Röhren-gitarrenverstärker verbesserung

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indexterslabor
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 30. Jul 2007, 19:27
hallo röhrenfreunde, ich hab schon wo anders geposted aber keine antwort erhalten, bitte antworted mal jemand

ich hab mir einen kleinen röhren-gitarrenverstärker gekauft, (15watt) und möchte ihn gerne etwas tunen, wäre es möglich eine 2te röhre vom gleichen typ zu kaufen und die dann parallel zur 1st zu schalten, also quasi die drähte vom röhrensockel-1 an einen 2ten verbinden und somit die 2te röhre zu betreiben? passiert da eine klangliche verbesserung oder geht das nicht so einfach?
rorenoren
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 30. Jul 2007, 19:56
Moin,

das wird so nichts.

Das Netzteil ist nicht dafür ausgelegt.

Ausserdem ändert das nicht viel am Klang.(ausser es schwingt, weil es Einstreuungen durch die zusätzlichen Kabel gibt= Defekt möglich)

Herumspielen lässt sich mit anderen Vorstufenröhren, die unter Verzerrung anders klingen können.

Auch die Endröhre(n) kann den Klang verändern.

Aber nur wirklich kompatible Typen verwenden, sonst kann dir der Amp abrauchen.

Zu "tunen" gibt es sonst einiges im Verstärker.

Verändern der Klangregelung, andere Bauteile usw.

Aber da musst du schon wissen, was da so vorgeht, wenn du etwas veränderst.

Und nicht ganz ohne:

Der Verstärker arbeitet mit ca 300V Gleichspannung, von der auch nach Tagen tödliche Reste im Gerät herumgeistern!

Gruss, Jens

Ach ja, mit Gitarrenverstärkern kenne ich mich weiter nicht aus, es ist also allgemein gesprochen!
Die Unterschiede zu HiFi Verstärkern liegen aber hauptsächlich im Einsatzzweck.

Technisch ändert sich am gesagten wenig.
indexterslabor
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 30. Jul 2007, 20:57
aha, das war wirklich sehr aufschlussreich, danke.

aber jetzt möchte ich mir ein vorverstärker bauen, den ich am besten direkt hinter der gitarre anschlies und von da aus dann in die endstufe, kann mir jemand bitte ein link schicken.
oder welche bauteile könnte ich in meinem amp noch eventuell auswechseln ohne imens großen aufwand, da giebt es doch sicher bauteile die algemein überall drinne sind.
Flecki
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Jul 2007, 21:25
Tach auch,
wenn Du der Englischen Sprache mächtig bist, kann ich Dir Gitarrenverstärker im Selbstbau uneingeschränkt empfehlen. Sehr interessant sind auch die Artikel zur Theorie und Funktionsweise von Gitarrenverstärkern. Das Studium lohnt sich in jedem Fall, denn wir möchten Dich noch etwas länger und vor allem gesund im Forum behalten :-)

Gruss Martin
TomSchoenow
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 31. Jul 2007, 13:10
Du sprichst von >>einer<< Endröhre - da kommen mir 15W in einem industriell gefertigten Gitarrenamp reichlich hoch vor.
Es gibt zwar Bausätze von Gitarrenamps basierend auf dem Schaltungskonzept des FENDER CHAMP mit einer Endröhre, die bis etwa 11 W hochkommen, die Regel sind aber Leistungen bis ca. 5 - 8 W. Was darüber ist, beinhaltet meiner Erfahrung nach zumeist Gegentaktentstufen, die mindestens zwei Röhren haben.
In unteren Leistungsklassen unter 20W zumeist EL84, die einen 9poligen Sockel haben, in der Leistungsklasse darüber Röhren mit 8poligen Sockeln (6L6, EL34, KT66, KT88 o.ä.)
Da wären an dieser Front schon mal Probleme mit dem Sockel zu erwarten.

Ziel- und planlos in einem funktionierenden industriell hergestellten Verstärker herumzufummeln bringt außer einem hohen Zerstörungsrisiko gar nichts. Ich muß dem Jens aus eigener Erfahrung durch den Selbstbau eines Gitarrenverstärkers recht geben.
Nicht nur das Netzteil ist auf die erwünschten Gegebenheiten ausgerichtet - auch der teure Ausgangsübertrager muß möglicherweise ausgewechselt werden, wenn sich durch Parallelschalten einer zweiten Endröhre die Impedanzen und Ströme ändern.
Wenn sich der Ruhestrom durch eine parallelgeschaltete Röhre bei einem Einröhrenendstufe erhöht, gerät Ausgangstrafo schneller in die Sättigung und dann läuft gar nichts mehr.
Die Schwingneigung ist hoch und führt trotz vermeintlich richtiger Leitungsführung nach Schaltplan zu seltsamen Erscheinungen bis hin zum Totalausfall, wenn man nicht weiß, was man da tut.

Erst mal solltest Du grundsätzlich definieren, was Du möchtest.

Ist nur eine Klangänderung erwünscht, empfehle ich einschlägige Bodentreter, die es in zig verschiedenen Ausführungen gibt und zwischen Gitarre und Amp geschaltet werden.
Vom Wah-Pedal über Phaser, Flanger bis Fuzz gibt es nahezu unzählige Möglichkeiten. Solls billig sein, schau bei Ebay nach oder in der Zeitung Gitarre&Bass, wo ganz gute Anregungen und Bastelvorschläge veröffentlicht werden.
Auch das Internet ist voll von Bauvorschlägen für Gitarreneffekte - auch in Niederspannungsausführung, die für Anfänger geeignet sind.

Ist dagegen eine Leistungsänderung nach oben gewünscht - dafür spräche Deine Überlegung mit einer parallelgeschalteten zweiten Endröhre -, empfehle ich eher die Anschaffung eines neuen Amp.
Dein Amp würde sich in diesem Fall uverbastelt sicherlich besser über Ebay verkaufen und mehr Startkapital für die Anschaffung eines neuen leistungsstärkeren Amp erbringen, als wenn du eine Baustelle aufmachst, diese nicht beherrscht und das Teil hinterher als Ruine unter die Leute bringen musst, um das Geld für einen neuen Amp zu beschaffen.
Die Empfehlung mit der Neuanschaffung ist aber wirklich nur dann sinnvoll, wenn Du wirklich größere Räume zu beschallen hast. Mein Selbstbauamp mit knapp 10W ist bereits voll aufgedreht mörderisch laut und erzeugt Familienkrach im ganzen Haus.

Möchtest Du die "natürliche" Röhrenverzerrung in der Endstufe "auskosten", dann bist Du mit einem kleineren Amp eher besser bedient, weil Du zum erreichen dieses Effektes bis zum Anschlag aufdrehen mußt und das möglichst ohne Anzetteln eines dritten Weltkriegs mit der näheren und weiteren Umgebung deiner Wohnanschrift.
Mit einem 30, 50 oder 100W Röhrenverstärker die natürliche Verzerrung der Endröhren auszutesten, wäre sicherlich eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Deinen HNO-Arzt und anschließend Deinen Hörgeräteakustiker.
TomSchoenow
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 31. Jul 2007, 13:14
hier noch ein paar Diskussionsbeiträge zu diesem Thema:

http://www.hifi-foru...orum_id=42&thread=83

(hervorragende Grundlagendarstellung der Röhrentechnik )

http://www.hifi-foru...m_id=111&thread=1089

http://www.hifi-foru...um_id=71&thread=4546

http://www.tube-town.net/diy/doityourself.html

(Verschiedene Bauvorschläge - den abgewandelten TT66 hatte ich mir vorgenommen.)

Gruß
Tom


[Beitrag von TomSchoenow am 31. Jul 2007, 14:38 bearbeitet]
indexterslabor
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 31. Jul 2007, 14:54
servus,
ok, ich bin jetzt überzeugt davon das ich mir ein kleines effektgerät dazu kaufe, mir ist nämlich ein guter zerrsound eher wichtig und nicht die leistung in den 3stelligen bereich zu heben.

mein amp hat auserdem ein line out ausgang, um den besten sound zu erreichen würde es da sinn machen den amp voll aufzudrehen und über eine hifi anlage schön leise durch die boxen zwitschern lassen, oder bringt das nichts, weil mein 15watt rms gerät ist schon bei viertel master volume aufgedreht schon eine gefahr für meine nachbarschaftbeziehung.

danke nochmnal rür die netten posts.
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 31. Jul 2007, 19:04
Moin,

bei 15 Watt Rms hat der Amp wahrscheinlich eine Transistorendstufe.

Nur die Vorstufe ist dann mit einer Röhre aufgebaut.

Gruss, Jens
TomSchoenow
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 31. Jul 2007, 19:58
Das mit den HiFi-Boxen ist auch nicht unbedingt eine gute Idee, weil Lautsprecher in HiFi-Boxen ganz anders (deutlich schwächer) ausgelegt sind, als jene in Instrumentalverstärkern.
Die Lautsprecher in Instrumentalverstärkern haben in der Regel stärkere Schwingspuren und eine harte Aufhängung. Ich schätze, daß Du mit der angezerrten Gitarrespielerei die heimischen HiFi-Boxen ruinieren könntest. Nicht sofort, aber schleichend.
Erkennbar ist das im übrigen schon an den Preisen. Für die Lautsprecherchassis.
Ein Gitarreboxen geeigneter EMINENCE-Lautsprecher ist etwa ab ca. 80,-- Euro zu haben.
Bau Dir da lieber eine eigene Box oder schau so, ob Du nicht ein günstiges Angebot schießen kannst.

Gruß
Tom
indexterslabor
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 31. Jul 2007, 20:24
die endstufe ist röhre, aber der vorverstärker transistor, ein VOX Valvetronix ist es *stolzguck*
aha, also muss ich das eben so erstmal hinnehmen und mir dann irgendawann noch ein effektgerät kaufen oder bauen.
würde mich noch über links zu diversen bauanleitungen für röhrenvorstufe oder kopfhöhrer-amp (röhre) freuen.
cheers
TomSchoenow
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 31. Jul 2007, 23:03
Links, Software für die Schaltungsentwicklung pp:

http://www.duncanamps.com/

Kopfhörer-Röhrenamp:

http://www.hifi-foru...rum_id=103&thread=34

Gruß
Tom
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