Bitte Unklarheiten beseitigen

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Daniel_Vogts
Neuling
#1 erstellt: 09. Feb 2006, 14:41
bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen.
meinen namen seht ihr ja schon im nick.
bin noch Azubi bei Siemens und interessiere mich neuerdings für das thema röhrenverstärker.
ich hab leider kein faq oder ähnliches hier im forum gefunden. deshalb bitte ich eventuelle fragen, die schon mal gestellt wurden, vlt mit nem link zu beantworten, dass ich was zum lesen habe!
zur zeit besitze ich einen mittlerweile in die jahre gekommenen yamaha verstärker. und irgendwie wollte ich was neues haben. aber überall, welches geschäft man besucht, findet man überall nur noch "tolle" dolby surround verstärker. aber ich steh nicht auf surround. ich gucke so gut wie nie filme mit surround und auch sonst gibt meine wohnung nicht den erforderlichen platz dafür her.
auf der suche nach einem exzellenten "simplen" stereo verstärker bin ich auf die "alte" röhrentechnik gestossen.
ich weiß bis jetzt nur, dass röhrenverstärker nen anderen innenwiderstand haben und somit andere boxen brauchen. sie gut aussehen ;-) und den ton nicht 1:1 wiedergeben.
zu welchem musikgeschmack passen röhren am besten?
da ich etwas jünger bin, höre ich gerne house musik. live konzerte gewisser dj´s. bin aber auch mit klassischer musik zu begeistern und höre gerne "oldies". allerdings würde als quelle alles aus ner soundkarte bzw cd-spieler/dvd-player kommen. was für einen "klang" hätte ich zu erwarten? ist mir generell von röhren abzuraten und welche vorraussetzungen müßte ich netztechnisch bzw raumtechnisch haben? reichen 2 boxen oder sind 4 zu empfehlen?
und kann man im raum düsseldorf irgendwo mal eine anlage probehören???
ich danke im vorraus
6killer
Stammgast
#2 erstellt: 09. Feb 2006, 14:44
Wenn du, wie du gesagt hast, Stereo hören willst, dann reichen 2 Boxen nicht nur, sondern sind schlicht und einfach alles, was du dazu brauchst

Zum Rest kann ich aber nicht viel sagen, da gibts Experten, die sich sicher noch zu Wort melden werden.
Daniel_Vogts
Neuling
#3 erstellt: 09. Feb 2006, 15:54
joa schon klar ;-) aber trotzdem kann man doch 4 boxen im stereo betrieb laufen lassen ?!? das is ja dann der klang ganz anders, oder bin ich da jetzt auf dem holzweg?
Tulpenknicker
Inventar
#4 erstellt: 09. Feb 2006, 18:36

Daniel_Vogts schrieb:
ich weiß bis jetzt nur, dass röhrenverstärker nen anderen innenwiderstand haben und somit andere boxen brauchen. sie gut aussehen ;-) und den ton nicht 1:1 wiedergeben.
zu welchem musikgeschmack passen röhren am besten?
da ich etwas jünger bin, höre ich gerne house musik. live konzerte gewisser dj´s. bin aber auch mit klassischer musik zu begeistern und höre gerne "oldies". allerdings würde als quelle alles aus ner soundkarte bzw cd-spieler/dvd-player kommen. was für einen "klang" hätte ich zu erwarten? ist mir generell von röhren abzuraten und welche vorraussetzungen müßte ich netztechnisch bzw raumtechnisch haben? reichen 2 boxen oder sind 4 zu empfehlen?
und kann man im raum düsseldorf irgendwo mal eine anlage probehören???
ich danke im vorraus


Hallo Daniel,

welcher Verstärker gibt 1:1 das Musikssignal wieder? Ein Transistor? Eine 100% Wiedergabetreue wird, wenn man es genauer betrachtet, von keine Verstärker erreicht, wozu auch, so gut ist daß menschliche Gehör auch nicht. Aber zum Teil stimmt es, daß ein Röhrenverstärker anders verzerrt als ein Transistorverstärker.(siehe Klirrkomponenten)

Spezielle Boxen braucht man in der Regel nicht, es ist aber schon vorteilhaft, wenn man Impendanzkorrigerte und Wirkungsgradstarke Boxen hat.

Ich betreibe an meinem Cayin A50-T nuLine30 von Nubert und bin damit mehr als zufrieden. Obwohl Herr Nubert nicht viel von Röhrenverstärkern hält klingen seine Boxen damit verdammt gut, nun gut der A50-T leistet an 4Ohm maximal 40 Watt Sinus pro Kanal, womit er schon zu den stärkeren Vertretern der Röhrenzunft gehört.

Zur Musikrichtung: Insofern man einen etwas stärkeren Röhrenheimer hat und die Boxen keinen kritischen Impendanzverlauf haben, gibt es hinsichtlich der Wahl der Musikrichtung keine Einschränkung.... Ich höre auch gerne das komplette Spektrum an elektronischer Musik aber ebenhalt auch POP/Rock/Klassik/Oldies, von daher kann man mit einem Röhrenverstärker die gleiche Musik hören wie mit einem Transistorverstärker.

Also bei den meisten Röhrenverstärkern kann man nur 2 Boxen anschließen, von daher wird es mit dem Anschließen von 4 Boxen etwas schwierig werden, aber wofür? 2 Boxen reichen völlig aus, dazumal Röhrenverstärker häufig schon mit 2 Boxen sehr räumlich spielen, bei guten Aufnahmen bekommt sogar schon fast surroundartige Darstellung der Musik..

Gruß,

Nils
Frankynstone
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Feb 2006, 19:25
Öhm, klar, warum nicht zwei Boxenpaare anschließen? Wenn es zwei verschiedene Paare sind, dann kann das sogar günstig sein, sie parallel zu schalten, da sich die Impedanzverläufe gegenseitig etwas kompensieren und man auf Korrekturglieder verzichten kann. Ein raumfüllender Klang ist zwar nicht im engeren Sinne HiFi, aber kann ganz eindrucksvoll sein.

Zum Genießen von Musik in Stereo schwöre ich momentan auf größere Kompaktboxen (geschlossen) in einem ordentlichen Stereodreieck in einem gut bedämpften Raum und einen präzisen Transistorverstärker. Dieses Setup klingt kühl und detailliert.

Ein Röhrenverstärker verkraftet es auch, wenn die angeschlossenen Lautsprecher eine niedrigere Impedanz haben, als für den Verstärker vorgesehen. Nur zu hoch sollte die Impedanz nicht sein.

Einfache Röhrenverstärker (SE bzw. Eintakt A) mit einer Endröhre pro Kanal und meistens ohne oder mit schwacher Gegenkopplung haben einen geringen Dämpfungsfaktor, der Impedanzverlauf der Boxen beeinflusst den Klang stark. Solche Verstärker sind nicht leerlauffest. Der Klang wird von den meisten als angenehm empfunden und hängt stark von der Qualität der verwendeten Bauelemente ab, besonders der AÜ prägt das Bild.

Klirrkomponentent bei Triode hauptsächlich k2 (stört angeblich nicht), bei Pentode auch eine ordentliche Portion k3 (wird von manchen als rauhigkeit wahrgenommen). Insgesamt ist ein Klirrfaktor von 0,7% THD für ein geschultes Gehör auf jeden Fall wahrnehmbar, wenn ein Vergleich möglich ist.

Stärkere Röhrenverstärker arbeiten im Gegentakt in Klasse AB oder gar B. Fast alle haben eine Gegenkopplung und viele sind leerlaufstabil. Man kann grob vereinfacht sagen, je besser die Schaltung ist, desto kühler und analythischer wird das Klangbild. Ein straff gegengekoppelter Pentodengegentaktverstärker (sehr präzise, produziert aber etwas k3) im AB-Betrieb mit stark verschachteltem AÜ klingt nicht viel anders, als ein Transistorverstärker (sehr präzise, produziert aber etwas k3). Triodengegentakt wäre ideal, die Klirrkomponenten k2 der beiden Endröhren heben sich eh auf und k3 entsteht kaum.

Röhren eignen sich für jeden Musikgeschmack, nur nicht für sehr hohe Leistungen. Wer gern laut hört, sollte noch einen Transistorverstärker in Reserve haben, oder Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad an den Röhrenverstärker anschließen. Wirkungsgrad hat sehr großen Einfluss auf die Lautstärke.
Tulpenknicker
Inventar
#6 erstellt: 10. Feb 2006, 12:49

Frankynstone schrieb:
Öhm, klar, warum nicht zwei Boxenpaare anschließen? Wenn es zwei verschiedene Paare sind, dann kann das sogar günstig sein, sie parallel zu schalten, da sich die Impedanzverläufe gegenseitig etwas kompensieren und man auf Korrekturglieder verzichten kann. Ein raumfüllender Klang ist zwar nicht im engeren Sinne HiFi, aber kann ganz eindrucksvoll sein.


So ganz genau genau konnte ich das nicht nachvollziehen Wenn man zwei "4 Ohm" Boxenpaare parallel am Verstärker anschließt, entspricht das einem Widerstand von 2 Ohm, wenn man von einem linearen Impendanzverlauf ausgeht, oder meintest Du zwei 8 Ohm Boxenpaare an den 4 Ohm Anschlüssen?

Zum Thema HiFi habe ich seit Langem folgende Meinung: Nur weil etwas HiFi ist, heißt es noch lange nicht, daß es auch gut klingt. An den Mischpulten in den Aufnahmestudios sitzen heutzutage zu viele Stümper, die nicht in der Lage die Leidenschaft der Künstler angemessen abzubilden, von daher ist HiFi ein relativer Begriff.....

MfG,

Nils
Frankynstone
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 10. Feb 2006, 14:53
Stimmt, HiFi ist relativ, zumal die HiFi-DIN und die immer noch gültige TGL (leider weiß ich von beiden gerade die Nummer nicht, könnte DIN45500 sein) doch recht lasch sind.

Der Möhrenverstärker wird üblicher Weise auf 4, 6 oder 8 Ohm ausgelegt sein, man kann zwei 8-Ohm-Boxen parallelschalten und an den 6- oder 8-Ohm-Ausgang anschließen. Wenn Du 4-Ohm-Boxen hast, siehst Du alt aus und kannst nur ein Paar anstöpseln
DB
Inventar
#8 erstellt: 10. Feb 2006, 18:31

Wenn Du 4-Ohm-Boxen hast, siehst Du alt aus und kannst nur ein Paar anstöpseln

Selbst das verkraften Röhrenverstärker recht gut. Man könnte die Boxen auch in Reihe schalten, dann hätte man 8 Ohm.

Ansonsten wurde schon fast alles gesagt. Vielleicht sollte ich noch auf Folgendes hinweisen:

Es gibt sowohl bei Röhren- als auch bei Halbleiterverstärkern exzellente Geräte als auch gräßlichen Schund.

Der Ruhestrom von Röhrenendstufen ist nicht das alleinseligmachende Kriterium, die Endstufenbetriebsart auch nicht (wenngleich beides hier im Forum manchmal etwas anders dargestellt wird).

Schaltungen ohne stabilisierende Gegenkopplungen reagieren stark auf unterschiedliche Röhren und deren Alterungszustand. Das ist kein Qualitätskriterium, sondern schlicht und ergreifend Müll.

MfG

DB
Frankynstone
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 10. Feb 2006, 19:17
Leider beeinflussen sich Boxen, insbesondere unterschiedliche, in Reihenschaltung gegenseitig recht stark. Das kontrollierte Ein- und Ausschwingverhalten ist damit definitiv im Eimer, der Klang leidet darunter wirklich. Reihenschaltung ist schlimmer, als Vorwiderstand. Ehrlich.
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Feb 2006, 15:04
Bezug nehmend auf die Reihenschaltung:


..der Klang leidet darunter wirklich.


Das kann ich aus kürzlich gemachter Erfahrung bestätigen

Grüße
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