Aufnahmegerät für Schlagzeug-Spielanalyse gesucht (für zu Hause)

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schulz1992k
Neuling
#1 erstellt: 04. Dez 2018, 03:14
Hallo alle zusammen,

Die Situation ist folgende:
Ich spiele Schlagzeug. Noch lange nicht professionell, aber ich möchte es mal werden. Ich habe vor, nächstes Jahr an einer Musikhochschule zu studieren. Es ist also mehr als nur ein Hobby.
Alle guten Schlagzeug-Lehrer empfehlen, dass man sich beim üben aufnimmt, um das eigene Spiel zu analysieren und eventuelle Schwachstellen aufzudecken (Timing, Dynamik, Verhältnis der Lautstärken von Bass, Snare, Hi-Hat zueinander, etc.). Die Wahrnehmung während des Spielens ist nämlich oft anders als beim späteren anhören von Aufnahmen.
Zu diesem Zweck suche ich ein Aufnahmegerät und bin aufgrund mangelnder Erfahrung etwas überfordert von dem großen Angebot. Ich habe es schon mit der Suchfunktion probiert, aber nichts zu diesem konkreten Einsatzgebiet gefunden.
Zuerst hatte ich an einen mobilen Recorder gedacht (einzig und allein, weil es mir irgendwie praktisch scheint und ich keinerlei Wissen habe, was man sonst nehmen könnte). Da ich aber auschließlich zu Hause übe, muss das Gerät nicht mobil sein.
Ich hoffe für diesen Zweck nicht allzu viel Geld ausgeben zu müssen, da es nur um die Spielanalyse geht und nicht um professionelle Musikproduktion. Eine konkrete Preivorstellung habe ich nicht. Es sollte eben nur soviel wie nötig für den beschriebenen Zweck sein. Bin zwar im Moment etwas knapp bei Kasse, würde aber zur Not noch etwas sparen, weil mir die Sache wichtig ist.
Ich bedanke mich schonmal im Voraus für Ratschläge!
Donsiox
Moderator
#2 erstellt: 04. Dez 2018, 08:40
Hi,

wenn du an das verschicken von Demos denkst, wär vielleicht ein etwas hochwertigeres Modell mit Anschlüssen für externe 48V-Mikrofone nicht verkehrt.
Rein für Kontrollen von Timing etc. würde ich keinen zu großen Aufwand betreiben und z.B. dieses Modell kaufen: https://m.thomann.de...=5&search=1543901877
schulz1992k
Neuling
#3 erstellt: 04. Dez 2018, 16:46
Vielen Dank für die schnelle Antwort!
An das Verschicken von Demos hab ich bis jetzt noch nicht gedacht, ist aber ein interessanter Gedanke und eine Überlegung wert. Kannst du mir ein konkretes Modell empfehlen, damit ich den finanziellen Aspekt abwägen kann?
Donsiox
Moderator
#4 erstellt: 05. Dez 2018, 10:47
Wenn du z.B. den Zoom H4n nimmst, hast du durch die zwei XLR-Eingänge die Möglichkeit, später mit externen Mikrofonen wie diesen zu arbeiten.

Theoretisch kannst du dann auch alle vier Mikrofone gleichzeitig verwenden, z.B. den H4n-Recorder an der Bassdrum und die Overhead-Mikrofone klassisch als Overheads. Das habe ich allerdings selbst noch nicht so praktiziert.

Viele Grüße
Jan
schulz1992k
Neuling
#5 erstellt: 06. Dez 2018, 00:09
Ich hab mir jetzt mal ein paar Videos angeschaut, wo Drummer genau das machen und darüber berichten. Also mit dem H4n und zwei externen Mikrofonen aufnehmen. Allerdings verwenden sie den H4n als Overhead und jeweils ein externes Mikro für Bass Drum und Snare. Es scheint, als seien die Ergebnisse für den Preis außerordentlich gut! Die drei seperat aufgenommenen Spuren können ja alle einzeln im Audioprogramm bearbeitet werden, wodurch man ein sehr gutes Gesamtergebnis erzielen kann.
Die XLR Anschlüsse bieten auch interessante Möglichkeiten für das Spielen zu Backing Tracks oder Click Tracks, was man auch gleichzeitig per Monitoring über Kopfhörer Live mithören kann (z.B. für YouTube-Videos, Drum Cover, etc.).
Ich dachte mir, das ist vielleicht interessant für Leute, die diesen Thread lesen und Ähnliches vorhaben.

Abschließend möchte ich mich noch einmal für die guten Ratschläge bedanken und vor allem dafür, dass du meine Neugier für's mehrspurige Aufnehmen geweckt hast. Ich werde mir den H4n holen und kann sofort mit der Spielanalyse beginnen. Später kann ich das ganze um zwei Mikrofone erweitern und mich mit der Materie weiter beschäftigen.
Immer wieder gut, vor einer Anschaffung das HiFi-Forum um Rat zu fragen, spitze!

Viele Grüße
Kristian


[Beitrag von schulz1992k am 06. Dez 2018, 00:11 bearbeitet]
Marsi_ES
Stammgast
#6 erstellt: 07. Dez 2018, 11:36
Wenn es lediglich um die akustische Kontrolle des eigenen Spiels geht ist ein simpler Field-Recorder sicherlich ausreichend. Aber ich würde da einen Schritt weiter denken: Klicktrack erzeugen, zum Klick spielen, eigene Drumtracks zu bestehenden Songs spielen zwecks Weiterentwicklung der eignen Musikalität,.....
Und schon sind wir bei Computer, DAW, Audiointerface, und einem Satz guter Drummikrofone
Dabei muss das ganze nicht sonderlich teuer werden, einen Computer haben die meisten (sonst könnte man hier ja auch nicht im Forum schreiben), ein Audiointerface mit 4-8 Mikrofoneingängen und ein simpler Drumkoffer von Samson, Lewitt, Shure,......
Vieles ist gebraucht für kleines Geld zu bekommen, und man ist dann auch für die Zukunft gerüstet und nicht limitiert....
Donsiox
Moderator
#7 erstellt: 07. Dez 2018, 15:06

Ich dachte mir, das ist vielleicht interessant für Leute, die diesen Thread lesen und Ähnliches vorhaben.

Abschließend möchte ich mich noch einmal für die guten Ratschläge bedanken und vor allem dafür, dass du meine Neugier für's mehrspurige Aufnehmen geweckt hast.


Vielen Dank für deine Rückmeldung! Liest man hier nicht allzu oft

Viel Spaß mit dem Gerät und berichte gerne noch einmal, wenn du die ersten Aufnahmen gemacht hast


Aber ich würde da einen Schritt weiter denken:

Klingt auch sinnvoll - die 180€ für ein (mobiles) Aufnahmegerät mit ordentlichen Mikros, das einfach zu bedienen ist und einfach "funktioniert" sind bestimmt gut investiert. Wenn man dann noch zwei Mikros für Snare & BD besorgt, sind es ja auch nicht mehr viele Schritte hin zu deinem Setup

Gruß
Jan
Marsi_ES
Stammgast
#8 erstellt: 07. Dez 2018, 17:56

..... die 180€ für ein (mobiles) Aufnahmegerät mit ordentlichen Mikros, das einfach zu bedienen ist und einfach "funktioniert" sind bestimmt gut investiert. Wenn man dann noch zwei Mikros für Snare & BD besorgt, sind es ja auch nicht mehr viele Schritte hin zu deinem Setup....


Wie gesagt wenn es rein um die Kontrolle der eigenen Spieltechnik geht, auf alle Fälle.
Wenn es ums Üben mit Klicktrack geht, ums Play-Along mit anderen Songs, oder gar Replacement-Aufnahmen eines Drumcomputers von nem Demo, oder größerer gar Produktion, geht stößt man mit dem Setup schnell an seine Grenzen - und grad was den Umgang mit Klick angeht: das ist für einen Trommler absolut lebensnotwendig!
Marsi_ES
Stammgast
#9 erstellt: 07. Dez 2018, 18:09
Und weil der TE ja geschrieben hat, es soll erstmal nicht so teuer sein, weil einfach erstmal wenig Geld da, mein Tip mit nem gebrauchten erweiterbarem Interface (Audient ID14 oder ID22, Focusrite Scarlett 18/8 oder 20/18,....), einem Großmembrankondensatormikrofon wie dem AudioTechnica 2020, oder Rode NT1a, dem kostenlosen ProTools First oder wenn auf Mac unterwegs, Garageband, Reaper, Cubase LE,..... und ich bin auch bei etwa 200 € - dann später noch n Shure SM57 (ca. 90€) oder gar n Pyle DM 78 (ca.10€)für die Snare, und n Bassdrummikro und man ist für fast alles erstmal gerüstet.
Zumal n Monomic in etwa Bauchnabelhöhe vor dem Drumset auch die ganzen Dynamikschwankungen aufzeigt... ;-)
schulz1992k
Neuling
#10 erstellt: 10. Dez 2018, 16:55
Vielen Dank auch für deinen Ratschlag Marsi ES!
Nachdem ich mich eigentlich schon für den H4n entschieden hatte, habe ich nochmal zu weiteren Aufnahmemöglichkeiten recherchiert. Dabei ist mir klar geworden, dass es gar nicht so kompliziert ist, wie ich immer dachte. Auch das Arbeiten mit kostenlosen DAWs wird in Videos gut erklärt.
Das Spielen zum Klicktrack oder anderen Songs ist auch mit dem H4n möglich, wie ich in einem Video gesehen habe. Allerdings sind die Möglichkeiten der Erweiterung in Zukunft, wie du ja gesagt hast, sehr begrenzt. Deshalb finde ich deinen Tipp, mit einem Audiointerface und Kondensatormikrofon zu arbeiten, sehr interessant.
Ich werde nochmal in Ruhe überdenken, was ich alles evtl in Zukunft damit anfangen möchte, und mich dann entscheiden.

Grüße und eine schöne Weihnachtszeit
Kristian
schulz1992k
Neuling
#11 erstellt: 16. Dez 2018, 23:34
Nach einigen Stunden Online-Recherche zum Thema "Home Recording" hab ich mich nun doch entschieden, etwas mehr Geld in ein höherwertiges Recording Setup zu investieren. Für das Studium an der Hochschule ist auch Klavier Pflichtfach, weshalb ich jetzt schon seit ca. 6 Monaten Unterricht nehme. Mit Klavier, Schlagzeug und Gesang könnte ich im Prinzip schon eigene Songs aufnehmen. Das hatte ich anfangs nicht erwähnt, weil es für mich selbst noch nicht relevant war. Die Idee kam erst durch Beschäftigung mit dem Thema. Außerdem könnte ich gute Drum Tracks zu anderen Songs aufnehmen.

Nach meinen jetzigen Vorstellungen würde mein Setup bestehen aus:
-Focusrite Scarlett 18i8 USB-Audiointerface (4 Mic Pre-Amps)
-Audio-Technica AT2035 Großmembran-Kondensatormikrofon
-mein Laptop (Lenovo, 4GB RAM, Windows 7, Intel Core i3 2330M)
-kostenloses DAW (Pro Tools First, Audacity)

Damit wäre ich bereit mich aufzunehmen und über Kopfhörer zu Klick oder Play-Alongs zu spielen.
Später erweiterbar um:
-Sennheiser e602 (o.Ä.) Bass Drum Mikro
-Shure SM57 (o.Ä.) Snare Drum Mikro
-evtl. ein Paar Stereo Overheads, z.B. Rode M5 MP (diese würden das AT2035 als Overhead ersetzen)

Ich denke, dass mir 4 Mikrofoneingänge reichen. Ich möchte nicht unbedingt die Toms einzeln aufnehmen, da es mehr Kabelage, mehr Geld und mehr Aufwand beim Mixen bedeutet. Schwächstes Glied könnte im Moment mein Laptop sein, diesen habe ich glaub ich schon 2012 gekauft und mit 4 GB RAM ist er nicht der allerschnellste, hat mir bisher aber gut gedient. Denkt ihr man kann erstmal damit arbeiten? Überlege mir später evtl. ein MacBook oder ähnliches zu holen, auch im Hinblick auf's Studium.
Ich weiß, dass der Titel des Threads jetzt nicht mehr wirklich zutreffend ist, aber das hat sich irgndwie so ergeben ^^
Eure Gedanken zu meinem Plan würden mich sehr interessieren. Anmerkungen, Ratschläge?

Schöne Grüße und einen frohen 3. Advent


[Beitrag von schulz1992k am 17. Dez 2018, 01:59 bearbeitet]
Donsiox
Moderator
#12 erstellt: 17. Dez 2018, 00:00

Nach einigen Stunden Online-Recherche zum Thema "Home Recording" hab ich mich nun doch entschieden, etwas mehr Geld in ein höherwertiges Recording Setup zu investieren.

Sehr gut


kostenloses DAW (Pro Tools First, Audacity)

Oft sind bei Audiointerfaces abgespeckte Versionen professioneller DAWs dabei, musst du einmal nachschauen.


Später erweiterbar um:

08/15-Tipp: das hier https://www.thomann.de/de/the_tbone_bd300.htm ist gar nicht übel und ein SM58 funktioniert sowieso überall - als Musiker braucht man davon eh mindestens eines

Momentanes "Problem": wäre halt alles Mono.


Denkt ihr man kann erstmal damit arbeiten?

Probieren... Wenn es doch nicht so (schnell) funktioniert, wie du dir das vorstellst, hast du ja nichts verloren
Marsi_ES
Stammgast
#13 erstellt: 17. Dez 2018, 09:56
Gute Entscheidung es gleich richtig zu machen, und erweiterbar zu denken.
Das Focusrite 18i8 hat vernünftige PreAmps und ist via ADAT-Lightpipe erweiterbar. Auch an die Line-Eingänge kann man später noch andere MicPres hängen.

Das AT2035 ist durchaus ok und ziemlich universell einsetzbar, doch werfe ich hier mal das Lewitt LCT240 Pro oder das Rode NT1 in die Runde. Aber im Endeffekt ist es Geschmacksache was einem besser gefällt. Und gerade bei Drums ist nebenbei noch der Raum, das Set, Tuning und klar auch die Spielweise sehr zu beachten. So als günstigstes Stereopärchen an Kleinmembranern wären auch Superlux HI10 (lächerlich günstig aber funktionieren klasse, als helle Overheads oder Raummikros) oder etwas besser, Beyer MCE530 anzudenken.
Ein Shure Beta52 BassDrumMikro, ein SM 57 an der Snare, Rode NT1 als Monooverhead und zwei HI10 in X-Y etwa 2m vor dem Drumset, ist bei einer Proberaumproduktion meine bevorzugte Drummikrofonie....

Als DAW liegst du mit ProToolsFirst sicherlich nicht falsch, doch solltest du bedenken, dass es nur mit einer guten schnellen Internetverbindung funktioniert, denn es werden max. 3 Projekte ausschliesslich in der Cloud gespeichert. Aber man ist eben mit der Grundstufe des Marktführers unterwegs und hat fast alle Möglichkeiten der großen Variante. Für wenig Geld werfe ich noch Reaper in die Runde, welches auch sehr resourcenschonend mit der CPU umgeht. Da sollte bei deinem Laptop eigentlich noch ne Menge möglcih sein.
Ansonsten wenn du eh mit dem Gedanken spielst dir ein MacBookPro zuzulegen, hast du natürlich mit Garageband eine relativ leistungsstarke DAW kostenlos dabei.....
Zalerion
Inventar
#14 erstellt: 17. Dez 2018, 15:36
Von Pro-Tools würde ich als Hobbyist die Finger lassen...
Reaper ist denke ich die beste Wahl - kostenlose Testversion für 30 Tage mit vollem Funktionsumfang, danach keine Einschränkungen außer ein kurzer Hinweis beim Starten, dass man doch bitte kaufen möge und selbst die Vollversion (unkommerziell) liegt nur bei 60€.
Und Reaper geht mit allem hervorragend um, 32/64Bit VSTs, schwache Hardware,... alles kein Problem.

Recordings allgemein braucht auch gar nich so viel Leistung, wir hatten damals einen richtig alten Laptop, noch mit 4:3 Bildschirm und Firewire Anschluss eingebaut - und selbst da war's kein Problem.
Aufpassen muss man eigentlich nur mit dem Speicherplatz (falls man z.B. kleine SSDs nutzt, kann das eng werden, vor allem bei langen Aufnahmen...).
Und zum Bearbeiten, vor allem in Echtzeit, wird dann deutlich mehr Leistung benötigt.
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