Grundig GV 400 VPS macht keinen Mucks

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Volvo2007
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 27. Feb 2021, 19:59
Hallo Leute, bin ganz neu hier im Forum und wende mich mit einem defekten Gerät an euch. Es geht um einen Grundig GV 400 VPS. Ich habe ihn frisch bei Ebaykleinanzeigen von Privat gekauft. Er soll wohl funktionieren. Die Verkäuferin hatte ihn mit einem Laptop-Kabel an Strom angeschlossen. Nun sagt er bei mir aber keinen Mucks. Nebenbei erwähnt: Beim Transport ist die Videoschaftklappe abgebrochen. Aber das bekomme ich denke ich selber hin.
Zu meinen Fähigkeiten: Habe mir autodidaktisch einige Sachen angeeignet, bin aber kein gelernter Techniker oder Fachmann. Mehr ein Hobbybastler ohne spezielle Kenntisse. Baugruppen austauschen, etwas einlöten, Dinge zerlegen und wieder zusammenbauen oder so bekomme ich hin, aber bei der Fehlersuche fehlen mir halt die Kompetenzen und die Erfahrung.
Zum Verständnis: Ich möchte mir so ein Gerät aus nostalgischen Gründen hinstellen. Wir hatten damals als ich Kind war einen GV 4000 VPS (der fast baugleich mit dem GV 400 ist?). Deshalb habe ich mir den bei Ebay besorgt.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Danke euch schonmal.
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 27. Feb 2021, 20:40
Was meinst du mit:"keinen Mucks"? Keine Anzeige, kein Strom, oder keine Laufwerkfunktion? Wie konnte die Klappe beim Transport abbrechen? Das Gerät hat ein Philips Turbo Laufwerk, das häufig Probleme mit Zahnrädern hat, die auf der Welle durchrutschen, weil sie gesprungen sind.
Volvo2007
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 27. Feb 2021, 22:43
Danke für die schnelle Antwort. Macht keinen Mucks, also es passiert nichts, das Gerät geht gar nicht an.
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 28. Feb 2021, 14:29
Proüfe erstmal, ob du das richtige Kabel verwendest und ob es sicher in der Buchse steckt. Wenn das alles passt und auch Strom auf der Steckdose ist, dann kannst du als Laie nichts mehr reparieren. Dann wird das Schaltnetzteil hin sein. Vielleicht ist es wirklich beim Transport beschädigt worden, wenn da schon eine Klappe abgerissen ist. Dann müsste der Karton aber ziemlich beschädigt gewesen sein.
Meine Empfehlung, Kauf als Fehler verbuchen, Gerät in den Elektroschrott.
Volvo2007
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 28. Feb 2021, 16:47
Also so schnell werde ich das nicht wegwerfen. Warum auch Also mir hat schon mal geholfen zu erfahren, dass ein Philips Turbo Laufwerk verbaut ist. Das hat mich gestern Abend zu ein paar Videos auf Youtube geführt. Da bin ich dann auf das Netzteil gekommen, was sehr identisch zu meinem ist. Dort waren einige Elkos verbraucht und dieser Spur werde ich jetzt mal nachgehen. Also der ganz große Laie bin ich jetzt nicht. Frage nur gerne Leute, die mehr davon verstehen, um mein Wissen zu erweitern und dazuzulernen.
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 28. Feb 2021, 17:00
Ja, wenn du löten kannst und einen Kondensator erkennst, dann besteht da noch Hoffnung. Deine Fragen ließen mich vermuten, dass du keine Sachkenntnis hast.

Ich weiß nicht, welche Videos du dir angeschaut hast. Da gibt es sicher gute, und auch weniger gute. Wichtig, erstmal die großen Ladeelkos entladen. Dann gehst du auf der Promärseite auf die Suche nach den kleinen Elektrolytkondensatoren. Vorher pürfst du die Sicherung, und den Leistungstransistor. Hat der einen Kurzschluss, überprüfe die Gleichrichterdioden und die Ansteuerungsschaltung.

Wenn du das Schaltnetzteil prüfst, schalte eine 75 W Glühbirne in Reihe mit dem Netzteil. Wenn die hell leuchtet, ist etwas faul.
Volvo2007
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 28. Feb 2021, 19:31
Ok, danke dir. Damit kann ich größtenteils was anfangen. Wenn ich mich dranmache, melde ich mich nochmal. Den großen Elko habe ich entladen, bzw. es war keine Spannung mehr vorhanden. Auf der Sekundärseite habe ich schon einen Elko gefunden, der eventuell nicht mehr ganz "im Saft steht". Wie gesagt, ich melde mich nochmal zurück. Aber erstmal vielen Dank.

PS: Angeschaut habe ich mir zum Thema die Videos Video Teil 1 und Video Teil 2


[Beitrag von Volvo2007 am 28. Feb 2021, 19:35 bearbeitet]
Volvo2007
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 28. Feb 2021, 20:47
So, habe mich jetzt mal beigemacht. Das Foto zeigt meine Messergebnisse. 4 Anomalien habe ich bis jetzt entdeckt, 2 davon stark. Wo ist der Leistungstransistor und wie misst man den? WP_20210228_001mit Messwerten
Ingor
Inventar
#9 erstellt: 28. Feb 2021, 21:55
Hast du die Kondensatoren ausgelötet zum Testen? Wenn nicht mach das mal. Also die Problemkinder werden die Kondensator fast ohne Kapazität sein. Also die Kleinen 47µF. Am besten mit LOW ESR Typen ersetzen und 105 Grad. Die sind wichtig, für den Start des Netzteils. Den Leistungstransistor sehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Für gewöhnlich sitzt der auf einem Kühlkörper in der Nähe des Trafos.Evtl. ist der auf der Rückseite der Platine oder sogar am Trafo. Er kann aber auch Teil des ICs sein. Da Sicherung noch ganz ist, sollte hier aber kein Kurzschluss sein. Teste auch mal die Gleichrichterdioden. Am dicken Kondensator müssten ca. 300 - 350 V anliegen, wenn der Netztstecker eingesteckt ist. Ziehst du den Stecker und der Kondensator enlädt sich zügig ist das ein gutes Zeichen, da man dann daruf schließen kann, dass der Promärkreis noch lebt und Leistung verbraucht.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat die Verkäuferin gelogen. Das Netzteil hat schon lange keinen Mucks mehr gemacht. Zudem sind die Laptop-Stecker meistens kleeblattförmig, da sie drei Pole haben.
Volvo2007
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 01. Mrz 2021, 16:57
Die Elkos habe ich im eingebauten Zustand gemessen. Kann es sein, dass es Elkos auf der Sekundärseite gibt, die mit den aus dem Primärkreis gekoppelt sind?

Was sind die Gleichrichterdioden und wie misst man diese?

Der große Kondensator soll 385V haben lt. Aufdruck. Ehrlich gesagt traue ich mich allerdings nicht den Netzstecker anzustecken und dann am Netzteil etwas zu messen
Ingor
Inventar
#11 erstellt: 01. Mrz 2021, 18:02
Wenn du ein einfaches Kapazitäts-Messgerät in einer Schaltung verwendest, dann zeigt dir das alles mögliche an, aber nicht den korrekten Messwert. Löte die 47 µF Kondensatoren mal aus und miss nochmal.
Die Gleichrichterdioden sind die 4 schwarzen Zylinder im rechten Teil unterhalb des dicken Kondensators. Die misst man auf Stellung Diodenmessung. In einer Richtung Durchgang in der anderen kein Durchgang. Können in der Schaltung gemessen werden.

Nein, es gibt keine Elkos, die die Primärseite und die Sekundärseite verbinden. Da gibt es nur einen Optokoppler und die gelben Entstörkondensatoren.

Wenn du dich nicht unter Spannung zu messen traust, ist das gut so. War kein guter Rat von mir. Das ist wirklich gefährlich. Ich mach das halt schon seit Kindertagen, an alten Geräten herumdoktern, da fehlt dann schon mal das Gefahrenbewusstsein.

Ich hole das jetzt nach und warne dich ausdrücklich vor den Gefahren beim Hantieren an Schaltnetzteilen.
Alle Arbeiten an netztstromführenden Elementen sind gefährlich, es besteht Stromschlaggefahr und Brandgefahr. Solltest du dir unsicher sein, dann lass es besser.
Volvo2007
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 01. Mrz 2021, 20:48
So, die beiden kleinen 47er Elkos sind draußen. Nochmals gemessen, aber Ergebnis identisch gegen 0 µF. Die Dioden habe ich auch überprüft. Einmal auf der Rückseite und einmal oben direkt am Bauteil. Also es hat nicht gepiept.

Nochmal zu Sicherheit: Ich habe mir bis vor kurzem nicht sehr viel Gedanken drüber gemacht. Außer halt beim Basteln Stecker raus. Aber das trotzdem und auch nach Tagen noch Spannung auf den Platinen vorhanden sein kann, habe ich erst seit kurzer Zeit wahrgenommen. Einmal nachdem ich mich mit dem Thema "Elkos" beschäftigt habe und zum 2. seit ich mich an die Flachbild-TVs rangemacht habe. Da hatte ich einen von der Media Markt Eigenmarke "OK". Das Mainboard hatte und hat es immer noch echt in sich.
2 x eine gewischt bekommen und 2 x gefunkt. Seit dem bin ich echt vorsichtiger geworden.
Ingor
Inventar
#13 erstellt: 01. Mrz 2021, 22:30
Piepen tut es bei den Dioden nicht. Du musst das Messgerät auf Diodenmessung stellen. Dann zeigt es einmal 0,7 und einmal unendlich an.

Die beiden Kondensatoren sind erwartungsgenäß defekt. Tausch die erstmal aus und dann wird es u.U. schon wieder funktionieren.
Volvo2007
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 03. Mrz 2021, 00:19
Ok, werde erstmal die Elkos tauschen. Du hattest geschrieben gegen LOW ESR Typen 105° tauschen. Ich kenne mich bei den Sorten noch nicht so aus. Meinst du die in dem angehängten Foto? Allg. ist es so, dass die Kapazität schon ansatzweise passen sollte, aber Spannung kann höher sein, richtig?
I210873.1-Elektrolytkondensator-47uF-25V


[Beitrag von Volvo2007 am 03. Mrz 2021, 00:24 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#15 erstellt: 03. Mrz 2021, 12:30
Hier sollte die Kapazität +- 10% stimmen und die Spannungsfestigkeit sollte größer gleich dem Originalbauteil sein. Die Lebensdauer wird angegeben in Betriebsstunden bei einer bestimmten Temperatur. Die ist eben bei 105 Grad typisch 1000 h. Damit ist der Elko sehr langlebig, weil es ja eben keine 105 Grad im Gerät sind. ESR ist ein Wert, den Serienwiderstand des Elkos für eine Wechselspannung definierter Frequenz angibt. Low ESR hat einen geringen Serienwiderstand, das ist ein Vorteil. Natürlich kannst du auch in der Grabbelkiste zum Testen erstmal einen normalen Kondensator verwenden. Näheres hier: https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0810091.htm
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