antiker LSP: Wer kennt dieses Funktionsprinzip ?

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Fieldcoil
Neuling
#1 erstellt: 01. Dez 2005, 18:58
Hallo,

Habe hier einen großen fremd erregten Bass, ca 1934, von Kinoton AG.
Das besondere:
Die Schwingspule besteht aus einem ALU Ring mit EINER Windung, fest verbunden mit einem Übertrager der Sekundär ebenfalls nur eine Windung hat ("Stromschiene").
Kann später noch ein Bild machen.
Die Amplitude des Systems ist natürlich nur sehr klein.
Wer hat sowas schonmal gesehen ?
Welche Idee steht dahinter ? Sinnvoll ? Vorteile ??
Danke ! Paul
pragmatiker
Administrator
#2 erstellt: 01. Dez 2005, 19:21

Fieldcoil schrieb:
Hallo,

Habe hier einen großen fremd erregten Bass, ca 1934, von Kinoton AG.
Das besondere:
Die Schwingspule besteht aus einem ALU Ring mit EINER Windung, fest verbunden mit einem Übertrager der Sekundär ebenfalls nur eine Windung hat ("Stromschiene").
Kann später noch ein Bild machen.
Die Amplitude des Systems ist natürlich nur sehr klein.
Wer hat sowas schonmal gesehen ?
Welche Idee steht dahinter ? Sinnvoll ? Vorteile ??
Danke ! Paul


Servus Paul,

Gerade bei fremderregten Lautsprechern mit einem möglicherweise noch relativ großen Luftspalt war es vermutlich notwendig, ordentlich Strom in die Schwingspule schicken zu können, damit sich überhaupt was tut - bei einem Kinolautsprecher schon zweimal. Das kann man natürlich auch mit einer langen Schwingspule mit vielen Windungen erreichen (die erforderliche Amperewindungszahl ist auf diesem Weg natürlich genauso darstellbar), nur werden dann die Drähte dünner, die Spule länger etc. - kurz das Ganze wird mechanisch und fertigungstechnisch empfindlicher. Außerdem verkürzt sich mit einer kurzen Schwingspule natürlich auch der Bereich, in dem die maximale magnetische Feldstärke herrschen muß, was möglicherweise mehr Spielraum bei der Konstruktion des Erregermagnetsystems gelassen hat. Da dürfte es dann schon einfacher gewesen sein, die für die Verstärkerausgangsimpedanz erforderliche Primärwindungszahl in einen externen Übertrager zu verlegen (da bewegt sich ja nichts, und Größe und Gewicht spielen auch keine Rolle), bei dem man die Primärwicklung zudem schön auch mit recht dickem Draht bewickeln konnte. Warum das Material Aluminium verwendet wurde? Keine Ahnung - der spezifische Widerstand war's jedoch wahrscheinlich nicht, liegt er doch mit 0.029[Ohm * mm²/m] höher als der von Kupfer (0.018[Ohm * mm²/m]. Aber sehr wahrscheinlich waren Gewichtsgründe das ausschlaggebende Moment für den Einsatz von Aluminium, um die bewegte Masse der Schwingspule klein zu halten und damit dem Lautsprecher eine möglichst schnelle Reaktion auf Impulse im Programmmaterial zu ermöglichen. Das sind - das sei angemerkt - nur Vermutungen von mir, da ich leider noch nicht mit jemandem gesprochen habe, der sich solche Lautsprecher mal ausgedacht hat (auch hab' ich keine passende Literatur zu solchen technischen Entwicklungsdetails fremderregter Lautsprecher) und wo dies deswegen als gesicherte Erkenntnis gelten könnte.

Das mit der "Stromschiene" hab' ich noch nicht ganz verstanden - hier wäre ein Bild hilfreich. Vielleicht erhellt dieses Bild dann auch das Verständnis, warum dieses Konstruktionsprinzip so angewendet wurde.

Grüße


Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 01. Dez 2005, 19:29 bearbeitet]
richi44
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 02. Dez 2005, 18:42
Zwei Dinge:
Lautsprecher mit Erregerspulen waren früher üblich (ausser bei Philips). Damit konnte man für relativ wenig Geld kräftige Magnete erzeugen, wie sie bei Kinobeschallung nötig waren.

Die einwindungs-Schwingspule ist allerdings aussergewöhnlich. Ich hatte mal so einen Kinolautsprecher, 35cm Durchmesser, 4cm Schwingspule, auf Pertinax (Phenolpapier) gewickelt. Das Problem ist, dass erstens keine guten Kleber verfügbar waren, mit welchen man den Schwingspulendraht festkleben konnte (Windungen dürfen nicht rumwackeln) und zweitens war der Isolierlack auch nicht gerade wärmefest.
Da kann ich mir vorstellen, dass eine Alu-Windung nicht isoliert werden muss und dass diese auch irgendwie wärmefester mit der Membrane verbunden werden kann. Ausserdem war zu jener Zeit Kupfer relativ teuer, dass Alu auch da im Vorteil war.

Viel später gab es Lautsprecher mit Alu Schwingspulendraht (Coral Hochtöner), die laufend Kontaktprobleme hatten, Das ist natürlich bei einer Einwindungsspule nicht der Fall.
Fieldcoil
Neuling
#4 erstellt: 02. Dez 2005, 21:49
Hier mal zwei Bilder;
zuerst die beiden Zuleitungen, sie fixieren gleichzeitig den Konus und sind elastisch.

dann der Übertrager mit genau einer Windung, ziemlich großes Teil !

also einfacher ist die Konstruktion bestimmt nicht, so aufwändig war das auch n den 30ern nicht eine konventionelle Schwingspule zu wickeln !
Das muss wohl einen anderen tieferen Sinn haben ...
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