Schnell mehr Spaß im BMW E46: FreeAir-Woofer / Unendliche Schallwand / IB

Da das irgendwie immer noch unterrepräsentiert ist, will ich hier nochmal ein FreeAir-Projekt vorstellen.

Dieses Mal ging es um die BMW E46 320D Limo meines Nachbarn. Zuerst hatte ich hier das große Business-Navi gegen ein Joying Android-Radio getauscht. Beweggründe sind klar, moderne Schaltzentrale mit allerlei Schnickschnack und selbst der abgespeckte "DSP" lässt immerhin einen ~12 Band EQ und sogar eine rudimentäre LZK zu. Nach dem Einemssen klang hier das originale System zwar immer noch etwas dünn, aber lange nicht mehr furchtbar.

Nur am Bass mangelte es natürlich noch. Da es günstig und schnell und obendrein möglichst wenig Platz verschenkt werden sollte, fiel die Wahl auf das Prinzip der unendlichen Schallwand, oder auch "FreeAir".

Zuerst wurde der Woofer ausgewählt und da es sich günstig ergab, wurde es ein Kicker CWCD154. Schön viel Membranfläche, eine Fs von 23Hz, Vas mit 226L riesig und 13,5mm linearer Xmax. Saubere Parameter für das Konzept.


Nun brauchten wir Leistung an 2 Ohm und die kam in Form einer ESX QL500.1. 500 Watt RMS sollten locker reichen.


Nötige Kabel, Kabelschuhe, bisschen Stoff und Kleber hatte ich noch, hab lediglich noch eine 19mm MDF Platte mit den Maßen 90cm×44cm gekauft

Dann ging's los mit dem Einbau. Erstmal den Amp eingebaut, der fand im Seitenteil hinten links Platz. Hier war nach dem Radiotausch eh alles rausgeflogen. Also Kabel an der Batterie angeschlossen:



Dann den Verstärker verkabelt und fix eingepegelt.



Ich hatte aus meinem Bora noch eine bezogene Holzplatte übrig, die wurde einfach an einem originalen Schraubpunkt befestigt und darauf dann der Verstärker.



Cinch hatte ich zum Glück schon gezogen, als ich das Radio verbaut habe, beim E46 geht das am besten und störungsfreisten durch die Mittelkonsole. Nun also die Seitenverkleidung wieder drauf, nichts mehr zu sehen.



Nun zum Subwoofer: Zuerst habe ich die Holzplatte zurechtgesägt. Etwa mittig und leicht nach oben versetzt den Ausschnitt für das Chassis. Und dann unten die Ecken noch ausgesägt, damit im Kofferraum die "Stufen" passten. Dann etwas die späteren, eventuellen "Sichtflächen" von innen dunkel lackiert und die Platte mit hellgrauem Stoff bezogen.



Hier noch das fertig bezogene Ergebnis. Nicht im Bild: Die Seite, die später auf dem Blech aufliegt, wurde komplett mit dünnem Pyramidenschaumstoff beklebt.



Nun wurde der Kofferraum mit Alubutyl abgedichtet, also alle Löcher im oberen Blech verschlossen (das DD Audio EA3.0 klebt auch bei +2°C ganz hervorragend ). Im Anschluss wurde die Holzplatte am Blech verschraubt. Auch hier leider nicht im Bild: Der Wooferausschnitt wurde gegen das Blech noch mit Alubutyl verschlossen um sicherzustellen, dass kein Schall zwischen Blech und Brett zurück in den Kofferraum austreten kann.



Nun wurde der Woofer verschraubt. Alleine war das ein ganz ordentlicher Akt und ging gut in die Schulter, aber hat geklappt Noch die Kabel etwas schick gemacht am Woofer und so sieht das Ergebnis aus.



Und nochmal von innen:



Ergebnis: Absolut spaßig und klanglich super. Man muss bedenken, dass der Woofer keine Luftfeder hat, er wird nur durch seine Zentrierung und die Kraft im Antrieb geführt. Und das klappt hier wirklich sehr gut, präzise und dennoch ordentlichst Tiefgang. Ich will die Tage nochmal messen, was für Pegel auch ganz weit unten noch wie linear möglich ist, denn selbst Rebassed mit 23Hz waren beim Probehören eher kein Problem
Insgesamt reicht auch der Pegel lockerst aus, um das originale Front-/Hecksystem alt aussehen zu lassen.

Von meiner Seite weiterhin eine absolute Empfehlung, wenn es um Klang und guten Bass geht, der keine Erdbeben auslösen und auch kaum Platz wegnehmen soll. Dabei ist es preislich wirklich attraktiv (wir waren hier mit allem Material <400€, haben aber auch Schnäppchen gemacht). Aber auf dem Gebrauchtmarkt ist sowas ohne weiteres in dem Rahmen und günstiger möglich