Kopfhörer für Marshall JMP - 1 Gitarren Pre-Amp

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MadKong
Neuling
#1 erstellt: 11. Mai 2012, 11:31
Hallo allerseits!

ich suche einen passenden Kopfhörer für einen mittlerweile nicht mehr hergestellten Marshall JMP-1 Pre-Amp.

Marshall JMP-1

In der Empfehlung für den Betrieb mit Kopfhörern ist in der Bedienungsanleitung der Hinweis gegeben, einen KH mit 600 Ohm Impedanz zu nutzen.

Mein Preislimit liegt bei ca. 350 €.

Parallel zum Vorverstärker läuft noch ein Lexikon MX 400 für den Hall - Effekt, als Instrument verwende ich eine PRS Custom 24.

Der Kauf eines KH wird nötig, da ich in eine Mietwohnung umziehe, in der es nicht möglich ist ein Amp - Set aufzubauen. Der KH sollte möglichst nicht offen sein, um in Ruhe zu üben ohne andere zu stören.

Was mich verwirrt ist die geforderte hohe Impedanz. Muss darauf in jedem Fall Rücksicht genommen werden? Denn die Modellauswahl scheint dadurch klein (Beispielsweise der Beyerdynamic DT880).

Vielen Dank für jegliche nützliche Hilfe!
peacounter
Inventar
#2 erstellt: 11. Mai 2012, 11:49
imo ist es ohnehin sehr schwer, mit kh ordentlich gitarre zu spielen (zumindest wenn man etwas mehr pegel haben will, wie es bei dir wohl der fall zu sein scheint).

ich kenne keinen bügler, der dem dynamikspielraum einer gitarrenvorstufe gerecht wird.
da sind dann entweder sanft angeschlagene passagen deutlich zu leise oder beheztes "in die saiten langen" verzerrt den kh.

am besten fährst du imo mit einem professionellen bühnen-in-ear.
mein tip wären da:
-um2 (westone)
-um3x (dito, teurer und besser)

beide liegen preislich unter deinem limit und sind in der lage, solche dynamiksprünge vernünftig wiederzugeben.
ansonsten gibts noch tolle customs, aber die übersteigen dein limit.

dass der kh so eine hohe impeadnz haben soll, liegt einfach am kh-ausgang deiner vorstufe.
die in-ears sind da absolut inkompatibel, aber das läßt sich ganz leicht lösen:
du kaufst dir einfach bei thomann, produktiv, store oder sonst einem muikgeschäft einen kopfhörerverstärker (khv), der auch niederohmige kh antreiben kann.
gibts ab ca 50,- euro in ordentlicher qualität und die sind im budget eigentlich noch drin (zumindest beim um2, beim um3x bsit du dann etwas drüber).

grüße,

P
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 11. Mai 2012, 12:15

peacounter schrieb:
ich kenne keinen bügler, der dem dynamikspielraum einer gitarrenvorstufe gerecht wird.
da sind dann entweder sanft angeschlagene passagen deutlich zu leise oder beheztes "in die saiten langen" verzerrt den kh.

Das verwundert mich jetzt dann doch etwas, immerhin sind bei denen der besseren Sorte in mittleren Tonlagen Maximalpegel von 110-115 dB nicht sooo ungewöhnlich. Ein DT880, T70, HD600/650, HD280Pro oder aktueller AH-D2000 sollte sowas schon packen. Es kann natürlich immer noch sein, daß dem Ausgang vorher die Puste ausgeht...

Beim KHV übrigens darauf achten, daß er entweder symmetrische Eingänge hat oder nicht (auch) schutzgeerdet ist. Bei denen gibt es übrigens im unteren Preisbereich noch recht erhebliche Unterschiede, man sollte die Anforderungen seines Hörers also gut kennen.
peacounter
Inventar
#4 erstellt: 11. Mai 2012, 13:49
du bist kein musiker, oder?

ne unkomprimierte e-gitarre geht in den (sehr) kurzen spitzen definitiv über 115db, wenn sie in den leiseren passagen bei 65-70db liegt.
diese spitzen hören sich über nen dt880 echt fies an. da geht imo jeglicher spaß am üben verloren.
(hab dt880 hier und meine einschlägigen erfahrungen).

dass das auf dauer nicht gesund ist, ist klar.

P
xoggy
Inventar
#5 erstellt: 11. Mai 2012, 15:25
Der JMP-1 hat wie viele Preamps einen Speaker-Emulator, der vermutlich auch das Kopfhörer-Signal klanglich entsprechend anpasst und dynamikkomprimiert, damit gibt's keine Probleme.

Der Beyerdynamik DT770 als 600-Öhmer wäre dazu prächtig geeignet, guter Druck von unten mit ordentlichen Mitten, die einer 4x12 schon nahekommt. Wobei ich mich auch schon frage, wieso Marshall einen derart hochohmigen Ausgang verbaut hat.

Flexibler wärst du, wie schon erwähnt, mit einem kleinen Kopfhörer-Verstärker, weil die Auswahl an KH dann eben nicht impedanzabhängig ist.

Übrigens muss ich aus den selben Gründen in der Wohnung gezwungenermaßen über KH spielen (Hughes & Kettner Preamp), den fehlenden Körperschall vermisst man nicht zwingend.

Edit: Was ich vergessen habe - da der JMP-1 ja nun schon einen Speaker-Emulator hat, ist natürlich auch der Anschluss an deinen vielleicht vorhandenen HiFi-Verstärker gegeben, nur gibt's oft keine Angabe zur Impedanz des KH-Ausgangs an solchen Teilen.


[Beitrag von xoggy am 11. Mai 2012, 15:59 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#6 erstellt: 11. Mai 2012, 16:08
meinste echt, dass die speaker-simu auch den dynamikumfang komprimiert?

das würde natürlich helfen...

an meinem tone-lab klingt der kh-out fies über den dt880.
absolut "unlive"

P
xoggy
Inventar
#7 erstellt: 11. Mai 2012, 16:55
Selbst mit EQ und 'n bisschen Raumhall?

Heutzutage sollten die Speaker-Emulatoren eigentlich alle brauchbar sein, ist anscheinend immer noch nicht der Fall. Wichtig ist bei der Simulation ja vor allem die Beschneidung der oberen Frequenzen, über 8kHz wird da eigentlich nichts benötigt, vielleicht ist es eine schräg abgestimmte Simulation mit schrillen Höhen, was dir an deiner Konstellation auf die Nerven geht, und nicht die Dynamik.

Aber du bringst mich da auf etwas:

Wenn ich zurückdenke, klangen bisher alle höherwertigen Teile für diesen Zweck grauslich - mit Ausnahme DT770 - angefangen vom "alten" DT990 (kein Druck, ätzend spitz) bis letztens kurz mal HD800. Nicht nur beim HD800 hat man den Eindruck, die Gitarrenübersteuerung wird künstlich geglättet, eingeebnet, und vielleicht röhrentypische Wärme weicht einer ungemütlichen Sterilität, wie bei der unsäglichen Transistor-Verzerrung Marke Kreissäge, wie sie in den 80ern oft in Übungsamps eingesetzt wurde.

Ein hochwertiger Hörer könnte glatt Perlen vor die Säue sein.

Deswegen mein Rat an den TE: über Ausgang des KHVs oder HiFI-Verstärkers alles mögliche an geschlossenen Hörern testen, die du über Freundeskreis in die Finger bekommen kannst. Kann durchaus sein, dass dir die Klangfarbe eines preiswerten Teils besser gefällt als die meist größere Klangtreue hochwertiger Teile. Das Ganze soll ja dem Sound eines Amp-Lautsprechers nahe kommen, nicht dem eines HiFi-Lautsprechers.


[Beitrag von xoggy am 11. Mai 2012, 17:30 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#8 erstellt: 11. Mai 2012, 17:24
so ein bühnen-iem wie der um3x macht auch beim frequenzgang mit sicherheit ne passende figur.
der hat ein bischen mehr schub in den oberen bässen und unteren mitten und außerdem tendenziell abrollende höhen (aber nicht dumpf! nur eben keine solche luftigkeit wie ein großer hifi-bügler).
dazu absolut feste bässe.

imo passt das am besten.
mit sowas klingt auch mein tonelab ok (allerdings beweg ich mich mit meinen in-ears in der 1000,- euro-klasse. sind aber auch customs und ich kenne die um3x recht gut).
aber grundsätzlich fühlt sich das alles imo trotzdem kastriert an.
betonung auf "fühlen"

grüße,

P
peacounter
Inventar
#9 erstellt: 11. Mai 2012, 17:26

xoggy schrieb:

Wenn ich zurückdenke, klangen bisher alle höherwertigen Teile für diesen Zweck grauslich - mit Ausnahme DT770 - angefangen vom "alten" DT990 (kein Druck, ätzend spitz) bis letztens kurz mal HD800. Nicht nur beim HD800 hat man den Eindruck, die Gitarrenübersteuerung wird künstlich geglättet, eingeebnet, und vielleicht röhrentypische Wärme weicht einer ungemütlichen Sterilität, wie bei der unsäglichen Transistor-Verzerrung Marke Kreissäge, wie sie in den 80ern oft in Übungsamps eingesetzt wurde.
.

da geb ich dir auch recht.

aber ne ordentliche zerre komprimiert ja die dynamik eh schon, da wird zumidest dieses problem ein bischen kompensiert.
bei cleanen oder angecrunchten strat-sounds geht die dynamik eines hifi-büglers in meinen ohren einfach nicht.

P
xoggy
Inventar
#10 erstellt: 11. Mai 2012, 18:32
Einfach mal mit 'nem "schlechten" Dynamiker testen, und mit BA-ähnlichen fehlenden... ähhh... abrollenden Höhen

Bei Knopfler-Zwischenpositions- und Clean-Sounds an sich wird ja gern mal sowieso ein Kompressor zwischengeschaltet.

Oder aber - so mach ich's - den Grad der Verzerrung über Volumepoti der Gitarre regeln. Mein Preamp steht immer auf 3/4-Drive - ergo Kompression - , und bei Stellung 3 an der Klampfe habe ich glasklaren Stratsound, der bei härterem Anschlag sanft in die Übersteuerung kippt. In meiner bewährten Konstellation klingt das annähernd wie die JCM 900 und 4x12er Kombination.

Wird Geschmackssache sein, BA-basierte Hörer sind mir persönlich zu analytisch, Bügler musikalisch. Kann man wieder mal nur zu einem raten - austesten.


[Beitrag von xoggy am 11. Mai 2012, 18:34 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#11 erstellt: 11. Mai 2012, 19:20
ich bin ba-verseucht...

wenn ich was anderes benutze klingts fast immer weichgespült.

P
xoggy
Inventar
#12 erstellt: 11. Mai 2012, 19:45
Ich meinte auch eher den TE, bei dir ist ja bekanntermaßen schon Hopfen und Malz verloren

peacounter
Inventar
#13 erstellt: 11. Mai 2012, 20:03
nicht nur hopfen und malz



P
MadKong
Neuling
#14 erstellt: 12. Mai 2012, 07:53
Hallo!

Vielen Dank für all die nützlichen Hinweise!

Ergo wird es wohl so sein:

ein Betrieb über die HiFi - Anlage wird aus räumlichen Gründen nicht möglich sein. Deshalb werde ich wohl nicht um einen KHV herumkommen - schon allein wegen der Klangqualität. Preislich orientiere ich mich an den vorgeschlagenen 50 €. (Vielleicht werde ich mir auch den DT770 mit 600 Ohm einfach mal bestellen - mit etwas Glück genügt das schon.)

Ob nun ein Bügelhörer oder In Ear - persönlich würde ich einen mit Bügel vorziehen, das Tragen empfinde ich als angenehmer. In meinem Bekanntenkreis gibt es auch ein paar Musiker die solche KH besitzen, da wäre antesten also kein Problem. Bei den angesprochenen bühnenfähigen um3x wird's schon schwerer sich ein Bild zu machen - ich hör mich mal um, vielleicht hält ja doch jemand so etwas zum testen bereit.

Nochmals Vielen Dank für die schnelle Hilfe!
PAfreak
Inventar
#15 erstellt: 12. Mai 2012, 08:39
Also ich würde auch mal schwer über die In Ear alternative nachdenken. Gerade weil man sie auch auf der Bühne einsetzen könnte. So nen In Ear Monitoring ist schon ne seeeehr feine Sache. Wenn ich mal zurückdenke was es immer für nen Stress war mit normalen Monitoren auf der Bühne zu stehen.... Ständig Rückkoppelungen, einzelne Instrumente waren IMMER zu leise und man muss auch noch die ganze Zeit an einer Stelle stehen bleiben.... Nervig^^.

Grüße
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