Ein paar Fragen zur Beschaltung der ECL86

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Monohuhn
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 12. Jul 2012, 01:09
Guten Morgen zusammen,

da ich hier noch ein bereits gesägtes/gebohrtes/misshandeltes Alu-Chassis (zu schade zum Wegwerfen, sind immerhin 11 Euro), zwei 10-kOhm-Übertrager, einen Netztrafo und zwei ECL86 übrig habe, spiele ich mit dem Gedanken, daraus mal etwas aufzubauen. Ich weiß aber wegen der berühmten Schwingneigung der ECL86 nicht, ob ich mich da herantrauen sollte und habe daher ein paar Fragen:

1.
Ist es möglich, die Anodenspannung für die Triode vom Schirmgitter abzunehmen, wenn man vor dem Schirmgitter einen Sieb-/Schwingschutzwiderstand einbaut, direkt am Schirmgitter einen Siebelko und danach den Anodenwiderstand zur Triode? Also der Stromfluss so aussieht:

g2-Vorwiderstand --> g2-Elko --> Anodenwiderstand --> Anode

Ist da Schwingneigung zu befürchten? Zumindest würde es den Aufbau schön kompakt machen. (Und ich meine, ich hättte diesen Aufbau als Empfehlung schonmal irgendwo gelesen.)

2.
Ist es in Ordnung, wenn das Lautstärkepoti von der Röhrenfassung einen Abstand von nur ca. 1 cm hat oder ist da Schwingneigung zu befürchten? Auf dem Chassis befinden sich nämlich zwei Löcher für Röhrenfassungen relativ nahe Richtung Frontseite.

3.
Was genau ist bei der ECL86 beim Aufbau noch zu beachten? Folgende Maßnahmen sind mir bekannt:
- Schwingschutzwiderstand vor Trioden-Steuergitter
- Schwingschutzwiderstand vor Pentoden-Steuergitter
- Schwingschutzwiderstand vor Schirmgitter
- Parallelkondensator zur AÜ-Primärwicklung
- Heizung an Pin 4 an Masse legen
- Über-Alles-Gegenkopplung
Habe ich eine wichtige Maßnahme vergessen? (Außer Fassungen mit Abschirmbecher, die ich nicht habe?)

Ich glaube, man merkt, dass ich eine ziemliche Schwingneigungsphobie habe, was Röhrenverstärker angeht.

Gruß
Vincent
E130L
Inventar
#2 erstellt: 12. Jul 2012, 08:01
Hallo,


Ist es möglich, die Anodenspannung für die Triode vom Schirmgitter abzunehmen


Ja, siehe hier!


Ich glaube, man merkt, dass ich eine ziemliche Schwingneigungsphobie habe, was Röhrenverstärker angeht


Würde ich auch so sehen, die PCL86 ist in Milliionen von Fernsehern verbaut worden, ohne Probleme zu machen!
Du solltest einfach mal loslegen, statt über alle möglichen Probleme nachzudenken!

MfG
Volker
selbstbauen
Inventar
#3 erstellt: 12. Jul 2012, 14:54

Olvin schrieb:

2.
Ist es in Ordnung, wenn das Lautstärkepoti von der Röhrenfassung einen Abstand von nur ca. 1 cm hat oder ist da Schwingneigung zu befürchten? Auf dem Chassis befinden sich nämlich zwei Löcher für Röhrenfassungen relativ nahe Richtung Frontseite.
.....
Ich glaube, man merkt, dass ich eine ziemliche Schwingneigungsphobie habe, was Röhrenverstärker angeht.

zu 2. Schwingen wird da nichts, aber das Poti wird zu heiß und auf Dauer nicht mehr richtig arbeiten.

Zum Schutz vor Schwingungen einfach einen 1 kOhm Widerstand vor das Steuer-Gitter schalten. Wenn das nicht reicht, dann das Gitter zur Anode mit 20 pF überbrücken. Oder mit 300 pF den Ausgangsübertrager überbrücken.

In vielen Schaltungen findet man kleine Kapazitäten, die scheinbar funktionslos geschaltet sind. Das sind in der Regel Kondensatoren, die einen Schwingneigung unterdrücken sollen. Bei den extra für den NF-Bereich entwickelten Röhren ist das aber selten. Die ECL86 gehört dazu. Bei den Röhren aber, die ursprünglich für HF-Anwendungen konzipiert wurden, zum Beispiel PCL85, ist deine Sorge vor Schwingungen berechtigt.
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Jul 2012, 15:57
Danke Euch beiden!


Würde ich auch so sehen, die PCL86 ist in Milliionen von Fernsehern verbaut worden, ohne Probleme zu machen!
Du solltest einfach mal loslegen, statt über alle möglichen Probleme nachzudenken!


Das kann auch nach hinten losgehen - ohne nachdenken loszulegen, meine ich. Vor allem, da ich kein Oszilloskop habe, um da im Falle des Falles weitere Untersuchungen anzustellen.


Ja, siehe hier!


Das hatte ich im Hinterkopf bei meiner Frage. Kann man den g2-Elko auch kleiner machen (ich denke so an 15 µF), wenn man vorher im Netzteil ausreichend siebt?
selbstbauen
Inventar
#5 erstellt: 12. Jul 2012, 16:50

Olvin schrieb:

Kann man den g2-Elko auch kleiner machen (ich denke so an 15 µF), wenn man vorher im Netzteil ausreichend siebt?


Was ist ausreichend? Der Elko siebt ja auch die Anodenversorgung für die Triode und die reagiert empfindlicher auf Restbrumm. Also lass die 50µF so.

Du solltest aber bei der Schaltung in Bild 3 den Kathodenelko bei der Endpenthode auf mindestans 470 µF erhöhen. Sonst bekommst du den (damals gewünschten) Bassabfall, der für die Schaltung in Fernsehern nötig war, um die kleinen Lautsprecher nicht zu überfordern.
Franz-Otto
Gesperrt
#6 erstellt: 12. Jul 2012, 18:25

Olvin schrieb:
Danke Euch beiden!


Würde ich auch so sehen, die PCL86 ist in Milliionen von Fernsehern verbaut worden, ohne Probleme zu machen!
Du solltest einfach mal loslegen, statt über alle möglichen Probleme nachzudenken!


Das kann auch nach hinten losgehen - ohne nachdenken loszulegen, meine ich. Vor allem, da ich kein Oszilloskop habe, um da im Falle des Falles weitere Untersuchungen anzustellen.


Ja, siehe hier!


Das hatte ich im Hinterkopf bei meiner Frage. Kann man den g2-Elko auch kleiner machen (ich denke so an 15 µF), wenn man vorher im Netzteil ausreichend siebt?


Servus!

Laß am besten die Röhrenbastelei ganz bleiben. Dabei kann ja so viel schief gehen.

Meine Empfehlung: Briefmarken sammeln! Sicher, auch dabei kann einem ein Wust an Problemen die Freude verderben, aber das sind alles keine Probleme, die mit Elektrizität zu tun haben.

Auf gut deutsch: Mache, und zerquatsche nicht alles schon vorher!

Viele Grüße
Franz
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 14. Jul 2012, 22:35
Hallo zusammen,

mit sauberer Masseführung, die eine Verkopplung von Triode und Pentode verhindert, sollte da nichts schwingen!

Gruß
Bernhard
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 15. Jul 2012, 00:40
Du meinst, separate Massepunkte für Vor- und Endstufe?

Gruß
Vincent
Bertl100
Inventar
#9 erstellt: 15. Jul 2012, 09:04
Hallo Vincent,

du darfst z.B. nicht an den Fußpunkt von Kathodenelko/Kathodenwiderstand des Pentodensystems die Kathode des Triodensystems anschließen.
Und das dann gemeinsam über einen Draht zum zentralen Massepunkt führen.
Dann hast du die klassische Verkopplung.

Gruß
Bernhard
pragmatiker
Administrator
#10 erstellt: 20. Jul 2012, 16:39
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