Kopfhörer-Höreindrücke

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AH.
Inventar
#1 erstellt: 11. Okt 2018, 15:49
Hallo,

aufgrund verschiedener Trommelfellsignalspektren sind Höreindrücke nicht immer sicher auf andere übertragbar. Die neun verschiedenen Ohrkurven meines BAP 1000 beweisen mir das.

Musikprogramm:

Sinfonie (Bruckners 6. / G. Wand 1988, RCA Victor)
Klavier solo (Brahms 2. Klaviersonate, Hélène Grimaud, Denon)
u.a.

Hörer mit positivem Höreindruck:

Stax Lambda Nova Signature: Sehr transparent und unverzerrt, unverfärbt, Überschlag bei hoch dynamischer Klaviermusik.

Grado SR 125: Neutral, sauber, pegelfest. Preis/Leistungs-bester.

AKG K 1000: Neutral, ziemlich sauber, recht pegelfest. Hören mit der eigenen HRTF.

Sennheiser HD 201: Unsicherer Eindruck (Musikprogramm), relativ neutral und sauber.


Hörer mit mittlererm Eindruck:

AKG K 271 DF: Merkbar verfärbt, relativ sauber, recht pegelfest.

AKG K 271: Merkbar verfärbt, relativ sauber, recht pegelfest.

Grado SR 65: Merkbar verfärbt, relativ sauber.


Hörer mit schlechtem Eindruck:

Sennheiser HD 600: Unerträglich grundtonbetont

Sennheiser HD 580 precision: Unerträglich höhenbetont

Sennheiser HD 25: Sehr guter Klang, sehr pegelfest, unerträglicher Kopfdruck und Wärmewirkung.

AKG K 501: Fast kein Baß vorhanden. Lästig hell.

liebe Grüße

Andreas


[Beitrag von AH. am 11. Okt 2018, 15:57 bearbeitet]
Ugdalf
Neuling
#2 erstellt: 21. Okt 2018, 12:43
Und wie klingt FatBoySlim?
Merkst etwas ;0)
The_Duke
Stammgast
#3 erstellt: 21. Okt 2018, 12:46

Sennheiser HD 600: Unerträglich grundtonbetont


Das habe ich in Bezug auf den HD600 noch nie gelesen und auch selbst nicht gehört.
MathiasHF
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 31. Okt 2018, 01:39

AH. (Beitrag #1) schrieb:


Hörer mit schlechtem Eindruck:

Sennheiser HD 600: Unerträglich grundtonbetont


Schön, das auch mal zu lesen. Das sage ich schon immer, Sennheiser ist einfach maßlos überschätzt. Das scheint eine Kombination zu sein aus einer nebulösen Aura von Marken-Prestige, wenig Konkurrenz und der legendären "flachen Frequenzkurve", auch wenn das längst nicht alles sagt. Dabei ist er langweilig, verhangen, eintönig warm, dass es auf Dauer fast störend sein kann. Dafür ist er immerhin inoffensiv und detailliert...
trashman
Stammgast
#5 erstellt: 31. Okt 2018, 12:26

MathiasHF (Beitrag #4) schrieb:

Schön, das auch mal zu lesen. Das sage ich schon immer, Sennheiser ist einfach maßlos überschätzt. Das scheint eine Kombination zu sein aus einer nebulösen Aura von Marken-Prestige, wenig Konkurrenz und der legendären "flachen Frequenzkurve", auch wenn das längst nicht alles sagt. Dabei ist er langweilig, verhangen, eintönig warm, dass es auf Dauer fast störend sein kann. Dafür ist er immerhin inoffensiv und detailliert...

Wenn es noch eines Beweises bedurfte, wie unterschiedlich das menschliche Hörempfinden ist, wäre er hiermit erbracht.

Bevor ich später zum HD 650 und in letzter Zeit als Alternativen zum Audeze LCD-2C und Audioquest Nighthawk übergegangen bin, habe ich ungefähr zehn Jahre lang mit dem HD 600 gehört - und Beschreibungen wie "eintönig warm" wären mir nicht im Entferntesten gekommen. Im Gegenteil - weil mir der sehr neutral abgestimmte 600er je nach Musikrichtung oder Aufnahmequalität zu dünn oder gar plärrig war, kam als Ergänzung der dunkler gefärbte 650er hinzu.

Insofern halte ich den abschätzigen Kommentar "überschätzt" bei einem Modell, das schon über so viele Jahre hinweg weltweit bei vielen Musikhörern und Fachleuten sehr beliebt ist, für völlig unangemessen. Denn offenbar ist nicht jedes Ohr dafür gemacht, deutlich heller abgestimmte und höher auflösende Exemplare als angenehm und audiophil wahrzunehmen ...
notengewirr
Stammgast
#6 erstellt: 04. Nov 2018, 13:26

trashman (Beitrag #5) schrieb:
kam als Ergänzung der dunkler gefärbte 650er hinzu.



war bei mir genau so. Und auch ein LCD 2kam hinzu. Der Audioquest NH passt auch.
Mein HD 600, den ich über 15 Jahre hatte, war ein frühes Modell von 1998.
Der war sogar noch heller abgestimmt, als neuere, etwas wärmere und druckvollere 600er. Noch extremer empfand ich dann den K701 von AKG. Konnte dieser dann zwar etwas besser konturierte Bässe, als mein HD600, und wirkte unerreicht räumlich, war aber auch ganz klar auf der kühleren Seite der Macht ;-)
Das änderte sich erst mit dem 650, der im Gegensatz wirklich mehr Grundton und Wärme besitzt. Richtig gute Bässe konnte der aber auch nie wirklich.
Den 600 generell als Grundton-betont zu bezeichnen ist meiner Meinung nach komisch.
Ziemlich neutral, etwas zu deutliche Mitten, dabei aber weniger analytisch und weniger ,oder besser nicht so übertrieben räumlich als der 701, und etwas kraftlos würde ich den 600 bezeichnen.
Da "langt" der 650 mit gutem Amp besser zu.
Aber jeder empfindet es halt anders, und beschreibt es auch anders.
thewas
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 07. Nov 2018, 23:49

AH. (Beitrag #1) schrieb:

Sennheiser HD 600: Unerträglich grundtonbetont

Sennheiser HD 580 precision: Unerträglich höhenbetont

Guten Abend Andreas,

HD 580 und HD 600 messen sich https://www.innerfid...-hd-650-measurements und klingen sehr ähnlich, schließlich war der 600 ja auch nur die nächste leichte Evolutionsstufe vom 580, so diametral gegenteilig und negativ wie du beide beschreibst kann ich eigentlich nur einen Defekt und/oder extrem verschlissene Pads oder eine besondere Gehöreigenheit vermuten.

Schöne Grüße
Theo
AH.
Inventar
#8 erstellt: 01. Dez 2018, 21:31
Lieber Theo,

vielen Dank für die Messungen.

das war der HD 580 precision, nicht der HD 580.

Der HD 600 mißt sich wirklich grundtonbetont (ca. 4dB Anstieg unter 300Hz - so klang der auch!).

Vom Amplitudenfrequenzgang müßten der HD 580 und der HD 650 recht neutral sein.

Mein K 1000 mißt sich am Gitter wie im Prospekt (angeblich 1 cm Meßabstand) beschrieben, linear zwischen ca. 50 Hz und 20 kHz mit einer kleinen Überhöhung bei ca. 1,5kHz.

liebe Grüße

Andreas
thewas
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Dez 2018, 22:06
Hallo Andreas,

wobei man die Messungen von Kopfhörern mit Vorsicht genießen sollte, da es leider keine einheitliche Standards von Messkunstköpfen und deren Entzerrungen gibt.

Wichtig ist bei diesen Kopfhörern auch der Zustand der Polster da der den Frequenzgang stark beeinflusst, zudem es mehrere leichte Änderungen bei den HD600 und 650 gab und die heutigen Modelle ähnlicher zueinander sind und eher der 650 einen Oberbassbuckel hat:

https://diyaudioheav...-vs-hd650-black1.png
https://diyaudioheav...-hd650-new-pads1.png
(HD600 immer in blau)

Turns out that the slight lift around 4kHz is NOT caused by the driver but seems to be caused by the pad. More precisely the difference in compliance between the pads as the old pad is more squishy (see HD650 section below). The only obvious difference between the HD600 and HD650 is just a slight ‘boost’ in the bass area. Even though this is just 1.5 to 2dB it is still audible as some extra ‘warmth’.

So… if you are looking for a really accurate set of headphones the HD600 may be the best choice around when it comes to accuracy.

Aus https://diyaudioheav...brands-s-se/hd600-2/

Messungen vom K1000 gibt es auch vom gleichen und die zeigen übrigens auch eine 5dB Oberbassbetonung:
https://www.innerfidelity.com/images/AKGK1000.pdf

Auch die Diffusfeldentzerrung gilt heutzutage von vielen als veraltet und manche Forscher haben andere vorgeschlagen die immer öfter benutzt werden.

Es bleibt spannend!

Schöne Grüße
Theo


[Beitrag von thewas am 01. Dez 2018, 22:22 bearbeitet]
Blechdackel
Inventar
#10 erstellt: 02. Dez 2018, 11:20
Ich würde in Bezug auf den HD 580 meinen: HD 580 und HD 580 Precision sind der gleiche KH.
Jedenfalls dem Namen nach. Leichte Modifikationen über die Bauzeit mal ausgenommen. Es gab keinen 580 ohne Precision. Nur wird der Namenszusatz der Einfachheit vergessen. Ausnahmen sind natürlich der Jubilee und die Neuauflage von Massdrop.

Heiko
thewas
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Dez 2018, 12:19
Danke Heiko, hatte mich auch gewundert.
Schöne Grüße
Theo
AH.
Inventar
#12 erstellt: 03. Dez 2018, 15:50
Messungen vom K1000 gibt es auch vom gleichen und die zeigen übrigens auch eine 5dB Oberbassbetonung: https://www.innerfidelity.com/images/AKGK1000.pdf

Hallo Theo,

bei mir ist der K 1000 zwischen ca. 50 Hz bis 20 kHz linear, terzgemittelt gemessen
(jedoch ca. 1,5 dB Überhöhung bei ca. 1,5 kHz - sehr genau wie in der Bedienungsanleitung gezeigt - dort aber ist ein Teilstrich 10 dB, daher hatte ich zunächst eine negative Überraschung ).

Das Mikrofon war bei meiner Messung direkt am Gitter aufliegend (Bedienungsanleitung: Gemessen in 1 cm Abstand).
Wie innerfidelity mißt, fand ich leider nicht. Die "Hochtonbesonderheiten" bei Innerfidelity lassen Kammfiltereffekte vermuten (kunstkopfartige Meßanordnung?)

Den geringen Abdeckungskoeffizienten (laut Bedienungsanleitung) hat AKG bei meinem nicht erreicht, da er eine größere Schallwand (durchsichtig) eingebaut hat. Das senkt die nichtlinearen Verzerrungen und ermöglicht möglicherweise den tieferen Baß im Vergleich zu dem K 1000 von "innerfidelity". Das kleine orthodynamische Magnetsystem ergibt wegen dieser Schallwand keinen Sinn (es ist ja für den geringen Abdeckungskoeffizient konstruiert, der Kammfiltereffekte minimieren soll).

Den K 1000 deswegen immer voll aufklappen (wenn er diese transparente Schallwand hat), sonst hört man solche Kammfiltereffekte (bedingt durch konstruktive und destruktive Interferenzen zwischen Kopfhörer und Kopf) auch.

viele Grüße

Andreas


[Beitrag von AH. am 03. Dez 2018, 16:01 bearbeitet]
thewas
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 03. Dez 2018, 16:08
Hallo Andreas,

terzgemittelte Messungen waren damals vielleicht noch üblich, zudem wie ich oben schon geschrieben hatte es leider keine einheitliche Standards zur Messungen von KH gibt, also Köpfe, Ohren und Entzerrungen. Das Messetup von Innerfidelity war immer das gleiche, was bedeutet dass am Kunstohrmikro ein ähnlicher Bassboost vom HD600 wie auch beim K1000 gemessen wurde. Den oberen Frequenzbereich über 10 kHz kann man generell bei Kopfhöhrermessungen ignorieren da er zu viele Artefakte wegen kurzwelligen Reflexionen hat.

Schöne Grüße
Theo
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