Kondensator-Mic anschließen

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buckleysoreal
Neuling
#1 erstellt: 21. Jan 2018, 21:10
Hallo ihr Lieben!

Bin neu hier – und brauche Hilfe. ☹ Bevor ich das Problem ausführe, sollte ich erwähnen, dass ich das ‚Fachsimpeln‘ auf diesem Gebiet nicht wirklich beherrsche, d.h. vermutlich werde ich mit den falschen Begriffen um mich werfen oder mir mittels ausgedachter Wörter zu helfen wissen. Ich wäre dankbar, wenn jemand bereit wäre, die Kreativität aufzubringen, die es vermag, um das Folgende zu dechiffrieren…
Seit einigen Jahren bin ich in dem Besitz des Großmembran-Kondensatormikrofons t.bone SC400. Ich habe es an meinem heimischen Computer nie zum Laufen bekommen, weil mir scheinbar zusätzlich zu der Phantomspeisung, die ich dafür gekauft hatte (Millenium pp2b) eine Art Audiointerface fehlte, um es an den Computer anschließen zu können (und dazu fehlte mir damals das nötige Kleingeld). So viel habe ich selbst herausfinden können. Da ein Freund von mir selbst Musik macht, hatte er sich das Mikrofon für einige seiner Stücke ausgeliehen. Insgesamt stand es drei Jahre lang bei ihm rum und hat ihm gute Dienste geleistet! Seitdem ich es wiederhabe, hat mich die Lust gepackt, es selbst zu verwenden. Mein derzeitiger Partner ist (ein ziemlich guter) Hobby-DJ und hat ein Mischpult (Traktor Z2) bei sich rumstehen. Super, dachte ich. Daran kann man das Teil sicherlich anschließen und mal probehören, wie ich über die Anlage und aufgenommen denn überhaupt klinge, bevor ich weiter Geld in etwas investiere, was nur in meinem Kopf gut zu sein scheint. Da mein Freund bei der Audioaufnahme ungefähr genau so unerfahren ist wie ich, sind wir bei dem Vorhaben natürlich gescheitert und können uns nicht erklären, was wir beim Anschließen des Mikros falsch gemacht haben. Hier ein Bild der Konstruktion, die wir gebaut haben:

Unbenannt-1

Nochmal:
-Das Mikrofon wird von einer Phantomspeisung mit 48V versorgt, sollte also AN sein (es gibt keinen zusätzlichen An/Aus Knopf). Alles andere hat auch Strom und ist an.
-Das Mikrofon wurde zunächst so angeschlossen, dass es Strom hat und dann von der Phantomspeisung aus so mit dem Mischpult verbunden, wie es im Manual steht.
-(Die Phantomspeisung wurde noch nie richtig benutzt und signalisiert nur durch die kleine Power-Leuchte, dass sie an ist.)
-Es kommt nicht nur kein Ton über die Anlage, sondern auch das Mischpult zeigt keine Ausschläge, wenn das Mikrofon angeschlossen ist. Es ist, als würde es gar nicht erkannt werden vom Z2.
-Das Mikrofon haben wir mal mit und mal ohne Phantomspeisung (also direkt XLR auf große Klinke) am Pult angeschlossen, jedoch auch ohne Erfolg. Scheinbar kann das Z2 keine 48V an das Mikrofon weitergeben, die es braucht, um laut Hersteller „an“ zu sein.
-In der Traktor Software ist die Funktion aktiviert, dass das Mikrofon über das Pult läuft (habe den genauen Wortlaut nicht im Kopf und kann gerade nicht in der Software nachschauen).
-Wir haben sowohl ausprobiert, das Pult als „standalone“ zu nutzen und den vom Mikro nicht produzierten Sound über die Musikanlage laufen zu lassen als auch über die Software ‚blind‘ Aufnahmen zu tätigen.
-Zum Schluss haben wir versucht, das Mikrofon nicht am Mic Eingang am Pult anzuschließen, sondern es mittels eines XLR-Cinch-Adapterkabels über den Auxiliary Kanal laufen zu lassen. Ging auch nicht.

Im Internet bin ich noch auf den Begriff Preamp gestoßen. Mein Freund konnte mir sagen, dass das einen Vorverstärker meint, weiß aber nicht, wie uns das in unserer Konstruktion weiterhilft.

Die Fragen lauten jetzt:

-Was haben wir falsch gemacht?
-Könnte eine Komponente (am ehesten das Mikro) kaputt sein?
-Ist das Z2 nicht dazu geeignet, mit einem Großmembran-Kondensatormikrofon zu arbeiten? Wird ein anderes benötigt? Welches kommt infrage?
-Liegt der Fehler irgendwo in der Software?
-Ist keine Direktverbindung „Mikro-Pult-Anlage“ möglich?
-Brauche ich ein „Preamp“? Um damit an meinem PC zu arbeiten? Um damit am Mischpult/PC meines Partners zu arbeiten?
-Brauche ich ein Interface? Um damit an meinem PC zu arbeiten? Um damit am Mischpult/PC meines Partners zu arbeiten?
-Welche Rolle spielt noch die Phantomspeisung?
-Wie kriegen wir das Ganze zum Laufen?


VIELEN DANK an jeden, der sich das durchliest und vielleicht sogar einen Anstoß für uns/mich hat. Mir ist bewusst, dass das t.bone SC400 in vielen der Foren, die ich durchstöbert habe, als „Spielzeug“ gilt – für meine anfängliche Schritten sollte es jedoch reichen. Investieren werde ich erst dann in etwas, wenn ich von meinen Fähigkeiten überzeugt bin. Ich danke euch allerdings auch, wenn ihr mir trotzdem andere Mikros vorschlagt.

Danke nochmal allein für’s Lesen!

Lena
Donsiox
Moderator
#2 erstellt: 21. Jan 2018, 22:03
Hallo Lena,

willkommen im Forum.

An sich sieht das richtig aus - schauen wir mal ins Detail.

Welche Kabel wurden denn verwendet? Das Xlr auf Klinke-Kabel könnte hier evtl. interessant sein.
Und natürlich kann ein Kabel auch immer defekt sein - hier mal andere Verbindungen verwenden.

Habt ihr ein „nomales“, dynamisches Mikrofon (Shure Sm58 o.ä.) zur Verfügung und könnt damit einmal das Mischpult testen?
Evtl. ist der Mikrofonverstärker des DJ-Pultes wirklich zu schwach - oder das Mikro wird gar nicht zu den Lautsprechern/Kopfhörern geroutet/dort ausgegeben.

Evtl. ist der Phantomspeiseadapter auch falsch verkabelt - probiert hier auch mal Kombinationen mit Mikro In1 und Mikro Out2 aus.


Investieren werde ich erst dann in etwas, wenn ich von meinen Fähigkeiten überzeugt bin.

Für unter 200€ gibt es schon richtig gute Mikrofone, die direkt per USB am PC angeschlossen werden können.

Gruß
Jan
pcpanik
Stammgast
#3 erstellt: 22. Jan 2018, 03:08
Hallo Lena, das Problem könnte sein, dass hier symmetrische und unsymmetrische Anschlüssen vermischt werden.

Das SC-400 nutzt einen XLR Stecker und ist symmetrisch geschaltet. Zudem benötigt es die Phantomspannung von 48V. Die müssen also am Anschluss des Mikros raus kommen. Nirgendwo anders.

XLR Stecker sind idR. symmetrisch geschaltet.
Symmetrisches XLR übeträgt pro Stecker nur 1 Kanal. Also Mono.
Geschaltet sind GND Masse auf 1, + auf 2 und - auf 3.

Klinkenstecker mit 2 Kontakten sind hingegen unsymmetrisch!
Die Spitze ist + und der Körper Masse GND. Ein extra - entfällt. Auch das wäre ein Mono Kanal. Aber eben unsymmetrisch ohne extra -.

Symmetrisch und unsymmetrisch sind aber nicht so ohne weiteres adaptierbar! Also Du kannst nicht mit dem XLR symmetrisch auf Klinke unsymmetrisch. Das funktioniert nicht.

Klinkenstecker mit 3 Kontakten können wiederum beides sein. Symmetrisch (1 Mono Kanal: +, -, GND) oder unsymmetrisch (Stereo, wie z.B. Kopfhörer: L+,R+, GND)

Wenn man einen symmetrischen XLR auf Klinke Adapter, also Klinke mit 3 Kontakten nutzt, muss man darauf achten, dass die weiteren Geräte auch symmetrisch verarbeiten!

Also finde heraus was das Mischpult erwartet. Das könnte ggf. die Lösung darstellen. Wenn es nämlich nur unsymmetrische Klinkeneingänge hat, kann es so nicht funktionieren.


[Beitrag von pcpanik am 22. Jan 2018, 03:26 bearbeitet]
buckleysoreal
Neuling
#4 erstellt: 22. Jan 2018, 14:44
Hallo Jan und pcpanik,
vielen Dank für eure Antworten und den Input!
Zunächst einmal, Jan: wir haben den Vorschlag, die Ein/Ausgänge der Phantomspeisung kreuz und quer zu testen, ausprobiert. Leider auch ohne Erfolg. Ein anderes Mikrofon besitzen weder mein Freund noch ich, also können wir nicht ausschließen, dass es am Kondensatormikrofon liegt. Im Manual vom Traktor Z2 steht nur „Mikrofon“ – es wird nicht spezifiziert, welche Art Mikrofon gemeint ist.

Pcpanik, Danke für die detaillierte Ausführung! So tief in der Materie steckt keiner von uns hier am anderen Ende der Leitung. Man geht als Laie stets in der Annahme, Kabel sei Kabel…

Das XLR-Klinke Kabel, das ich gekauft habe, ist das hier und dazu gibt es ein Datenblatt, dem ich entnehme (wenn ich aus deiner Erläuterung etwas gelernt habe), dass es eine unsymmetrische Mono-Klinke ist.
Daran könnte es also liegen?

Hinzukommt, dass der Absatz im Manual des Mischpults zum Anschließen eines Mikrofons wirklich kurz ist und nichts näher erläutert wird. Zum Klinken-Eingang wird nicht erwähnt, ob er symmetrisch ist oder nicht. Am Mischpult gibt es zwei XLR OUT Buchsen, die laut Manual symmetrisch sind. Das bringt uns allerdings nichts, da das Mikrofon Signal ja erstmal IN soll, oder?

Wäre jetzt eine Option, ein weibliches XLR Kabel auf symmetrische Mono-Klinke zu kaufen und es auszuprobieren? Vielleicht gibt es ein reines Adapterstück? Ich hätte nämlich noch ein XLR auf XLR hier liegen.

Danke nochmal für eure Vorschläge!

Beste Grüße
Lena
cr
Inventar
#5 erstellt: 22. Jan 2018, 17:23
Man kann das Ganze auch sehr einfach machen.
Man kauft sich sich ein Interface wie das UR22MK2 von Steinberg oder eine US2x2 von Tascam und hat dann Phantomspeisung, Mikrophonverstärker und Interface für den PC auf einmal, ohne irgendwelche komplizierten Manöver.
Das steckt man dann an und es funktioniert. Dazu habe ich genau 5 Minuten benötigt.

Um es kurz zu fassen: Euer Problem ist ganz simpel:

Wo ist denn bitte der Mikrophonverstärker? Der Millennium PP2B ist nämlich keiner, das wäre für 29 Euro auch nicht zu erwarten.
Ein brauchbarer symmetrischer Microphonverstärker kostet mehr als ein Audiointerface wie das UR22


[Beitrag von cr am 22. Jan 2018, 17:27 bearbeitet]
pcpanik
Stammgast
#6 erstellt: 22. Jan 2018, 18:14
Nachdem ich die Anleitung des Traktor Z2 studiert habe denke ich mal, es reicht sich ein simples dynamisches Mikro mit Klinke zu kaufen und das kann direkt am Mischpult verwendet werden. So stellt es sich für mich dar.

Die Frage ist erst einmal, was willst Du erreichen?
Im Eingang erwähnst Du, Ziel sei es, das Mikro am PC anzuschließen?

Dann rate ich Dir dazu statt Geld anderweitig zu inverstieren Dein t.bone SC-400 und den Phantomspeiser getrennt bei ebay Kleinanzeigen rein zu setzen und dort vom Erlös ein t.bone SC-440 USB zu ergattern. Das ist die einfachste Lösung.

Alternativ, den Phantomspeiser verkaufen und bei Thoman den Art Tube MP Röhren Mikrofonvorverstärker besorgen. Der liefert Phantomspannung UND Verstärkt das Mikro.


[Beitrag von pcpanik am 22. Jan 2018, 18:19 bearbeitet]
cr
Inventar
#7 erstellt: 22. Jan 2018, 18:28
Muss mich korrigieren. Offensichtlich hat das Mischpult ja einen MicVerstärker eingebaut
Wenn das Microphon nicht funktioniert, kann es also eigentlich doch nur an der Verkabelung oder an der Phantomspeisung liegen (Millennium ev. defekt?


[Beitrag von cr am 22. Jan 2018, 18:34 bearbeitet]
pcpanik
Stammgast
#8 erstellt: 22. Jan 2018, 18:41
So lese ich es auch. Daher habe ich direkt auf die Verkabelung getippt. Oder aber der Mic Input am Mischpult ist defekt.
Kann man zB. durch die aufgabe von Phantomspanmumg zerschießen.

Am besten die Variante mit dem dynamischem Mikro am Mischpult.
Oder per USB Mikro an den Rechner.

Denke ja auch, der zusätzliche Mikrofonverstärker ist nicht nötig.
Dynamische Mikros klappen an einem PC ja auch direkt.


[Beitrag von pcpanik am 22. Jan 2018, 18:42 bearbeitet]
cr
Inventar
#9 erstellt: 22. Jan 2018, 18:51
Ein dynamisches Micro liefert allerdings nur /5 bis 1/10 der Spannung eines Kondensator-Mics.
Ist die Frage, ob das Mischpult einen so hohen Verstärkungsfaktor hat

Das Adapterkabel ist eigentlich das falsche. Es gehört XLR auf 3-teilige Stereoklinke.
Wenn eh alles symmetrisch ist: Mic, Millennium, Mischpult. Wieso dann den unnötigen Adapter auf unsymmetrisch?
pcpanik
Stammgast
#10 erstellt: 22. Jan 2018, 18:57
Wenn man nach der Anleitung des Mischpults geht, ist nur der XLR/BOOMR Output symmetrisch.

Ist halt ein DJ Mischpult. Welcher DJ stellt sich schon ein Kondensator Mike auf? Ich denke mal, der Mic In ist eher für den MC gedacht.

Was den PC angeht rät Thomann aber auch zu einem Audio-Interface mit Pre-Amp (also Vorverstärker):


Quelle: Thomann Online Ratgeber: Wollen Sie in Ihrem Homestudio Mikrofonaufnahmen machen, benötigen Sie ein Interface mit Mikrofonvorverstärkern. Diese sollten möglichst rauscharm sein, einen hohen thomann Verstärkungsfaktor ermöglichen und eine 48 V Versorungsspannung (Phantomspeisung) bereitstellen. Leider schwächeln bei der Verstärkung viele der eingebaute Preamps. Einige Modelle schaffen gerade mal 40 dB Gain, was für viele Anwendungen schlicht zu wenig ist. Bessere Modelle schaffen zumindest 50 bis 60 dB, einige wenige auch mehr. Klanglich sind thomann die Preamps hingegen meistens gut bis sehr gut und auch das Rauschverhalten genügt in der Regel professionellen Ansprüchen.


[Beitrag von pcpanik am 22. Jan 2018, 19:04 bearbeitet]
cptnkuno
Inventar
#11 erstellt: 22. Jan 2018, 19:24

cr (Beitrag #9) schrieb:

Das Adapterkabel ist eigentlich das falsche. Es gehört XLR auf 3-teilige Stereoklinke.
Wenn eh alles symmetrisch ist: Mic, Millennium, Mischpult. Wieso dann den unnötigen Adapter auf unsymmetrisch?

Wobei die Monoklinke ansich die Variante ist, die immer funktionieren sollte. Wenn das Mischpult eine unsymmetrische Monoklinkenbuchse für das
Mikro eingebaut hat, und du steckst da die symmetrische Stereoklinke hinein, hängt der - Pol in der Luft und es tut sich gar nichts.
Im umgekehrten Fall bist du zwar unsymmetrisch, aber es sollte immer funktionieren.
So gesehen, tippe ich auf einen Defekt in einem der beteiligten Geräte


[Beitrag von cptnkuno am 22. Jan 2018, 19:25 bearbeitet]
cr
Inventar
#12 erstellt: 22. Jan 2018, 19:39
Leider sind die Specs des Traktors derartig mangelhaft (man sieht dort nicht, ob sym oder unsym), dass ich davon ausgegangen bin, dass alles sym. ist, außer die Cinch-Eingänge.

Geht ein sym. Mic wirklich mit Monoklinke? Das klappt doch eigentlich richtig nur mit servosymmetrischen Ausgängen, was ein Microphon nicht hat
cptnkuno
Inventar
#13 erstellt: 22. Jan 2018, 19:47

cr (Beitrag #12) schrieb:

Geht ein sym. Mic wirklich mit Monoklinke? Das klappt doch eigentlich richtig nur mit servosymmetrischen Ausgängen, was ein Microphon nicht hat

Dynamisch normalerweise schon, Kondensator natürlich nicht. Aber im beschriebenen Fall hängt doch das Speisegerät am Mischer
cr
Inventar
#14 erstellt: 22. Jan 2018, 19:52
Das Speisegerät leitet doch die Anschlüsse des Kondensatormikrophons nur passiv 1:1 durch und blockt dabei hoffentlich die Phantomspannung ab.
cr
Inventar
#15 erstellt: 22. Jan 2018, 23:05
Der Hund ist wohl im unsymmetrischen Anschluß begraben. Das geht nämlich nur unter bestimmten Voraussetzungen

http://www.ingwu.de/...satormikrofonen.html

und darin

Abschnitt 3.3.2 Anschluss von phantomgespeisten Mikrofonen an unsymmetrische Eingänge
pcpanik
Stammgast
#16 erstellt: 22. Jan 2018, 23:50
Der Information auf der Seite zufolge sind in den Kondensatormikrofonen bereits Verstärker implementiert. Darum auch die Speisung. Somit wäre ein extra Verstärker nicht notwendig. Wieder was gelernt.
cr
Inventar
#17 erstellt: 23. Jan 2018, 00:06
Stimmt nicht.

Ein dynamisches Mic liefert ca 1-2mV/Pa,
ein Kondensatormikrofon ca 5-10mV/Pa (typisch)

das reicht beides nicht für einen normalen Line-Eingang, der braucht mindestens 100, meist einige 100 mV


Empfindlichkeit (Sensitivity)

Gemeint ist nicht wie robust das Mikrofon ist, sondern wie laut es ist. Wie viel elektrische Leistung es durch die XLR-Buchse drückt, wenn ein bestimmtes Schallereignis auf die Membran trifft. Diesen Wert gibt man üblicherweise in mV/Pa an (Millivolt pro Schalldruckeinheit). Je höher der Wert, desto „lauter“ ist das Mikrofon. Ein leises dynamisches Mikro hat um 1 mV/Pa, ein lautes dynamisches über 2 mV/Pa. Kondensatormikrofone leisten oft 5 mV/Pa und mehr, haben also in aller Regel einen deutlich höheren Ausgangspegel als dynamische. Je höher die Ausgangsleistung des Mikrofons, desto weniger müssen Sie den Mikrofonvorverstärker aufdrehen. Gerade bei einfachen Mischpulten oder Preamps bedeutet höhere Empfindlichkeit des Mikrofons unterm Strich geringeres Rauschen.

https://www.thomann....echnische_daten.html
pcpanik
Stammgast
#18 erstellt: 23. Jan 2018, 01:19
Stimmt ja dann doch, da Kondensatormikros mehr Leistung liefern.
Niemand sollte ein Mikro an einen Line In anschließen. Dann hört man in der Tat nichts.
Darum gibt es ja den Mic In.
Line In hat idR. 10kOhm Impedanz, Mic In nur 600-1kOhm.
Darau wird in den Anleitungen ja auch immer extra hingewiesen, dass der XLR idR. ein Mic In und Klinke der Line In ist.
So zB. an meinem DR-40 von Tascam. Es ist zwar ein Dual-Stecker der XLR und Klinke vereint, aber es sind Mic (XLR) und Line (Klinke) mit unterschiedlicher Impedanz.
cptnkuno
Inventar
#19 erstellt: 23. Jan 2018, 15:02

pcpanik (Beitrag #16) schrieb:
Der Information auf der Seite zufolge sind in den Kondensatormikrofonen bereits Verstärker implementiert. Darum auch die Speisung.

stimmt prinzipiell, der ist allerdings dafür da, weil die Kondensatorkapsel selbst viel weniger Signal liefert als eine dynamische. Man kommt damit auf die von CR erwähnten Werte.
pcpanik
Stammgast
#20 erstellt: 31. Jan 2018, 17:44
Hallo, mich würde interessieren, ob das Problem inzwischen gelöst wurde und wenn ja, woran es lag?

Mike defekt?
Phantomspannungsgenerator defekt?
Mic-In am Mxer defekt?

Weil, von der Theorie wurde alles richtig gemacht.


@cptnkuno, stimmt natürlich. Habe mich in den letzten Tagen intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und lerne fleißig.

Der Verstärker im Kondensatormikro ist wirklich nur für die Kapsel da.

Ein Mikrofonverstärker ist also Pflicht, SOLLTE aber im Mischpult vorhanden sein.


[Beitrag von pcpanik am 31. Jan 2018, 17:51 bearbeitet]
buckleysoreal
Neuling
#21 erstellt: 12. Feb 2018, 19:08
Hallo pcpanik!

Vielen Dank für dein Interesse an der Angelegenheit. Das Problem wurde leider noch nicht gelöst, da ich mich als Studentin im Augenblick in der allseits bekannten "Klausurenphase" des Semesters befinde und aktuell keine Zeit habe, mich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Mein Freund hat allerdings mal bei Native Instruments angerufen und versucht, die Kompatibilität des Mixers mit Kondensatormikrofonen zu erfragen. Jemand aus dem TRAKTOR Z2 support hat sich dann später nochmal per Mail gemeldet und uns einen Link zu Thomann geschickt mit genau derselben Phantomspeisung, die wir bereits besitzen, ohne weitere Erklärung. Damit gehen wir nun davon aus, dass der Mixer eigentlich Kondensatormikrofone erkennen sollte. Im Großen und Ganzen hilft uns das aber nicht wirklich weiter, da immer noch eine Komponente defekt sein könnte.

Der Plan ist nun, mir in baldiger Zukunft das Rode NT1-A anzuschaffen und das SC400 sowie die Phantomspeisung zu verkaufen. Leider Gottes bin ich auch hier wieder überfragt und weiß nicht genau, was ich benötige, um das Mic früher oder später einfach an meinem PC anschließen und damit arbeiten zu können. Bräuchte ich dort auch das von dir hier bereits empfohlene ART TUBE Gerät?

Herzliche Grüße
Lena

edit: Vielen Dank an alle, die hier übrigens fleißig diskutiert haben und eine Lösung finden wollten. Obwohl ich versucht habe, nicht nur Bahnhof zu verstehen, fiel es mir irgendwann sehr schwer, meine eigenen Gedanken, angereicht durch eure Vorschläge, dann noch nachzuvollziehen. Ich glaube, dass ich verstanden habe, woran das Problem liegen könnte, wenn nichts defekt ist. Ich glaube nicht, den Transfer leisten zu können, den es dann bedürfe, um das Problem selbst zu lösen. Danke allerdings für eure schlauen Köpfe!


[Beitrag von buckleysoreal am 12. Feb 2018, 19:11 bearbeitet]
pcpanik
Stammgast
#22 erstellt: 14. Feb 2018, 00:44
Hallo Lena, Du willst es ja nur am Computer benutzen. So habe ich Dich verstanden.

Eine EINFACHE und Kostengünstige Lösung wäre, das ganze Gerödel abzustoßen und in ein brauchbares USB Mikrofon zu investieren.

Ich habe mir zu meinen Zwecken ein TIE Kondensator USB Mikrofon gekauft.

Als Warehousedeal unschlagbar im Preis. Es hat frappierende Ähnlichkeiten mit den t.bone SC-400 USB Modellen .... In wie weit es sich nicht nur Ähnlichkeiten sondern Gemeinsamkeiten handelt, kann ich allerdings nicht sagen.

Mit einer leichten EQ Anpassung ist es für Sprache ausgezeichnet verwendbar und absolut Rauschfrei.
Ganz im Gegensatz zum ebenfalls ausprobierten t.Bone SC-450 USB. Davon besser die Finger lassen.

Ob es sich lohnt in qualitativ höherwertige Geräte zu investieren, wie z.B. in das Blue Yeti oder Rode Podcaster vermag ich nicht zu sagen. Da hilft nur vergleichen.

-----

Nun zurück zu Deinem akuten Problem und zum besseren Verständnis der Materie: Es ist so, dass ein Kondensator-Mikrofon, welches zwingend mit Phantomspannung betrieben werden muss, idR. ein stärkeres Signal liefert, als ein dynamisches Mikrofon.
Dynamische Mikrofone kommen oft mit stärkeren Außenpegeln zurecht und werden daher z.B. für das Abnehmen von lauten Instrumenten wie Drums, Trompeten, oder einem Gitarren-Amp eingesetzt.

Beide Varianten, dynamisch und Kondensator benötigen aber immer eine Verstärkung!

Der MIC-IN an einem Computer liefert diese Verstärkung. Hier wird das Signal verstärkt!
Eine LINE-IN hingegen verstärkt nicht!

In eurer Signalkette kann also nun entweder das Mikrofon defekt sein.
Oder die Phantomspannung wird nicht geliefert.
Oder der Verstärker im Mixer ist defekt.

Ist das Mikrofon-Eingangssignal am Mixer regelbar?


[Beitrag von pcpanik am 14. Feb 2018, 10:47 bearbeitet]
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