300B Push pull

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nonaim69
Stammgast
#1 erstellt: 02. Sep 2006, 09:28
Ich hätte gern mal Eure Meinung zu den existierenden 300 B Push Pull Röhrenverstärker mit ca 23 W Ausgangsleistung. Habe immer gedacht, 300 B laufen single ended und hätten da auch ihr vollstes Klangpotential. Zerstört man nicht den lupenreinen Kang einer 300 B Single Ended mit einer Push pull Variante ? Was sagen die Experten dazu ?
.:Bulli:.
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 02. Sep 2006, 11:25
Hallo !


nonaim69 schrieb:
Zerstört man nicht den lupenreinen Kang einer 300 B Single Ended mit einer Push pull Variante ?


Ein heißes Eisen das Du da anpackst

Hängt wohl sehr mit der Philosophie zusammen die man mit den verschiedenen Betriebsarten verbindet.

Ich persönlich bin auch noch sehr skeptisch was PP anbelangt (daß das Signal erst mal in zwei Teile zerlegt, getrennt, [zerstört?] wird ist mir jedenfalls schonmal irgendwie unsymphatisch) - kann aber nix dazu sagen weil ich noch keine Gelegenheit hatte das vernünftig zu vergleichen.

Aber bei okjetiver Anayse der Gegebenheiten (in punkto "was macht das Gerät mit dem Musiksignal") bin ich für mich zu dem Schluß gekommen daß, theoretisch betrachtet, Class A - SE Betrieb und Triodenschaltungen allem anderen überlegen sein müssten - zumindest was die Qualität des Klanges anbelangt.

Bin mal auf die Meinungen der Profis gespannt


[Beitrag von .:Bulli:. am 02. Sep 2006, 11:25 bearbeitet]
nonaim69
Stammgast
#3 erstellt: 02. Sep 2006, 13:49
Ich auch
KSTR
Inventar
#4 erstellt: 02. Sep 2006, 13:58

.:Bulli:. schrieb:
Ich persönlich bin auch noch sehr skeptisch was PP anbelangt (daß das Signal erst mal in zwei Teile zerlegt, getrennt, [zerstört?] wird ist mir jedenfalls schonmal irgendwie unsymphatisch) - kann aber nix dazu sagen weil ich noch keine Gelegenheit hatte das vernünftig zu vergleichen.
Äh, Push-Pull in sattem Class-A ist bzgl. Verzerrungsarmut SE immer überlegen, prinzipbedingt. Muss natürlich alles andere drumrum auch perfekt gemacht sein, und das ist bei PP natürlich mehr Aufwand.

300B-Push-Pull-Amps mit sehr interessantem Konzept (kein 0815-Mainstream-Amp) sind Amity/Aurora/Karna von Lynn Olson (kein Voodoo-Guru, sondern ein gestandener Ingenieur, früher bei Tektronix und im Lautprecherbau).

Seine Seite, http://nutshellhifi.com , ist wirklich äusserst empfehlenswert, setzt jedoch auch etwas technisches Verständnis und Grundlagenwissen voraus.

Grüße, Klaus
DB
Inventar
#5 erstellt: 02. Sep 2006, 14:21

.:Bulli:. schrieb:

Hängt wohl sehr mit der Philosophie zusammen die man mit den verschiedenen Betriebsarten verbindet.

Da gibt es eigentlich kaum Philosophie. A-Betrieb ermöglicht geringe Verzerrungen, ist aber unökonomisch und verschleißt die Röhren schnell, B-Betrieb ermöglicht die maximale Leistungsausbeute aus den Röhren, hat aber bei kleiner Aussteuerung mehr Klirr.


Ich persönlich bin auch noch sehr skeptisch was PP anbelangt (daß das Signal erst mal in zwei Teile zerlegt, getrennt, [zerstört?] wird ist mir jedenfalls schonmal irgendwie unsymphatisch) -

Da wird überhaupt nichts in zwei Teile zerlegt. Das Signal kommt aus der Phasenumkehrstufe einmal in Phase und einmal in Gegenphase heraus.


Aber bei okjetiver Anayse der Gegebenheiten (in punkto "was macht das Gerät mit dem Musiksignal") bin ich für mich zu dem Schluß gekommen daß, theoretisch betrachtet, Class A - SE Betrieb und Triodenschaltungen allem anderen überlegen sein müssten - zumindest was die Qualität des Klanges anbelangt.


A-Betrieb ist am verzerrungsärmsten, Eintaktbetrieb (wir sind hier ein deutsches Forum, deshalb kannst Du auch ruhig die deutschen Begriffe verwenden) nicht. Erst Gegentaktbetrieb läßt die geradzahligen Oberwellen verschwinden.
Aus diesem Grunde waren Studioabhörverstärker auch nie als Eintaktverstärker konzipiert.

Triodenschaltungen würde ich auch nicht als den Stein der Weisen ansehen, weil bei den Triodenendstufen zwingend ein hoher Durchgriff notwendig ist, der zwingend in einer großen notwendigen Ansteuerspannung der Endstufe endet. Evtl. muß die der Endtriode vorgelagerte Stufe auch in der Lage sein, erhebliche Eingangskapazitäten treiben zu können.

Pentoden sind da in der Handhabung bequemer. Sie erfordern weniger Steuerspannung und ihre Verstärkung liegt höher, so daß man mit weniger Stufen auskommt und mit einer ordentlichen Gegenkopplung die Verzerrungen weiter vermindern kann.

Wenn man ein Optimum will, sollte man sich den Schaltplan des V69 ansehen. Dort ist das umgesetzt, was ich schrieb. Zwei straff (34dB) gegengekoppelte Verstärkerzüge in A-Betrieb, die in Gegenphase angesteuert werden und auf einen Gegentakt-Ausgangsübertrager arbeiten.

MfG

DB
chris2178
Gesperrt
#6 erstellt: 02. Sep 2006, 14:22
Beim Single Ended wirst du sicher einen höheren K2 Anteil haben als beim Push Pull Verstärker,also etwas mehr Verzerrungen,was das menschliche Ohr aber als angenehm empfindet.(manche sagen dazu warmer Klang).

Beim Push Pull Prinzip ist K2 nicht so hoch,das Musiksignal ist unverfälschter.(wodurch der Klang weniger Fülle hat)

Es gibt Leute die meinen die Hören die Übernahmeverzerrungen beim Push Puller , was ich mir aber nicht vorstellen kann, denn wenn der Ruhestrom hoch genug eingestellt ist gehen die beiden Signalhälften perfect ineinander.

Ist halt wohl Geschmacksache.Wenn mann Lautsprecher mit wenig Wirkungsrad hat ist Push Pull natürlich geeigneter.

Gruss Chris
nonaim69
Stammgast
#7 erstellt: 02. Sep 2006, 14:37
Danke erst mal für die Beiträge,est kommt IMHO natürlich eh drauf an, wie man die unterschiedlichen Konzepte hörmäßig wahrnimmt. Ich hatte schon sehr kleine (2mal 4 Watt) Röhrenamps Eintakter an meine Lautsprecher gehört. Klang alles sehr klar und offen, limitierten aber doch im Frequenzbereich (so habe ich es empfunden). Denke, das beste wird wie immer sein: Das Gerät anhören. Denke aber, das die theoretischen Ausführungen auch wichtig sind, mich haben sie jedenfalls ein Stück weit weiter gebracht. Also, weiter so und-danke für die Infos!
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