Suche Schaltbeispiele für 4 mal El34 SE-Endstufe

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Mr.SNT
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jun 2012, 22:05
Hallo zusammen,

ich suche Schaltbeispiele für eine SE-Endstufe mit jeweils 4 mal El34 pro Kanal ohne oder mit Ultralinear, aber Penthodenbetrieb für ca. 40..50W Endstufe. Ich habe mir schon einen Wolf gegoogelt. Die meisten Pläne enthalten nur eine EL34er. Interessant wären besonders die Vorstufen und die Gegenkopplungsmaßnahmen in Verbindung mit mehreren EL34ern.

Grüße
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 13. Jun 2012, 01:45
Servus Mr.SNT,

da wird's nicht viel an Schaltbeispielen im Netz geben - einfach weil das Ansinnen ungewöhnlich ist. Aber - das, was man braucht und was zu erwarten ist, kann man ja abschätzen - aus dem Telefunken-Datenblatt der EL34 http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/frank/sheets/128/e/EL34.pdf - wir ziehen die hier den Eintakt-A-Pentodenbetrieb bei 265[V] Betriebsspannung (250[V] Anodenspannung) und ohne Schirmgitterwiderstand (d.h. Schirmgitterwiderstand = ca. 0[Ohm]) heran:

  • An Ausgangsleistung sind dann maximal 44[W] (4 * 11[W]) bei 10% Klirrfaktor zu erwarten.
  • Für die Endstufe wird (sofern keine Kathodenwiderstände für die Arbeitspunkteinstellung verwendet werden) ein Anoden-Netzteil mit einer Spannungsabgabe von +265[V] unter einer Last von 520[mA] (Vollaussteuerung: 4 * 105[mA] Anodenstrom plus 4 * 25[mA] Schirmgitterstrom) benötigt. Mindestnutzleistungsabgabe dieses Netzteilzweiges also 265[V] * 520[mA] = ca. 138[W].
  • Für die Endstufe wird ein Mindestheizstrom von 6[A] (4 * 1.5[A]) benötigt - der Netztrafo muß also für die Endstufe eine Mindestheizleistung von ca. 38[W] erbringen (6.3[V] * 6[A]).
  • Auch die Vorstufen brauchen natürlich noch eine Versorgung: Gehen wir mal von drei Röhren vom ECC81 / ECC82 / ECC83 Schlag aus, dann brauchen wir zusätzliche 900[mA] Heizstrom (3 * 300[mA]) - damit wird eine zusätzliche Heizleistung von ca. 6[W] benötigt.
  • Für die Anodenversorgung der Vorstufenröhren veranschlagen wir insgesamt 30[mA] bei +265[V] (5[mA] pro Triodensystem bei 6 Triodensystemen (= 3 Röhren). Damit muß das Anodennetzteil also ca. 8[W] zusätzliche Leistung erbringen.
  • Bei Eintakt-A-Endstufen (die noch dazu eine relativ hohe Ausgangsleistung erbringen und damit bezogen auf einen Norm-Line-Pegel eine relativ hohe Verstärkung aufweisen) kommt man um ein Netzteil mit Drosselsiebung eigentlich nicht herum, wenn man einen vernünftigen Fremd- bzw. Geräuschspannungsabstand (d.h. nicht wahrnehmbaren Brumm) erreichen möchte. Eine Drossel, die bei einem Dauerlastgleichstrom von ca. 550[mA] (520[mA] Endstufe + 30[mA] Vorstufe) mit dem dafür erforderlichen Luftspalt noch einige Henry an wirksamer Induktivität aufweisen soll, ist schon ein ziemlicher Brummer - ich lege da jetzt mal den Typ "62.87" von Gerd Reinhöfer zugrunde http://www.roehrentechnik.de/html/reihe_m85.html , welche bei 550[mA] noch eine Induktivität von ca. 1.7[H] bei einem ohmschen Widerstand von 26[Ohm] aufweist.
  • An diesen 26[Ohm] fällt bei 550[mA] Laststrom eine Spannung von ca. 14.3[V] ab - diese Spannung müssen wir zu unseren obigen +265[V] dazuaddieren und erhalten damit eine erforderliche Mindestgleichspannung vor der Drossel von +279.3[V]. Damit fällt an dieser Drossel eine Verlustleistung von ca. 8[W] an.
  • In einem Halbleiterbrückengleichrichter für die Anodenversorgung bleiben bei diesem Strom im Mittel auch noch mindestens 2[V] hängen (2 * 1[V]) - zusätzliche Verlustleistung des Gleichrichters also ca. 1[W] (1[V] * 550[mA] * 2).
  • Zu guter Letzt benötigen wir auch noch eine Gitterspannungsversorgung für die negative Gittervorspannung, die wir ebenfalls mal mit ca. 1[W] veranschlagen (60[V] * 17[mA]).
  • Bevor wir uns an die Auslegung des Netztrafos machen, schätzen wir mal die von der Schaltung aus dem Netzteil aufgenommene Leistung nach bisherigem Kenntnisstand ab: 138[W] Anodenversorgung Endstufe + 38[W] Heizleistung Endstufe + 6[W] Heizleistung Vorstufen + 8[W] Anodenversorgung Vorstufen + 8[W] Verlustleistung Siebdrossel + 1[W] Verlustleistung Brückengleichrichter + 1[W] Leistung Gitterspannungsnetzteil = ca. 200[W] minimal erforderliche Leistungsabgabe des Netzteils (pro Kanal, wohlgemerkt!).
  • Für den Netztrafo gehen wir (da wir ihn derzeit noch nicht kennen) von einem Wirkungsgrad von 85% aus. Das bedeutet, daß der Trafo bei 200[W] Leistungsabgabe aus dem Lichtnetz eine Wirkleistung von ca. 235[W] aufnimmt.
  • 44[W] Wirkausgangsleistung des Verstärkers zu 235[W] Wirkleistungsaufnahme des Verstärkers bedeutet einen Gesamtwirkungsgrad "n" des Verstärkers bei Vollaussteuerung von ca. 18.7% - der Vollaussteuerungsfall ist aus Wirkungsgradsicht der beste Fall - im Ruhezustand sinkt der Wirkungsgrad gegen Null. Bei Stereobetrieb heißt dies, daß ca. 470[W] Verlustleistung eine angenehme Zusatzheizung für eine kuschelige Atmosphäre darstellen. Diese ca. 0.5[kW] Verlustleistung müssen beim Bau des Verstärkers unbedingt berücksichtigt werden - diese Wärme bis Hitze muß nämlich irgendwie aus dem Gerät raus, will man nicht eine Baustelle mit latenter Brandgefahr dastehen haben (die allerersten Farbfernseher - wie z.B. der erste Philips Goya - zogen ca. 600[W] Leistung aus dem Netz....bei (verglichen mit einem Röhrenverstärker) erheblich größerem Gerätevolumen....und jeder, der die Dinger noch selbst miterlebt hat, weiß wovon ich da rede).
  • Die genauere Auslegung des Netztrafos folgt noch weiter unten - wenden wir uns zunächst der Endstufenschaltung selbst zu - hierzu bemühen wir wieder das oben verlinkte Datenblatt der EL34: Hier ist für den Ausgangsübertrager zu lesen: R(a) 2[kOhm]. Bei 4 parallelen Röhren wird daraus ein R(a) von 500[Ohm]. Der bei Reinhöfer (nein, ich bin nicht mit ihm verwandt oder verschwägert, allerdings sind seine Produkte einwandfrei und ich habe weder Zeit noch Lust, für diesen Fall jetzt andere Übertragerhersteller abzuklappern) für diesen Fall am nächsten liegende Ausgangsübertrager ist der "53.33" http://www.roehrentechnik.de/html/eintakt.html http://www.roehrentechnik.de/html/au_daten_.html#DatenEintakt - das ist mit einem M102a Kern bereits ein ziemlicher "Brocken" (den wir für vernünftige Baßwiedergabe allerdings unbedingt brauchen). Dieser hat einen nominellen R(a) von 600[Ohm] und einen gemessenen R(a) von 585[Ohm]. Auch die bei 30[Hz] und einer magnetischen Flußdichte von 0.8[T] übertragbare Leistung von 57[W] liegen im Leistungsbereich dieses Projektes - dieser Ausgangsübertrager läßt also eine Übertragung der Vollaussteuerungsleistung bis herunter zu ca. 30...40[Hz] erwarten. Durch die Fehlanpassung (585[Ohm] Ist zu 500[Ohm] Soll) entsteht eine Reduktion der Vollaussteuerungsausgangsleistung von ca. 44[W] auf ca. 37.6[W] (also eine Reduktion um ca. 0.7[dB]) - allerdings kommt diese Reduktion einem geringeren Klirrfaktor sehr zu gute.
  • Wenn man vier EL34 parallel schaltet, dann entsteht da quasi eine neue "EL34/4spez." mit vervierfachter Steilheit (also mit ca. 44[mA/V]) - also ein richtig steiles "Biest". Das macht dieses Röhrenarrangement ziemlich anfällig für UKW- und VHF-Selbsterregung (also für Schwingneigung). Dem kann man aber leicht vorbeugen: Unmittelbar vor den Steuergitteranschluß an der Fassung jeder einzelnen EL34 (Pin 5) gehört mit kürzestmöglichen Drähten ein induktionsfreier (z.B. Metallfilm) 1[kOhm] Widerstand geschaltet. Weiterhin muß direkt an der Fassung am Anodenanschluß (Pin 3) jeder einzelnen EL34 eine UKW Drossel mit kürzestmöglichen Drähten in Serie gelegt werden. Diese UKW-Drossel muß für die geringstmögliche, handelsübliche Grenzfrequenz bemessen sein - also für 60[MHz] (Farbcodierung der Isolation: braun) - die gibt's unter der Bestellnummer 74D5280 bei Bürklin: https://www.buerklin.com/default.asp?event=ShowSE%2874D5280%29 . Zu guter Letzt gehört direkt an den Schirmgitteranschluß der Fassung jeder einzelnen EL34 (Pin 4) mit kürzestmöglichen Anschlußdrähten noch eine Serienschaltung aus einem 100[Ohm] Widerstand (2%, MOX, 2[W]) und der oben aufgeführten Drossel. Das röhrenferne Ende jeder dieser 4 Serienschaltungen aus Drossel und Widerstand wird mit der +265[V] Betriebsspannung verbunden. Mit diesen Maßnahmen sollte jede Schwingneigung der (durch die Parallelschaltung ziemlich steilen) Endstufe unterbunden sein.
  • Jetzt haben wir also unsere EL34 anoden- und schirmgittermäßig parallelgeschaltet und lassen sie auf einen halbwegs passenden Ausgangsübertrager arbeiten - allein die Steuergittteranschlüsse (vor den 1[kOhm] Schwingschutzwiderständen) der vier EL34 an Pin 5 hängen momentan noch "in der Luft". Die vier 1[kOhm] Widerstände liegen am röhrenfernen Ende als vier einzelne Anschlüsse vor - und das bleibt zunächst auch so.
  • Im oben verlinkten Telefunken Datenblatt der EL34 steht für den Maximalwert des Gitterableitwiderstandes am Steuergitter für den A- oder AB-Betrieb klar zu lesen: 0.7[MOhm]. Mit einem 25%-igen Sicherheitszuschlag nach unten erhalten wir als nächsten E24-Normwert für den Gitterableitwiderstand einen Wert von 510[kOhm]. Diesen Wert wählen wir als Gitterableitwiderstand für das Steuergitter jeder einzelnen EL34.
  • Jedes röhrenferne Ende dieses 510[kOhm] Gitterableitwiderstandes wird mit einem (wechselspannungsmäßig durch einen Kondensator kurzgeschlossenen) Schleifer eines für jede Röhre eigenen Trimmpotentiometers verbunden, welches eine für jede Röhre individuelle Einstellung des Anodenruhestroms von 100[mA] ermöglicht. Die Treiberschaltung "sieht" nun eine Parallelschaltung aus vier dieser 510[kOhm] Widerstände als Last - also ca. 127[kOhm].
  • Diese ca. 127[kOhm] Last erfordern (neben den noch gar nicht betrachteten Summen-Röhrenkapazitäten der parallelgeschalteten EL34 und deren X(C) bei hohen Audiofrequenzen) eine niederohmige Treiberschaltung.....eine ECC83 scheidet hier sofort aus.....eine ECC81 oder ECC82 (jeweils ggf. mit zwei parallel geschalteten Systemen) ist denkbar.....eine ECC88 (obwohl oben nicht erwähnt) sollte man in Betracht ziehen (auch aus dem Grund, daß diese Röhre mit einer sehr niedrigen Anodenspannung zurechtkommt......und die +265[V] werden gewaltig zusammenschmelzen, wenn man sie - zwecks Brummsiebung (also zum Erhalt eines "audiophilen" Fremd- und Geräuschspannungsabstands) durch mehrere RC-RC-RC Siebglieder "jagt".
  • Zur Messung des Anodenruhestroms jeder einzelnen EL34-Röhre: Der gängige Weg ist hier die Messung des Spannungsabfalls über einem Kathodenwiderstand (typisch 10[Ohm]). Mit diesem Spannungsabfall mißt man jedoch neben dem Wert des Anodenstroms auch noch den Wert des Schirmgitterstroms mit - und: man kann diese beiden Werte nicht voneinander trennen. Deswegen schlage ich bei einer Pentode (nicht(!) bei einer Triode, da sehen die Dinge wegen der völlig anderen Kennlinien - Stichwort: Innenwiderstand - völlig anders aus) ein anderes Verfahren vor: Die Kathode der Pentode liegt auf Schaltungsmasse, also auf 0[V] - die negative Gittervorspannung für den erforderlichen Arbeitspunkt (hier: -13.5[V]) wird durch ein passend dimensioniertes negatives Gitterspannungsnetzteil zur Verfügung gestellt). Der Anodenruhestrom kann also nicht (!) durch den Spannungsabfall an einem Kathodenwiderstand gemessen werden. Die Messung soll anstelle dessen durch einen niederohmigen STROMmesser, welcher parallel zur Primärwicklung des Ausgangsübertragers gelegt wird, erfolgen. Die Primärwicklung des Reinhöfer-Ausgangsübertragers "53.33" hat laut Herstellerinformation einen Gleichstromwiderstand von 42[Ohm]. Verwendet man parallel zu dieser Primärwicklung nun einen Strommesser mit einem Innenwiderstand von kleiner 0.4[Ohm], so beträgt der Meßfehler der Ruhestrommessung < 1% - ein für Audiozwecke völlig ausreichender Wert.
  • Zur Einstellung des Ruhestroms: Zunächst müssen alle vier EL34 komplett gesperrt werden - d.h. mit einer negativen Steuergittervorspannung von ca. -60[V] (durch passende Einstellung der Trimmpotentiometer für die einzelnen Arbeitspunkte) beaufschlagt werden.
  • Alles weiter ist aufgrund der späten (oder frühen) Uhrzeit einem weiteren Beitrag vorbehalten (sofern Interesse besteht).

Was aus den vorstehenden Zeilen hoffentlich eindeutig hervorgeht:

  • So ein Projekt kann man durchaus zum Laufen kriegen - und wenn man es richtig, mit Umsicht und Bedacht macht, dann kann das klangliche Ergebnis wahrscheinlich durchaus überzeugen.
  • Wenn man schon auf Klasse-A Eintaktern (mit all ihren Vor-, aber auch Nachteilen) besteht: Dann ist das endlich mal ein Projekt (neben den Sachen mit der 6C33C oder total abgefahrenen Geschichten mit antiken Senderöhren mit absurd hohen und im Fall des Falles tödlichen Anodenspannungen) welches bei einem nicht per se sofort tödlichen Versorgungsspannungsniveau eine Ausgangsleistung abliefert, mit der auch heutige "Wald-und-Wiesen"-Lautsprecher eine vernünftige Hörlautstärke erzeugen können. Damit ist der Weg frei von bassarmem, esoterischen Kleinstbesetzungsgeklimper mit wispernden Damenstimmchen (wie es so oft auf "gehypten" audiophilen CDs zu finden ist) hin zu kraftvoller Musik, die auch mal mit Bässen oder allgemein mit großem Getöse - sprich: Dynamik - daherkommt: "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss in einer vernünftigen Aufnahme artgerecht mit richtigem Pegel wiedergegeben ist diesbezüglich immer noch ein Gradmesser dessen, was eine Wiedergabekette kann - wenn dieser Eingangstest bestanden ist, dann kann man sich der Masterprüfung ("Live Art" von "Bela Fleck and the Flecktones" zuwenden) - das sind Sachen, da kippen die üblichen schwachbrüstigen 1...3[W] Eintakttrioden an den allermeisten Lautsprechern komplett aus den Latschen.
  • Der elektrische Wirkungsgrad ist bei diesem Projekt zu vernachlässigen - das Teil zieht dauernd richtig Leistung aus dem Stromnetz, die bei langem Betrieb auch durchaus sichtbar auf der Stromrechnung auftaucht. Also den Verstärker besser nicht mit Freunden und Bekannten diskutieren, die grün angehaucht sind - Du willst Dich ja an Deinem eigenen Werk erfreuen und es nicht von anderen Leuten mit übermäßigem und ggf. noch dogmatischem Öko-Touch total zerfleddern lassen.
  • Genauso ist es mit dem finanziellen Wirkungsgrad: Die Sache kostet Geld - richtig gutes Geld, und davon nicht zu knapp. Allein für das Material für die Stereoausführung veranschlage ich hier als absolut unterste Daumenpeilung mal > EUR 800,-- bis > EUR 1.000,--......und da sind noch keinerlei Fremdleistungen wie Gehäusebearbeitung, Fräsen, Garvieren, Eloxieren, Lackieren, Verchromen sowie eventuelle Holzverarbeitungen oder die Herstellung spezieller Knöpfe vom Dreher und dergleichen drin. Daß hier von Dir selbst auch noch jede Menge Arbeitszeit (die eher in Mannmonaten denn Mannwochen zu bemessen ist) zu erbringen ist, sei hier nur am Rande erwähnt (aber das weißt Du ja sicher).

Ich hoffe, diese Informationen bringen Dich weiter - ich wünsch' Dir bei Deinem Projekt viel Erfolg und das nötige Quentchen Glück....und: es wäre schön, wenn Du das gelungene Ergebnis ausführlich in Wort und Bild (mit Schaltplänen, Skizzen, usw. - also alles, was auch andere potentielle Selberbauer weiterbringt) in diesem Thread hier im Forum präsentieren würdest.

Ach ja, nur zu meiner juristischen Minimalabsicherung (ein Anwalt würde das absolut problemlos in unverständlichstem Deutsch auf's zehnfache Volumen aufpumpen): Ich habe da jetzt oben so einiges fachlich einfach so vor mich hinphantasiert, was ich selbst so noch nicht aufgebaut und erprobt habe - es liegen also keinerlei praktische Kurz- und Langzeiterfahrungen mit diesen Ideen vor. Solltest Du also aufgrund dieser Angaben jetzt loslegen, viel Geld in Material anlegen und / oder viel Zeit aufwenden und hinterher fliegt Dir die ganze Geschichte um die Ohren oder führt sonstwie zu unerfreulichen Begebenheiten bzw. Schadensszenarien jeder nur denkbaren Art (was nicht zu erwarten ist, aber wie heißt es so schön: der Mensch denkt und Gott lenkt), so tust Du das komplett auf eigenes Risiko - ich hafte da für wirklich rein gar nichts, aber wirklich überhaupt nichts (das gilt auch uneingeschränkt für mögliche weitere Beiträge von mir in diesem oder in anderen Threads in diesem Forum oder anderen Foren). Solltest Du mit den vorstehenden Zeilen des Haftungsausschlusses ganz oder teilweise nicht einverstanden sein - dann darfst Du meine Beiträge hier im gesamten Hifi-Forum in keiner Weise für einen Selbstbau oder eine sonstige Eigenkonstruktion oder (Ideen)nachempfindung verwenden bzw. heranziehen. Sorry, klingt sehr harsch, muß aber zu meiner eigenen Absicherung (aufgrund unserer eigenartigen deutschen und EU-Gesetzeslage, die von absolut welt- und praxisfremden sowie total bürokratischen Sesselfurzern in den weitverzeigten Ästen der europäischen Bürokratie verbockt wurde) leider unbedingt sein. Because of german as well as european legal issues / regulations, i hereby strictly interdict any use of the contents of my posts in this thread or other threads for any other purpose than solely theoretical considerations of the issue / thread topic. Und falls sich jetzt jemand wegen eines solchen Textes aufregt: Die Alternative bei unserer derzeitigen Rechtslage ist dann einfach die, auch als Fachmann in solchen Threads rein gar nichts mehr zu schreiben....ob das im Sinn der Threadersteller / Fragenden ist?

So, wieder rein deutscher Text, wenn Du das oben geschriebene akzeptiert hast: Solltest Du trotz aller Warnungen mit einem Selbstbau losschlagen, dann helf' ich Dir natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten hier im Forum, wo ich kann.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 13. Jun 2012, 01:53 bearbeitet]
Mr.SNT
Stammgast
#3 erstellt: 14. Jun 2012, 08:30
Hallo Herbert,

vielen Dank für Deine ausführlichen Tipps, die schon sehr stark auf die Dimensionierung eingehen. Wie Du wahrscheinlich schon vermutest ist das Ganze kein 'Bastelprojekt' im herkömmlichen Sinne.

- Die Ruhestromeinstellung habe ich allerdings nicht verstanden, wie mit einem Parallelwiderstand zum AÜ der Anodenstrom genau vermessen werden kann (TK der Wicklung). Meine Vorüberlegung wäre, für jede Röhre einzeln ein Shunt direkt in Serie zum Trafo (Anschluß VCC) mit einem Stromspiegel, der die Strominformation direkt auf ein auf Masse bezogenes Potential herunterspiegelt. Dieser Wert wird dient dann als Istwert für einen Analogregler für jede einzelnen Röhre, die dann über negative Gittersteuerung (Kathode auf Masse) im Ruhestrom gesteuert wird.

- Bezüglich der Stromrechnungkosten sehe ich auch als 'Umweltbewusster' kein Problem, da der Verstärker bestimmt nicht den ganzen Tag laufen wird. MIt einer Gesamtverlustleistung der Röhren von ca. 350W ist selbst 1 Stunde Musikhören am Tag definitiv noch kein Kostenproblem.

- Die EL34 habe ich gewählt, da sie die Aufheizzeit noch in einen akzeptablen Rahmen fällt, da diese Röhre von mehreren Herstellern als Standardkomponente erhältlich ist (möglicherweise auch RoHS) und durch ihre schmale Bauform eine kompakte Montage in einem geschlossenem Gehäuse vereinfacht.

- Sämtliche Versorgungsspannungen erledigt ein selbst entwickelter 400W LCC-Resonanzgleichspannungswandler. Über eine PFC werden die rückwirkenden Netzoberwellen erheblich unterdrückt und ich habe keine Probleme mit Brummeinkooplungen. Ich habe bereits einige Prototypen aufgebaut und bin zum Schluß gekommen, dass ein 'moderner' Röhrenverstärker auch von moderner Schaltungstechnik profitieren kann und sollte. Der mechanische Aufbau ist dadurch zusätzlich erheblich einfacher und der Verstärker ist trotz seinen 40W Classe-A Charme kein 20kg Monster. Hier werde ich mich auch nicht anderweitig überzeugen lassen. Mit entsprechenden EMV Maßnahmen ist ein Verstärker mit Gleichspannunsgwandler erheblich sauberer wie jede Trafolösung, und ermöglicht erst den Qualitätsanspruch an einen solchen Verstärker. Ich arbeite hauptberuflich an der Entwicklung von Hochwirkungsgradwandlern mit extremen EMV Anforderungen kanpp an der Messbarkeitsgrenze. Die Abwärme der gesamten Stromversorgung ist somit auch ohne Lüfter kein Problem.

- Der AÜ wird wahrscheinlich ein massiver, geschlitzter Ringkern mit (ähnlich) Vitrovac 500 Material ähnlich Menno Vandwerveen, also für extreme Anforderungen für höhere Frequenzen ausgelegt. Die Kosten sind mit einigen 100 € pro Stück noch überschaubar. Ultralinearanzapfung wäre eine Option. Möglicherweise entscheide ich mich auch für einen reinen Triodenbetrieb mit reduzierter Leistung. Durch die Wahl des Extremquerschnittes sollte eine fu-3dB in der Größenordung von 5Hz errreichbar sein.


Leider bin ich mir mit der Wahl der Vorstufen noch unschlüssig. Ziel ist es die Gegenkopplung über ein 'Dual' Poti zu variieren, ohne die Gesamtverstärkung zu beeinflussen um den Klang von ´Gehör minimal abgleichen zu können. Dazu fehlen mir jedoch die Praxishörerfahrung für eine geeignete 'High End' Vorstufe. SRPP, Differenzeingangstufe, Kathodenfolger alles ist hier noch drinnen. Ich bin mir zumindest sicher, massiven Gitterstrom für die 4 Endröhren liefern zu müssen. Dabei müssen die Stufen nicht unbedingt DC gekoppelt sein, da höchstwertige Kondensatoren von allen möglichen Herstellern verfügbar sind. Ich lasse mich jedoch gerne anders überzeugen.

Massiv problematisch sehe ich die Auswahl eines geeigneten Gehäuses. Ich finde einfach abolut kein (!) schönes Gehäuse für den Röhrenverstärker. auch bei Hifo2001 oder so ähnlich gibts es hier nichts entsprechendes. Ein Holzgehäuse ist nicht Stand der Technik und kommt nicht in Betracht, ebenso dürfen die Röhren (thermischer und elektrischer Schutz) nicht berührbar sein, müssen also in ein Gehäuse. Daher stellt sich die Frage nach einer individuellen Gehäuseentwickung. Eine Zusammenarbeit mit einem Gehäusehersteller zieht immer erhebliche Zielstückzahlen nach sich, die ich nicht garantieren möchte. Wer könnte mir nach meinen Designvorstellungen ein stabiles und perfektes Stahlblechgehäuse (ca. B/35cm mal T/40cm mal H/25cm) mit seitlich lagernen Röhren (2 Reihen a 4 Stück) inklusive Pulverbeschichtung verwirklichen? Gravuren solten ebenfalls möglich sein.

Grüße aus der Oberpfalz


[Beitrag von Mr.SNT am 14. Jun 2012, 08:38 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#4 erstellt: 14. Jun 2012, 09:18
Servus Mr.SNT,

Mr.SNT schrieb:
Sämtliche Versorgungsspannungen erledigt ein selbst entwickelter 400W LCC-Resonanzgleichspannungswandler. Über eine PFC werden die rückwirkenden Netzoberwellen erheblich unterdrückt und ich habe keine Probleme mit Brummeinkooplungen

aha, daher Dein Nickname "Mr.SNT".

Ich habe bereits einige Prototypen aufgebaut und bin zum Schluß gekommen, dass ein 'moderner' Röhrenverstärker auch von moderner Schaltungstechnik profitieren kann und sollte. Der mechanische Aufbau ist dadurch zusätzlich erheblich einfacher und der Verstärker ist trotz seinen 40W Classe-A Charme kein 20kg Monster. Hier werde ich mich auch nicht anderweitig überzeugen lassen

Ich will Dich doch gar nicht anderweitig überzeugen - moderne, ungewöhnliche Konzepte, welche die ausgetretenen Pfade der Röhrentechnik verlassen, sind doch was schönes.

Mit entsprechenden EMV Maßnahmen ist ein Verstärker mit Gleichspannunsgwandler erheblich sauberer wie jede Trafolösung, und ermöglicht erst den Qualitätsanspruch an einen solchen Verstärker. Ich arbeite hauptberuflich an der Entwicklung von Hochwirkungsgradwandlern mit extremen EMV Anforderungen kanpp an der Messbarkeitsgrenze. Die Abwärme der gesamten Stromversorgung ist somit auch ohne Lüfter kein Problem

Sehr schön - daß Du ein Fachmann aus der Entwicklerecke bist, war so aus Deinem Eingangspost nicht rauszulesen - aber es erleichtert die Kommunikation natürlich ungemein.

Der AÜ wird wahrscheinlich ein massiver, geschlitzter Ringkern mit (ähnlich) Vitrovac 500 Material ähnlich Menno Vandwerveen, also für extreme Anforderungen für höhere Frequenzen ausgelegt. Die Kosten sind mit einigen 100 € pro Stück noch überschaubar. Ultralinearanzapfung wäre eine Option. Möglicherweise entscheide ich mich auch für einen reinen Triodenbetrieb mit reduzierter Leistung. Durch die Wahl des Extremquerschnittes sollte eine fu-3dB in der Größenordung von 5Hz errreichbar sein

Bei einer f(u((-3[dB]) von 5[Hz] bei ca. 40[W] sauber zu übertragender Leistung wird aber auch ein Ringkern mit Luftspalt bereits ein ziemlicher Brocken - auch bei einem R(a) von "nur" 500[Ohm] und der damit einhergehenden, niedrigeren Primärleerlaufinduktivität. Wozu willst Du denn soweit runter? Soll der tieftste Orgelton von 16[Hz] noch ohne nennenswerten Abfall im Frequenzgang wiedergegeben werden?

Leider bin ich mir mit der Wahl der Vorstufen noch unschlüssig. Ziel ist es die Gegenkopplung über ein 'Dual' Poti zu variieren, ohne die Gesamtverstärkung zu beeinflussen um den Klang von ´Gehör minimal abgleichen zu können. Dazu fehlen mir jedoch die Praxishörerfahrung für eine geeignete 'High End' Vorstufe

Da sind die Gleichlauffehler üblicher Tandempotis zu berücksichtigen, die für diesen Zweck je nach Fabrikat / Typ doch bereits unerfreulich hohe Werte annehmen können (wie Du geschrieben hast, soll sich ja der Gesamtpegel nicht verändern - und täte er es doch, würde vom Hörer aus hörpsychologischen Gründen eine höhere Lautstärke mit "besserem" Klang gleichgesetzt). Wären hier binär gestufte Pegelsteller (kleinster Schritt: 0.5[dB]) mit Relais mit Doppelkontakten (einmal Signal, einmal Gegenkopplung) bestehend aus 0.1%-igen Präzisionswiderständen - das alles gesteuert durch einen Microcontroller - eine denkbare Option?

SRPP, Differenzeingangstufe, Kathodenfolger alles ist hier noch drinnen. Ich bin mir zumindest sicher, massiven Gitterstrom für die 4 Endröhren liefern zu müssen. Dabei müssen die Stufen nicht unbedingt DC gekoppelt sein, da höchstwertige Kondensatoren von allen möglichen Herstellern verfügbar sind. Ich lasse mich jedoch gerne anders überzeugen

Das mit dem Gitterstrom würde ich bei einem Eintaktverstärker (dessen Entwurfsidee ja Klasse-A ist) nicht in Betracht ziehen. Ein Eintaktverstärker sollte auch ohne jede Gegenkopplung bereits verzerrungsarm arbeiten, damit man ihm mit Gegenkopplung dann Spitzendaten "anerziehen" kann - Gitterstrombetrieb ist da kontraproduktiv.

Grüße in die Oberpfalz

Herbert
Mr.SNT
Stammgast
#5 erstellt: 14. Jun 2012, 11:31
Hallo Herbert,

ich verspreche mir von einem Ringkern entweder erhebliche Einsparungen von Verschachtelungen wegen der besseren Kopplung oder bei gleichem Aufwand ein besseres hochfrequentes Verhalten ohne frühe Phasendrehungen. Natürlich schauts im Vergleich mit einem z.B. M-Kern untern rum schlechter aus, da die Ringkerne nur bei deutlich größeren Abmessungen auf einen vergleichbaren Querschnitt kommen. Ich denke die 5Hz sind inzwischen bei HighEnd Röhrenverstärkern Standard - wenn ich mich nicht irre - und schlechter möchte ich dann auch nicht sein. Ich erwarte zudem ein geringeres Streufeld am Ringkern, obwohl nach meinen Messungen ein gut gemachter M-Kern auch nicht viel schlechter ist. Ich habe mit Ringkernen bereits sehr gute Erfahrungen auch ohne irgendwelche Verschachtelungen gemacht.

Freut mich, dass Du neuen Konzepten ähnlich aufgeschlossen bist. Vielleicht kann man mit einem Gleichstromwandler zusätzlich den beabsichtigten EU-Richtlinen ein Schnippchen schlagen. . Das ist bisher kommerzielles Projekt, nur wenn ich das Teil schon entwickle, dann versuche ich es möglichst 'gscheid' zu machen, daher RoHS, Gehäus etc. Die Beschäftigung mit Vorschriften finde ich sehr interessant und gehört bei mir zum Spaßfaktor.

Ich habe nicht die Absicht selbst bei voller Aussteuerung ein Ug1k von etwa -1V zu unterschreiten, Gitterstrom wird wohl trotzdem fliessen. Ich denke, dass die Ansteuerung von 4 Röhren nicht nur kapazitiv sondern sogar eher vom Gitterstrom eine sehr kräftige Treiberstufe benötigt. Entweder ich steuer über einen Kathodenfolger an, wahrscheinlich ist jedoch eine Leistungstriode mit der kapazitiven Auskopplung über einem aufgeteilten Arbeitswiderstand von ein paar Watt besser.

Grüße


[Beitrag von Mr.SNT am 14. Jun 2012, 11:31 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#6 erstellt: 14. Jun 2012, 13:44
Hallo Mr.SNT, hallo Herbert,
an einer variablen Gegenkopplung arbeite ich auch. Der Lautstärkesprung bei einer Änderung ist genau das Problem. Eine praktische Lösung habe ich noch nicht, nur eine Theoretische.

Es gibt bei APLS auch ein 4-fach-Poti. Man könnte zwei Ebenen für die Gegenkopplung und gegenläufig zwei weitere für die Lautstärkeanpassung nutzen. Mit passenden zusätzlichen Widerständen müsste es auch möglich sein, die Lautstärkeregelung nur in dem begrenzten Bereich wirken zu lassen.

Bleiben Probleme:
Man will ja auch GK Null realisieren. Also müsste das Poti sehr hochohmig sein und logarithmisch dazu, damit im hohen GK-Bereich noch eine Differenzierung möglich ist. Dann müsste aber der Lautstärketeil gegenläufig logarithmisch sein. Das wird es wohl nicht von der Stange geben.

Eine Lösung könnte sein, dass an der Stelle des Potis ein 4-Ebenen-Drehschalter verwendet wird mit 5 Schaltpunkten, damit eine Abstufung von Null bis (sagen wir) 40 % Gegenkopplung in 10%-Schritten geschaltet werden kann. Die Lautstärkeanpassung könnte man dann auf den zwei verbleibenden Ebenen auch über eine Veränderung der Verstärkung realisieren - zum Beipiel über eine Anpassung der Kathodenwiderstände in einer Vorstufe.

Mit einer solchen Schaltung könnte man dann - zumindest für seinen persönlichen Geschmack - die Debatte um GK Ja oder Nein beenden und könnte die am besten passende Lösung für die verwendeten Lautsprecher finden.

Gruß
Felix
Mr.SNT
Stammgast
#7 erstellt: 14. Jun 2012, 15:20
Hallo zusammen,

als Praktiker würde ich hier nach einigen Überlegungen per Reedrelais umgeschaltete Widerstände verwenden. Extrem feinfühlig muß - so finde ich - nicht sein, aber: interessieren würd's mich trotzdem schon.

Grüße
Franz-Otto
Gesperrt
#8 erstellt: 14. Jun 2012, 19:45

Mr.SNT schrieb:
Hallo zusammen,

ich suche Schaltbeispiele für eine SE-Endstufe mit jeweils 4 mal El34 pro Kanal ohne oder mit Ultralinear, aber Penthodenbetrieb für ca. 40..50W Endstufe. Ich habe mir schon einen Wolf gegoogelt. Die meisten Pläne enthalten nur eine EL34er. Interessant wären besonders die Vorstufen und die Gegenkopplungsmaßnahmen in Verbindung mit mehreren EL34ern.

Grüße


Servus!

im Ratheiser ist eine entsprechende Schaltung abgebildet, angegeben mit 74 Watt an Raa 2k.
Deine eigenen Versprechen hinsichtlich Ringkernen wirst Du wohl nicht halten können. Wenn schon bei 2 Röhren Schwierigkeiten hinsichtlich unsymmetriecher Ruheströme zu erwarten sind, wird das bei 4 Röhren erst recht problematisch.

Prinzipiell ist es aber kein Problem, mehrere Endröhren parallel zu schalten. Man sollte dafür von einer gut dimensionierten Schaltung ausgehen. Bei der Erhöhung der Anzahl der Endröhren auf n verhalten sich die Parameter wie folgt:

S = S*n

Ri = Ri/n

Das bedeutet zugleich, Raa = Raa/n, Pout= Pout*

Du kannst also ein bestehendes Konzept jederzeit auch auf eine vergrößerte Anzahl Endröhren anpassen.

Wenn es also unbedint Eintakt sein soll, dann brauchst du einen Ausgangsübertrager, der ca. 200mA verkraftet, ca. 30 Watt übertragen kann, und ca. 500 Ohm an den Lautsprecher anpaßt.
In etwa entsprechend wäre ain AÜ für die 6C33C. Ob da nun 500 oder 600 Ohm primär wirken, sollte keinegrößere Rolle spielen.

Viele Grüße
Franz


[Beitrag von Franz-Otto am 14. Jun 2012, 19:49 bearbeitet]
Mr.SNT
Stammgast
#9 erstellt: 15. Jun 2012, 10:50
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten. Ich bin noch an der Konstruktion der Vorstufe. Meint Ihr ein Kathodenfolger (ECC83) könnte ausreichen, um die 4 Stück EL34 anzutreiben? Ich würde gerne wie bei einer EL34 nur eine Doppeltriode verwenden. Die erste Triode macht die Verstärkung mit GK-Anschluß und der nachgeschaltete Kathodenfolger ist für die Gitter der 4 mal EL34 gedacht.

Eigentlich müßten doch etwa 15V Spannungshub an den El34ern ausreichen um diese voll durchzusteuern. Mit einer angedachten Verstäkereingangsempfindlichekit von 1Veff müßte der Gain einer ECC83 doch trotz 10dB GK eigentlich ausreichen, oder ist das für die Praxis etwas zu knapp? Die Versorgungsspannung liegt bei den üblichen 250V. Pro Röhre ist ein Anodenstrom von 80-100mA angedacht.

Ach ja -bevor ich's vergesse: Grundsätzlich beabsichtige ich Penthodenbetrieb mit optionaler Umschaltung auf Pseudotriodenbetrieb (ohne GK). Für den zweiten Fall sollte wohl die Vorstufe auch schon sehr linear arbeiten,da hier eine die Überalles GK abgeschaltet wird. Reicht da eine Doppletriode?

Grüße


[Beitrag von Mr.SNT am 15. Jun 2012, 10:56 bearbeitet]
Mr.SNT
Stammgast
#10 erstellt: 18. Jun 2012, 13:49
hallo zusammen,

bei einer Kalkulation der Gesamtverluste komme ich etwa auf 280W (Anodenverluste) + 80W Heizverluste, plus alle Wandlerverluste 36W (Wirkungsgrad etwa 90%) also in der Summe etwa 400W. Schaut ein bisserl besser aus, wenn man Gleichspannungswandler verwendet, aber immer noch riesig. Aus diesem Grunde mache ich wahrscheinlich den Arbeitspunkt variabel. Möglicherweise splitte ich auch aus thermischen Gründen auf zwei Monoblöcke auf.

Danke wegen den Vergleich mit dem Goja. Wird wohl auch mit den Wandlern schwierig sein, die Hitze ohne Lüfter loszubekommen. Aber ich denke es geht!
Grüße
pragmatiker
Administrator
#11 erstellt: 21. Jun 2012, 13:35
Servus Mr. SNT,

was mir grade einfällt und was beim Einsatz eines Schaltnetzteils vielleicht nicht ganz unwichtig ist: Daß der Wechselstrom-Innenwiderstand der Anodenversorgung auch bei 5[Hz] (oder was auch immer die unterste Grenzfrequenz sein soll) noch hinreichend niedrig ist (dickere Ausgangs Elkos?) - und nicht nur bei der Betriebsfrequenz des Switchers. Ist das nicht der Fall, dann dürfte im Baßbereich der Klang wegen vielleicht fehlender Dämpfung eventuell an Genauigkeit und Konturiertheit verlieren.....

Grüße

Herbert
Mr.SNT
Stammgast
#12 erstellt: 21. Jun 2012, 14:09
Hallo Herbert,

das ist unter Anderem genau die Stärke des Gleichstromwandlers. Die erzeugten Spannungsquellen haben einen extrem niedrigen Innenwiderstand und sehr geringen Wechselspannungsanteil. Da kann kein LC-Filter mithalten.

Die Heizung werde ich allerdings über eine Gleichstromquelle (ebenfalls Wandler) betreiben.
Eine Verlustleistungsberechnung ergab auch, dass ein Zukaufteil in Form eines z.B. 48V Wandlers mit anschliessender Konvertierung in die anderen Betriebsspannungen wegen der Verringerung des Gsamtwirkungsgrades doch noch verhältnismäßig viel Abwärme entwickelt > Wenn Gleichstromwandler, dann komplette Neuentwicklung mit allen erforderlichen Ausgangsspannungen. Außerdem sind übliche Kasettenwandler kostengetrieben im Wirkungsgrad einfach zu schlecht (nur etwa 80% bis 90% maximal)

Grüße
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