SET mit 300B / 845 / 211 / 805

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Mark7160
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 25. Sep 2020, 23:16
Hallo zusammen,
ich spiele aktuell mit dem Gedanken mir in absehbarer Zeit einen Single Ended Triode Verstärker zuzulegen und bin bis jetzt auf verschiedene vielversprechende Geräte gestoßen.
Da mein Verständnis der Elektrik leider etwas beschränkt ist würde ich die Röhrenexperten, die in diesem Forum unterwegs sind um Rat bitten...
Unzwar bin ich kützlich über die Ms 6 Monoblöcke und über den Thivan Swan 211 gestolpert als auch den Cayin CS845A...

Grundsätzlich bin ich davon ausgegangen, dass durch die Kombination von 845, mit einer 300b als Treiber an sich hauptsächlich eine größere Ausgangsleistung zu erwarten wäre oder schenkt man sich die (845 bzw.) höhere Ausgangsleistung und wählt einfach einen Verstärker mit 300b als Endstufenröhren ? Oder hat der Einsatz einer 845 noch andere Vorteile bzw. Nachteile ?

Außerdem habe ich gesehen, dass es mehrere sehr ähnliche Endstufenröhren 845 / 211 / 805 gibt. Sind zwischen diesen Röhren maßgebliche klangliche Unterschiede festzustellen ?
DB
Inventar
#2 erstellt: 26. Sep 2020, 09:19
Hallo,


Mark7160 (Beitrag #1) schrieb:

Grundsätzlich bin ich davon ausgegangen, dass durch die Kombination von 845, mit einer 300b als Treiber an sich hauptsächlich eine größere Ausgangsleistung zu erwarten wäre oder schenkt man sich die (845 bzw.) höhere Ausgangsleistung und wählt einfach einen Verstärker mit 300b als Endstufenröhren ? Oder hat der Einsatz einer 845 noch andere Vorteile bzw. Nachteile ?

das kommt auf Deinen persönlichen Geschmack und das jeweilige Verstärkerkonzept an.
Eine Leistungstriode wie die 300b wird zum Antrieb einer 845 nicht notwendig sein. Ich meine mich zu erinnern, daß vor Jahren der leider viel zu früh verstorbene Gerd Reinhöfer für diesen Zweck eine ECC81 mit Anodendrossel vorgeschlagen hatte.
Tja, was hat der Einsatz direkt geheizter Trioden als Leistungsverstärker für Vor-/Nachteile ...
Von Vorteil ist eine gutmütige Klirrverteilung. Nachteilig sind größerer Aufwand beim Treiber (der möchte so um die 300Vss verzerrungsarm können), der fehlenden Entkopplung zwischen Heizung und Katode sowie der im Eintakt wirklich lausige Wirkungsgrad.


Mark7160 (Beitrag #1) schrieb:

Außerdem habe ich gesehen, dass es mehrere sehr ähnliche Endstufenröhren 845 / 211 / 805 gibt. Sind zwischen diesen Röhren maßgebliche klangliche Unterschiede festzustellen ?

Der Klang wird eher von der Qualität der Ausgangsübertrager und dem gesamten Schaltungskonzept als dem konkreten Röhrentyp gemacht.
Die 805 ist zur 845/211 dahingehend unterschiedlich, daß sie keine Gittervorspannung braucht, um im B-Betrieb zu arbeiten. Hier sind (im Gegentakt) enorme Ausgangsleistungen möglich, es wird aber eine Ansteuerleistung benötigt.


MfG
DB
Pertinaxer
Stammgast
#3 erstellt: 26. Sep 2020, 09:22
Moin moin,

-Klangliche Unterschiede sind zu erwarten, die sind aber zu 90% durch die Qualität des verwendeten Ausgangsübertragers verursacht
und eben nicht durch die Röhrentype. Kleine, leichte Übertrager = Wenig Tiefbass. Sogenannte "Eisenschweine" klingen praktisch immer besser.
Ein SE Verstärker mit zwei EL34 in Triodenschaltung mit guten Übertragern klingt besser als ein 845er mit minderwertigem Übertrager. (Und ist wegen indirekter Heizung brummärmer).

-Direkt beheizte Endröhren haben oft wegen der meist vorhandenen AC Heizung einen relativ hohen Brummpegel am Lautsprecherausgang (auch sauteure renommierte Exemplare), der an Lsp mit hohem Wirkungsgrad echt nervt. Teste daher den Amp mit deinen Boxen bevor du kaufst. Anhaltswert mit DDM Messbereich mV AC am Ausgang parallel zum Lsp gemessen an 8 Ohm:
<0,3mV sehr brummarm, auch gut für Lowther & Co. <0,6mV gut <1,5mV akzeptabel 1,5-2,5mV nur ok für wirkungsgradschwache Mehrwegeboxen.

Wer repariert deinen Amp wenn er zickt ? An einen Amp mit Ub=1,2kV gehen die meisten Servicetechniker echt ungern dran.
Diese Überlegung ist sehr wichtig. Bekommst du einen Schaltplan mit dazu....?

Wie servicefreundlich ist das Gerät aufgebaut ? Womöglich Endröhrensockel auf Platine, die dann innerhalb von 2 Jahren schön knusprig gebraten ist ?
Das ist bei Fernostschrott leider häufig so.

Beste Grüße
Pertinaxer
DB
Inventar
#4 erstellt: 26. Sep 2020, 09:38
Ich habe mir den Thivan Swan mal hier angesehen.
Ich frage mich, wie sie die Leistungsaufnahme von 115W hinbekommen haben. Allein eine 211 will schon 32,5W nur für die Heizung haben...

Die Ms6 von Audreal sollen eine 805 drin haben. Lt. Datenblatt hat die 805 aber einen Oberanschluß für die Anode, den ich auf dem Bild aber nicht ausmachen kann.
Rolf_Meyer
Inventar
#5 erstellt: 26. Sep 2020, 10:04
Moin,

Natürlich gibt es klangliche Unterschiede zwischen den Röhrentypen... nicht nur von den Übertragern abhängig.
Bei SE ist entscheidend, was da an Lautsprechern dran hängt. Verstärker mit 300B als Endstufe sind eher unproblematisch, da sie doch etwas Dämpfung erzeugen können. Bei 845ern und erst recht bei 211ern oder 805ern wird es da schon schwieriger. Da müssen dann Lautsprecher dran, die nicht all zu viel Dämpfung verlangen und einen relativ gutmütigen Impedanzverlauf haben. Die Frage ist auch, ob man wirklich die 25W einer 845 oder die 12W einer 211 benötigt. Viel Unterschied zu den 8W einer 300B ist da nämlich kaum zu erwarten. Aber das hängt nun auch wieder von den Lautsprechern (und deren Empfindlichkeit) ab.
Wichtig wäre also den Verstärker an den vorgesehenen Lautsprechern ausgiebig zu testen!


Ich meine mich zu erinnern, daß vor Jahren der leider viel zu früh verstorbene Gerd Reinhöfer für diesen Zweck eine ECC81 mit Anodendrossel vorgeschlagen hatte.

Der mit der ECC81 unter Anodendrossel war ich. Vom Gerd stammt der Entwurf mit dem zweistufigen Treiber aus 6SN7.

Ich frage mich, wie sie die Leistungsaufnahme von 115W hinbekommen haben. Allein eine 211 will schon 32,5W nur für die Heizung haben...

Die kriegen da ja auch 50 bzw 25W Leistung raus...Papier (oder .pdf) ist halt geduldig.

Lt. Datenblatt hat die 805 aber einen Oberanschluß für die Anode, den ich auf dem Bild aber nicht ausmachen kann.

Die Chinesen haben da einen Nachbau am Start... Da ist die Anode zum Sockel verdrahtet.

Gruß, Matthias


[Beitrag von Rolf_Meyer am 26. Sep 2020, 10:05 bearbeitet]
DB
Inventar
#6 erstellt: 26. Sep 2020, 10:26

Rolf_Meyer (Beitrag #5) schrieb:

Der mit der ECC81 unter Anodendrossel war ich. Vom Gerd stammt der Entwurf mit dem zweistufigen Treiber aus 6SN7.

Stimmt, Du hattest die ECC81.
Ich habe Gerds Schaltung wiedergefunden: http://www.jogis-roe...luft-211-Amp/211.jpg

Man sollte bei den Geräte nicht nur die Anschaffung, sondern auch die Folgekosten berücksichtigen. Damit meine ich nicht unbedingt den Stromverbrauch, sondern die Erhältlichkeit der Röhren in guter Qualität.
Airsal86
Stammgast
#7 erstellt: 29. Sep 2020, 09:55
Hi Mark,

wir sind HIER schon länger an dem Thema dran. Leider noch nicht weiter als ein Teileberg, weil ich mich nicht für ein Gehäusedesign entscheiden kann..
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