Octave V70: Tuning à la carte? Erfahrungen...

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audioalex
Stammgast
#1 erstellt: 02. Jan 2005, 19:05
Hallo zusammen,

nach einem glücklichen Jahr V70-Hörgenusses habe ich mich nun mit der Idee beschäftigt, dass da noch was geht und bevor ich anfange, mich als Röhrenjockey zu betätigen (wer gibt mir gematchte und eingespielt Röhren zum Probehören mit nach Hause, hm?) habe ich doch mal den klitzekleinen Knopf rechts unten an meinem V70 betätigt und ihn auf die Stellung "wirkungsgradstarke Boxen geschoben". Zuvor hatte ich eigentlich keinen "Bock", das auszuprobieren, war ich doch (und bin) mit dem Klang immer noch sehr zufrieden. Der erste Effekt: es wird deutlich leiser. Ok. Leisere Musik würde im allgemeinen nicht mit Klangtuning oder generell als Verbesserung verstehen.
Bei meinem Händler habe ich mir dann noch die externe Black Box (sozusagen die Hoffmannsche Elko-Parade) ausgeliehen.

So: und beides zusammen haben aus meinem V70 ein anderes Gerät gemacht.
Kommen wir zunächst zu den Nachteilen (hauptsächlich bedingt durch das Bestätigen des, wie soll ich es nennen, naja, des Amphitaminschalters). Auf Stellung "laut" (Betriebsanleitung technifiziert es mit der Umschreibung "Gain normal", klingt auch geiler) höre ich eine (im Vergleich) deutliche Oberton-Nuancierung, die Höhen klingen stärker, schon ein bißchen der gute alte Röhren-Schimmer, die Musik klingt einfach "glasiger", nicht wirklich brillanter. Auf Gain low (also leise) klingt sie zunächst, ganz spontan, auch unter Nachregulierung der Lautstärke (oder geiler: "Volume") irgendwie dumpfer und Transistoren-ähnlich.
Mit der Black-Box zusammen passiert in diesem Zustand aber was völlig erstaunliches.
Die scheinbar verlorengegangene Brillanz entpuppt sich als Entschlackungskur der Höhenanteile, würde sagen zwischen 5000 und 13000 Hz. M.a.W. man hört deutlich (!) differenzierter, die Höhen sind nicht mehr verklebt und gewinnen wirklich Kontrast. In den Mitten passiert eine erstaunlicher Anstieg des, wie soll ich sagen, plastischen Hörens, alle Täöne wirken aufgeräumt, sind dort, wo sie sein sollen, asketischer, ortungsschärfer, einfach audiophiler.
Im Bassbereich bin ich mir noch nicht so ganz sicher. Da klingen mit der Black-Box die Bässe zwar schwärzer, aber zurückhaltender. Da der V70 in diesem Bereich eh ein zurückhaltender Gentleman ist, bin ich mir noch nicht so ganz sicher, ob "gain low" die bessere Wahl ist. Vielleicht habe ich auch hier den gleichen Effekt wie mit den Höhen/Mitten, aber ihn als solchen eben noch nicht positiv bemerkt.
Wehrmutsstropfen: bei schlechten Aufnahmen oder einfach nur Rock/Popmusik kann "Gain normal" irgendwie besser klingen, bei Jazz/Klassik (akkustischer Musik und Stimmen) definitiv nicht.

Leider habe ich das noch nicht alles gänzlich ohne black box hören können/wollen (muss die BB auch nächste Woche zurückgeben, schnüff), aber was Octave hier sozusagen "standardmäßig" (mal abgesehen von der wirklich völlig überteuerten Black Box, 620 Euro, das sind 200 zuviel!!!) als Tuning anbietet oder ermöglicht, ist doch ganz erstaunlich. Jetzt darf ich meine CD Sammlung wider einmal neu hören.

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen?

Überlege mir jetzt, die BB anzuschaffen. Allerdings: wenn ich dann noch 400 drauflege, kann ich mir einen gescheite(re)n CD Player kaufen ... hmmmm ...

what to do?

So long,

Alex
baltasar
Stammgast
#2 erstellt: 03. Jan 2005, 13:03
hallo,
mich würde mal interressieren,was beim umschalten von gain normal auf gain low passiert.wird evtl nur ein andderer,niederohmiger abgang am ausgangsübertrager geschaltet,oder vielleicht ein zusätzlicher widerstand am nf-eingang vorgeschaltet?
audiosix
Stammgast
#3 erstellt: 07. Jan 2005, 12:14
Hallo,

da wird sicher die Gegenkopplung umgeschaltet. Wenn das Gerät leiser wird deutet das auf höheren GK Faktor hin.
Damit sinkt der Innenwiderstand des Verstärkers. Daraus resultierend lassen sich die Klangunterschiede erklären.

Reinhard
leon78
Gesperrt
#4 erstellt: 20. Jun 2006, 12:54
Hallo zusammen,

ich selber besitze auch einen V-70.Ich würde mir aber nicht die Black Box sondern die SBB kaufen, da passiert noch eine menge.Ich betreibe damit eine Martin Logan Aeon i und als ich mir mal die SBB ausgeliehen hab .... WOW ....
Ich kann Dir da nur zustimmen , was Dein höreindruck angeht aber nicht im Bass.Denn mit der SBB kann ich sagen wird Bass noch kontrollierter,schneller,saubrer und druckvoller.
Welches LS Kabel verwendest Du und an welchen LS.
Habe das ganze mit einem Monitor Black&White LS 1602 getest :-) jetzt heißt es sparen.

Gruß
_axel_
Inventar
#5 erstellt: 20. Jun 2006, 13:16
Hallo baltasar und audiosix,
warum so kompliziertes vermuten?

Der Schalter ist m.W. dafür da, um bei kennschalldruck-starken LS den Lautstärkeregelbereich anzupassen. Eine einfache Pegelabsenkung um fixe x dB wäre hier doch adäquat (und genau das vermute ich hier der Einfachheit halber).

Spekulationen über Impedanz- oder DF-Anpassungen finde ich da recht weit hergeholt. Genaues, definitives weiß ich leider auch nicht. Aber solche "Tuning"-Möglichkeiten passen für mich auch irgendwie nicht in das Octave-Firmenbild.


@leon78:
Wenn Alex die 620,- für die normale BB schon zu viel sind, sollten wir mit der SBB wohl lieber gar nicht erst anfangen


Gruß
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