verschiedene ECC83 ausprobiert

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lottitotti
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Mrz 2010, 15:00
Hallo liebe Röhrenfangemeinde. Kürzlich habe ich meine Röhrenheizung repariert und nun mir die Zeit genommen dieverse Röhrenkäufe gegenzuhören.
Da wären die ECC803S von JJ, die TAD 12A7 selected 001, und die Tungsol 12AX7. Die Preise schwanken leicht zwischen 12-18 Euronen.

Die ECC803 S macht mich für das Geld mächtig an, sie traf Anfangs auf Ablehnung weil alles ziemlich zischelig und quäckig sich anhörte. Das legte sich aber nach dem dritten Tage habe die Röhre über Nacht angelassen. An den Lautsprechern herscht große Stille. Alles sehr geschmeidig, nichts nervt, mir fehlte immer ein bißchen Blech bei Trompete und Saxophon.

12AX7 Tungsol bringts da schon eher bei Trompeten auch gefallen mir Streicher sehr gut. Aber manchmal erscheint alles ein bißchen laut. Tiefer als die Ecc803S geht es auch nicht. kurzum mir fehlte auch untenherum was.

TAD 12AX7 Dichter Sound, ne Spur tiefer mit mehr punch, viel besonders bei Jazz at the Pawnshop auf, die Bühne gut aber anders, Stimmen gefielen mir besonders bei der ECC803S die waren bei der TAD etwas schrotig. Hier hilft es wenn man die Heizung etwas höher einstellt von 12,6 Volt auf 13,5 Volt brachte Abhilfe 10% sind ja erlaubt.

Nunja die Unterschiede sind nicht groß aber schon zu hören, ich glaube die TAD laß ich mal drin, mal schauen oder doch die 803, vielleicht gebe ich der tungsol auch nochmal ne Chance, die war ja auch am wenigsten eingespielt....

Die roundabout zwanzig für ne Vorverstärkerröhre habe ich nicht bereut, aber 100 und mehr werde ich nicht ausgeben, vielleicht mal mixen....

Ich hoffe die hier geschilderten Eindrücke helfen ein wenig beim Röhrenkauf.

Mit Audiophilen Grüßen Lottitotti
selbstbauen
Inventar
#2 erstellt: 30. Mrz 2010, 16:02
In welcher Schaltung arbeitet denn die Röhre?

Gegenkopplung - Mitkopplung - Anodenfolger .....?

Vielleicht mal ein Schaltbild posten.

Hast du auch mal den Fremspannungsabstand bei den unterschiedlichen Röhren gemessen? Nach meinen Erfahrungen gibt es dabei auch einen großen Unterschied.
lottitotti
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 30. Mrz 2010, 18:13
Es handelt sich um Endstufe von Harman Kardon UHER UMA 3000 VT mit vier EL 34 und viermal ECC83, hier ein Schaltplan NF und Netzteil.
http://s3.directupload.net/images/100330/vcjx4azi.jpg

http://s5.directupload.net/images/100330/k8jsdh8s.jpg
lottitotti
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Mrz 2010, 18:16
Hi. Na dann mach mich mal schlau...., ich vermute mal Gegentakt, oder?
MfG Lottitotti
lottitotti
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Mrz 2010, 20:41
Was ist ein Fremdspannungsabstand bei Röhren und wie mißt man den an Röhren???

MfG Lottitotti
selbstbauen
Inventar
#6 erstellt: 01. Apr 2010, 16:24
Bei den ECC83 haben wir hier alles vertreten!

Die Gegenkopplung ist sehr stark - zwischen 470 und 940 Ohm variabel. (Anschluss an der Kathode des dritten Systems.)

Häufig ist es aber so, dass die Klangunterschiede auch davon kommen, dass manche Röhren in ihren elektrischen Daten dichter beieinander liegen können als andere. Insbesondere die Eingangsstufe und das dritte System mit der Gegenkopplung müssten in beiden Kanälen exakt gleich sein. Wenn nicht, wird sich keine klare räumliche Darstellung einstellen.

Die beschriebenen Klangeindrücke lassen sich auch durch Unterschiede in den beiden Kanälen erklären. Suche dir doch mal 2 Paar echte gematchte Röhren, stelle mit R17 die Gegenkopplung gleich ein und höre dann.

Den Fremdspannungsabstand misst man mit einem AC-Millivoltmeter - der Frequenzbereich müsste aber deutlich über 20 kHz reichen. Mit einem solchen kann man dann auch die Gegenkopplung abgleichen. Dazu braucht man dann aber auch einen Sinus-Tongenerator. Beides bekommt man für wenig Geld gebraucht in der Bucht.

Eine Anschaffung die sich lohnen kann
lottitotti
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 01. Apr 2010, 16:53
Hi. danle für die Info. Wann ist ein par Vorverstärkerröhren richtig gematcht?
MfG Lottitotti
selbstbauen
Inventar
#8 erstellt: 02. Apr 2010, 11:49
Röhren brauchen eine gewisse Einspielzeit, in der sich ihre Werte gegenüber den Neuzustand leicht verschieben können. Etwa 10 Stunden.

Viele Verkäufer nehmen neuen Röhren, stecken sie in ein Röhrenprüfgerät und verkaufen die gleichen als "gematcht".

Richtig wäre es aber, sie etwa 10 Stunden zu betreiben und dann zu prüfen, dann sind die gleichen wirklich gleich.

Zwei Werte müssen zum Matchen geprüft werden, die Emission bei einer bestimmten Spannung und die Steilheit. Nur wenn beides stimmt, dann verhalten sie sich auch bei anderen Spannungen im Gerät gleich.

Die Vorverstärkerröhren ECC8x verhalten sich in Bezug auf die Steilheit nicht sehr unterschiedlich. Wenn also ein Röhrenpaar gebraucht ist, aber noch eine sehr gute Emission aufweist, dann kann das als "Gleich" durchgehen. Also bei Verkäufern darauf achten und sie sollen auch die Emissionswerte angeben - in % vom Normwert oder in mA.
stern71
Stammgast
#9 erstellt: 03. Apr 2010, 09:53
Hallo,

Schau am besten auf beide Werte.
Es gibt die Möglichkeit, dass eine Röhre eine brauchbare Emission besitzt, aber die Steilheit in die Knie geht.
Auch der umgekehrte Fall ist mir schon unter gekommen (wenn auch seltener).
Gerade bei Endröhren im Gegentaktbetrieb und separater Gittervorspannungserzeugung ist das Matchen sehr wichtig.

Schöne Ostern wünscht,
Heiko

Hier ein Beispiel bei der Messung einer E88CC.
Während die dynamische Steilheit (Transconductance) fast auf der 100%-Marke liegt, hat die Emission schon merklich nachgelassen.
Ich handhabe es immer so, dass beim Matchen beide Parameter möglichst eng beieinander liegen sollten.
Gut wäre eine Abweichung von <10%.
Wenn man jetzt eine Doppeltriode (a´la ECC83) matcht, dann muss außerdem die Systemgleichheit beachtet werden.
Aus eigener Erfahrung bekommt man aus 10 Röhren (bei geringen Produktionstoleranzen) gerade einmal ein perfekt gemachtes Pärchen (wenn überhaupt).
Das erklärt teilweise die erhöhten Preise von selektierten Röhren.

Eines muss ich allerdings ganz klar sagen und davor warnen.
Vieles was auf Ebay und co. bzw. von selbsternannten Röhrenmatchern und Goldohren als "selektiert und gematcht" angeboten wird, ist schlichtweg ein Witz.
Ohne jetzt Namen zu nennen habe ich diese Selektionsstufen noch nie nachvollziehen können.
Auch klangliche Beurteilungen, die oft gegeben werden, ohne die Schaltungsumgebung zu kennen, betrachte ich mit einer gewissen Skepsis.



[Beitrag von stern71 am 03. Apr 2010, 11:14 bearbeitet]
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