Was brummt denn da?

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zEeoN
Inventar
#1 erstellt: 15. Jul 2016, 19:38
Hi Leute,

Nach längerer Abstinenz bin ich auch mal wieder im Kopfhörer-Forum zu finden. Habe nach dem Umzug meine Anlage eine zeitlang links liegen lassen, aber das ist natürlich keine Dauerzustand, dafür bin ich bereits zu Hifi-Krank.
Ich habe also alles mal neu eingemessen, tausende Dinge verstellt und jetzt sprengt mir der richtige Film auch wieder die Bude, wie es sein soll. Meine zarte, ruhige (und vor allem eben nächtliche) Seite lebe ich allerdings eher mit Musik über Kopfhörer, gerne auch mal Klassik, aus.
Dazu hatte ich bereits früher folgende Kette:

Denon CD Player -> Cinch -> Denon 3311 AVR Zone 2 Pre-Out -> Cinch auf XLR -> Lake People G93 -> Sennheiser HD800.

Ist auch soweit alles fein, habe mich da ja auch nicht lumpen lassen. Nur nach dem Anschließen in der neuen Behausung hab ich gemerkt, dass bei gleicher Verkabelung ein störendes Brummen auftritt. Kaum wahrnembar bei Volume auf 0, dann bei 10% weg bis ca. 11 Uhr, ab 11 Uhr bis 100% aufgedreht auch ohne angeschaltete Quelle immer stärker.

Bisher getestet habe ich: iPhone -> Klinke auf XLR -> LP G93 -> KH, kein Störgeräusch wahrnehmbar. Der Lake People scheint es nicht zu sein.
Habe dann gedacht es ist vll das Kabel oder die Buchsen der Zone 2, aber umstecken an Zone 3 brachte keine Veränderung. Merkte auch, dass das Brummen rechts minimal lauter zu sein scheint (ist nicht komplett mittig zu orten). Habe dann mal die XLRs getauscht, dann war es (mMn) auch tendenziell links. Wenn ich die Cinch am AVR wechsle, ändert das aber wiederum nichts. Schließe daher das Kabel auch eher aus. CD Player ist es wohl auch eher nicht, weil das Geräusch auch auftritt, wenn der Player aus ist, es reicht die Verbindung zum AVR. Außerdem tritt das Geräusch weder über die Klinke am CD Player noch über die am AVR auf, nur über den Pre Out Zone 2 bzw 3.

Bleibt die Frage: Was brummt da nur? Ist das vll. ein Defekt am AVR? Antennen gibts hier eigentlich nirgends, außer dem Antennenkabel aus der Wand zum TV und der Zimmerantenne des Denon selbst, die war aber auch früher so angeschlossen, da war nie was. Habt ihr vll eine Idee?
Wäre top.


Ich bedanke mich schon mal und wünsche frohes Hören,

zEeoN
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 15. Jul 2016, 22:02
"Da war nie was" heißt nichts. Andere Bude, andere Elektrik, andere Erdung.

Ist das ein fertig konfektioniertes Cinch-XLR? Dann ist das schon mal mit mindestens 99%iger Sicherheit für diesen Anwendungsfall nicht korrekt belegt. Die sind i.d.R. komplett unsymmetrisch aufgebaut und brücken dann am XLR Pin 1 und 3, womit jeglicher Vorteil des symmetrischen Eingangs perdü ist. Kannst du mal einen XLR aufmachen (hoffentlich nicht angegossen) und ein-zwei scharfe Bilder davon zeigen?

Ich weiß jetzt nicht genau, welche Einstellmöglichkeiten der G93 intern noch bietet. Verstärkung und Versorgungsspannungen kann man wohl umstellen, mich würde hier etwas anderes interessieren, was es zumindest bei neueren Modellen gibt: Den Ground-Lift-Jumper. Wie so ziemlich jedes Pro-Audio-Gerät hängen die nämlich ab Werk ihre Schaltungsmasse auf Schutzerde, was in Kombination mit unsymmetrischen Verbindungen zu anderen irgendwie geerdeten Geräten jede Menge Ärger machen kann. Auch die Belegung der XLR-Pin 1 läßt sich z.B. beim G103 umjumpern (auf SGND - nicht verbunden - auf Gehäusemasse gemäß AES48-2005).

Ich vermute, daß dein AVR entweder
a) jetzt (z.B. über den Fernseher) geerdet oder
b) nicht mehr geerdet ist.

Punkt (a) wäre ein klassische Masseschleife, bei Punkt (b) sind es evtl. Ableitströme des TV-Netzteils, die sich ihren Weg über die NF-Masse bahnen. Deine Beschreibung spricht evtl. für eine Beteilung der Schaltungsmasse um das Lautstärkepoti herum oder eine kapazitive Einkopplung im Gerät.
zEeoN
Inventar
#3 erstellt: 16. Jul 2016, 02:27
Ok, also im Kopfhörer-Forum sind eindeutig die physikalisch viel versierteren Audiophilen unterwegs
Ganz so gut kenne ich mich da nicht aus; Ich habe ein Cordial Cinch-XLR Kabel dran, zu dem mir geraten wurde. Den LP hab ich bisher nie aufgemacht, ich meine aber, mich zu erinnern, dass der Beipackzettel ein Diagramm enthielt, wo das erwähnt wurde. Ist alles mega lange her... Nach dem Motto: Gekauft, glücklich gewesen, alles vergessen, weil nichts mehr zu ändern war.
Die Erdung, ja, da fragste mich was... Wie kann ich als realtiv laienhafter Anwender da jetzt weiter nachforschen, ohne mir alles zu zerlegen oder mich zu grillen?
Danke schonmal!
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 18. Jul 2016, 07:49

zEeoN (Beitrag #3) schrieb:
Ok, also im Kopfhörer-Forum sind eindeutig die physikalisch viel versierteren Audiophilen unterwegs
Ganz so gut kenne ich mich da nicht aus; Ich habe ein Cordial Cinch-XLR Kabel dran, zu dem mir geraten wurde.

Das ist schon mal gut, das sollte sich aufmachen lassen. Ich schätze, ein CFU ... MC? Der bei Cordial verfügbare Belegungsplan zeigt in der Tat ein unsymmetrisches Kabel, am Ende 1 und 3 gebrückt. Das müßtest du so modifizieren (umlöten), daß der Schirm nur auf XLR-Pin 3 geht. Alternativ müßte man den LP auf Grund-Lift umjumpern, so das geht.

zEeoN (Beitrag #3) schrieb:
Den LP hab ich bisher nie aufgemacht, ich meine aber, mich zu erinnern, dass der Beipackzettel ein Diagramm enthielt, wo das erwähnt wurde. Ist alles mega lange her... Nach dem Motto: Gekauft, glücklich gewesen, alles vergessen, weil nichts mehr zu ändern war. :cut

Und du hast keine Schublade für Anleitungen und so Zeug, wo das gelandet sein könnte?

Gut, im Zweifelsfall heißt es aufschrauben, Bilder von allen Jumpern machen und zeigen. Oder mal LP anschreiben, ob noch irgendwo eine Kopie von dem Zettel rumfährt.

Was jetzt bei deiner neuen Wohnung konkret anders ist, wird sich nicht so ohne weiteres herausfinden lassen. Ich schätze, irgendwo im Bereich Kabel / Sat / Antennenanlage, aber die Verlegung der Elektrik spielt auch eine Rolle.

Wenn das Kabel so modifiziert wird wie beschrieben, sollte man sicherstellen, daß der Denon bei entfernter PC-Verbindung geerdet ist (evtl. mal Durchgangsprüfung zum Schutzleiter o.ä.). So ein elektronisch symmetrierter Eingang funktioniert nämlich nur so lange richtig, wie beide Eingangssignale in einem bestimmten Spannungsbereich um Schaltungsmasse herum vorliegen, typischerweise knapp +/-30 V (hängt von Schaltung und Betriebsspannungen ab).
zEeoN
Inventar
#5 erstellt: 29. Jul 2016, 22:38
Hallo,

Ich möchte dir nochmal für deine tatkräftige Hilfe danken! Habe jetzt unter der Woche beruflich ein wenig Stress gehabt, da konnte ich mich leider nicht mehr melden. Ich werde das dann wohl so machen, dass ich den Thread wiederbelebe, sobald ich ein wenig Zeit habe, deine Ratschläge umzusetzen. Mit etwas Glück kann ich in der Zwischenzeit auch wen finden, der mir ein wenig zur Hand geht, das wäre mir schon ganz lieb. Ansonsten hoffe ich natürlich, den Zettel nochmal zu finden. Bin in der Zwischenzeit umgezogen, habe 2 Geräte verkauft und mir einige neu angeschafft. Bin normalerweise echt nicht der Typ, der sowas verliert, aber es war nur ein einzelner Zettel und bei so einer Fluktuation in dieser Schublade (es ist wirklich so, dass ich genau dafür einen Schub habe ) hab ich das Ding nicht griffbereit
Aber dank dir hab ich jetzt schonmal einen Ansatzpunkt, was ich dann weiter tun muss.
Ich melde mich bald!

Viele Grüße

zEeoN
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