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neuer Ansatz für präzise Röhren-Spicemodelle

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Adrian_Immler
Ist häufiger hier
#308 erstellt: 17. Mai 2023, 07:31
Hallo in die Runde

Es ist ja nicht so, dass ich alle Röhren selber besitze, die ich vermessen habe um Spicemodelle daraus abzuleiten. Das macht die Sache mit erneuten Messungen mit heisser Anode natürlich etwas schwieriger. Ich habe nun aber 5 golden Samples für die erneute Messung zugeschickt bekommen.

Der Anfang macht die 6AM4, und die zeigt nun signifikant andere Kennlinien mit heisser Anode:
- gm nimmt um ca. 25% zu
- Mu nimmt um etwa 5% ab.

Das neue i6 Modell findet ihr auf meiner Webseite.
https://adrianimmler.simplesite.com

Lieber Gruss
Adrian
Adrian_Immler
Ist häufiger hier
#309 erstellt: 16. Jul 2023, 19:36
Wertes HiFi-Forum

Nach 2 Monaten Pause habe ich mal wieder eine Röhre messen und ein Modell ableiten können. Diesmal die PC900, nun mit heisser Anode. Die Steilheit nimmt um grob 10% zu, im Vergleich zur PC900 mit kalter Anode.

Das alte i5 Modell mit kalter Anode stelle ich weiterhin zu Verfügung, weil die PC900 eben auch für automatic gain control Anwendungen gedacht ist, und bei stärkerer Zurückregelung der Verstärkung kaum mehr Anodenverlustleistung vorliegt. In solchen Betriebspunkten ist dann wohl das i5 Modell genauer.

Lieber Gruss, Adrian

https://adrianimmler.simplesite.com/452103976/pc900.i6

fit_PC900_goldenSample_Ia_hot
Adrian_Immler
Ist häufiger hier
#310 erstellt: 20. Sep 2023, 20:29
Hallo in die Runde

Möchte euch darauf hinweisen, dass ich von der 2HK5 ein LTspice Modell erstellt habe.
Die 2KH5 bietet "viel Röhre" für relativ wenig Geld: mu=75 und gm=15 kann sich sehen lassen!

Lieber Gruss, Adrian

https://adrianimmler.simplesite.com/452103976/2hk5.i6

fit_2HK5_Ia
pragmatiker
Administrator
#311 erstellt: 21. Sep 2023, 09:45
Servus Adrian,

herzlichen Dank für Deine Arbeit (nicht nur mit dieser Röhre)!

Allerdings finde ich zur 2KH5 rein gar nichts - auch zu kaufen scheint es die nicht zu geben. Kannst Du mich da bitte mal mit ein paar Links (Datenblatt, Beschaffungsquellen) erhellen?

Dankeschön.

Grüße

Herbert
Adrian_Immler
Ist häufiger hier
#312 erstellt: 23. Sep 2023, 10:35
Lieber Herbert
Des Rätsels Lösung ist ganz einfach - ich habe mich vertippt!
Die Röhre heisst 2HK5.
Unter dem Begriff findest du beides, Datenblatt sowie Exemplare!

Lieber Gruss Adrian


[Beitrag von Adrian_Immler am 23. Sep 2023, 10:36 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#313 erstellt: 22. Nov 2023, 20:25
Servus zusammen,

mal was für die "Tube-Roller" und andere Toleranzfetischisten.....

Mir fiel eine Kiste 6N23P auf die Füße. Aus diesen habe ich mir willkürlich mal fünf Stück rausgegriffen und mir auf einem "Tektronix 576 Curve Tracer" mal deren Kennlinien (für beide Systeme) angeschaut. Heizspannung genau 6,3[V]AC aus einem R&S NGU mit 10[V] / 100[W] Drahtpoti in Serie zum Heizer. TEK 576 > eine Stunde warmgelaufen. Sämtliche Röhren liefen 15 Minuten unter Kennlinienschreiberlast, bevor photographiert wurde (aus der Hand mit 1/15[s] Belichtungszeit - deswegen die zuweilen leicht verzerrten Photos). Alle Anschlüsse zu den Röhrenelektroden (Ausnahme: Heizung) waren mit mehreren Ferritperlen verdrosselt, um VHF-/UHF-Schwingneigung zu unterbinden. Pin 9 der Röhrenfassung (der Schirm) war mit dem GND-Anschluß des TEK 576 verbunden.

Das jeweils linke Bild ist das System an den Pins 6/7/8; das jeweils rechte Bild stellt die Kennlinie des Systems an den Pins 1/2/3 dar. Alle Röhren stammen aus dem Werk Voskhod (das mit dem Raketenlogo). Zwischen dem linken und dem rechten Bild wurde nur der Prüfling am TEK576 umgeschaltet - alle anderen Einstellungen des TEK576 blieben unverändert. Zwischen dem linken und dem rechten Bild einer Röhre liegen weniger als 30[s]:

Röhre #1 - Fertigungsdatum 03/1982:
6N23P #1 (Voskhod 03_1982) Kennlinie System 678 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)6N23P #1 (Voskhod 03_1982) Kennlinie System 123 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)

Röhre #2 - Fertigungsdatum nicht lesbar:
6N23P #2 (Voskhod Datum unlesbar) Kennlinie System 678 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)6N23P #2 (Voskhod Datum unlesbar) Kennlinie System 123 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)

Röhre #3 - Fertigungsdatum nicht lesbar:
6N23P #3 (Voskhod Datum unlesbar) Kennlinie System 678 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)6N23P #3 (Voskhod Datum unlesbar) Kennlinie System 123 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)

Röhre #4 - Fertigungsdatum 07/1980:
6N23P #4 (Voskhod 07_1980) Kennlinie System 678 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)6N23P #4 (Voskhod 07_1980) Kennlinie System 123 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)

Röhre #5 - Fertigungsdatum 11/1978:
6N23P #5 (Voskhod 11_1978) Kennlinie System 678 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)6N23P #5 (Voskhod 11_1978) Kennlinie System 123 (U(h) 6,3[V]AC - Pin9 an GND)

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 22. Nov 2023, 20:31 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#314 erstellt: 22. Nov 2023, 23:32
Moin Herbert,

Schöne Messungen... und wieder mit viel Aufwand.
Läuft denn Dein TEK wieder richtig? Meine zu erinnern, daß Du ganz weit vorn von festgegammelten Kompensationstrimmern berichtet hast...
Was soll jetzt die Essenz sein?
Simpel:
Schicke mir die #1 und die #2... auch die #5 würde ich noch nehmen. Die #2 und #3 kannst selbst entsorgen (oder in Schaltungen mit viel Gegenkoppelung verwenden)

Nach HighEnder:
Hättest eben guuute Telefunken E88CC und nicht solche Russengurken messen sollen Weiß doch jeder, daß die Russenröhren nix taugen...
Auch das Radiomuseum ist da völlig klar! "Qualität anders, sonst gleich" (Oder meinen die gar, daß die 6n23p von besserer Qualität ist? )

Nach meiner Meinung:
Völlig klares Verhalten. Sowjet-(Nicht Russen-!) datenblätter 6n23psind wegen fehlendem Wettbewerb eben einfach ehrlicher. µ mit 34 +/-9 angegeben... Gm mit 12,7 -2,7 mA/V
Vergleiche hierzu die Phantasiedatenblätter von westlichen Produkten... RCA 6922 oder Siemens E88CC
µ ist einfach nur ... bummm... 33 (natürlich +/-0!!!) und Gm ist eben einfach 12,5... feddich.

Dabei wußte jeder, der mit der Materie beschäftigt war, daß diese Datenblätter einfach nur grobe Orienierung waren.
Hier ist das sehr schön aufgearbeitet..

Und genau deshalb halte ich Röhrenmodelle, die aus Datenblattkennlinien abgeleitet wurden, für absolut wertlos, zumindest dann , wenn man Klirrverhalten mit simulieren will. Und genau deshalb messe ich (für mich interessante) Röhren immer selbst auf und bilde die Exemplarstreuungen mit verschiedenen Modellen mit den jeweiligen Suffixen wie "hoch", "mittel" und "tief" ab.
Dann bekommt die Tuberollerei sogar Sinn .

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 22. Nov 2023, 23:35 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#315 erstellt: 23. Nov 2023, 11:46
Servus Matthias,

Rolf_Meyer (Beitrag #314) schrieb:
Läuft denn Dein TEK wieder richtig? Meine zu erinnern, daß Du ganz weit vorn von festgegammelten Kompensationstrimmern berichtet hast...

Der "Looping-Balance" Trimmkondensator (3,5[pF] - 27[pF]; ein Differentialtrimmer, der die Differenzen in den parasitären Wicklungskapazitäten der beiden Hälften der Anoden- / Kollektorwicklung des Netztrafos kompensiert) sitzt bei meinem TEK 576 immer noch fest - aber solange kein "Looping" in den Kennlinien zu sehen ist, ist mir das wurscht. Der Trimmer sitzt direkt über den zwei 350[V] Wicklungsabgriffen der Anoden-/Kollektorwicklung des Netztrafos - und in der Schalterstellung "350[V]" (die ich für diese Messungen verwendet habe) stimmt die Einstellung des Trimmers scheinbar:

TEK 576 - HV-Netzteil

Wie steht es im Manual zu lesen: "Another source of looping is unbalance in the sweep transformer. As has been discussed in the collector supply circuit description, the sweep transormer is sometimes used in a full-wave rectifier arrangement. This method of transformer operation requires that the transformer be balanced about the center tap. LOOPING BALANCE adjustment C301 is adjusted to equalize the capacitance on both sides of the transformer center tap."

Dieses Looping-Balance Thema beeinflußt also nicht die Meßgenauigkeit als solche - für mich ist es ein Schönheitsfehler, wenn man zwischen den beiden mit 100[Hz] alternierenden Spuren (die ja nie weit auseinanderliegen - oft ist das nur an einer leichten Verbreiterung einer Kennlinienspur zu sehen) einer einzelnen Kennlinie ggf. in die Mitte zwischen den beiden Spuren interpolieren muß. Für die Meßgenauigkeiten, die angesichts der Toleranzen von Röhren sinnvoll sind, ist das meiner Ansicht nach jedenfalls völlig wurscht.

Was soll jetzt die Essenz sein?

Na, eben für den High-Ender: Daß Röhren halt recht deutliche Toleranzen von Röhre zu Röhre und von System zu System haben (können). Das ist ja nun wirklich nichts neues (und war auch bei meinen Messungen natürlich auch nicht anders zu erwarten), auch wenn's der "tuberollende" High-Ender nicht glauben will.....

Rolf_Meyer (Beitrag #314) schrieb:
Die #2 und #3 kannst selbst entsorgen

Meintest Du vielleicht #3 und #4? Die beiden taugen jedenfalls nicht für Differenzverstärker - die wandern in Kaskoden-Stromquellen.

Wie gesagt, diese Kiste 6N23P ist neu in meinem Bestand. Und wenn ich so gar nix über die Herkunft der Röhren weiß, messe ich eben immer ein paar Stichproben nach (die ausgedruckten Meßergebnisse wandern dann in die Röhrenkiste und die Schachteln der gemessenen Röhren sind natürlich beschriftet, um sie auch später noch zuordnen zu können) - und da dachte ich, daß diese Ergebnisse vielleicht auch noch andere interessieren könnten.....deswegen stehen diese Ergebnisse hier im Thread.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 23. Nov 2023, 17:26 bearbeitet]
Rolf_Meyer
Inventar
#316 erstellt: 27. Nov 2023, 22:42
Moin Herbert,


pragmatiker (Beitrag #315) schrieb:


Was soll jetzt die Essenz sein?

Na, eben für den High-Ender: Daß Röhren halt recht deutliche Toleranzen von Röhre zu Röhre und von System zu System haben (können). Das ist ja nun wirklich nichts neues (und war auch bei meinen Messungen natürlich auch nicht anders zu erwarten), auch wenn's der "tuberollende" High-Ender nicht glauben will.....

Das war eine rein rhetorische Frage. Daß Du diese Zusammenhänge kennst, ist mir klar. Man liest sich ja lange genug.
Viel gefährlicher, als die "tuberollenden" High-Ender, sind nach meiner Meinung diejenigen, die unter vermeintlicher Kenntnis der Elektronik annehmen, daß Datenblattangaben die steingemeißelten Wahrheiten sind und danach argumentieren und handeln...




Rolf_Meyer (Beitrag #314) schrieb:
Die #2 und #3 kannst selbst entsorgen

Meintest Du vielleicht #3 und #4? Die beiden taugen jedenfalls nicht für Differenzverstärker - die wandern in Kaskoden-Stromquellen.

Ja, meinte #3 und #4...

Auch wenn das bei #4 schon ziemlich nach schlechter Systemgeometrie aussieht, sind die Folgen in der Praxis manchmal als sehr gering einzuschätzen. Da kommt es mMn. sehr auf die verwendete Schaltung an.
Hier mal ein Beispiel...
Die Schaltung meiner Boom-Box die ich Hier mal vorgestellt habe.
6n2p_hoch
Das ist die Simulation mit einer 6n2p vom "oberen" Ende der Exemplarstreuung (Beide Systeme)
6n2p_tief
... und diese ist vom "unteren" Ende...

Wie man sieht, ändert sich da am Pegel nicht viel (das sind keine 0,2dB!), jedoch ändert sich das Klirrverhalten recht kräftig
Diese Schaltung hat eben eine recht kräftige Gegenkoppelung. Wenn man auf diese verzichten will, muß man sich beim selektieren der Röhren schon etwas mehr Mühe geben, sonst sind auch die Pegelunterschiede deutlicher.

Ich verwende in dieser Schaltung übrigens nur Röhren vom "oberen" Ende der Exemplarstreuung...
Und gaaanz sicher keine ECC83 von TFK:
ECC83_Tfk

Und ganz sicher, man kann die Unterschiede zwischen den Röhren wirklich hören...

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 27. Nov 2023, 22:59 bearbeitet]
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