Bausatz SE 300B

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Theo_lingem
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 28. Mrz 2011, 19:38
Hallo zusammen,

nach dem erfolgreichen Zusammenbau eines Bausatzes Push Pull mit EL34 bin ich auf der Suche eines neuen Projektes: SE 300B, am liebsten incl Gehäuse.

Kann mir jemand solche Bausätze bis 1500€ empfehlen.

Gruß

Dirk
georgiev
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 29. Mrz 2011, 14:53
Moin!

Da fallen mir zwei Anbieter ein:
Raphael Tambour
HB Ampdesign

Ich kenne aber beide Bausätze nicht näher, also nur mal so als Anregung.
So richtig viele gibt's da glaub ich nicht. Die 300B Fans stehen meist auf Freiverdrahtung und da macht Bausatz wenig Sinn. In diesem Sinne lohnt es vielleicht, mal die Seite von Triode-Dick anzuschauen. Der hat viele 300B Schaltungen ins Netz gestellt und bei AE-Europe gibt es zumindest passende Trafosätze und Teile.
Triode Dick
AE-Europe

Für das Geld gibt es natürlich auch schon fertige China-Verstärker mit deutschem Vertrieb und Garantie, z.B. sowas:
Destiny

Gruß, Jörg

PS.: Ich sehe gerade, Raphael verkauft keine Komplettbausätze mehr, aber vielleicht kann man die Tambour-Gehäuse als Basis für einen selbst zusammengestellten frei verdrahteten Bausatz verwenden. Das Original ist auch ohne Platine und die entsprechende Schaltung nicht so aufwendig. Den Preis von 88,- € für ein lackiertes Teil finde ich ok. Preise
tubescreamer61
Inventar
#3 erstellt: 29. Mrz 2011, 20:23
Hallo,
warum, alles in der Welt, wollen so viele Leute ihren Röhrenverstärker "selbst bauen" und greifen dann auf Bausätze zurück (möglichst mit fertig bestückten Platinen).
Als jemand, der noch zu einer Zeit seinen Beruf als Radio & Fernsehtechniker erlernt und ausgeübt hat in der Röhrengeräte zwar der landläufigen Meinung nach "Technik von gestern" war, aber dennoch eine relativ große Anzahl von Röhrengeräten beim Endkunden standen, sage ich: "Wer keine Ahnung davon hat- Finger weg".
Das ist zwar ziemlich simple Technik (verglichen mit heutiger), dennoch nicht so ganz ungefährlich. Teilweise finden Anodenspannungen bis zu 800Volt (oder bei großen Sendetrioden, welche von Triodenfans gerne mal als Endtriode vverwendet werden um höhere Ausgangsleistungen zu erreichen, auch bis zu 1200Volt oder noch mehr) in den Endstufen verwendung - da sollte man unbedingt wissen wo man anfasst.
Platinenaufbau lasse ich in Eingangs- und Regelstufen (Z. Bsp. Vorverstärkern) ja noch gelten, aber Endstufen mit Platinenaufbau "geht" in meinen Augen gar nicht.
Ungünstigerweise kommen dort mehrere Faktoren zusammen - hohe Spannungen (siehe oben), hohe Temperaturen (ich möchte keinem empfehlen mal eine 211/VT4 während des Betriebs anzufassen, der Fingerschweiß könnte zu einer kleinen Verpuffung führen, in der Regel aber Bodentemperaturen um 100°) und hohe Ströme (je nach Röhre bis zu 3,25A pro Röhre Heizstrom bei 10 Volt Spannung).
Philips hat damals bittere Erfahrung durch kokelnde Platinen im K3 und K4 FFS Chassis gemacht (soweit ich mich erinnere, die ersten Geräte welche noch mit bis zu 23 Röhren bestückt und teilweise auf Platine aufgebaut waren) - natürlich gibt`s heutzutage besseres Platinenmaterial,
dennoch stellen die oben angeführten Betriebsbedingungen eine auf Dauer hohe Belastung dar- und wenn die Kupferkaschierung auf den Platinen nicht sehr überlegt dimensioniert und an den Sockelkontaktierungen sorgfältigst verlötet sind, kann das unter umständen schon mal "unangenehm werden"
(deswegen hatten die Philips- Kisten auch nach einiger Zeit den Beinamen "Philips Etagenheizung" weg).
Ich baue meine Röhrengeräte immer mittels Handverdrahtung auf (und mal ganz ehrlich- so viele Bauteile stecken ja in einer Trioden Eintakt- Endstufe auch nicht, das ein Platinenaufbau nötig wäre).

MfG
Arvid


[Beitrag von tubescreamer61 am 29. Mrz 2011, 20:25 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Apr 2011, 08:33
Einfach noch ein paar Worte zu den Internetseiten:
Zum einen wird da geschwurbelt, was das Zeug hält, zum zweiten ist klar, dass der Klang besonders bei Geräten ohne Gegenkopplung im Wesentlichen davon abhängt, wie der verwendete Lautsprecher mit einem geringen Dämpfungsfaktor klar kommt und teils wird die Phantasie wieder mal stark strapaziert. Wenn nämlich ein Röhrenverstärker separate Ausgänge für 4 Ohm und 8 Ohm hat, so ist die Leistung an beiden Anschlüssen GLEICH! Es ist also Blödsinn, wenn geschrieben wird, die Endstufe hätte bei 4 Ohm 9,5W und bei 8 Ohm 18W.
Dies wäre dann richtig, wenn sie gebrückt betrieben wird. Aber dann ist der Klirr nicht mehr K2, sondern K3 und das erreicht man mit jeder wesentlich billigeren Gegentaktendstufe.
sidolf
Inventar
#5 erstellt: 01. Apr 2011, 09:10

richi44 schrieb:
Wenn nämlich ein Röhrenverstärker separate Ausgänge für 4 Ohm und 8 Ohm hat, so ist die Leistung an beiden Anschlüssen GLEICH! Es ist also Blödsinn, wenn geschrieben wird, die Endstufe hätte bei 4 Ohm 9,5W und bei 8 Ohm 18W.


Hallo Richi,

das ist schon richtig wenn man einen 8 Ohm Lautsprecher auch an den 8 Ohm Ausgang oder einen 4 Ohm Lautsprecher an den 4 Ohm Ausgang anschließt. In beiden Fällen sieht die Endröhre die gleiche Last.

Anders sieht es aus, wenn ma z.B. einen 8 Ohm Lautsprecher an den 4 Ohm Ausgang hängt. Jetzt verdoppelt sich der Ra und die Leistungsabgabe wird zwangsläufig, wegen der Fehlanpassung, auch weniger. Umgekehrt geht es natürlich auch.

Besten Gruß
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Apr 2011, 13:32
Prinzipiell hast Du natürlich recht, nur sollte man gerade bei einem Röhrengerät nicht falsch anpassen, weil es einerseits bei zu niederohmiger Last die Röhre stärker belastet, was diese gar nicht schätzt, umgekehrt aber bei zu hochohmiger Last durch die Trafo-Induktivität zu Spannungsspitzen kommen kann, die unzulässig hoch werden können.
tubescreamer61
Inventar
#7 erstellt: 01. Apr 2011, 16:25
Korrekt.
Das mit der Fehlanpassung ist eine (zugegebenermaßen ziemlich krumme) Krücke, da ja ein Lautsprecher keine konstante Last hinsichtlich des Wechselstromwiderstandes darstellt.

Allerdings wird die ganze Geschichte nun doch ein wenig zu technisch.

Ich denke, das sich mit einer WE300b realistische 8 - 10 W im Eintakt- A Betrieb erzielen lassen, ohne die Röhre nahe den Grenzwerten zu betreiben (vorteilhaft hinsichtlich der Lebensdauer), da ja im Klasse A Betrieb die Röhre sowieso bereits durch die Ruhestromeinstellung stark belastet wird (und das Teil ja nicht gerade billig ist).

Im allgemeinen reagieren Trioden auf Fehlanpassung ja auch ein wenig gutmütiger als Pentoden.

MfG
Arvid

P.s: Warum eigentlich eine 300b? Es gibt einige Röhren, die bei geschicktem Einsatz einer 300b klanglich durchaus das Wasser reichen können, eine höhere Ausgangsleistung bereitstellen und auch noch einfacher und billiger zu beschaffen sind - ich denke da an 6C33.


[Beitrag von tubescreamer61 am 01. Apr 2011, 16:28 bearbeitet]
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