Also dass eben Bauteile ausfallen. Aber welche Bauteile könnten bei normalen Verstärkern wirklich den Klang verändern nach 30 Jahren? Denn wenn wir einen 90er Verstärker kaufen, wollen wir nicht immer darauf achten müssen, ob er auch nach einem Jahr noch gut klingt :). |
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dan_oldb
Inventar |
11:25
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#2
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Z.B. können ausgetrocknete Kondensatoren durchaus Auswirkungen auf den Klang haben. Entweder überholtes Gerät kaufen oder vom Händler wegen Rückgaberecht, aber es kann natürlich trotzdem jederzeit etwas passieren. |
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Apalone
Inventar |
12:13
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#3
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
... was nicht immer problemlos möglich sein wird. ![]() |
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löw
Ist häufiger hier |
12:20
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#4
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
danke, gibt es bestimmte Kondensatoren, wo das Austrocknen weniger wahrscheinlich ist oder eben besonders häufig? und gibt es noch andere klangrelevante Bauteile bei Alterung? |
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pogopogo
Inventar |
12:22
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#5
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Das ist eine gute Frage. Auf jeden Fall kommt es auf das Design und die verwendeten Bauteile an. Datenblätter geben teilweise Hinweise darauf, inwieweit sich Bauteile über die Jahre hinweg verändern dürfen, wenn sie innerhalb ihrer Spec betrieben wurden. |
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Padang_Bai_
Stammgast |
12:36
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#6
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Handel mit und Reparatur von Vintage Hifi: ![]() Falls es in Deiner Reichweite liegt, die haben auch ein Vintage Studio VG |
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marantz-fan
Inventar |
14:43
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#7
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Schau doch mal bei der HiFi Zeile vorbei. Soll auch eine gute Adresse sein, um einen revidierten Klassiker zu kaufen. ![]() Ist natürlich teurer als ein Flohmarktfund, aber dafür erhält man ein Gerät, an dem man wieder lange Freude haben sollte, da "kritische Bauteile" schon prophylaktisch getauscht wurden. ![]() |
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pogopogo
Inventar |
15:23
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#8
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Es geht hier ja nicht nur um kritische Bauteile, sondern um Klangveränderungen. |
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marantz-fan
Inventar |
15:27
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#9
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Die Klangveränderungen entstehen eben durch alternde Bauteile wie etwa mit der Zeit eintrocknende Kondensatoren. Wenn die alle getauscht sind, sollte es wieder klingen wie das Neugerät seinerzeit. Das ist ja der Sinn der Sache. |
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pogopogo
Inventar |
15:37
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#10
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Nicht nur Kondensatoren driften. Quasi altern alle Bauteile, sonst würde es ja auch nie Ausfälle an unterschiedlichsten Stellen bei normalen Gebrauch geben. |
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Speed_King
Stammgast |
15:44
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#11
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Wenn man sich die Preise für Gebrauchtgeräte aus den Neunzigern anschaut, dann erkennt man, dass das nicht plausibel sein kann. Da driftet außer den langsam austrocknenden Pufferkondensatoren gar nichts. Habe hier zwei Uher UMA 200, Baujahr 1990 / 1991 laut Hifi-Wiki. Da musste ich nur mal ein Relais wieder flottmachen, sonst nichts. Nicht alles, was heiße Luft macht, ist ein Föhn. |
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marantz-fan
Inventar |
15:45
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#12
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Deshalb habe ich die Kondensatoren (sind m.W. die hauptsächlich verantwortlichen) ja auch nur als Beispiel genannt. Bin selbst kein Elektroniker, von daher ist die Diskussion jetzt müßig. Wenn man einen Klassiker möchte, würde ich als Laie immer ein komplett revidiertes Gerät kaufen - ich denke, ein Profi weiß schon, welche Teile es zu ersetzen gilt. [Beitrag von marantz-fan am 16. Mai 2025, 15:46 bearbeitet] |
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löw
Ist häufiger hier |
16:02
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#13
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Hallo und danke für die vielen Antworten. Ich hoffe, es ist ok, dass ich mich für diesen technischen Aspekt interessiere, obwohl ich kein technisches Wissen habe. Meine Frage ging ja bewusst nicht in die Richtung einer Kaufberatung. Sondern ich hatte das so nebenbei mal mitgekriegt und ich finde es (auch rein unabhängig von unseren Planungen) einfach interessant, was da dran sein könnte. Für mich muss auch nicht unbedingt alles generalüberholt sein, es darf schon noch etwas Originales dran sein :), das mit dem Händler habe ich nur erwähnt, um zu sagen, dass ich eben in keinem Fall selbst prüfen und reparieren kann. Die Kondensatoren sind also das einzige Bauteil, was nun als "theoretisch im Klang alternd" genannt wurde. Gibt es da verschiedene Arten von Kondensatoren, also kann man vom Kondensator-Typ darauf schließen? Was wären hier Stichwörter, die man in alten Anleitungen suchen könnte? |
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Speed_King
Stammgast |
16:20
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#14
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Da geht es hauptsächlich um den Puffer für Impulsspitzen. Je näher man am Volllastbetrieb ist, desto relevanter wird das überhaupt. Bei Zimmerlautstärke oder auch mal etwas drüber wird es nicht auffallen. Die alten "Eisenschweine" waren meist großzügig dimensioniert. |
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löw
Ist häufiger hier |
16:33
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#15
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Hallo, ist hier dann der µF-Wert relevant, und betrifft dies nur die Elko-Kondensatoren bzw. vermutlich nur einen, also den "Haupt-Kondensator"? |
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Speed_King
Stammgast |
16:54
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#16
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Genau. Den könnte man bei Interesse sogar mit einem LCR-Meter messen und abgleichen. |
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löw
Ist häufiger hier |
17:08
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#17
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Danke, und was wäre dann "großzügig dimensioniert" ? |
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Rabia_sorda
Inventar |
17:25
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#18
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Das sind dann aber die Puffer- und Sieb-Elkos im Netzteil und nicht die Koppel-Elkos in den Signalwegen. Bei defekten Elkos im Netzteil führt es zu diesem genannten Klangbild:
Was dann ein Clipping wäre und sich durch weniger Lautsprecher-Kontrolle bis hin zu Verzerrungen äußert und dabei Netzteil, Lautsprecher + Endstufe zerstören kann. Aber durchaus kann es dabei auch zu einem leichten bis sehr starken Grund-Brummen in den Lautsprechern führen - je nachdem wie stark die Elkos ausgetrocknet sind. Bei Koppel-Elkos wird der Klang "muffig", leiser oder auch ganz tot - je nachdem wie stark die Elkos ausgetrocknet sind. Es gibt neben den ausgetrockneten Elkos aber auch Elkos die auslaufen und mit ihrem Elektrolyt andere Bauteile und Leiterbahnen zerstören können, denn je nach Hersteller und Bj. ist das Elektrolyt ätzend. Man siehe sich dazu nur mal die verursachten Schäden von z.B. den ELNA Duorex II an ![]() Und zu der Austrocknung und der Inkontinenz gibt es auch noch den ESR von Elkos zu berücksichtigen. Aber das würde hier jetzt zu technisch werden .... Übrigens altern auch Widerstände, resp. Sicherungswiderstände. Alle anderen Bauteile sind zwar auch von einer Alterung betroffen, aber im Ggs. zu Elkos und Widerständen ist dies irrelevant. [Beitrag von Rabia_sorda am 16. Mai 2025, 17:38 bearbeitet] |
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Speed_King
Stammgast |
17:31
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#19
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Damit meine ich, dass es unter Normalbedingungen kaum etwas ausmacht, wenn diese Kondis nur noch 50 % ihrer aufgedruckten Nennkapazität haben. Solange nicht hörbar ein offensichtlicher Defekt vorzuliegen scheint, würde ich all dem nicht weiter nachgehen. |
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löw
Ist häufiger hier |
17:35
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#20
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
wie viele Koppel-Elkos gibt es bei so einem 90er Verstärker, und was wäre ein Qualitätsmerkmal (auch hier µF?). Natürlich kann es auch generell Defekte geben, die merkt man dann ja aber, und bei einem vom Händler gekauften Gerät sollte ja alles Sichtbare behoben sein. Daher geht es mir um die nicht sichtbaren Alterungserscheinungen (Klangänderung). Da weiß ich nun immerhin schonmal zwei Kondensator-Typen :). |
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Rabia_sorda
Inventar |
17:58
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#21
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Das kann man nur pauschal sagen, denn je nach technischer Umsetzung gibt es da halt mehr oder weniger. Also grob gesagt ab ca. 10 Stk. bis "unendlich".
Was hat denn die Kapazität (µF) mit der Qualität am Hut?
Sichtbare, ja, wahrscheinlich könnte es evtl. so sein .... ![]()
Diese "Erscheinungen" kann man nur durch reichliche Messungen herausfinden. Wenn das ein Händler zuvor tätigen würde, würden damit etliche Stunden Arbeitszeit zusammenkommen und diese willst du garantiert nicht mehr bezahlen wollen.
Das hat mit Kondensator-Typen nichts zu tun, sondern einfach nur am Anwendungsbereich. |
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löw
Ist häufiger hier |
18:07
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#22
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Naja, bin trotzdem weitergekommen, denn ich wusste ja gar nix über diese Klangverschlechterung, die man bei alten Verstärkern evtl. zu erwarten hat. Hätte auch sein können, dass es gar nicht stimmt, sondern ein Verstärker nur entweder geht oder nicht geht. Nächste Frage war dann, welche Komponenten denn für Klangänderung anfällig sind, und hier habe ich zwei Kondensator-Anwendungsbereiche neu kennengelernt :). Die µF habe ich nur erfragt, weil ich nicht wusste, ob vielleicht da ein Vorteil drin liegen könnte, wenn viel µF vorhanden ist und dann etwas fehlt (austrocknet), dann immer noch was übrig ist. Scheint nicht so zu sein. |
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pogopogo
Inventar |
18:10
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#23
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Auch Halbleiter altern/driften. Materialermüdung (Kristallgitterdefekte im Halbleitermaterial, ...) ist u.a. ein Thema, z.B. durch eine Dauerbelastung, Hitze durch lange Betriebsdauer und/oder schlechte Belüftung herbeigeführt, was auch zu einem Driften der Kennwerte führen kann (Gain, Sperrstrom, Schaltgeschwindigkeit, Schwellspannung, ...). |
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Rabia_sorda
Inventar |
18:13
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#24
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Genau. Kann sein oder auch nicht.
Kommt ganz auf das Einsatzgebiet eines Elkos an - nichts weiter. In der Regel haben aber Puffer-/Sieb-Elkos eine weitaus höhere Kapazität als Koppel-Elkos. [Beitrag von Rabia_sorda am 16. Mai 2025, 20:37 bearbeitet] |
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löw
Ist häufiger hier |
18:21
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#25
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Am Ende bleibt natürlich irgendwie die Frage im Raum: Will man einen neuen Verstärker, einen original aus den 90ern oder einen komplett generalüberholten alten Verstärker, bei dem aber auch klangrelevante Bauteile erneuert wurden, die ggf. nicht so abgestimmt oder gebaut sind heute, wie es damals beim Original-Verstärker eben gemacht wurde. Das Optimale wäre natürlich, wenn möglichst viele Bauteile noch gut erhalten ist und (fast) gar nicht getauscht werden musste - das ist theoretisch auch möglich bei guter Lagerung/Behandlung des 90er Verstärkers, oder? Also gibt es bei Retro-Händlern auch mal so Angebote wie "erhalten fast wie damals" ? (gilt natürlich auch für Lautsprecher und CD-Player, aber keine Sorge, habe nur Fragen zum Verstärker...). |
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Rabia_sorda
Inventar |
19:40
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#26
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Ich erneuere Elkos erst, wenn sie optisch auffällig sind und/oder mir der Klang nicht zusagt. Ansonsten gibt es da keinen Handlungsbedarf (so sehen es auch garantiert zu 98 % die Händler). Wenn es ein sehr "übersichtlicher" (= servicefreundlicher) Stereo-Verstärker ist, dann kann man auch in einer guten Std. alle Elkos erneuern und das kommt bei mir auch hin und wieder vor. |
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*hannesjo*
Inventar |
19:51
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#27
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Mein Grundig Fine Arts A 9000 macht seine Sache vorzüglich, befindet sich optisch im Museumszustand. Gekauft habe ich die komplette Fine Arts Anlage vor 35 Jahren " Anno 1990 " , Revox musste gehen , und die " schöne " Grundig Fine Arts kam ... konnte den knackigen Industrie-Look von ReVox nicht mehr sehen. 🤭 Die komplette Anlage läuft immer noch ohne Probleme - ohne Revision, ohne technische Wartung. ![]() [Beitrag von *hannesjo* am 16. Mai 2025, 19:59 bearbeitet] |
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_ES_
Administrator |
19:52
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#28
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Das ist vielleicht in der Metrologie von Interesse bzw ganz bestimmt(Messgenauigkeit/Drift) und auch in der Leistungselektronik (Versorgungen von mehreren kW bis MW, 24/7 Betrieb unter Volllast) aber für diesen Bereich in dem wir uns befinden, ist das irrelevant und schon gar nicht was "Klangveränderung" angeht. Es wäre nett wenn hier entsprechend keine Verwirrung mehr gestiftet wird, Danke. |
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Rabia_sorda
Inventar |
20:09
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#29
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Danke ES. Ich wollte dazu ja (besser) nichts schreiben ![]() Dazu hatte ich dies ja schon erwähnt:
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dialektik
Inventar |
20:16
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#30
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Ich kann da nur ähnliches Berichten von Tandberg Receiver von 1980 - wurde nach 25 Jahren aus anderen Gründen als Alterung ersetzt. Auch meine Rotel Verstärker haben 25 Jahre ohne jegliche Alterserscheinungen (betrifft auch Potis und Relais) besten Sound geliefert ![]() |
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löw
Ist häufiger hier |
21:06
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#31
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Das ist ja auch mein Eindruck, dass man da noch schön Musik hören kann mit "Vintage". Nur scheinen ja manche Geräte / Hersteller da bessere Bauteile verwendet zu haben, weil manche Verstärker scheinbar ewig halten und manche früher den Geist aufgeben. Klar, das ist immer so bei Technik, aber meine Vermutung war eben, dass es auf einen bestimmten Typ / Hersteller von Kondensatoren ankommt, damit er lange lebt. Das ist ja aber eher dann von den Lebensumständen der Geräte abhängig, wie sie altern, und weniger von einer bestimmtes Bauteil-Eigenschaft. |
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dan_oldb
Inventar |
22:20
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#32
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Du scheinst dich da ziemlich verrückt zu machen. Es ist mehr oder minder wie mit allen älteren Dingen, man kann Glück oder Pech haben. Autovergleich: Du kannst mit einem 30 Jahre alten Lada deutlich weniger Probleme haben als mit einem 30 Jahre alten Mercedes, auch wenn bei letzterem der Preis, das Renommee, eventuell auch die Fertigungs- und Bauteilqualität höher lag. Du kannst den Mercedes auch für Mondpreise von einer Klassik-Remise kaufen, mit generalüberholten Teilen und einem Extra-Handschlag des Händlers, trotzdem kann dir direkt nach Ablauf der Gewährleistung der Motor um die Ohren fliegen. Man steckt halt nicht drin. Also: Entweder du besorgst dir günstig (Kleinanzeigen) einen Verstärker deiner Wahl, und schaust oer tut was er soll und wie lange er durchhält, oder du gehst zum vertrauenswürdigen Händler und kaufst ein revisioniertes Gerät in der Hoffnung dass das meiste gegen hochwertige Bauteile getauscht wurde, und zahlst das 2-5fache. Aber für mich liesst es sich so als würdest du jetzt anfangen in alten Schaltplänen wühlen zu wollen um herauszufinden welche Kondensatoren von welchen Herstellern zu welcher Zeit in welcher Serie verbaut wurden, und hättest gerne die genaue Haltbarkeit in Monaten dazu genannt (übertrieben formuliert). Kannst du alles machen, kostet ohne Ende Zeit, kostet damit recht viel Geld plus den hohen Kaufpreis, und trotzdem kann dir die Wicklung des Netzteils durchbrennen oder ein Transistor der Endstufe hops gehen. |
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pogopogo
Inventar |
22:22
![]() |
#33
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
In einem Nachbarthread haben wir ein aktuelles Beispiel, wo ein Kleinsignaltransistor durch Alterung zur Rauschzunahme und Verzerrung geführt hat. Grund hierfür könnte auch eine schlechte Passivierung der Halbleiterstruktur/korrodierende Silizium-Kontaktflächen sein. [Beitrag von pogopogo am 16. Mai 2025, 22:48 bearbeitet] |
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Rabia_sorda
Inventar |
22:56
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#34
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Es gibt natürlich einige Elko-Hersteller, die negativ auffielen, aber hier kommt es auch noch auf die Serie der Elkos (z.B. ELNA Duorex II) und auch der weiteren "Nutzungsbedingungen" an. Wenn ein Elko dauerhaft an seiner "Schmerzgrenze" (Spannung + Temperatur) betrieben wurde, dann ist seine Lebenserwartung relativ gering. Falls aber genau dieser Elko nur etwas darunter betrieben wird, wird er auch sehr lange halten können.
Kennst du womöglich: "Ausnahmen bestätigen die Regel". |
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Speed_King
Stammgast |
23:08
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#35
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Das wäre doch ein Defekt eines von vornherein fehlerhaften Bauteils und keine Alterung im eigentlichen Sinne. |
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pogopogo
Inventar |
23:20
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#36
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Die besondere Qualität zeigt sich erst nach Jahren ![]() |
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_ES_
Administrator |
23:22
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#37
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
@Speed King: Eben und vor allem ist es dort noch gar nicht klar, ob es daran liegt. Deswegen nochmal die Aufforderung, hier keine Verwirrung zu stiften. [Beitrag von _ES_ am 16. Mai 2025, 23:24 bearbeitet] |
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Der_Weihnachtsmann
Inventar |
23:40
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#38
erstellt: 16. Mai 2025, ||||
Ich verstehe auch nicht, warum hier ständig der Teufel an die Wand gemalt wird. Wenn ich überlege, wie oft in Studententagen irgendwelche uralt-Verstärker, die im Familienkreis in irgendwelchen Kellern gefunden wurden - und dann selbst mit aufgedrehtem Bass bei Partys nie in die Knie gegangen sind - ohne Probleme liefen. |
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Rabia_sorda
Inventar |
00:03
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#39
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Somit ein Ja und auch ein Nein, denn im Neuzustand funktionierten sie ja einwandfrei. Die Zeit brachte es erst mit sich, dass diese Elkos grundsätzlich fehlerhaft waren und zu vermehrten Ausfällen führten. Diese Elkos gab es in den 90ern und nach etwa 10 Jahren litten sie schon an Ausfällen, wobei selbst andere Elkos noch nach 50 Jahren immer noch anstandslos sind. Die in den Geräten verbauten "fehlerhaften" Elkos waren aber dann schon beim Konsumenten angelangt und standen in der Wohnung. |
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net-explorer
Inventar |
08:05
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#40
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Du willst jetzt ernsthaft gebrauchte Geräte mit ganz bestimmten Kondensatoren suchen??? To take a long story short: Es kann jederzeit, irgendwas warum auch immer an Elektronik ausfallen, nicht nur in Verstärkern. Ein technisch "kaputt" macht >meistens< in irgendeiner Dimension auch den Klang kaputt! Von daher ist es schlicht unsinnig ermitteln zu wollen, wie die Liste der "bösen" Bauteile, die statistisch in den letzten 50 Jahren am häufigsten ersetzt werden mussten, aktuell aussieht. Man kauft neu, und muss nach Tagen reklamieren. Man kauft gebraucht eine 15 Jahre alte Kiste, und betreibt sie störungsfrei die nächsten 15 Jahre! Es gibt mind. hunderttausend Gründe, warum ein Defekt auftritt. Dafür gibt es absolut keine Gewissheit über unkaputtbare Technologie! |
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net-explorer
Inventar |
08:07
![]() |
#41
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Nein, da ist ein im Neuzustand vollkommen gemäß Spezifikation funktionierendes Bauteil, das keine Altersbeständigkeit hat! Manche Dinge halten eben nur kurz, andere lang. Eventuell lässt sich aber konstruktiv für mehr Beständigkeit sorgen. |
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DB
Inventar |
08:51
![]() |
#42
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Jetzt auch mein Senf zum Thema: Dem TE ist dringend zu empfehlen, sich ein wenig grundsätzliches elektronisches Wissen anzueignen. Das hilft ihm, bei der Geräteauswahl ausgesprochene Gurken und Blender auszusortieren. Mit alter Elektronik ist es nicht anders als mit alten Autos oder ähnlichen Dingen. Die meisten Werkstätten haben keine Ahnung mehr davon. Entweder man weiß Einiges selbst oder man muß tief in die Tasche greifen oder/und man wird gerollt. Ich würde übrigens die Finger von Geräten aus den 90ern lassen, da gab es schon viel abgemagertes Zeug und Plunder mit kundenspezifischer Halbleiterei oder zweifelhafter Mechanik, auch SMD-Gerümpel hielt Einzug. Wenn, dann würde ich Geräte aus den 60er-70er Jahren bevorzugen, mir aber dennoch die Schaltung genau besehen. MfG DB |
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löw
Ist häufiger hier |
09:29
![]() |
#43
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Danke noch mal euch allen :). Das Thema begann mit meiner Frage, ob da überhaupt etwas dran ist an der Klangänderung, weil ich es eben technisch nicht wusste. Ergebnis hätte auch sein können, dass Verstärker sehr wohl kaputt gehen können, aber dann sind sie eben kaputt, knistern etc., aber es würde keine schleichende, kaum wahrnehmbare, später wahrnehmbare Klangänderung geben. Also dass halt an der Sache gar nichts dran ist. Daher für mich ein interessanter Thread und danke nochmals, da ich nun weiß, dass etwas dran ist :). Meine Nachfrage war dann, ob es ein bestimmtes Bauteil gibt, was eben dafür bekannt ist. Wiederum aus Laiensicht gefragt. Hätte sein können: Es gab damals bestimmte Kondensatoren (ich nenne sie mal spontan: 8-förmige Doppelkondensatoren Typ 1a), die austrocknen können, während andere (z.B. Spaghetti-Zwillingskondensatoren Typ 3) nicht so schnell austrocknen. Dann hätte ich mir in der Tat diese Bezeichnung gemerkt, weil es ja nun mal kein Problem ist heute, sich das technische Manual als PDF anzuschauen. Ich werde mir dennoch einen 90er Verstärker von einem Händler holen, der uns eben gefällt uns zu uns passt. Wenn ich es richtig verstanden habe, ist so eine Klangänderung dann schon irgendwann deutlich zu hören, und so lange sind wir dann eben zufrieden, oder vielleicht hält das Teil dann auch ewig. Bezüglich der Qualität der 90er Verstärker habe ich bisher sehr oft nur sehr Gutes gehört, es kommt da wohl auch auf die Firma an. Das braucht von mir aus aber nicht lange weiter disktutiert werden :). |
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DB
Inventar |
09:39
![]() |
#44
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Ja, kommt sehr auf die Marke und den Preis an. Passiert nur bei Billigkrautern? Ich habe hier auch ein Gerät aus den 90ern, was für Probleme mit den SMD-Elkos bekannt ist. Noname? Hm, Kenwood. Billigkrempel? Wenn man einen Neupreis von 4000 DM dort einsortieren mag ... Umsichtiges Vorgehen schützt vor späterem Mimimi. |
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Speed_King
Stammgast |
11:06
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#45
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Es ist doch ganz einfach: Wenn man
Wie ist der äußere Zustand? Klingt es auf Anhieb sauber? Gibt es Aussetzer oder Knackser beim Betätigen von Schaltern und Reglern? Läuft das Poti ordentlich? Für über 30 Jahre alte Geräte der oberen Mittelklasse werden teilweise noch Neupreise aufgerufen. Das würde ich nur ausgeben, wenn ich umfassend Ahnung hätte oder jemanden kennen würde, der es hat. Meine beiden UMAs habe ich damals für zusammen 110 € gekauft. Lustige Anekdote: Eigentlich waren es drei, aber die dritte ging schon bei der Vorführung nicht mehr. Die anderen beiden laufen hier seit knapp zehn Jahren. Eine davon versorgt vier passive Zwölfzollsubwoofer klaglos, obwohl sie gar nicht für 4 Ohm spezifiziert ist. Hätte sie deswegen oder aus anderen Gründen schon die Grätsche gemacht, wäre das finanzielle Risiko überschaubar gewesen. |
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pogopogo
Inventar |
13:51
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#46
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Die Alterungsprozesse laufen schleichend ab und sind subtil. Du wirst einen großen Teil der hörbaren Veränderung adaptieren ![]() |
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BassTrap
Inventar |
13:53
![]() |
#47
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Du meinst doch damit nicht etwa die Bauform (radial, axial). Die hat keinerle Auswirkung auf die Alterung. Es kommt darauf an, woraus das Innenleben besteht. |
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Holger
Inventar |
15:24
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#48
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Also ich habe meinen Accuphase E-202 von 1972 (seit 1980 in meinem Besitz) im Jahr 2019 zu Audiotronic in Heidelberg gebracht, weil er viele Jahre schon untätig herumstehen musste und leider nur sehr müde klang. Nach der Kur war er wieder top und ist seitdem auch wieder die Schaltzentrale meiner Anlage. Einen Kommentar habe ich dann vor 6 Jahren auch im Gästebuch von Audiotronic unter der Nummer 330 hinterlassen, falls da mal jemand nachlesen möchte. |
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löw
Ist häufiger hier |
18:20
![]() |
#49
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Vielen Dank nochmals. Denke, dass wir schon fündig werden, und die deutlichen Klangänderungen werden wir schon wahrnehmen, und die unmerklichen sind genau das, unmerklich ![]() |
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Yamahaphilist
Stammgast |
20:11
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#50
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Einige interessante Neuzugänge habe ich bei EBay Kleinanzeigen von Kindern ehemaliger HiFi Liebhaber oft für geringes Geld erhalten. Man könne damit nichts mehr anfangen. Vorher liebevoll gepflegte Glanzstücke in aktuell noch wohnzimmertauglichem Zustand, verscherbelt wie Alteisen, Hauptsache weg. Klingen auch nach 30-40 Jahren wie neu, habe ja reichlich Vergleichsmaterial. Ich würde da mal schauen und ggf. eine kurze Strecke fahren, persönliches abholen, einer netter Schnack, und meist steht da noch mehr. |
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Alius
Ist häufiger hier |
22:42
![]() |
#51
erstellt: 17. Mai 2025, ||||
Das Problem sind meiner Erfahrung nach nicht die alten Geräte, sondern der Mangel an Elektronikern, die Willens und in der Lage sind, kleine Probleme zu akzeptablen Tarifen zu beseitigen. Das Netzteil meines Mark-Levinson ML-1 von 1979 hat tatsächlich geschwächelt, was zu hässlichem Brumm-Einstreuungen im Phono-Teil geführt hat. Die Sieb-Kondensatoren waren furztrocken. Mein grauhaariger Elektronik-Schrauber hat das Problem für € 80,00 aus der Welt geschafft. Solche Leute gilt es zu finden - dann ist auch 'alte' Elektronik kein echtes Problem. ![]() |
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