Röhren-Einstieg/Grundig 5399 Stereo/Welche Lautsprecher?

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felixt
Neuling
#1 erstellt: 14. Jan 2008, 13:33
Hallo,

ich würde gerne den Einstieg ins Röhren-Hören wagen. Ich habe bereits ein Grundig 5399 Stereo-Steuergerät ohne Lautsprecher. Ich habe mich hier im Board ein bißchen eingelesen und festgestellt, daß die Impedanz nicht außer Acht zu lassen ist. Kann ich einfach 8 Ohm Boxen anschließen (habe für den Einstieg mivoc RB 138 oder JBL Control 1X hier) oder ist das keine gute Idee?
Könnte ich evtl. meinen Kopfhörer an die LS-Ausgänge anschließen (Sennheise HD 280 pro, 64 Ohm)?

Zu dem Steuergerät habe ich einen Schaltplan hier, die Endstufe besteht aus ECC83 und ELL801, dahinter kommt noch ein Übertrager vor den LS-Anschlüssen. Über die Impedanz steht da leider nichts.
An den Line-In (bzw. 'TB-Anschluß') des Grundig würde ich erstmal den Rec-Out meines Denon-Verstärkers anschließen, um den integrierten Phono-Preamp nutzen zu können.

Lohnt sich der ganze Aufwand oder ist das Teil nur Standard-Ware von 1962/63, bei dem das Röhren-Feeling sowieso nicht rüberkommt?

Viele Grüße,

Felix
Gelscht
Gelöscht
#2 erstellt: 14. Jan 2008, 14:19
mit 4-5 Ohm bist Du dabei. Grundig hatte in den original Boxen oft Philips-Chassis oder Isophon.
hf500
Moderator
#3 erstellt: 14. Jan 2008, 20:26
Moin,
Grundig hat seine Lautsprecher immer selbst gebaut, das aenderte sich erst in den 80ern, was Stereogeraete (keine Henkelware) angeht.

Ansonsten stimmt es, 4-5 Ohm ist richtig. Der Verstaerker liefert nur 2x 3W, Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad sind erforderlich,
geschlossene und gestopfte Kompaktboxen werden ziemlich leise sein.
Die Lautsprecher, die zu dem Geraet gehoerten, waren wahrscheinlich hinten offen (gelochte Pappe) und mit einem Breitbandlautsprecher bestueckt.

Kopfhoerer kann man nicht ohne weiteres anschliessen, wenn , dann muss der KH parallel zu einem 5,6 Ohm/5W Belastungswiderstand geschaltet sein.

Ach ja, das Geraet sollte ueberholt werden. Zu der Zeit hatte es noch Papierkondensatoren (meist Serie ERO100 mit Wachsverguss),
die durch Isolationsfehler die teure ELL80 gefaehrden koennen.
Technisch ist es nicht sooo etwas Besonderes, aber es verdient, zu ueberleben. Vielleicht hat es ja sogar die recht grossen Ausgangsuebertrager des TK46/47.

73
Peter
rorenoren
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 14. Jan 2008, 20:40
Moin Felixt,

ich kenne den Receiver selbst nicht, dafür einige andere Grundinger aus derZeit mit der Bestückung.
(übrigens dürfte es sich um ELL80 handeln, seltener mal ECLL800, ELL801 gibt´s nicht, glaube ich, aber wahrscheinlich hatst du dich nur vertippt)

Die Geräte klingen schon ganz ordentlich, haben aber eine ständig eingeschaltete Loudness und Klangregler, die eine lineare Einstellung im Zusammenspiel mit dieser nicht ermöglichen. (es sei denn, man trifft eine solche Einstellung zufällig)

Als Lautsprecher eignen sich nicht zu basstarke geschlossene Boxen mit hohem Wirkungsgrad.
(min. 95 dB/1W/m)

"Nicht so basstarke" deshalb, weil die Grundig Geräte eine starke Bassanhebung haben, die sonst des Guten zuviel wäre.

Fertige Lautsprecherboxen aus der Zeit des Receivers klingen meist nicht besonders gut.
(Ausnahmen gibt es natürlich)

Die Impedanz ist relativ egal, solange es zwischen 3 und 8 Ohm liegt.

Wie Telefunky schon schrieb ist der Ausgang meist für 4 oder 5 Ohm vorgesehen.

Eine gute und meist günstige Wahl sind Lautsprecherboxen aus den frühen bis späten 70ern von Braun, Canton und Heco.

Die Ausgangsleistung dürfte je nach Übertrager etwa 1,5- max 3 Watt sein.

Damit ist an normalen Lautsprechern knapp über Zimmerlautstärke möglich.

Leider kommt da die Loudness ins Spiel und versaut den Klang schon vorher.

Probier´s aus, kaputtmachen kannst du nichts.

Schalte den Receiver möglichst nicht ohne angeschlossene Lautsprecher an.

Normalerweise passiert nichts, aber Übertrager oder/und Endröhre könnten Schaden nehmen.

Mit nur einer ELL80 ist das Gerät eher eines der preiswerteren gewesen.

Die Empfangseigenschaften der Grundig Geräte sind aber meist recht gut.

Hat das Gerät einen Stereodecoder?

Spiele ein wenig damit herum, Röhrenklang im Sinne von warm, weich wird es sein.

An "lauten" Boxen klingt es sicher nicht verkehrt.

Mit "richtigem HiFi" hat das aber nicht unbedingt zu tun.
(meine Selbsbau- Geräte auch nicht )

Kann richtig Spass machen, wenn man leise hört, nervt, wenn´s lauter sein soll.

Gruss, Jens


Zusatz, da HF500 schon vor mir fertig war :

Moin Peter.

Waren zu der Zeit nicht schon die kunstharzvergossenen Cs üblich bei Grundig?
(goldgelbe oder helle Banderole unterm Verguss, wie TK46/47 sie auch hat)
Oder kamen die später?


[Beitrag von rorenoren am 14. Jan 2008, 20:58 bearbeitet]
hf500
Moderator
#5 erstellt: 14. Jan 2008, 21:11
Moin,
wenn ich das richtig ueberblicke, sind kunstharzvergossene Kondensatoren
(meist EROFOL2) erst ab etwa 1964/65 verwendet worden.

Einen Stereodecoder wird das Geraet noch nicht haben, vielleicht aber einen anschluss fuer Decoder 4 oder 5.
Fuer den Fall gibt es aber eine Steroanzeige in der Skala, fehlt die, dann kein Decoder.

73
Peter
rorenoren
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 14. Jan 2008, 21:33
Hallo Peter,

das ist dieses Messwerk mit den roten Feldern?

Hatte bisher auch nur Geräte, die entweder das Anzeige- Dingens hatten, oder keinen Anschluss für einen Stereodecoder.
(Noval- Fassung)

Ich kenne aber auch nur die paar Geräte, die ich mehr oder weniger in Trümmern vom Flohmarkt hatte.
(und geschlachtet habe)

Die älteren Geräte mit ELL80 kenne ich nur von Saba, (Siemens mit Loewe Chassis) und Nordmende.

Alle Kondensatoren mit der verdächtigen Vergussmasse auszutauschen ist auf jeden Fall sinnvoll.

Mindestens die vorm Gitter1 der ELL80.

@ Felixt:
Da wäre ein Foto vom Chassis nicht schlecht, dann könnten wir (eher Peter) mehr sagen.

Wäre interessant.

Habe gerade hier:

http://www.radiomuse...aet_5399_stereo.html

gesehen, dass das Gerät sogar Gegentaktendstufen haben soll.

Ist es eine ELL80 oder sind es doch zwei?

In letzterem Falle ist es doch schon ein "etwas besseres" Gerät.
(zumindest, was die Endstufe angeht)

Gruss, Jens
felixt
Neuling
#7 erstellt: 14. Jan 2008, 21:52
Hallo Ihr,

danke für Eure Antworten!

Ich habe das Gerät gerade nicht hier, deshalb kann ich zu den Kondensatoren nichts sagen. Aber sobald ich es da habe, gucke ich nach und reiche auch ein paar Fotos nach. Ich habe es vor ca. 7 Jahren in die Hände eines Radiotechnikers der "alten Schule" gegeben, der eine Röhre ausgetauscht hat. Seitdem funktioniert es wieder - vom magischen Auge (EM87, IIRC) abgesehen.
Es hat keinen Stereo-Empfang und ein Decoder ist auch nicht nachgerüstet, und im Schaltplan konnte ich nicht erkennen, ob man das hätte tun können.
Die Stereo-Endstufe besteht aus 3x ECC 83 und 2x ELL80 (jeweils römisch I und II, daher auch mein "Vertipper"), scheint also doch eine Gegentakt-Endstufe zu sein.
Lauter als Zimmerlautstärke werde ich sowieso nicht hören.
Ich sehe mich jetzt mal nach Boxen aus den 70ern um, die passen dann mit Holzgehäuse auch optisch halbwegs :-)
Die Ausgangsübertrager haben - laut Schaltplan - die Kabelfarben blau, weiß, rot, braun, grün und schwarz sowie die Nummer 9060-098-03. Wie gesagt, ich kann im Moment nicht nachgucken.
Auf jeden Fall werde ich das Teil sobald wie möglich (wieder) in Betrieb nehmen, nachdem ich nach den Kondesatoren geguck habe!

Danke euch, viele Grüße,

Felix
rorenoren
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Jan 2008, 00:09
Kannst ja mal die Fotos hier einstellen.

Viel Spass schon mal mit dem Teil!

Gruss, Jens
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