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Phonopre mit Nuvistoren

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selbstbauen
Inventar
#1 erstellt: 20. Mai 2016, 12:30
Hallo zusammen,

zwar bin ich mit meinem Ortofon 2M black zufrieden - aber vielleicht geht da doch noch was, wenn ich mir ein MC-System zulege? Dazu braucht es aber einen MC-Vor-Vorverstärker und der soll dann bitteschön - wie der Rest - mit Röhren aufgebaut sein. Da wird die Luft aber dünn, weil Rauschen und Brumm sind bei einer Signalspannung von 0,5mV schwer zu beherrschen. Mein Blick fiel auf Nuvistoren - und siehe da, da gibt es einige sehr interessante Typen. Der 6CW4 ist beispielsweise laut Datenblatt für einen Gitterableitwiderstand von genau 47 kOhm optimiert. Oder der 8058 ist optimiert für eine Ansteuerung über die Kathode - und hat dafür auch gleich das Gitter mit dem Metallgehäuse verbunden. Außerdem gibt es Typen mit einer 100-fachen Verstärkung.

Im Augenblick warte ich auf das Eintreffen der Nuvistoren. Bis dahin kann mir vielleicht jemand, der mit den Dingern schon Erfahrung hat, ein paar Tips zum Aufbau geben.

Mit diesem Schaltplan will ich es versuchen:

RIAA Nuvistor

Gibt es dafür Anregungen?

Gruß
sb
DB
Inventar
#2 erstellt: 20. Mai 2016, 16:49
Hallo,

für den Anfang würde ich den zwischen 72kHz und 154kHz liegenden Hochpaß am Eingang verändern, der ist so möglicherweise nicht beabsichtigt. Da komme ich ja mit meiner Miniwhip weiter runter.
Den Gleichstromarbeitspunkt vom Abschlußwiderstand des Tonabnehmers unabhängig zu gestalten wäre sicher auch besser. R3 würde ich durch eine Ferritperle ersetzen.
Bildet C2 mit R4/R15 ein Rumpelfilter?


MfG
DB
jororupp
Inventar
#3 erstellt: 20. Mai 2016, 17:10
Hallo selberbauen,

ich kann zwar zum Thema Verbauen der Nuvistoren nichts beitragen, habe aber selbst seit ein paar Monaten den Musical Fidelity MX VYNL als Phono-Pre im Einsatz. Dieser ist auch mit Nuvistoren aufgebaut. Klanglich spielt der nach meinem Empfinden auf sehr hohem Niveau.

Falls es Dich interessiert, hier ein Link zu einem Thread dazu: MuFi MX VYNL.

Gruß

Jörg
selbstbauen
Inventar
#4 erstellt: 09. Jun 2016, 11:13
Hallo zusammen,

die Nuvistoren sind eingetroffen. Insbesondere auch die kleinen Fassungen/Buchsen, die sind nicht einfach zu bekommen.

Bislang ist das neue Gerät nur auf dem Tisch gelaufen. Was nicht jedes mal vorkommt: Alles hat auf Anhieb gepasst. Aber vielen Dank an DB für seine Hinweise. Ob die Ferritperle besser wirkt, weiß ich nicht - aber ein Schwingschutz ist immer gut und besser, wenn er ohne Widerstand auskommt. Nun habe ich sowas auch im Fundus.

So sieht der Schaltplan nun aus:

RIAA Nuvistor

Den MC-Eingang habe ich noch nicht aufgebaut - aus Ermangelung eines solchen Tonabnehmers. Ob dieser Teil also funktioniert, bleibt offen. Der Rest ist Standard für Phono-Pres ohne Gegenkopplung. Mit den zwei Potties R5 und R12 kann die Anode auf die maximal zulässige Spannung von 110 Volt getrimmt werden. Auch kann damit geprüft werden, ob die Nuvistoren-Paare für beide Kanäle gleich sind. Damit können also Paare selektiert werden, indem solche genommen werden, bei denen sich die 110 Volt bei gleicher Trimmerstellung ergeben.

Der Frequenzgang hat die (für meine Phono-Schaltungen) typische leichte Badewannenform. Insbesondere der Bass hat bei 20 Hz eine Anhebung auf 21 dB, also etwa 1,5 dB über Soll. Da das Gerät aber zunächst bei einem uralten Stanton 881S zur Anwendung kommt und der etwas Bassschwach ist (leicht verhärtete Gummies?), tut das keinen Abbruch. Durch eine leichte Vergrößerung von R8 könnte das korrigiert werden.

Leider habe ich bislang noch einen leichten Brumm im Ausgang von etwa 2mV. Der rührt nicht von der Anodenversorgung her - die ist so glatt wie ein See bei Windstille. Auch ein 20 MHz-Schwinger wird von der kleinen Drossel am Ausgang des Netzteils wirkungsvoll unterdrückt. Es scheint so zu sein, dass der Trafo ein großes Feld erzeugt, dass mit einer einfachen Alu-Abschirmung nicht ausgebremst wird. Die Verwendung eines Schutzleiters ändert nichts. Der Trafo wird später wohl in ein extra Gehäuse kommen müssen.

So sehen die Nuvistoren und der Versuchsaufbau aus:

Nuvistor1

Nuvistor2

Jetzt ist erstmal eine Woche Probehören angesagt.
Gruß
sb
Rolf_Meyer
Inventar
#5 erstellt: 09. Jun 2016, 11:56
Moin Sb,

Das sieht doch schon recht vielversprechend aus.
Welchen Pegel schafft die Schaltung am Ausgang? Hast Du die Ausgangsimpedanz schon ermittelt? Wie hast Du den Frequenzgang gemessen, RIAA Generator am Eingang? Wo bekommt man diese Nuvistoren nebst Fassungen her? Aufbau auf Platine oder freiverdrahtet (übelst viele Anschlüsse auf sehr kleinem Raum an den Fassungen der Nuvis...)?
Fragen über Fragen...

Gruß, Matthias
selbstbauen
Inventar
#6 erstellt: 09. Jun 2016, 14:07
Ja, Matthias, viele Fragen auch noch bei mir.

Den Pegel muss ich noch nachliefern. Ich hab so viel Zeit verdudelt mit der Suche nach der Ursache für die 2mV Brumm. Die Ausgangsimpedanz will ich erst messen, wenn ich zwei Hördurchgänge mit einmal 2mA und zum Anderen mit 6mA Anodenstrom gemacht habe. Das wissen um die Größenordnung der besseren Daten kann das Hören doch beeinflussen. Im Datenblatt sind als typische Werte 7mA (Kathodentrimmer auf Null) und ein Verstärkungsfaktor von 64 angegeben. Man wird also deutlich besser herauskommen als mit einer ECC83.

Den Frequenzgang messe ich immer mit einem Tongenerator und einem AC-Millivoltmeter mit dB-Anzeige. Einem RIAA-Generator mit einer Ausgangsspannung von 5mV würde ich nicht vertrauen, wenn ich denn auch einen hätte.

Wo bekommt man diese Dinger her? Ich habe einige kleine Sammlungen aufgekauft in den USA, in Deutschland und in Bulgarien. Die Nuvistoren gibt es noch in kleinen Mengen, die Fassungen hingegen sind sehr rar. Gegenwärtig gibt es keinen Anbieter weltweit. Leider konnte ich auch aus diesem Grund die beste, die 8808, nicht verwenden, da sie einen 6-poligen Sockel hat - und eine solche Fassung ist nahezu aussichtslos zu bekommen. Die hätte einen Verstärkungsfaktor von 100 und schafft 15 mA.

Wie immer frei verdrahtet, ich mach mal Photos. Die Anschlüsse bei den Fassungen - 5 Stück pro Fassung - sind gut zugänglich und durchaus vergleichbar mit Noval-Fassungen. Nur die Drähte darf man nur 1 mm durchstecken, sonst kommen sie beim nächsten Pol raus.

Gruß
sb
selbstbauen
Inventar
#7 erstellt: 09. Jun 2016, 14:32
Nachtrag:

So sieht die Fassung von unten aus:

s-l225

Und es gibt doch wieder einige Anbieter.

Gruß
sb
EL3010
Stammgast
#8 erstellt: 09. Jun 2016, 22:03
Hallo sb ,
also ich finde bei ebay com sackweise Nuvistorfassungen , sogar bis zur 7-Pin Version . Preise liegen allerdings immer um 8 Dollar pro Stück .
MfG , Rudolf .
selbstbauen
Inventar
#9 erstellt: 10. Jun 2016, 09:19
Hallo Rudolf,

ja, hab ich gestern auch gesehen. Als ich mich zum Kauf entschlossen haben, war da nur einer mit einer kleinen Menge und die hab ich leergekauft. Vielleicht haben Marktbeobachter ja eine gewisse Nachfrage registriert.

Mattias, der erste Hördruchgang. Besser als meine bisherige Version mit C3g und ECC88! Näheres aber erst nach dem Wochenende. Ich will ja noch die Version mit 6mA probehören, bevor ich mich für eine Version entscheide. Aber soviel steht jetzt schon fest: An dem Stanton klingt das Ganze sehr ausgewogen, natürlich und hat ein stimmiges Bassfundament. Allerdings flattert die Bassmembran etwas - das Teil macht ja auch noch 10 Hz ohne Abstriche, es gibt kein Rumpelfilter. Mein Dual 1219 im Arbeitszimmer ist aber ganz ordentlich, ich hätte da mehr Rumpeln erwartet. Zumindest sehe ich keinen Bedarf, ein Rumpelfilter mit den damit einhergehenden Phasenverschiebungen vorzusehen.

Die Verstärkung liegt bei einem Faktor von 1.000. Aus 5 mV bei 20 Hz macht die Schaltung 5 V. Bei 1 kHz sinkt das ab auf etwa 400 mV am Ausgang. Also wie beschrieben etwas mehr als 20 dB. Die C3g/ECC88-Version kam nur auf 280 mV.

Der Brumm mit 50 Hz ist übrigens völlig weg. Das lag nur am Aufbau der Messstation. Irgendwie scheint der Oszi diese Brummspannung zu importieren.

Gruß
sb
Rolf_Meyer
Inventar
#10 erstellt: 10. Jun 2016, 14:17
Moin Sb,


Den Frequenzgang messe ich immer mit einem Tongenerator und einem AC-Millivoltmeter mit dB-Anzeige. Einem RIAA-Generator mit einer Ausgangsspannung von 5mV würde ich nicht vertrauen, wenn ich denn auch einen hätte.


Warum schenkst Du dem kein Vertrauen? Tongenerator und Millivoltmeter wäre mir zu anstrengend (und vor Allem zu ungenau). Mit ein paar Stützpunkten kannst Du zwar grob abschätzen, ob das Dingens arbeitet, aber anhand händischer Einzelpunktmessungen einen Frequenzgang bezüglich Einhaltung der RIAA Schnittkennline nachzuprüfen...naja, meins wärs nicht. Und doch, Du hast sowas, weißt es nur noch nicht, da er noch in Teilen in Deiner Bastelkiste liegt...
Hier mal zwei ganz einfache passive Varianten:
RIAA_Generator
Die R und C-Werte möglichst genau zusammenstückeln (Messbrücke) und das Ganze in einem Metallgehäuse mit zwei Chinch-Buchsen verschwinden lassen...Dies dann zwischen Tongenerator und MM-Eingang klemmen und schon sollte, beim Durchwobbeln des Tongenerators, "hinten" bei allen Frequenzen der gleiche Pegel rauskommen. Wenn diese Methode auch nicht 100% perfekt ist, so ist sie trotzdem viel genauer und einfacher zu handhaben, als an wenigen einzelnen Stützpunkten über den Daumen zu peilen...


Zumindest sehe ich keinen Bedarf, ein Rumpelfilter mit den damit einhergehenden Phasenverschiebungen vorzusehen.

So dachte ich zunächst auch...Allerdings wird man bei heute gepressten Platten, sehr schnell mit der Nase in die Unzulänglichkeiten der analogen LP gedrückt. Rumpel durch Trittschall oder akustische Rückkoppelungen kann man ja noch irgendwie in den Griff bekommen...Aber wenn so eine LP einen "Höhenschlag" (also Wellen) hat, oder gar, noch schlimmer, nichrt rundläuft (Loch nicht exakt mittig...) kann man bei einer phasentreuen, nicht frequenzgangbeschnittenen (Rumpelfilter) Kette, fein das "Eiern" an den Bewegungen der Membranen der Tiefton-Chassis sehen. Ich habe da schon Membranhübe von mehr als 10mm gesehen...Nicht gut für Röhrenverstärker (Sättigung der Übertrager...) Ergo musste da ein zuschaltbarer Rumpelfilter (serielle Kapazität am Eingang) her. Allerdings glaube ich nicht, dass Du derlei Probleme bekommst, natürlich abhängig von der Eingangsimpedanz des nachfolgenden Verstärkers. Wenn diese im üblichen Bereich von 50-100kOhm liegt, hast Du mit der Dimensionierung deines Auskoppel-C schon genug Vorsorge getroffen...

Gruß, Matthias
tomtiger
Administrator
#11 erstellt: 11. Jun 2016, 04:55
Hi,

ich habe sowas mal vor Jahren gebaut, Schaltplan war vom Erdenker auf seiner Unihomepage veröffentlicht, und war verschwunden, nachdem er von der Uni ging.

Bei Interesse kann ich schauen, ob ich den irgendwo archiviert habe.

LG Tom
selbstbauen
Inventar
#12 erstellt: 13. Jun 2016, 14:33
Hallo Tom,

ja, guck doch mal, ob du das noch findest.

Und, Matthias, ich werde mir das Ding mal aufbauen.

Mittlerweile habe ich mal die Version mit etwa 6mA aufgebaut. Ra runter auf 27k und die Trimmer auf Null. Die Ausgangsspannung bei 1kHz steigt dann auf 450mV. Der Ausgangswiderstand liegt etwa bei 5.000 Ohm. Ermittelt aus folgenden Daten: 1 Volt Signalspannung bei Last von R14 plus das Messgerät, Kurzschluss mit 1.000 Ohm senkt Signalspannung am Ausgang auf 0,15 Volt.

So sieht der Maschinenraum aus:

riaa innen

Die großen Koppel-C werde ich mal durch kleinere ersetzen, um doch eine Art von Rumpelfilter zu erzielen.

Zum Klang kann ich bislang nur sagen: Gegenüber dem Phonopre mit der ECC83 im Wohnzimmer eine ganz kleine Verbesserung, um das genauer zu beschreiben brauche ich noch etwas. Aber es gibt einen geringen Brumm, vermutlich sind die Nuvistoren bei Heizstrom sehr pingelig.

Gruß
sb
pragmatiker
Administrator
#13 erstellt: 13. Jun 2016, 15:44

selbstbauen (Beitrag #12) schrieb:
Aber es gibt einen geringen Brumm, vermutlich sind die Nuvistoren bei Heizstrom sehr pingelig.

Es gibt von Rohde & Schwarz einen (sehr guten - wenn er mal warmgelaufen ist und steht) Meßsender vom Typ SMFA, in dem sind jede Menge Nuvistoren vom Typ 7587 verbaut. Und diese Nuvistoren sind alle mit stabilisierter Gleichspannung beheizt (obwohl im HF-Teil selbst gar keine besonders kleinen Pegel verarbeitet werden - der Abschwächer sitzt ganz hinten vor dem Senderausgang). Vielleicht war ja Brummerei einer der Gründe dafür?

Grüße

Herbert
selbstbauen
Inventar
#14 erstellt: 14. Jun 2016, 14:09

Rolf_Meyer (Beitrag #10) schrieb:
Und doch, Du hast sowas, weißt es nur noch nicht, da er noch in Teilen in Deiner Bastelkiste liegt...


In der Tat, da lag sowas, vielen Dank an Matthias. Und es hilft wirklich!

Der Brumm scheint tatsächlich an der nur einfach gesiebten Heizung zu liegen. Mit einer zweiten Siebstufe wurde es schon etwas besser, ist aber noch immer nicht akzeptabel. Es hilft nichts, es muss eine geregelte Heizspannung her.

Der Klirr liegt bei 0,1 %, ist aber noch etwas mit dem Brumm verseucht. Das beste Resultat gab es bei Trimmer = 0, also Kathode bei 150 Ohm. Anoden mit 33k und eine 7895 am Eingang hat das auch etwas verschlechtert. Die 6CW4 läuft wirklich optimal mit einem Rg von 47k. Der Ausgangswiderstand liegt nun bei 4,7k. Diese Version eignet sich daher am besten fest in einen Vorverstärker eingebaut - oder ganz kurze Kabel.

Der Klang lässt nichts zu Wünschen über, das Beste was ich bislang gehört habe. Es liegen aber wirklich keine Welten dazwischen zu einem guten Phonopre mit der ECC83. Ein sehr großer Vorteil liegt aber in der um einiges höheren Ausgangsspannung. Im Mittel schätze ich sie deutlich über 1 Volt bei einem 5mV Abtaster. (Meine CDP-Ausgang liegt bei 1V, und der hier spielt lauter.)

Gruß
sb
selbstbauen
Inventar
#15 erstellt: 16. Jun 2016, 11:34
Hallo Zusammen,

die Schaltung ist nun fertig, das Gerät spielt an der großen Anlage "stets zur vollsten Zufriedenheit". Die Gesamtverstärkung bezogen auf 1 kHz liegt bei 100. Durch eine leichte Anhebung der Spannung liegt der Ausgangswiderstand nun bei 4,5 k. Etwas Luft bei der Anodenspannung wäre noch vorhanden, um den Ausgangswiderstand weiter zu senken. Die Nuvistoren vertragen aber kalt nur 330 Volt. Man müsste daher die Einschaltspannung mit Z-Dioden auf 300V begrenzen.

Das ist es nun:

RIAA Nuvistor

Noch etwas zur Fremdspannung: Die Schaltung rauscht und brummt so gut wie gar nicht! Bei der Potistellung auf Maximallautstärke ohne Signal ist nur direkt mit dem Ohr am Lautsprecher ein geringes Rauschen zu vernehmen. Probleme hatte ich aber mit einem Brummen. Die beiden Versorgungsspannungen für Anode und Heizung sind völlig ohne Rippel. Trotzdem hat es gebrummt - aber mit 50 Hz. Das kam also nicht aus der Versorgung, sondern das hat der Aufbau aus der Umgebung eingefangen.

Es zeigte sich, dass der Trafo aus der Bastelkiste streut. Da sollte man also nur einen Ringkern nehmen und den dann noch 50 cm entfernt unterbringen. Die Schaltung ist in einem Fertiggehäuse untergebracht. Die lose gesteckten Deck- und Bodenplatten haben einen saumäßigen Kontakt zu Schirmung. Eine Schraubklemme brachte hier auch mehr Ruhe.

Experimentieren kann/muss man noch mit dem Schutzkontakt. Eine direkte Verbindung mit der Schaltungsmasse am Minus-Pol des Gleichrichters führt zu heftigem Brumm. (Brummschleife - Der Vorverstärker hat auch einen Schutzkontakt.) Wird allerdings die Heizungsmasse direkt am Gerät mit dem Schutzkontakt verbunden, halbiert sich die Brummspannung.

Eine Option ist noch, die Gehäuseabschirmung, die jetzt direkt mit der Signalmasse des Verstärkers verbunden ist und daher eher als Antenne fungiert, ausschließlich und direkt mit dem Minus-Pol des Gleichrichters zu verbinden.

Das Ganze könnte natürlich auch in das Gehäuse des Vorverstärkers umziehen, in dem jetzt auch ein Phonopre mit der ECC83 untergebracht ist. Der rauscht und brummt aber mehr - geringfügig, aber wahrnehmbar.

Gruß
sb
tomtiger
Administrator
#16 erstellt: 16. Jun 2016, 11:38
Hi,


selbstbauen (Beitrag #12) schrieb:
ja, guck doch mal, ob du das noch findest.


http://www.fotos-hochladen.net/uploads/nuvpre11al0g8iqen.jpg

Das Bild war seinerzeit unter der GPL verfügbar.

LG Tom


Edith:
PS: Der Supercap ist derzeit ein NEC FA1A474ZF


[Beitrag von tomtiger am 16. Jun 2016, 11:46 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#17 erstellt: 16. Jun 2016, 12:08
Hallo Tom,

da ist kein Bild mehr - oder es ist jetzt woanders. Hast du das noch anderswo?

Gruß
sb
pragmatiker
Administrator
#18 erstellt: 16. Jun 2016, 12:14
Einwandfrei zu sehen, das Schaltbild.

Grüße

Herbert
selbstbauen
Inventar
#19 erstellt: 16. Jun 2016, 12:41
Mein PC macht das daraus:

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/nuvpre11al0g8iqen.jpg</a>

Wenn man am Ende das "</a>" löscht, dann erscheint das Bild.

Gruß
sb
tomtiger
Administrator
#20 erstellt: 16. Jun 2016, 13:24
Hi,

http://www.fotos-hochladen.net/uploads/nuvpre11al0g8iqen.jpg


Ist die einzige, die ich habe, da gab es eine größere Version und eine Menge Text. War eine Studenten/Assistentenhomepage eines Mitarbeiters einer US Uni, die irgendwann verschwand. Über die Waybackmaschine konnte ich einmal diese Version noch finden (ist schon Jahre her), und seither gammelt die auf meiner Festplatte rum und zieht auf jede neue Platte mit. Einen Ausdruck habe ich auch in meiner kleinen Schaltungssammlung.

Man kann die benötigten Werte gerade so erkennen, ich hatte den einmal gebaut, funktioniert.

Der Supercap hat eine bestimmte Funktion, die war im Text ausführlich beschrieben, vielleicht Brumm?

LG Tom
selbstbauen
Inventar
#21 erstellt: 16. Jun 2016, 14:54
Hallo Tom,

die Nuvistoren reagieren recht allergisch auf versauten Heizstrom, der sollte also eigentlich von einer Batterie kommen. Mit dem Supercup bekommt man einen recht stabilen Heizstrom. Ich habe dafür jetzt ein Schaltnetzteil für 12 Volt genommen, schalte einen 8 Ohm-Widerstand davor und schicke dann den Rest durch die Siebkette wie gezeichnet. Das kommt dem sehr nahe.

Bewertung dieser Schaltung: Die Kennlinie der 6CW4 zeigt den besten - weil geraden - Verlauf, wenn die Gittervorspannung knapp unter 0 Volt liegt. Daher liegt sie bei mir bei etwa -0,8 Volt. In dem Schaltbild von dir liegt sie bei -3,3 Volt, erzeugt durch den Kathodenwiderstand R4 von 820 Ohm. Das Eingangssignal hat ja nur eine Spannung von um die 10 mV, ist also für die Betrachtung unerheblich. Der Stromfluss liegt daher bei etwa 2 mA, bei mir bei 5,5 mA, was einen besseren Fremdspannungsabstand liefert. Das gleiche Prinzip findet man auch bei V2 und V3. Dort geht die Kennlinie noch tiefer in den gekrümmten Bereich. Von dem Verstärkungsfaktor der 6CW4 (liegt bei 65) wird nur ein Bruchteil verwendet. Daher braucht diese Schaltung auch noch einen 3. Nuvistoren.

Optimal wäre es, wenn am Eingang eine Gittervorspannung gegenüber der Kathode von höchstens minus 50 mV stehen würde. Dann wäre man im geradesten Verlauf der Kennlinie. Das bekommt man aber nicht mit den vorgegebenen Parametern des Datenblattes hin.

Die 6CW4 unterscheidet sich von meiner 7895 nur dadurch, dass sie einen definierten Gitterableitwiderstand von 47 kOhm hat.Quasi als best-off, sie darf aber bis zu 2,2 Mohm hinauf. Die 7895 liefert aber mit Rg von 47 kOhm schlechtere Werte. Daher die Mischung von beiden.

Die Bypasskondensatoren an der Kathode (C5 und C6, sowie C12 und C15) sind eher eine Frage der Philosophie. Sieht man oft, ob es im Klang etwas bringt, ...?

Das Frequenzkorrektur-Netzwerk ist fast identisch. C8 und C9 mit zusammen 39,6nF sind bei mir 42 nF (ausgemessen, es ist ein WIMA mit dem Aufdruck 47nF).

Die Koppelkondensatoren C7, C13 und C16 sind mit 100nF und 470nF recht überdimensioniert - zumindest ergeben sie kein Rumpelfilter. 10 Herz werden damit noch sauber übertragen. Ich habe sie daher - zumindest am Eingang - auf 33nF verringert. Jetzt gibt es bei 10 Hz wenigstens eine kleine Dämpfung.

C3 am Eingang mit 100pF würde ich weglassen. Viele TAs vertragen nur einen kapazitive Last von höchstens 300 pF. Allein das Anschlusskabel kommt aber bereits auf 100 bis 200 pF, dann kommt noch die Verkabelung im Tonarm dazu und die Eingangskapazität der Schaltung. Verschiedene Tests haben gezeigt, dass wenige pF kein Problem sind, aber über den maximalen 300 pF knickt der Frequenzgang ab.

Warum R17 5 Watt sein soll, erschließt sich mir nicht. Der wird nur mit 5 Milliwatt belastet. Die Entladewiderstände R3 und R18 mit zusammen etwa 55 kOhm sollen wohl dafür sorgen, dass überhaupt ein Strom von nennenswerter Größe fließt.

Da drei Systeme notwendig sind, würde ich eine etwas schlechtere "Performance" erwarten. Trotz aller Unterschiede fühle ich mich im Wesentlichen bestätigt - vielleicht klebe ich auch noch ein paar Bypasskondensatoren dran.

Gruß
sb
Rolf_Meyer
Inventar
#22 erstellt: 16. Jun 2016, 15:08
Moin Sb,


Ich habe sie daher - zumindest am Eingang - auf 33nF verringert. Jetzt gibt es bei 10 Hz wenigstens eine kleine Dämpfung.


Habe ich da was falsch verstanden? eine Kombi aus 33nF/47kOhm ergibt bei mir eine Dämpfung von -20dB bei 10Hz...-3dB liegen dann bei ~100Hz...Das ist für mich kein Rumpel- sondern ein "Mach den Bass mal komplett weg"- Filter

Wie ist denn das nun mit der Schaltung (von Tom vorgeschlagen) reicht die für MC?

Gruß, Matthias
EL3010
Stammgast
#23 erstellt: 16. Jun 2016, 17:32
Hallo Matthias ,
die Schaltung ist von Eric Barbour aus "Glass Audio" 4/93 . Ich hatte die Schaltung unter meinem zweiten Erstnamen mal nachgebaut und nein , bei MC ist das Rauschen viel zu hoch in meiner Erinnerung . Ist aber immerhin gut 20 Jahre her , seitdem steht die Kiste irgendwo rum . Muß ich mal ans UPL hängen ..........
MfG , Alexander ( Rudolf ) .

http://www.ak-tubes..../nuvistor_preamp.htm
selbstbauen
Inventar
#24 erstellt: 16. Jun 2016, 19:34

Rolf_Meyer (Beitrag #22) schrieb:

Habe ich da was falsch verstanden?


Ja, die 33 nF = C4 stehen hinter der ersten Stufe, vom MM-Eingang aus gesehen!

Und mit MC kommt noch, wenn ich dann mal eines habe. Bislang ist mir das zu teuer. Um das 2M black zu schlagen sind mindestens 1 k€ fällig. Und klanglich bin ich jetzt im Himmel, also an der Decke, ganz oben, höher geht wohl kaum, ....

Gruß
sb
Rolf_Meyer
Inventar
#25 erstellt: 16. Jun 2016, 19:50
Hallo,

@Alexander(Rudolf)
Die, von Dir verlinkte, Seite habe ich schon vor ein paar Tagen entdeckt All zu viel gibt es ja nicht zum Thema...

Nach den vorliegenden Dokumenten (z.B. hier) sind diese Nuvistoren auch nicht der "heilige Gral" bezüglich Rauscharmut.
Wenn man die Diagramme 27 und 28 interpretiert, sind sie genau das Gegenteil. 10kOhm, respektive 6,8kOhm äquivalenter Rauschwiderstand sind nicht wirklich berühmte Werte...Danach ergeben sich nach dieser Publikation knapp 13 bzw knapp 10nV/√Hz bei 10Hz. Klingt gut, gegen die 20-25nV/√Hz einer ECC83 (Quelle)...allerdings sollte man auch die "Randbedingungen" beachten...Anodenstrom=150µA! gegen ca. 1mA...
Egal, dominierend ist das Rauschen aus dem 47k Gitterableitwiderstand, welcher die definierte Last eines MM-Abnehmers darstellt und somit mit 28nV/√Hz in das Geschehen eingreift...und damit die Rauscherei der Röhren (egal ob Nuvis oder "normale" Glasröhren) sowieso "überdeckt".
Für MC kommt man (so man Röhren nutzen will) nicht um einen Step-Up Transformer herum...

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 16. Jun 2016, 19:52 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#26 erstellt: 17. Jun 2016, 06:49
Rolf_Meyer
Inventar
#27 erstellt: 17. Jun 2016, 10:52
Moin Herbert,

Wolltest Du mir mit diesem Link sagen, dass in meinen Betrachtungen in #25 irgendetwas nicht stimmt?

Gruß, Matthias
selbstbauen
Inventar
#28 erstellt: 17. Jun 2016, 11:58
Hallo Matthias,

mit der Betrachtung des Rauschens wird das Verstärker-Problem von kleinen Signalen von der falschen Stelle her aufgedröselt. Dieser Nuvistoren-Pre rauscht nicht, kein bisschen. Es gibt aber Probleme mit dem Brummen. Das 100Hz-Brummen kann man man eliminieren - durch ein entsprechendes Aufrüsten des Netzteils. Es bleibt aber ein 50Hz-Brummen, das über die Massen-Verbindungen und insbesondere den Schutzleiter importiert wird.

Vielleicht ist das ja nur bei mir ein Problem, weil meine Anlage aus 15 Einzelgeräten zusammen gesetzt ist - Netzteile mal einzeln gezählt. Und alle Geräte haben irgendwelche Masseverbindungen: Schutzleiterverbindungen von den großen Einzeltrafos, Schaltungsmasseverbindungen von den Geräten untereinander. Bis zur Leistungsgrenze der Endstufen - bezogen auf den Lautstärkeregler = 12 Uhr-Stellung - ist bei Verwendung des Nuvistorenpre in einem Meter Abstand kein Brumm zu hören. Dreht man aber bis zur 17-Uhr-Stellung auf, dann kann man bei beiden Phonopres einen Brummton hören. Und dieser verändert sich in der Intensität, je nachdem an welche Stelle einzelner Geräte ich ein mit dem Schutzleiter verbundenes Kabel klemme - auch solche, die gar nicht durchgeschaltet sind.

Das Prinzip, der Hersteller eines Gerätes wird schon wissen, warum und ob er einen Schutzleiteranschluss vorsieht, geht nicht auf. Meine These ist: hat man mehr als zwei Geräte, muss ein Schutzleiterkonzept her. Eigentlich kann das nur so aussehen, wie man im Inneren eines Gerätes vorgeht: Sternverbindung aller Geräte über einen zentralen Punkt. Keine Masseverbindungen zwischen den Geräten.

Erst wenn ich die gesamte Anlage völlig brummfrei habe, werde ich mich an die Realisierung des MC-Eingangs für den Phonopre machen.

Gruß
sb
pelowski
Hat sich gelöscht
#29 erstellt: 17. Jun 2016, 12:08

selbstbauen (Beitrag #28) schrieb:
... Dieser Nuvistoren-Pre rauscht nicht, kein bisschen ...


Das ist theoretisch - und erst recht praktisch - unmöglich!

Grüße - Manfred
pragmatiker
Administrator
#30 erstellt: 17. Jun 2016, 14:08

Rolf_Meyer (Beitrag #27) schrieb:
Wolltest Du mir mit diesem Link sagen, dass in meinen Betrachtungen in #25 irgendetwas nicht stimmt

Umd Gottes willen, nein, Matthias - ich kenn' ja nicht mal die Betrachtungsbandbreite, die Du zu Grunde gelegt hast. Der Link sollte nur darlegen, daß es in der Elektronik viele verschiedene Arten von Rauschen gibt - und daß im deswegen im NF-Gebiet der für typische HF-Röhren angegebene, äquivalente Rauschwiderstand nicht immer das Maß aller Dinge sein muß.

Rauschen ist ein unerschöpfliches Thema, bei dem man sich theoretisch und mathematisch richtig austoben kann, wenn man möchte. Deswegen gibt es da vermutlich auch viele verschiedene Fachartikel, von denen der eine oder andere fast undurchschaubar ist und vielleicht nur noch der akademischen Selbstbeweihräucherung des jeweiligen Autors dient. Deshalb hab' ich den Hameg-Artikel verlinkt - weil der für den Praktiker geschrieben ist.

Grüße

Herbert
Rolf_Meyer
Inventar
#31 erstellt: 17. Jun 2016, 14:13
Moin Sb,


mit der Betrachtung des Rauschens wird das Verstärker-Problem von kleinen Signalen von der falschen Stelle her aufgedröselt.

Nun, isch abe aba gar keine Brum... Also warum sollte ich das aus diesem Blickwinkel betrachten?

Es bleibt aber ein 50Hz-Brummen, das über die Massen-Verbindungen und insbesondere den Schutzleiter importiert wird.

Vielleicht ist genau das ein Irrtum. Wenn es ein 50Hz Brumm ist, dann kann er ja nicht aus einer ungenügenden Siebung, weder der Heiz-, noch der Anodenspannung stammen... Ich vermute mal eher, dass es magnetische Streuungen sind (15 Einzelgeräte!) aus u.U. sehr hochbelastetetn Transformatoren (z.B. Anodenspannung für die 6C33C mit über 200mA), welche munter magnetische Streuungen und damit Störspannungen auf jeden Leiter in der näheren Umgebung induzieren. So ein Chinch-Kabel kann man zwar elektrisch schirmen, magnetische Einstreuungen bleiben erhalten. Gleiches gilt für den Phono-Pre höchstselbst. Aluminium ist als Gehäuse, in dieser Hinsicht absolut ungeeignet...Stahlblech (noch besser Mu-Metall ). Man kann aber magnetische Streufelder auch dahingehend vermeiden, dass man die verwendeten Trafos hoffnungslos überdimensioniert. Auch wenn Trafobauer meinen, dass ein Trafo nur gut dimensioniert ist, wenn er warm wird, diemensioniere ich meist so, dass die Dinger im Betrieb nicht mehr als "handwarm" werden... Alles Andere ist zu klein (und ein potentieller Kandidat für magnetische Streuungen). Und ich habe ja in meinem letzten Phono-Pre Projekt nicht umsonst das Netzteil abgesetzt...der Abstand zwischen Dreher und Phono-Pre zum nächsten Trafo beträgt jetzt mehr als ein Meter. Und siehe, Ruhe ist, während es beim Prototypen (mit gleicher Schaltung) noch gemütlich, wenn auch nur sehr leise brummt...(überlagert das Rauschen bei voll aufgedrehter Verstärkung ein wenig).


Sternverbindung aller Geräte über einen zentralen Punkt. Keine Masseverbindungen zwischen den Geräten.

Vielleicht wäre ja eine symmetrische Verkabelung von Dreher über den Pre bis zum Verstärker zielführend. Das unterdrückt Brummschleifen und Einflüsse von magnetischen Sreufeldern...

Gruß, Matthias
selbstbauen
Inventar
#32 erstellt: 18. Jun 2016, 11:28
Also zunächst mal: Da rauscht nichts, auch mit dem Ohr direkt am ELS - nichts. Das mag daran liegen, dass ich mit den Ohren höre und nicht mit einem Messgerät.

Und jetzt brummt auch nichts mehr. Die Lösung lag, wie Matthias richtig vermutete, in dem magnetischen Schmutz, den der Trafo in seine Umgebung streute. Hinzu kam, dass aus der vorigen Verwendung das Eisen mit dem Minus-Pol des Gleichrichters verbunden war und somit die "Sendeleistung" noch erhöht wurde. Eine konsequente Abschirmung des Trafos, das Blech und nur das Blech an die Schutzerde, eine Aufstellung in einiger Entfernung, eine abgeschirmte Leitung für die Versorgungsspannung - und Ruhe ist.

So ist das Projekt mit Gesamtkosten von 30 € - der Rest lag rum - zu einem sehr erfreulichen Ergebnis gekommen. Sehr guter Klang und der beste Fremdspannungabstand, den ich bisher bei Phonopres erlebt habe.

Das sind jetzt gute Voraussetzungen, um den MC-Teil zu versuchen. Ähh ... hat jemand eines über, das er mir mal leihen kann?

Gruß
sb
Rolf_Meyer
Inventar
#33 erstellt: 18. Jun 2016, 22:24
Moin Sb,

Siehst, geht doch mit der Brummerei...
Und glaub mir, meine Anmerkungen dienen nicht dazu, Dir Dein Projekt schlecht zu reden. Ich finde es immer wieder anregend und spannend, wenn mal jemand nicht die kopierte Kopie einer Kopie stumpf nachbaut, sondern sich mal was Eigenes einfallen lässt. Wenn das dann auch noch funktioniert, hat man mal wieder einen neuen Ansatz für Verschlimmbesserungen.


Also zunächst mal: Da rauscht nichts, auch mit dem Ohr direkt am ELS - nichts. Das mag daran liegen, dass ich mit den Ohren höre und nicht mit einem Messgerät.

Und doch, es rauscht...nur wird die Verstärkung der Kette nicht reichen, dieses Rauschen auch auf den LS zu übertragen. Denn es ist tatsächlich so, das der 47k Gitterableitwiderstand am Eingang mehr Rauschen erzeugt, als die erste Röhre, ob nun Nuvi oder Kleinsignal-Doppeltriode.

Habe mir gestern einen MC-Abnehmer bestellt, welcher, Dank Amaz..., schon heute eintraf. Nix Berühmtes, Audio Technica AT-F7. Den mal ganz schnell, nur grob ausgerichtet mit der, dem Dreher beiligenden Plastik-Schablone, montiert ...und ab ging der Luzifer...
MCMC AT 7F
Jedoch erst, nachdem ich zwei 1:4 Trafos zwischen Dreher und Pre geschaltet habe. Vorher war der Pegel viel zu niedrig und die Ohmsche Last natürlich auch nicht korrekt.
MC StepUp
Aber auch mit diesen 1:4 ist es noch sehr wenig, was aus dem Phono-Pre rauskommt, weshalb meine üblichen Verstärker nicht für richtig Lautstärke reichen, weil sie für einen Vollaussteuerungspegel von 2Veff am Eingang ausgelegt sind.
Aber ich habe ja noch so ein Dingens:
300B
Der kommt auch mit ~300mVeff aus und kann somit vom Pre bis an die Leistungskante getrieben werden...

Was soll ich schreiben? Kein Brumm, obwohl alles offen rumliegt...schön niederohmig, diese MC-Geschichte. Rauschen liegt weit unter dem Rillenrauschen, stört also nicht und liegt sogar unter dem Rauschen mit MC-Systemen...nur musste man da nicht so weit aufdrehen. Klanglich dachte ich immer, dass so ein 2M-Bronze (Fine-Line Schliff) oder ein MT440MLa (Micro-Line Schliff) schon recht anständig wären. Irrtum, das neue MC-System (nur eine eliptische Nadel!) lässt die MM-Dinger uralt aussehen!
Mein bestes Messgerät bezüglich Klang ist mein Hund...
Der sieht bei meinen Lauthöranfällen meist so aus:
Murphy_1
Allerdings verlässt er das Wohnzimmer immer genau dann, wenn die 5.1-Sony-AV-Geschichte zu laut ist
Heute hatte ich dann dieses Bild:
Murphy_2
Also alles richtig gemacht.

Also, Sb, lass es, wenn Du das erste MC-System hörst...Nix mehr mit 2M-Black

Gruß, Matthias
tomtiger
Administrator
#34 erstellt: 19. Jun 2016, 15:33
Hi,

entschuldigt wenn ich hier reingrätsche, hier kann man sich Hörbeispiele von Tonabnehmer von 300 bis 6.000 Euro anhören.

Es gehört schon viel Phantasie dazu, hier mehr als Nuancen hören zu wollen, rational dürfte man den Mehrpreis, immerhin 2.000%, nicht rechtfertigen können.

LG Tom
Rolf_Meyer
Inventar
#35 erstellt: 19. Jun 2016, 18:35
Moin Tom,

Nun, wass willst Du damit aussagen? Dass eh völlig egal ist, was unter dem Tonarm klemmt, da man sowieso keine Unterschiede ausmachen kann?
Das kann ja Deine Meinung sein, und ich werde natürlich der Moderation nicht widersprechen, da ein solcher Beitrag eh nur eine Halbwertzeit von einigen Minuten hat und dann unbegründet verschwindet...hatten wir ja alles schon...führte ja zur Änderung meines Nick.
Und doch, die Unterschiede können schon gewaltig sein, nur taugt ein Verfahren, bei dem digitalisiert und anschließend analogisiert wird, rein nix zum Vergleich. Da muss sich wohl der geneigte User eher selbst ein Bild machen, indem er in seiner eigenen Kette verschiedene Abnehmer ausprobiert.
Ich rühme mich schon, dass ich mit meiner ASUS XONAR Essence STX mit einem angeschlossenen Sennheiser HD800 ganz weit vorn liegen würde, was die Reproduktion von solchen Vergleichs-Audiofiles anbelangt...daraus aber auf die Qualitäten des verwendeten Abnehmers zu schließen....Mit Verlaub, völlig falscher Ansatz.
Allerdings muss ich zustimmen, dass der Preis einer Komponente rein gar nix mit seiner Qualität zu tun haben muss.
Allerdings ist es normal, dass die letzten 5% Mehrleistung immer mindestens 500% Aufpreis kosten. Und es gibt ja auch Menschen, die eine High-End-Anlage nur als Prestige-Objekt stehen haben...möglichst noch mit Preisschildern versehen, die die verwendeten Komponenten als besonders exclusiv ausweisen.
Da ich nicht zu dieser Gattung gehöre, sind die Einlassungen in meinem vorigen Post durchaus ernst gemeint. Und nein, ein AT-7F ist nicht teuer...es schlägt nur mit ca. 220€ zu Buche, liegt also zwischen einem AT440MLa und einem 2M-Bronze...schlägt aber beide, klanglich um Längen! Das ist jedoch nur meine ganz persönliche Meinung, mit weder dem Anbspruch auf Richtig- noch Allgemeingültigkeit. Und doch, ein MC mit durchschnittlicher Nadel schlägt jedes MM-System...in einer Kette, die auch den Unterschied wiedergeben kann. Vielleicht leiht mir ja unser Sb mal eines seiner 2M Black gegen mein neues AT-7F oder das gerade bestellte Benz Micro Gold...dann könnte ich ja mal DAS Flaggschiff der MM-Abnehmer gegenhören. Kaufen werde ich es nach meiner jetzigen Erfahrung bestimmt nicht mehr.

Gruß, Matthias
tomtiger
Administrator
#36 erstellt: 19. Jun 2016, 19:39
Hi Matthias,

Du erklärst: "die Unterschiede können schon gewaltig sein", "schlägt aber beide, klanglich um Längen" oder "lässt die MM-Dinger uralt aussehen".

Gleichzeitig aber ist "ein Verfahren, bei dem digitalisiert und anschließend analogisiert wird" nicht in der Lage, diese enormen Klangunterschiede hörbar zu machen.

Seltsam, nicht?


Allerdings ist es normal, dass die letzten 5% Mehrleistung immer mindestens 500% Aufpreis kosten.


Wie definierst Du "Mehrleistung"?


In meinem Fundus befinden sich MC System vom BluePoint und MC Gold bis zum Ortofon Jubilee und dem Black Beauty, sowie MMs in nahezu allen Preislagen. Bei etlichen MMs habe ich Nadeleinschübe mit unterschiedlichen Schliffen, die man so also auch sehr gut schnell miteinander vergleichen kann.

Von daher erlaube ich mir den Hinweis, dass wir hier idR. über Nuancen reden, es mag jedem subjektiv vorbehalten sein, diese kleinen Unterschiede selbst zu bewerten, ich meine lediglich, dass wenn jemand Erklärungen wie "gewaltige Unterschiede", "um Längen schlagen" und "uralt aussehen lassen" objektiv auffasst, er beim Selbstversuch vermutlich enttäuscht sein wird, wenn allfällige Unterschiede dann nicht so groß ausfallen.


In dem Kontext würde ich persönlich die Beschreibung "in einer Kette, die auch den Unterschied wiedergeben kann" am ehesten als "Fehlanpassung eines Systems" werten.


Ein Vergleich "indem er in seiner eigenen Kette verschiedene Abnehmer ausprobiert." ist ein schwieriges Thema, ein - an sich hervorragendes - AT-F2 wird in einem Ultraleichtarm genau so Probleme haben, wie ein übliches MM in einem SME 3012. Auch eine optimale Anpassung des Phonopres wäre zu empfehlen, und damit tun sich viele Leute schwer, insbesonders dann, wenn man auch noch schnell umschalten soll.

Man kann hier recht rasch Unterschiede wahrnehmen, die eigentlich nicht dem Tonabnehmer zuzuschreiben sind, sondern dem Umstand, dass er nicht passt.


Aber wieder zurück zum Thema Nuvistor Phonopre.

LG Tom
Rolf_Meyer
Inventar
#37 erstellt: 19. Jun 2016, 20:30
Ja, Tom,


Du erklärst: "die Unterschiede können schon gewaltig sein", "schlägt aber beide, klanglich um Längen" oder "lässt die MM-Dinger uralt aussehen".

Gleichzeitig aber ist "ein Verfahren, bei dem digitalisiert und anschließend analogisiert wird" nicht in der Lage, diese enormen Klangunterschiede hörbar zu machen.

Seltsam, nicht?


Vielleicht wären die Klangunterschiede in Deiner verlinkten Seite sogar von mir als gewaltig nachzuempfinden...wahrscheinlich sogar. Allerdings werde ich mir, für diesen Erkenntnissgewinn nicht irgendwelche unsicheren Quicktime-Plugins installieren...
Manch Einer kann halt hören und empfindet Unterschiede als gewaltig, wärend andere mit plärrenden Betriebsradios schon sehr zufrieden sind. Und nein, eine Reproduktion einer digitaliserten Musik mittels eines Kopfhörers ist zu allem aussagefähig, nur nicht zur Beurteilung eines Abnehmers.
Da könnten wir jetzt stundenlang drüber hin und hersinnieren...Keiner würde den Anderen von seiner Meinung überzeugen, da die Ansichten viel zu weit auseinander liegen.


Von daher erlaube ich mir den Hinweis, dass wir hier idR. über Nuancen reden, es mag jedem subjektiv vorbehalten sein, diese kleinen Unterschiede selbst zu bewerten, ich meine lediglich, dass wenn jemand Erklärungen wie "gewaltige Unterschiede", "um Längen schlagen" und "uralt aussehen lassen" objektiv auffasst, er beim Selbstversuch vermutlich enttäuscht sein wird, wenn allfällige Unterschiede dann nicht so groß ausfallen.


Der Hinweis ist ja auch gerechtfertigt, nur galt meine letzte Einlassung:

Also, Sb, lass es, wenn Du das erste MC-System hörst...Nix mehr mit 2M-Black

Genau nur Sb, diesen sogar direkt angesprochen
Weil ich nach den vielen Beiträgen und kontroversen Diskussionen hier, recht genau zu wissen glaube, worauf es ihm beim Musikhören ankommt und wir recht viele grundsätzlich Ansichten teilen, während wir beide gar nichts teilen. Außer vielleicht, das in mir angesammelte Frustpotential, wenn mal wieder Beiträge grundlos gestrichen werden, wenn man die Messmittelfetischisten mit den eigenen Waffen schlägt.

Matthias
pragmatiker
Administrator
#38 erstellt: 19. Jun 2016, 20:40

Rolf_Meyer (Beitrag #37) schrieb:
wenn mal wieder Beiträge grundlos gestrichen werden, wenn man die Messmittelfetischisten mit den eigenen Waffen schlägt.

Falls ich - ein bekennender Meßtechniker - auch in Deiner Zielgruppe auftauchen sollte, Matthias: Ich habe (meiner Erinnerung nach) im Röhrenforum in all den Jahren aus fachlichen Inhaltsgründen noch nicht einen Beitrag zurückgehen lassen.

Grüße

Herbert
Rolf_Meyer
Inventar
#39 erstellt: 19. Jun 2016, 20:45
Nein Herbert,

Du warst damit ganz bestimmt nicht gemeint.

Gruß, Matthias
Rolf_Meyer
Inventar
#40 erstellt: 20. Jun 2016, 11:58
Moin,

Nach diesen Betrachtungen zurück zum Thema...

Ich habe mich nochmal eingehend mit dem Entzerrer-Netzwerk beschäftigt, welches Sb in seiner Schaltung nutzt. Da Dimensionierung eines passiven Entzerrer-Netzwerks stark von der gegebenen Ausgangsimpedanz der davor liegenden Röhrenstufe und der Eingangsimpedanz und Eingangskapazität der folgenden Röhrenstufe abhängig ist, besteht da noch etwas Optimierungspotential.
Sb hatte die Ausgangsimpedanz mit 4,5kOhm ermittelt. Die Eingangsimpedanz ist mit 1MegOhm (gitterableitwiderstand) festgelegt. Die Eingangskapazität eines solchen Nuvistors liegt erfreulich niedrig...hier habe ich incl. Verdrahtung ca. 60pF angenommen.
Simuliert ergibt sich folgendes Bild:
RIAA_1
Ganz links ist der RIAA-Generator, verstärkt um ein paar OPA, um eine sehr niedrige Impedanz zu erreichen. In der Mitte ist die Schaltung nach Sb mit den dazugehörigen Werten der Ausgangsimpedanz Ra, der eingangsimpedanz Ri und der Eingangskapazität Ci (grüne Graphen). Ganz rechts eine abgewandelte Version, welche die "Delle" im unteren Frequenzbereich wesentlich abmildert (rote Graphen)...
Es ist jedoch nicht sinnvoll, ein solches Netzwerk zu verwenden, da es für eine wesentlich höhere Ausgangsimpedanz der Vorstufenröhre ausgelegt ist.
Damit wird das Potential der Nuvistoren verschenkt und zu viel Pegel vernichtet. Wenn da schon so eine sehr geringe Impedanz von nur 4,5kOhm entsteht, dann sollte man vielleicht eher ein Netzwerk realisieren, wie es hier besprochen ist.
Danach wäre mein Vorschlag, es mal so zu versuchen:
RIAA_2

Diese Variante ist linearer, sowohl im Phasen-, als auch im Frequenzgang....UND am Ausgang stehen 8dB mehr Pegel an
Die ECC83 ist leider viel zu hochohmig für sowas...mal sehen, bis wohin ich mit einer ECC81 kommen würde...sonst sehe ich mich auch schon mit Nuvis rumspielen...

Gruß, Matthias

Edit:
UiUiUi...da fehlt eine Kapazität zur Entkoppelung...C3, Hiermit nachgereicht:
RIAA_3


[Beitrag von Rolf_Meyer am 20. Jun 2016, 12:25 bearbeitet]
selbstbauen
Inventar
#41 erstellt: 20. Jun 2016, 13:02
Hallo Matthias,

das will ich gerne mal versuchen. Der Ausgangswiderstand bezog sich aber auf das 7895 am Ausgang. Man müsste den Ausgangswiderstand des 6CW4 noch ermitteln. Beim 6CW4 würde ich aber ein noch besseres Ergebnis erwarten, da die Daten ähnlich bis leicht besser sind:

6CW4 zu 7895:
Verstärkung: 65 zu 64
Plate Resistance: 6,6k zu 6,8k
empfohlener Kathodenwiderstand: 130 zu 150 Ohm
Steilheit: 9800 zu 9400 µmhos

Alle anderen Werte wie Versorgungsspannung, Stromfluss, Gittervorspannung usw sind sehr ähnlich bis gleich.

Es gibt aber auch noch einen anderen Grund, warum mir dieser Vorschlag sehr zu pass kommt. Für die MC-Version mit einer zusätzlichen Stufe habe ich mich für ein System von Benz Micro entschieden - das Gold oder das ACE. Diese Systeme kommen mit einem Abschlusswiderstand von oberhalb 100 Ohm bis 47.000 Ohm aus. Wenn die Schaltung mit einer Ansteuerung über die Kathode - wie gezeichnet - nicht funktioniert, dann ermöglichen diese Systeme auch eine Gitteransteuerung mit einem passablen Rg.

Du sprichst von 8 dB mehr, das ist ja schon die halbe Strecke zum MC-Verstärkungsfaktor. Und da ich ohnehin schon jetzt oberhalb der Ausgangsspannung des bisherigen Vergleichs-Pres bin - Maximalllautstärke bereits bei 12 Uhr Potistellung - hätte die zusätzliche Stufe nicht viel zu schaffen. Damit könnte man dann immer noch bei einem akzeptablen Fremdspannungsabstand rauskommen.

Gruß
sb
Rolf_Meyer
Inventar
#42 erstellt: 21. Jun 2016, 01:10
Hallo Sb,

Die Unterschiede zwischen dem 6CW4 und dem 7895 sind wohl rein akademischer Natur und gehen sicher in der Serienstreuung unter...
Es ist auch relativ egal, ob nun der R1 in meiner Simulation 2,7 oder 2,85k oder 3k hat...das sind Änderungen im niedrigen 1-stelligen zehntel-dB Bereich, also praktisch unerheblich. "Dellen" von mehr al 0,5dB sollten aber schon vermieden werden
Der R1 ist also das Impedanzabhängige Bauteil und da dürfen schon einige -zig Ohm Abweichung sein, die C's und die 1060Ohm sollten schon recht genau eingehalten werden.
Ich habe heute auch noch mal mit einem gekauften Phono-Pre (Phono-Box von ProJect) rumgespielt...Der hat einen MC-Eingang...und rauscht bei Rechtsanschlag des Lautstärke-Poti genau so, wie mein Röhren-Pre mit 1:4 Step-Up's am Eingang...Trotz Ultrarauscharmen OPA's...Am Eingang
Dieser und als Ausgangstreiber der hier...
Die Gesamtverstärkung der Phono-Box ist sogar etwas geringer...gleichwohl, gleicher Rauschpegel.
Ich hoffe es ja sehr, dass Du das mit einer zusätzlichen Vorstufe mit so 'nem Nuvi hinbekommst, aber so richtig dran glauben kann ich da nicht mehr...
Denn wenn auch ein umgestaltetes Entzerrer-Netzwerk 8dB mehr Ausgangspegel bringt, wird der Rauschpegel ja auch 8dB höher liegen.
Ich drück Dir jedenfalls die Daumen und werde bei Erfolg der erste Nachahmer sein.

Gruß, Matthias
selbstbauen
Inventar
#43 erstellt: 21. Jun 2016, 10:17
Hallo Matthias,

die Unterschiede zwischen den Nuvistoren insgesamt sind sehr gering, weil man in das kleine Hütchen nicht sehr viel Spielraum für Varianten unterbringen konnte. Das meiste scheint man über Materialien gemacht zu habe.

Aber zum Wesentlichen: Die erste Stufe hat einen Innenwiderstand von 4,66K, ermittelt mit der "Halbe-Ausgangsspannungs-Methode". Das legt dann R7 mit 2.630 Ohm fest. Die weiteren Änderungen wie Vorlage - also so:

RIAA Nuvistor MM

Der Frequenzgang mit der Vor-Verzerrung ist topfeben ! Die Ausgangsspannung liegt nun bei exakt 1,0 Volt. (Diesmal habe ich die 5mV am Eingang genau ausgemessen und nicht wie vorher nur geschätzt.) Die 8dB könnten also durchaus sein, denn mit der Version davor hatte ich eine leichte Welligkeit.

Zwar habe ich das gestern Nacht nicht mehr gehört, aber diese Modifikation bringt das Ganze ein sehr großes Stück voran. (Der Phonopre im AZ mit der C3g hat in der Eingangsstufe nur einen Innenwiderstand von 1,5k. Dort könnte ich das gleiche machen.)

Also besten Dank für diesen Hinweis.

Gruß
sb
selbstbauen
Inventar
#44 erstellt: 22. Jun 2016, 12:41
Nachtrag:

Der Klang erscheint unverändert. Die kleinen Unterschiede zwischen den Abweichungen von der RIAA-Linie von einmal etwa +/- 1dB zu +/- 0,25 dB mag man bei direktem A-B-Vergleich noch heraushören. Liegt ein Tag dazwischen, ist da nichts mehr wahrnehmbar.

Da rauscht es auch weiterhin nicht. Selbst bei voll aufgedrehtem Lautstärkeregler, was für 3 Mal Klipping reicht, entspricht das Rauschen erst dem normalen Rillengeräusch. Deutlicher zu hören ist aber ein Brummen - würde man diese Lautstärke (das entspräche einer Leistung von 180 Watt) aber tatsächlich auf die Lautsprecher bringen, .... Die Verstärkung der Vorstufe stammt noch aus der Zeit, als diese eine C3g alleine als Treiber für die 6C33C versorgen musste.

Das wird aber bei einer anderen Betrachtung zum Problem. Dieser Phono-Vorverstärker könnte bei der gegebenen Konstellation ohne Änderungen auch ein MC-System ausreichend verstärken. Wäre da nicht der Eingangswiderstand von 47.000 Ohm - jetzt wg. 2M black 33.000 Ohm. Das ist für MC-Systeme eine Fehlanpassung - mit Ausnahme der Systeme von Benz-Micro. Der MC-Phono-Pre soll aber schon etwas universeller werden.

Damit sich mit der Erhöhung der Verstärkung mit einer weiteren Stufe das Brummen nicht genauso anhebt, wird wohl das Netzteil noch etwas aufgerüstet werden müssen. Jetzt werde ich mir erstmal ein MC-System bestellen.

Gruß
sb
tomtiger
Administrator
#45 erstellt: 22. Jun 2016, 13:47
Hi,


selbstbauen (Beitrag #44) schrieb:
Damit sich mit der Erhöhung der Verstärkung mit einer weiteren Stufe das Brummen nicht genauso anhebt, wird wohl das Netzteil noch etwas aufgerüstet werden müssen. Jetzt werde ich mir erstmal ein MC-System bestellen.


wenn Du für den MC Eingang eine symmetrische Eingangsstufe machst, was man an sich recht einfach mit 3 Operationsverstärkern pro Kanal in 2 Stufen hinbekommen müsste, sollten sich Störungen seitens der Quelle in Grenzen halten, und der Rest der Schaltung bliebe gleich.

LG Tom
selbstbauen
Inventar
#46 erstellt: 22. Jun 2016, 14:05
Hallo Tom,

sicher, das wäre ein Weg, genauso wie die Verwendung eines Übertragers.

Das Ziel hier ist aber, eine MC-tauglichen Phono-Pre ausschließlich mit Röhre zu bauen. Das könnte mit den Nuvistoren möglich sein - oder eben überhaupt nicht.

Das erste Ziel erscheint erreicht: Ein Phono-VV mit Nuvistoren ist klanglich sehr gut und in Bezug auf den Geräuschspannungsabstand hervorragend. Jetzt will ich mal sehen, ob es auch bei einer Eingangsspannung von 0,5mV funktioniert.

Gruß
sb
tomtiger
Administrator
#47 erstellt: 22. Jun 2016, 14:43
Hi,

was hindert Dich, eine symmetrische Eingangsstufe in Röhren zu bauen? Das war früher für Mikrophonverstärker normal.

Ich meine mich zu erinnern, dass Tubecad vor längerer Zeit mal eine "grounded cathode totem pole" Schaltung hatte, die mir - jedenfalls auf den ersten Blick - passend scheinen würde.

LG Tom
selbstbauen
Inventar
#48 erstellt: 22. Jun 2016, 16:59
Ein symmetrischer Eingang ist dann sinnvoll, wenn auf dem Weg von der Quelle zur ersten Verstärkerstufe Einstreuungen zu eliminieren sind. Ich gehe aber mal davon aus, dass das auf den 20cm nicht der Fall sein wird. Das wird auch nicht das Problem. Es geht um leitungsgebundene Einstreuungen aus dem Netzteil in die sensible erste Stufe.

In der Tat könnte das TUBECAD-Prinzip hilfreich sein. Es sah wohl so aus:

Totem-pole CF OPS Noise

Dort ist die Eingangsstufe so aufgebaut, dass die Verschmutzungen aus der Versorgungsspannung weitestgehend ausgelöscht werden. Der Eingang ist aber für ein MC-System unbrauchbar. Dort brauche ich einen Abschlusswiderstand von 100 Ohm - oder weniger.

So soll das aussehen:

RIAA Nuvistor MC

Die Anodenversorgung wird gegebenenfalls noch zu verbessern sein. Und es muss sich zeigen, ob die bisherige Rauschfreiheit auch bei der Erweiterung um die MC-Stufe noch erhalten bleibt.

Gruß
sb
Rolf_Meyer
Inventar
#49 erstellt: 23. Jun 2016, 16:54
Moin Sb,

Bitte den C9(60p) aus Deiner Schaltung entfernen...Das ist in der Simulation nur ein Parasit, der in der Röhre haust!
War ein paar Tage auf Dienstreise...und habe mir nebenbei direkt ein paar Nuvistoren 6CW4 (VALVO) und ein paar MC-Eingangstrafos besorgt. Da beim Händler keine Fassungen zu kriegen waren, hier meine Frage....Kann man die Teile auch direkt in eine Platine einlöten? Oder hat noch jemand 4 von den Teilen (gegen Bezahlung) abzugeben? Ich werde nun erst mal weiter mit 1:8 bzw 1:16 Eingangstrafos rumspielen...

Gruß, Matthias
selbstbauen
Inventar
#50 erstellt: 23. Jun 2016, 17:37
... ohne es genau nachgerechnet zu haben: die 60pF entsprechen doch ziemlich genau der 3. Schneidekennlinie von 75 µs, die ansonsten gerne weggelassen wird.

Hier kannst du die Fassungen ordern:

Nuvis

Gruß
sb
Rolf_Meyer
Inventar
#51 erstellt: 23. Jun 2016, 18:51
Hi Sb,


... ohne es genau nachgerechnet zu haben: die 60pF entsprechen doch ziemlich genau der 3. Schneidekennlinie von 75 µs, die ansonsten gerne weggelassen wird.


Das mag ja sein, jedoch sind die 60pF (Hauptsächlich "Miller"-Kapazität der Ausgangsstufe...) ja schon vorhanden...Du hast dann jetzt ca. 120pF...also "Doppelt-Gemoppelt"...


Hier kannst du die Fassungen ordern:

Weiß ich doch, wurde ja weiter oben schon erwähnt. Problem, da ich weder in der Bucht angele, noch was reinwerfe, habe ich gar kein Account dort. Und wegen der Nuvi-Fassungen werde ich da auch bestimmt nicht mit anfangen...

Gruß, Matthias
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